IQRF arbeitet daran, die hauseigene Mesh-Funktechnologie in einen offenen Standard umzuwandeln. Single Pair Ethernet wächst und wächst, während die CAN-Organisation eine abgespeckte Variante von CAN FD ins Rennen schickt. Was es in Sachen RTOS Neues gibt, verraten wir hier ebenfalls. Zu guter Letzt gibt es die übliche Pressemeldung mit Besucherzahlen und Statistiken.
ThreadX – Reorganisation und erstes microsoftfreies Release
Die Eclipse Foundation arbeitet pausenlos daran, die hohe Zertifikation des von Microsoft übernommenen Echtzeitbetriebssystems aufrechtzuerhalten. Die als rechtliche Infrastruktur dienende ThreadX Alliance ist nun startbereit, mit der Version 6.4.2 steht das erste ohne MS-Mitarbeiter zusammengestellte Release am Start. Im Bezug auf die Zertifikation von 6.4.x war die aktuelle Aussage, dass der von Microsoft bekannte Abdeckungslevel gegen Ende des Jahres wieder erreicht wird.
Zephyr – Rust, USB und mehr
Am Stand der Zephyr-Entwicklerschaft lag der Gutteil der Präsentationsarbeit auf diversen Partnern – neu ist beispielsweise, dass auch MicroEJ der Allianz beigetreten ist (und sich so den eigenen Stand spart). Im Bezug auf wirklich neue Features sprach ein von Silicon Labs ausgeliehener Entwickler erstens vom rapiden Wachstum der Plattform. Dieser Eindruck bestätigte sich nach Ansicht des Autors auch in den diversen von verschiedenen Chipherstellern gehaltenen Seminare, die der Teilnehmerschaft die Arbeit mit der HAL und dem Buildsystem von Zyphr näher bringen wollten. Analog Devices präsentierte beispielsweise die in den Abbildungen gezeigte hauseigene IDE.


Als „sonstige neue Features“ betonte man die immer bessere Unterstützung für Rust einerseits, andererseits einen neuen USB-Stack mit MIDI-Fähigkeiten.
Segger – SystemView für ThreadX, embOS Ultra für MPUs
Segger lieferte Detailverbesserungen: erstens steht die Analyselösung SystemView fortan auch für ThreadX-basierte Applikationen zur Verfügung, was Fehlersuche und Monitoring erleichtert. Außerdem steht das für seine sehr hohe Timing-Genauigkeit bekannte embOS Ultra fortan auch für MPUs zur Verfügung – seine unique sales proposition ist ein vom Systemtick teilweise unabhängiges Gebersystem, das das genauere Schedulen der Prozessaktivierung erlaubt.

Bildquelle: https://www.segger.com/products/rtos/embos/editions/embos-ultra/#ultra-high-resolution
Murata – UWB- und LoRA-NTN-Module, Allianz zur Vereinfachung von IoT-Systemen
Im Hause Murata ist man seit jeher gewillt, seine Chip-Zulieferer mit verschiedensten Arten von Funkmodul zu unterstützen. Neben einem UWB-Modul gibt es eine Variante von LoRA, die auch zur Satellitenkommunikation befähigt ist.


Dass Hersteller von Funkmodulen ihre Produkte im Zusammenspiel mit Cloudlösungen anzubieten suchen, ist per se nicht neu. Murata versucht mit dem in der Abbildung gezeigten System indes, den nächsten Schritt in Sachen Integration zu gehen. Interessant ist, dass die eigentliche Abrechnung derzeit noch über den Netzbetreiber erfolgt.


U-Blox – GPS-Modul mit integrierter Antenne
Mit dem DAN-F10N zeigen die Schweizer einen GPS-Empfänger, der zwar einerseits auf aktuelle Positionierungstechnologien setzt, andererseits aber eine integrierte Antenne mitbringt.


