Embedded-Firmware wird heute immer wichtiger: desto bequemer die Methoden zur Softwareentwicklung ausfallen, desto höher die Produktivität. Hier einige Meldungen aus der Welt des Codes und ein Neuigkeiten-Roundup anderer Sachen, die man auf der EmbeddedWorld hätte sehen sollen.
ST: mit NanoEdge AI Studio gegen AI-Frust
ST fokussiert die hauseigenen Controller immer mehr auf Aufgaben der künstlichen Intelligenz. Mit NanoEdge AI Studio bietet der Chiphersteller nun eine IDE an, die die Erzeugung von ML-Modellen erleichtert. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Assistenten, der den Entwickler nach der Art des zu erstellenden AI-Systems fragt und dann Modellauswahl und Training erledigt.
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Interessant ist die Art der Lizenzierung. ST bietet eine kostenlose Testphase an, danach kostet die Software um die 8000 USD. Pro Gerät sind dann weitere Lizenzkosten fällig – bei einigen zehntausend Maschinen sprach man am Stand von rund zwei Cent.
Slint: komfortabler GUI-Stack für Embeddedsysteme
Die Ansprüche an grafische Benutzerschnittstellen von Embeddedgeräten steigen immer mehr – die Nutzung eines kombinatorischen Prozessrechners beispielsweise als Kombination eines Mikrocontrollers und eines OrangePi erhöht Gesamtkosten und Stromverbrauch. Andererseits ist das manuelle Realisieren der GUIs eine Aufgabe, die Unmengen von Mannstunden verzehrt.
Mit Slint steht nun ein neues System zur Verfügung, das die Arbeit zu vereinfachen sucht. Die Beschreibung des GUI erfolgt dabei in einem an QML oder CSS errinernden Beschreibungsformat.
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Interessant sind die Lizenzbedingungen: Kleinunternehmen, die mit Slint zusammenarbeiten, können das Produkt de Facto kostenlos nutzen.
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KDAB: Flutter, ja oder nein?
Das an sich im Qt-Bereich verhaftete Unternehmen KDAB evaluiert offensichtlich Fluchtmaßnahmen – anders ist der in der Abbildung gezeigte Stand nicht zu erklären.
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MultiSim ab sofort kostenlos
Im Rahmen der Übernahme von DigiLent durch NI wanderte die Pflege eines Gutteils des Schaltungssimulators MultiSim in Richtung des neu aufgekauften Unternehmens. Ebenda senkte man nun die Preise des Produkts rapide, und offeriert eine durchaus umfangreiche kostenloses Basisversion.
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Weitere Informationen über die Unterschiede zwischen der kostenlosen Basisvariante und der mit 100 USD/Jahr nicht allzu teuren Abonnementversion finden sich in der folgenden Tabelle.
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Google Coral: Fertigung jetzt bei Asus
Google produzierte die diversen Beschleunigerplatinen der Coral-Serie bisher selbst. Fortan entstehen die Systeme bei Asus.
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Phoenix Contacts: Baka Yoke mit Steckverbindern
Baka Yoke – grob übersetzt bedeutet der japanische Begriff so viel wie Idiot Fernhalten – wird auch im Steckverbinderbereich immer wichtiger. Phoenix Contact erlaubt nun beispielsweise – wie in der Abbildung gezeigt – das Bestellen von Steckverbindern, die sich im Bereich Isolationsspannung und Farbcodierung nach den Bedürfnissen der Applikation richten.
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Freunde der im “Großbereich” verwendeten M12- und M23-Steckerformate bekommen ebenfalls ein Leckerli. Neu sind Schnappverbinder, die das Schrauben beim Aufbauen der Verbindungen ersparen. Außerdem sind die Neulinge vom physischen Design her robuster gegen “gewaltsames Falsch-Zusammenstecken”.
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GigaDevice: Automotive Flash im Fokus
Am dritten und letzten Tag legte die Flashabteilung von GigaDevice den Marketing-Fokus auf die neuen Flashbausteine, die von Aufbau und Langlebigkeit für den Automobilbereich vorgesehen sind. Wer im Moment mit Verfügbarkeitsproblemen zu kämpfen hat, ist gut beraten, Alternativen zu evaluieren.
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ApraPlast: Einstieg ins Labor-Organisationsgeschäft
ApraPlast ist vor Allem für seine in Biegetechnik hergestellten Gehäuse für Prozessrechner wie den Raspberry Pi bekannt – ein preiswerter Weg, um auch in sehr kleinen Mengen gut aussehende Gehäuse zu erhalten.
Ursprünglich zur Optimierung eigener Prozesse startete man das Unternehmen apra-lean, das sich auf prozessschrittoptimierte Werkzeugwände spezialisiert. Die Abbildung zeigt zwei Beispielkonfigurationen – ein (fahrbares) Regal kostet zwischen 400 und 500 Euro.
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Analog Devices bzw Maxim: Wearables und LED-Treiber
Am Stand von Analog Devices finden sich nicht nur Maxim-Mitarbeiter, sondern auch einige neue Chips. Neuerung Nummero eins ist, dass das Unternehmen nun für Wearables Mikrocontroller anbietet, die verschiedene Algorithmen wie beispielsweise den Puls ermitteln. Interessant ist daran, dass die mathematischen Verfahren in den Controllern implementiert sind – der Code ist weder auslesbar noch veränderbar.
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Eine weitere Demo zeigte einen LED-Treiber, der trotz vergleichsweise kleinem Gehäuse 96 LEDs ansteuern konnte. AD erreichte dies unter Nutzung von Matrizierung, die Demonstrationsplatine wies durchaus beeindruckende Dimensionen auf.
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Außerdem finden sich auch bei Analog Devices verschiedene Chips, die sich um Energieversorgung und Energiemanagement im Themenkreis USB PD drehen.
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Java-Compiler für Embeddedsysteme
Java ist im Desktop- und Serverbereich weit verbreitet – schon ob der Möglichkeit zur Reduktion von Koppelung gibt es immer wieder Versuche, die Technologie im Embeddedsystem einzusetzen. Mit PTC PERC steht eine neue Variante von Embedded Java zur Verfügung, die – anders als MicroEJ – die Kompilation auf dem Rechner durchführt.
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Standpreise
Zu guter Letzt haben wir Standpreisinformationen – wer wissen möchte, was die Teilnahme laut Listenpreis so kostet, findet in den folgenden Bildern weitere Informationen.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
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