Würth – Cordelia-I-WiFi-Modul mit MQTT over TLS-Offloading
WizNets TCP-Offloading animiert im Hause Würth zu einem – übrigens auf der Messe nicht gezeigten – WiFi-Modul. Sein wichtigstes Argument ist die Implementierung bzw Integrierung eines MQTT-Offloadingsystems, das sich um die Protokollverwaltung kümmert und so mehr Ressourcen auf der Host-MCU freilässt:
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The new Wi-Fi module from Würth Elektronik independently manages secure cloud connections, thus reducing the workload on the host MCU. MQTT over TLS is used as the primary protocol for connecting to the cloud. The module features a secure Root of Trust (a fundamental security concept in information technology) that is unique and tamper-proof. All cryptographic keys are securely generated and stored within the module.
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Cordelia-I supports cloud connectivity via Crypto Quantique's QuarkLink platform, ensuring secure and scalable zero-touch provisioning as well as cloud onboarding of the end device in the field.
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CAN: CAN FD Light für Situationen mit „treudoofen“ Gegenstellen
Die nicht unerhebliche Komplexität eines vollwertigen CAN-Controllers sorgt für gewisse Mindestkosten bei der Nutzung dieses insbesondere im Automotivebereich weit verbreiteten Bussystems. Mit CAN FD Light steht nun eine neue abgespeckte Variante zur Verfügung, die sich wie in der Abbildung gezeigt präsentiert.
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Die neue Variante unterteilt die Kommunikationsteilnehmer in aktive XXX und Befehle ausführende XXX – zweitere benötigen nur einen simplen Transciever, was die Kosten reduziert.
ProfiNet – wir machen auch in Tracking
Im Hause ProfiNet zeigte man eine Art „HAL für Tracker“. Intention ist, proprietäre Protokolle und Kommunikationsstandards im Bereich Tracking nach Maßgabe der Möglichkeiten hintanzuhalten.
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Single Pair Ethernet – Steckerstreit beendet, Wachstum beginnt
Wefzigkeit lohnt nur selten – reicht es dem Partner, so kauft er Bitcoin und verlässt die EU. Ähnliche Erfahrungen dürften die diversen im SPE-Bereich um die Vorherrschaft balgenden Steckerhersteller gemacht haben: das Gezoffe nervte potentielle Adopteure der Gesamt-Technologie.
Der Weg zur Lösung des Problems ist das in der Abbildung gezeigte „Steckergesicht“, das die beiden SPE-Leitungen trägt. Hersteller können dieses dann in allerlei Arten von Steckverbinder verpacken – Rundstecker sind explizit ebenso geplant.
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Der Markt würdigt dies auf mehrerlei Art. Der – sehr freundliche – Gesprächspartner aus dem Hause Weidmüller berichtete, dass die von den Besuchern am sehr aktiven Stand gestellten Fragen mehr und mehr in Richtung des „how do I get started“ gingen, während Besucher früher vor Allem nach Sinn und nach der Steckerfrage fragten. Neben verschiedenen Ankündigungen der Unterstützung gilt außerdem, dass immer mehr Firmen dem Standardisierungsgremium beitreten.
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IQRF – Mesh-Technologie am Weg zum offenen Standard
Die in der tschechischen Republik vorangetriebene IQRF-Technologie haben wir in der Vergangenheit öfter erwähnt. Wohl im Interesse schnellerer Adoption arbeiten die Tschechen nun daran, das System – wie in den Abbildungen gezeigt – in einen offenen Standard umzuwandeln. Neben neuen Funkmodulen gibt es außerdem einen Rabatt auf das Evaluationskit, das erste Experimente mit dem System zu beschleunigen sucht.
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QuecTel – Smart Modules und neue Funkstandards
Im Bereich der Smart Modules – Funkmodul plus MCU – gab es bei QuecTel einen Neuzugang.
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Fokus ist hier – wie sollte es auch anders sein – die bessere Ausführung von Aufgaben der künstlichen Intelligenz:
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Powered by the advanced QCS8550 IoT chipset from Qualcomm Technologies® and featuring a Kryo™ CPU, the SG882G is engineered to support high-performance applications requiring edge computing and real-time multimedia streaming. The SG882G also features an Adreno™ 740 GPU and a 48 TOPS neural processing unit, providing exceptional computing performance for complex workloads. The module also features a Spectra™ ISP, Adreno™ 8550 VPU, and Adreno™ 1295 DPU, making it ideal for applications that demand advanced image processing, video encoding/decoding, and real-time AI capabilities
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Für den Smart Metering-Bereich steht ein neues Modul zur Verfügung, das LTE 410 bzw LTE 450 unterstützt:
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We’re delighted to introduce the EG950A-ENL LTE Cat 4 module to support large-scale smart meter deployments with cost-eNective LTE 450 and LTE 410 connectivity,”
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Zu guter Letzt steht ein neues Modul ante portas, mit dem man im Garten von Espressif zu wildern sucht:
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Utilizing the 2.4GHz and 5GHz Wi-Fi frequency bands, the FCM363X
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boasts a high-performance ARM Cotex-M33 processor clocked up to 260MHz and
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features built-in 1.2MB SDRAM and 8MB flash memory. PSRAM is also supported with
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an optional expansion to enable more complex applications.
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CAVLI – neue Smart Modules
CAVLI ist normalerweise für seine mit einem hauseigenen SDK programmierbaren Module bekannt. Seit einiger Zeit bietet man allerdings auch Smart Modules an, die Android bzw Linux ausführen können.
Die Neuerungen von dieser EmbeddedWorld sind nun Erweiterungen bzw Aktualisierungen des verwendeten QuecTel-Chipsatzes.
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Telit – im Zeichen von 5G
Im Hause Telit erweitert man die 5G-Modulpalette strategisch.
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SemTech – neuer LORA-Chip LR2021
Semtech möchte die hauseigenen Transciever auch abseits der LoRA-Produktfamilie verwendet wissen. Mittel der Wahl ist ein neuer Chip, der – wie in der Abbildung gezeigt – auch die LPWAN-Protokolle anderer Hersteller bzw Implementierer zu unterstützen gedenkt.
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Zur Lustigkeit trägt bei, dass das Produkt auch den als FLRC bezeichneten High Speed-Modus von LoRA unterstützt. Dabei handelt es sich um ein bis zu 2.6Mbps schnelles Sonderregime, das laut Semtech unter Anderem zur Übertragung von für AI-Modelle vorgesehene Informationen Verwendung finden soll.
Interessant empfand der Autor auch die folgende Slide, die unter Anderem die Audioübertragung via LoRA avisierte.
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###SimComm – neues CAT1BIS-Modul
Am Stand von SimComm hatte man den Gutteil der Munition bereits auf der Electronica verschossen – neu ist nur das in der Abbildung gezeigte CAT1BIS-Modul.
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AI-Thinker – Bluetooth UWB-Positionierungsmodul
AI-Thinker bietet ein Bluetoothmodul an, das sich – wie in der Abbildung gezeigt – als UWB-Positionssender heranziehen lässt.
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Kyocera – neue Antennen für Satellitenfunk
Der auf der Electronica forcierte Trend zum Satellitenfunk im IoT-System macht auch vor Antennenherstellern nicht Halt. Die Abbildung zeigt die neuen Antennen aus dem Hause Kyocera, die als Messeneuheit präsentiert wurden.
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NichiCon – Lithiumtitanatbatterien nun mit bis zu -30 Grad Celsius
Der Kondensatorhersteller sieht die EmbeddedWorld vor allem als IoT-Event, weshalb keine neuen Kondensatoren gezeigt wurden. Demonstrationsobjekt Nummer eins waren stattdessen die gezeigten Batterien, die nun -30 Grad Celsius aushalten.
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Zaya – Containerlösung für Mikrocontroller
Die Popularität von Docker und Co ist ungebrochen. Ein Start-Up verspricht nun, ein derartiges System selbst auf den kleinsten Controllern anbieten zu können.
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Texas Instruments ZeroCode
Auch ZeroCode verdient eine (kurze) Erwähnung. Es handelt sich dabei um eine weitere blockbasierte Programmiersprache, die die Erzeugung von Embeddedsystemen zu erleichtern sucht.
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Analog Devices – Stethoskop mit Accelerometer
Am Stand von DigiKey fand sich – eine nach Meinung des Autors leider zu wenig promotete – Demo aus dem Hause Analog Devices.
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32 000 visitors there were
Die alljährliche Volkszählung der Messe Nürnberg ist soeben erfolgt, die relevanteste Passage ist die folgende:
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Nahezu 1.200 Aussteller aus 46 Ländern präsentierten den rund 32.000 Besuchern auf der embedded world Exhibition&Conference ihre Produkte, Lösungen und Innovationen. Die begleitenden Konferenzen wurden von 1.897 Teilnehmern aus 47 Ländern besucht.
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In eigener Sache – bis nächstes Jahr!
Die Messe Nürnberg hat den Termin für die nächste Ausgabe des Kongresses bereits festgelegt. Der Newsautor hofft, dass die Berichterstattung hilfreich war.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: