Bauteil-Roundup: Drohnenkit bis Piezoputzanlage

Bauteil-Roundup: Drohnenkit bis Piezoputzanlage.
Ein neuer Monat geht immer auch mit neuen Bauteilen einher. Neben einem 32bit-Kern mit 5V-Toleranz gibt es spezialisierte Spannungsregler und einen Klebstoff, der das „beidseitige Bestücken“ von Bauteilen wesentlich erleichtert. Details finden sich – wie immer-in unserem Komponenten-Roundup.

MYIR Tech MYC-LR3568 – Compute Module auf Basis von RockChip RK RK3568

Die Integration eines SoC wie den diversen von Rockchip offerierten erweist sich in der Praxis als insofern haarig, als der Bring-Up von DDR-Speicher eine durchaus arbeitsintensive Aufgabe ist.
Im Hause MYIR gibt es nun ein auf dem RK3568-SoC basierendes Modul, das 2GB LPDDR4 und 16GB eMMC an Speicher mitbringt.
Aus Sicht des PCB-Designers reicht es aus, das 45mm x 43mm LGA mit 381 Pins analog zu einem ESP32 auf der Platine zu platzieren.
Zu beachten ist, dass sich MYIR diese Komfortsteigerung durchaus fürstlich entlohnen lässt – die Basisvariante kommt in Einzelstücken auf rund $ 50, während die Industrialversionen mit erweitertem Temperaturbereich noch teurer sind.

Raspberry Pi Pico 2 – Distributoren listen

Ebenezer Uptons Mannen beginnen nun damit, den Raspberry Pi Pico 2 über gewöhnlich“ Distributoren zu verkaufen. Er lässt sich am effizientesten unter Nutzung der SKU SC1631 auffinden – zum Zeitpunkt gilt wie in der Abbildung gezeigt noch „eingeschränkte Verfügbarkeit“.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/%20SC1631

Bourns Riedon – Shuntwiderstände für Ammeter

Wer ein preiswertes Multimeter zerlegt, findet normalerweise eine Drahtbrücke, die als Strommessshunt dient.
Der „Anbieter alle Arten passiver Komponenten“ Bourns hat das auf Strommeß-Widerstände spezialisierte Unternehmen Riedon 2023 übernommen (siehe https://www.bourns.com/news/press-releases/pr/2023/04/17/bourns-acquires-riedon-inc.-a-leading-manufacturer-of-resistors) und beginnt nun damit, die diversen Shunts aus dem Hause Riedon in das hauseigene Portfolio aufzunehmen.
Die Abbildung, die derzeit witzigerweise noch nur auf der Riedomn-Webseite zu finden ist, informiert über die verschiedenen angebotenen Formfaktoren.

Bildquelle: https://riedon.com/

TI TPS56124x und TPS56224x – preiswerte Buck-Regler

Nach dem von Qorvo durchgeführten Kahlschlag in der einst von ActiveSemi übernommenen Schaltregler-Sparte gilt, dass fernöstliche Hersteller wie XLSEMI den Markt für Commodity-Schaltregler mehr oder weniger komplett für sich haben.
Mit der in ein Ampere- und zwei Ampere-Varianten angeboten Familie will Texas Instruments ein Stück vom Kuchen abhaben. Interessant ist an den Bauteilen vor allem, dass sie wie in der Abbildung gezeigt ohne externe Diode auskommen.

Bildquelle: Texas Instruments

OncQue RBS240x00T – “einfacher” Tiltschalter

Wer mit Flippern spielt, kennt sicherlich den Versuch, per „Tillt“ einen Vorteil zu bekommen – als Tillt Switch bezeichnete Sperrsysteme unterbinden dies.
Wer heute einen derartigen Tillt Switch realisieren möchte, tut dies wahrscheinlich mit einem (preiswerten) Akzelerometer – die in Formosa ansässige OncQue schickt nun das in der Abbildung gezeigte Produkt ins Rennen.

Bildquelle: OncQue

Interessant ist an diesen auf dem Rollkugelprinzip basierenden Bauteilen vor allem, dass sie vom Hersteller als preiswert im Vergleich gegenüber einer digitalen Lösung angesehen werden – bei Hunderter-Stückpreisen im Bereich von zehn US-Dollar ist ein nach Ansicht des Newsautors durchaus gewagter Denkansatz.

WizNet W55RP20 – Evaluationsboard verfügbar

Über WizNet’s W55RP20-Chip, der einen RP 2040 und einen der hauseigenen Ethernet-Controller in einem Gehäuse vereint, haben wir in der Vergangenheit immer wieder berichtet.
„Neu“ ist nun, dass unter der SKU W55RP20-EVB-PICO das in der Abbildung gezeigte Evaluationsboard zur Verfügung steht.

Bildquelle: https://docs.wiznet.io/Product/ioNIC/W55RP20/w55rp20-evb-pico

In Einzelstücken kostet die Platine dabei übrigens rund zehn US-Dollar – ein mit Raspberry Pi Pico und Co. durchaus vergleichbarer und nicht unfairer Preis, da die „Magnetics“ für den Ethernet-Port durchaus erheblich finanziell in das Kontor schlagen können.

M5Stamp Fly – Drohne a la M5Stack

Seit der Übernahme durch Espressif ist im Hause M5 Stack – offensichtlich – Reichtum ausgebrochen. Der neueste Ausdruck davon ist das in der Abbildung gezeigte und in Einzelstücken um 50 US-Dollar erhältliche Drohnen-Kit.

Bildquelle: https://docs.m5stack.com/en/app/Stamp%20Fly

Das auf einem ESP32-S3 basierende Drohnen-Kit ist ob seiner reichhaltigen Sensorausstattung interessant – zum Prototypen von verschiedenen Kontrollverfahren dürfte die Rechenleistung des ESP32-S3 ebenfalls ausreichen.
Für andere Anwendungen sei angemerkt, das mit dem Atom Joystick ein per ESP_NOW mit dem Hauptcontroller kommunizierender Joystick zur Verfügung steht.

NXP MCX C – Distributorverfügbarkeit beginnt

Die von NXP am Anfang des Jahres angekündigte MCX-Serie erreicht langsam aber sicher allgemeine Verfügbarkeit im Markt. Bei Distributoren schlägt nun der MCX C auf – eine auf einem Arm® Cortex®-M0+-Kern basierende Variante, die für kostenempfindliche Systeme vorgesehen ist und einen Maximaltakt von 48 MHz bietet.
Die weiter unten gezeigte Tabelle bietet einen „Überblick“ von allem, was der Familie angeboten wird.

Bildquelle: https://www.nxp.com/docs/en/fact-sheet/MCXCFS.pdf

TE Connectivity BDS – Widerstand mit bis zu 2000W Maximalleistung

Nicht nur Bourns ist im Bereich der Leistungswiderstände auf Erweiterungskurs – wer 1000 oder sogar 2000 W an Verlustleistung benötigt, wird von TE Connectivity mit den in der Abbildung gezeigten Produkten bedient.

Bildquelle: TE

Zu beachten ist allerdings zweierlei: Die im Wertebereich 560mOhm bis 1KOhm erhältlichen Widerstände kosten in Einzel-Stückzahlen fast 500 US-$. Außerdem schreibt TE ab einem gewissen Verlustleistungspotenzial die Nutzung von aktiven Kühlkörpern vor – vor dem „Design in“ ist es also mehr als empfehlenswert, zu mindestens einen Blick auf die Field Engineering Guidelines aus dem Hause TE zu werfen.

Chip Quik AD7 – “SMD-Superkleber”

Doppelseitig bestückte Surface Mount-Platinen mögen eine erheblichen Steigerung der Integration bringen – problematisch ist, „wie“ man die andere Seite bestückt, wenn die eine bereits verlötet ist.
Da die Adhäsionskräfte von Lötzinn im flüssigen Zustand zum Festhalten größerer Komponenten nicht ausreichen, schickt der Material Chemie-Spezialist Chip Quik nun ein als AD7 bezeichnetes Produkt ins Rennen.

Bildquelle: Chip Quik.

Besonderheit bzw. Zinger dieses Epoxyd-Klebstoffs ist, dass er erst nach dem „erstmaligen Anbraten“ seine volle Klebekraft entfaltet. Auf diese Art und Weise ist festgestellt, dass die im ersten Durchlauf auf der Seite der Platine befindlichen Elemente nachher – auf der Unterseite – festgeklebt bleiben.

Vishay / Sfernice TSM3 – waschfester 11-Turn-Trimmer

Die für „Kalibration und Co.“ im hilfreichen Trimmer-Widerstände erweist sich in der Praxis als Schweine der Fertigung. Vishay schickt nun eine Trimmer-Familie ins Rennen, die ob ihrer keramikversiegelten Konstruktion im Datenblatt folgendermaßen beschrieben wird:

1
The TSM3 design is compact to save board space, sealed to withstand standard board wash processing, compatible with

2
automated PCB assembly (pick and place), and withstands standard reflow soldering processes

Beim Einsatz ist zu beachten, dass sich die Varianten – wie in der Abbildung gezeigt – im Bezug auf die Positionierung der Stellschraube unterscheiden.

Bildquelle: Vishay.

Nuvoton M2003 – 32bit-5V-Mikrocontroller.

Renesas dürfte mit dem von Arduino in Arduino Uno R4 verwendeten Controller einen „Schub“ im Markt ausgelöst haben – da der Normalentwickler anhand des Umstiegs feststellte, dass das Umrüsten auf 32bit mit wenig Arbeit einhergeht, fühlt sich Nuvoton gemüßigt, ein diesbezügliches Produkt anzubieten.
Im Rahmen der Ankündigung findet sich folgende Passage:

1
series not only features fast computing capabilities and an integrated hardware divider but also supports 5V operating voltage and high interference immunity. The 20pin small package design meets the markets performance and optimized system cost needs.

2

3
The M2003 series adopts the Arm® Cortex®M23 core and is a 32bit microcontroller with an operating frequency of up to 24 MHz. It includes a 32bit hardware multiplier/divider, offers 32 KB of Flash memory and 4 KB of SRAM, and operates within a voltage range of 2.4V to 5.5V, with an operating temperature range of 40°C to 105°C.

4

5
To meet diverse performance design requirements while reducing size and cost, the M2003 series supports 4 sets of 32bit timers, 1 watchdog timer, a 3channel enhanced input capture timer, 2 UARTs, 1 I²C, and 1 universal serial control interface (USCI), which can be flexibly configured as UART/SPI/I²C.

6

7
via https://www.nuvoton.com/products/microcontrollers/arm-cortex-m23-mcus/m2003-series/index.html

Nexperia NID5100 – Ideale Diode im SOT363-2-Gehäuse

Dass Schottky-Dioden ebenfalls einen Spannungsabfall aufweisen, dürften Leser von mikrocontroller.net schon wissen. Ideale Dioden wurden bisher vor allem als Opamp-Schaltkreise für metrologische Anwendungen realisiert.
Wer mit einer Vorwärts-Spannung von 1.2V bis 5.5V und einer maximalen Sperrspannung von nur 6 V sein Auskommen findet, bekommt von Nexperia nun schlüsselfertige ideale Dioden in einem SOT363-2-Gehäuse angeboten.
Spezifischerweise präsentiert sich die Applikationsschaltung dabei wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: Nexperia

Da diese Produkte derzeit im Fokus der Marketing-Aktivitäten von Nexperia liegen, findet sich unter der URL https://www.nexperia.com/products/analog-logic-ics/power-ics/ideal-diodes ein Portal mit diversen zusätzlichen Informationen.

BIVAR SASG – flexible “Lightpipes”

Wer nach Leuchtdioden samt angeschlossenen Lightpipes sucht, wird mitunter bei BIVAR fündig. Die Abbildung zeigt ein Beispiel aus einem der – ob ihres geringen Umfangs mysteriös bleibenden – Datenblätter.

BILD
Bildquelle: BIVAR

Texas Instruments INA4230

Wer mehrere Stromverbrauchsmessstellen mit Shunts parallel bespielen möchte, wird von Texas Instruments mit einem über den I2C bzw. SMBus ansteuerbaren Controller unterstützt. Sein Prinzip-Schaltbild zeigt sich dabei wie in der Abbildung.

Bildquelle: Texas Instruments.

Glorious Gaming – Fox Linear-Schalter

Im Bereich der Tastaturen für Profispieler hat sich seit einiger Zeit die Verwendung von “ausbaubaren” Tastaturschaltern etabliert – interessant ist, dass sich eine Art “Industriestandard” für das Design herauskristallisiert hat. Unsere Abbildung zeigt das neueste Angebot in diesem Formfaktor.

Bildquelle: Glorious Gaming

Texas Instruments ULC1001

Das letzte Bauteil, das wir in diesem News-Roundup vorstellen wollen, ist ein spezialisierter Powermanagement-Controller. Lebenssinn des von Texas Instruments gefertigten ULC1001 ist – die folgende Passage stammt aus dem Datenblatt – die Realisierung von spezifischen PWM-Wellenfolgen, die das „Freirütteln“ von Kamera-Linsen unter Ausnutzung piezoelektrischer Effekte ermöglichen:

1
The ULC1001 is a configurable PWM modulator with

2
current and voltage sensing capabilities specifically

3
for piezobased lens cleaning systems.

4
An onchip, lowlatency DSP supports Texas

5
Instruments proprietary algorithms designed for lens

6
cleaning. The ULC1001 and work together to create

7
an Ultrasonic Lens Cleaning system.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Tag 3 der Espressif DevCon 2024 – von Drohne und Co

Der dritte Tag von Espressifs Entwickler-Konferenz begann mit einer Keynote von Juraj Michálek, in der er die Wichtigkeit sowohl von Amateuren als auch von professionellen Nutzern betonte. Was es sonst Sehenswertes gab, vermelden wir hier.

Bildquelle, alle: Espressif, Screenshot des Autors

Keynote von Juraj Michálek – Überblick des Ökosystems.

Der dritte Tag begann mit einer Erwähnung des ESP Product Selectors – ein System, das wie in den Abbildungen gezeigt die tabellarische Auswahl und Vereinzelung des im Laufe der letzten Jahre doch immens breit gewordenen Espressif-Ökosystems ermöglicht.

Für Anbieter ESP 32-basierter Lösungen dürfte auch der in der Abbildung gezeigte Reference Design-Blog interessant sein. Lustig ist, dass die Anbietung von neuen Blog-Artikelthemen über GitHub erfolgen muss.

Neben einer Erwähnung des Emulators Wokwi sprach Michálek über den Arduino-Core und führte sogar vor, wie man ein Rust-Projekt für die ESP 32-Plattform kompiliert bekommt. Nach Namedrops verschiedener Python-Versionen zeigte er danach eine Liste weiterer Entwicklungs-Möglichkeiten.

Wokwi: Simulation, auch (oder vor Allem) für CI

Der erste Partnervortrag der Konferenz stammte aus dem Hause Wokwi – das Unternehmen entwickelt einen Simulator für Embeddedsysteme.
Interessant war, dass der Vortragende schon im ersten Satz die Eignung seines Systems als „Futter bzw. Hilfskomponente“ für Continuous Integration erwähnte. Beeindruckend ist an Wokwi – nach Ansicht des Newsautors – unter anderem die Tiefe der Simulation; so bringt das System sogar einen simulierten MQTT-Broker mit.
Insbesondere im Zusammenspiel mit der Visual Studio Code-Erweiterung avisiert man auch eine allgemeine Beschleunigung des Entwickler-Turnarounds.

Faszinierend ist in diesem Zusammenhang auch der „Pin Dump“, in dem der Simulator – wie in der Abbildung gezeigt – über die Betriebszustände der einzelnen GPIO-Pins informiert.

Lustig ist an Wokwi die Möglichkeit, Eingabefolgen abzuarbeiten – als Beispiel zeigte man eine Abbildung, die automatisiert mit einem Knopf interagierte.

Interessant war auch die Frage, welche Peripheriegeräte Wokwi in der Praxis unterstützt.

Die darauf gegebene Antwort war, dass das Ziel die „Abdeckung der häufig verwendeten“ Peripherie ist – es ist explizites Nichtziel, Chips und externe Elemente zu 100 % zu simulieren.

Weltraum-Projekte mit kleinem Budget.

Der nächste Vortrag setzte sich mit AeroRust auseinander – eine „Ausgründung“ der RUST-Community, die verschiedenste Helium-Ballons für „Höhenversuche“ realisiert.

Der Fokus des Vortrags lag dann auf den beiden Open Source-Projekten Teleprobe (siehe https://github.com/embassy-rs/teleprobe) und Embassy (siehe https://github.com/embassy-rs/embassy) – Zweiteres ist ein Rust-Framework, das fortgeschrittene Embedded-Software bzw. ihre Erzeugung zu erleichtern sucht.

Grundlagenfortbildung – oder – WLAN en Detail.

Der „Beginn“ des Erfolges von Espressif im westlichen Markt war die Übersetzung eines SDKs durch Maker. Obwohl Espressif seit einiger Zeit andere Funktechnologien einbaut, dürfte der Gutteil der Entwickler im Gehirn nach wie vor mit der Formel Espressif bedeutet WLAN arbeiten.
Da man insbesondere als „Nebenbei-Administrator“ des Labor-WLANs nur vergleichsweise wenig über die Möglichkeiten der Technologie erfährt, wurde mit Darian Leung ein Präsentator losgelassen, der in rund 30 Minuten einen Überblick des WLAN-Standards samt Autodidakten nur selten bekannter Funktionsbereiche anbot.
Der nächste Vortrag setzte sich mit der hauseigenen Mesh-Technologie ESP_NOW auseinander. Im Technologie-Vergleich, der von der Universität zu Zilina beigetragen wurde, betonte der Vortragende den wesentlich geringeren Peak-Stromverbrauch.

Neben dieser Energie-Einsparung dürfte interessant sein, dass die Universität eine Evaluation zur Findung des optimalen Aufenthaltsort der Nodi durchgeführt hat – weitere Informationen hierzu finden sich in der Präsentation.

Zephyr als HAL

Das Zephyr-Projekt wurde durch Pedro Bertoleti vertreten. Seine Präsentation begann mit einer Leistungsschau, die die Breite der Community zu betonen suchte.
Auf Kongressen berichtete man in der Vergangenheit immer wieder über die Bemühungen, Zephyr auch als „universelle Hardware-Abstraktionsschicht“ zu etablieren (siehe z.B. Beitrag “Embedded Open Source Summit – Tage 3 und 4”). Interessant ist, dass Bertoleti in einer der Folien explizit davon sprach, dass die Nutzung von Zephyr die Erzeugung von „Hardware-unabhängiger“ Embeddedsoftware erleichtert.

Der „dritte und letzte Akt“ des Vortrags war dann eine durch Besprechung des Quellcode eines auf Zephyr basierenden Trackers – auch hier gilt, dass an der Technologie en Detail interessierte Personen das Recording des Vortrags ansehen sollten.

Drohnen-Lastabwurf mit ESP 32.

Fliegende Dinge scheinen es dem Hause Espressif im Allgemeinen angetan zu haben – ein Vortrag beschäftigte sich mit Systemen, die Drohnen das Abwerfen von Traglasten ermöglichen. Der ESP32 kam dabei zur Steuerung der eigentlichen Elektromechanik zum Einsatz.
Interessant war der Vortrag trotzdem, da er ein System mit einer maximalen Traglast von 500 g realisierte und dabei – explizit – auch auf die verschiedenen elektromechanischen Aspekte einging.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Gedanken dazu, wie die Integration zwischen den Auslöseknöpfen und den vom Operator zu tragenden Handschuhen erfolgte – der Autor hatte offensichtlich „Schmerzen“, die sich ein an einem ähnlichen Design arbeitender Ingenieur durch Ansehen des Vortrages ersparen kann.

Optimierte Fortbildung von Embedded-Ingenieuren unter Nutzung von Rust und Simulatoren.

Die „Erzeugung von Nachwuchs“ im Embeddedbereich ist nicht immer einfach – während die Entwicklung von Spielen für Handcomputer im Allgemeinen attraktiv ist, gilt die Elektronik nach wie vor als sehr mathematisch-lastige Wissenschaft. Außerdem ist die „Lernkurve“ vergleichsweise steif.

Die Kombination aus der Rust-Programmiersprache und Simulatoren ermöglicht eine „Abflachung“ der Lernkurve.

Q and A – die „interessantesten“ Fragen.

Die letzte Session beschäftigte sich mit der Beantwortung von Fragen, die Teilnehmer während der Vorträge abgelegt hatten. Eine interessante Frage beschäftigte sich damit, inwiefern Espressif plant, die bisher in C mit C++ investierten Ressourcen auch für Rust zu investieren.

Die Antwort darauf lautete, dass sich Espressif derzeit noch in einer Evaluationsphase befindet. Allgemein gilt allerdings, dass der Grad der Ressourcen-Investierenung immer davon abhängt, wie viel „Kundeninteresse“ besteht.
Man erwähnte im Rahmen dessen, dass die Kommunität zwischen Standard- und Embedded-Entwicklung im Rust-Ökosystem stärker ausgeprägt ist als im Bereich C – daraus folgt ein geringerer Ressourcen-Bedarf zum Erreichen ähnlicher Ziele.
Die nächste „erwartbare“ Frage drehte sich um den Beginn der Massen-Produktion für den ESP32-P4.

Hier gab es leider nur vergleichsweise wenig Positives zu vermelden: Wer mit dem ESP32-P4 experimentieren möchte, muss auf AliExpress das Evaluationsboard kaufen. Die Massenproduktion eines fehlerbereinigten Chips soll bald starten.

Außerdem kehrte auch die schon vom Vortag bekannte Frage zum „LAN-Controller“ am Chip zurück.

Die Antwort lautet dabei, dass die Integration des MAC bereits in Arbeit ist bzw. am ESP32-P4 bereits zur Verfügung steht. Die Integration der PHY wird von Espressif überhaupt nicht avisiert – Ursache dafür ist, dass es sich dabei um ein komplexes Bauteil handelt, das die Kosten stark erhöhen wurde und von dem „Gutteil“ der Nutzerschaft nicht benötigt wird.
In der Vergangenheit haben Experimente zur Ausführung von Linux am ESP32 (siehe beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=5oKeVyxgwzk) für erhebliche Medien-Aufmerksamkeit gesorgt. Aus der Logik folgt, dass nun auch eine Anfrage erfolgte, ob der wesentlich leistungsfähigere ESP32-P4 hausintern ebenfalls mit Linux bespielt wird.

Die Antwort aus dem Hause Espressif darauf war zweigleisig: Einerseits hat man hausintern mit No-MMU-Linux experimentiert. Aus der „technischen Ausführbarkeit“ folgt allerdings nicht, dass dies auch ökonomisch sinnvoll ist – offizielle Unterstützung ist nicht geplant.
So allerdings von der Community „massive Investitionen“ folgen, wäre es vorstellbar, dass Espressif seine Meinung diesbezüglich ändert.

Fazit und Ausblick.

Damit ist auch diese Ausgabe der Espressif Devcon „hinter uns“ – das Produktionsteam bedankte sich und verloste einige Evaluationsboards an alle, die die Feedbackformulare ausgefüllt hatten.

Zu beachten ist außerdem, dass Espressif schon jetzt eine Nachfolge-Version des Entwicklerkongresses für das nächste Jahr angekündigt hat.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Komponenten und Buildsystem – Espressif DevCon 2024, Tag 2

Die Keynote des zweiten Tages bestritt traditionell Ivan Grokhotkov, der die Teilnehmerschaft – wie immer – mit einem Vortrag zum Buildsystem beehrte. Auch sonst stand Tag zwei im Zeichen der Toolchain: hier eine Liste der Neuerungen.

Keynote – Ivan Grokhotkov

Der VP of Software im Hause Espressif begann seinen Vortrag über das Buildsystem mit einer Auflistung häufiger Anfragen, mit denen er im Rahmen seiner Tätigkeit konfrontiert ist – offensichtlich ist, dass das Buildsystem von der P. T. Kundschaft in vielen Fällen nur teilweise verstanden wird.
Zur Lösung dieses Problems präsentierte er unter anderem die Abbildungen, die einen Überblick des auf CMake basierenden Buildsystems gaben.

Bildquelle, alle wo nicht anders angegeben: Espressif, Screenshots durch Autor.

Interessant ist die Feststellung, dass man langfristig eine Angleichung zwischen dem hauseigenen Buildsystem und CMake plant.

Essenz des Vortrags war, dass die von Entwicklern gerne als „allgemeine Ablage“ verwendete Main-Komponente im Laufe der Arbeit mit einem Projekt „voll mit Code“ wird. Zur Lösung bietet es sich an, eine weitere Modularisierung der Codebasis durchzuführen.

Wer den Code stupide in ein anderes Verzeichnis kopiert, bekommt Konflikte mit der Abhängigkeitsverwaltung. Ursache dafür ist, dass die neue Komponente ja ihren eigenen Beziehungs- bzw. Abhängigkeits-Baum in das Projekt bringt.

Zu beachten ist außerdem, dass die Main-Komponente im Interesse der „einfacheren Handhabung“ – zumindest derzeit – mit allen anderen Komponenten interagieren darf, und keine Beziehungen deklarieren muss. Dieses Verhalten möchte man langfristig allerdings anpassen.

Die unter der URL https://igrr.github.io/edc24/1 bereitstehende Präsentation verdient auch sonst Aufmerksamkeit, weil sie in einem Cookbook-Abschnitt Tipps und Tricks zur effizienteren Nutzung des Buildsystems anbietet.
In der „darauf folgenden an QA-Sessions wurde mehrfach nach Methoden gefragt, um den Kompilationsprozess zu beschleunigen.

Als „Maßnahme“ schlug der VP of Software hier -unter anderem – die Installation von CCache vor – das Buildsystem erriecht und nutzt diese Funktion automatisch, so es sie auf dem Compile-Host vorfindet.

LVGL am ESP32-P4 – Espressifs Vision für HMI.

Die gestern im Rahmen der CEO-Keynote erfolgte „Namedropping“ von LVGL wurde am zweiten Tag in Form eines vollständigen Vortrags fortgesetzt. Die Präsentation begann mit einer „Leistungsschau“ der Möglichkeiten, die neben der hohen Download-Frequenz des GUI-Stacks in GitHub auch darauf hinwies, wie viele Ökosystem-Partner bei der Realisierung von auf LVGL basierenden Systemen hilfreich sein wollen.
Besonders betonte Kiss-Vamosi die gesteigerte maximale Auflösung – wer einen ESP32-P4 verwendet, „größere“ Bildschirme ansteuern. In der Praxis gilt natürlich, dass die maximale oder reale Performance immer davon abhängt, wie komplex das zur Anzeige gebrachte Layout ausfällt.

Im Rahmen des Vortrages wurde außerdem ein UI-Editor vorgeschlagen, der sich – Kiss-Vamosi betonte dies mehrfach – explizit an die Bedürfnisse von Entwicklern richtet. Sinn des Werkzeug ist, das Nachbauen von vom Designer erhaltenen GUI-Sketches zu erleichtern – wie in der Abbildung gezeigt, ist auch eine Import-Funktion für das weit verbreitete Tool Figma implementiert.
Das „System“ arbeitet dabei – plangemäß – mit XML, soll aber auch C-Code exportieren können.

GMF – neues Multimedia-Framework für den ESP32.

Spätestens seit den Erfolgen mit ESP_ADF ist bewiesen, dass pipelineorientierte Multimedia-Architekturen im Embeddedbereich gut funktionieren. Mit GMF schickt Espressif eine generalisierte Variante des Produkts ins Rennen, die neben Audio-Daten auch beliebige Multimediainhalte verarbeitet.

Interessant ist, dass der Vortragende im Rahmen der Ankündigung – wie gezeigt – Vergleiche gegen ADF durchführte, die nicht unbedingt für ADF vorteilhaft ausgingen.

Exkurs: Vortrag über AI-Systeme im Embeddedbereich.

Dass Anbieter von IT-Systemen auf der Suche nach „Other Peoples Money“ das Auge Saurons auf den Embeddedbereich richten, dürfte Leser von mikrocontroller.net nicht wirklich überraschen. Mit Priyanka Mathikshara stand eine Vortragende am Start, die Informationen über den Aufbau von für den Elektronik-Bereich optimierten LLMs und ihr Training hielt.
Wer an diesem Vortrag Interesse hat, sollte sich das Recording in der unten genannten URL ansehen.

Arduino plus ESP32 – oder – alles im Zeichen der Komponente.

Über die Frage, ob man sich dem Problem der ESP32-Entwicklung besser unter Nutzung des Arduino Cores oder unter Nutzung von ESP_IDF nähern sollte, lässt sich lange diskutieren.
Auf der Espressif Devcon war am zweiten Tag Rodrigo Garcia zugegen, um Informationen darüber zu geben, „wie“ sich der Arduino Core in die IDF-Kompilationsumgebung integriert.
Neben „allgemeinen“ Ausführungen präsentierte Garcia detaillierte Ausführungen dazu, wie die Aufteilung des Arduino-Cores sowie den Bibliotheken in die für das Espressif-Buildsystem bekömmliche Teile bewerkstelligt wurde.
Ebenda fanden sich auch Ausführungen dazu, wie man die oft nur eingeschränkt verfügbaren UART-Ressourcen zwischen dem Arduino-Core, IDF und der eigentlichen Nutzerapplikation aufteilen kann.
Im Rahmen der QA-Session fragte ein Teilnehmer, „unter welchen Umständen“ die Nutzung der Arduino-IDE nachteilig gegenüber der Verwendung der Arduino-Produkte als ESP_IDF-Komponente ausfiel.

Die Antwort des Vortragenden darauf war durchaus interessant: Wer die Arduino-Cores über die Arduino IDE benutzt, hat nur wenig Möglichkeiten, um den darunterliegenden Buildprozess und Elemente wie SDK-Konfiguration und Co zu modifizieren.
Arbeitet der P. T. Entwickler mit dem Arduino Core als IDF-Komponente, so ist er quasi alleiniger Herr seines Schicksals.

RMT-Peripheriegerät im Fokus.

Der am gestrigen Tage vorgestellte PIO ist nicht das einzige smarte Peripheriegerät, das man der Entwicklerschaft im Hause Espressif zur Verfügung stellt. Mit dem RMT steht ein ähnliches Produkt zur Verfügung, das – ebenfalls – in einem detaillierten Vortrag vorgestellt wurde.

Neben dem mittlerweile als quasi-Standard geltenden ansteuern von WS2812B-Smart-LEDs unter Nutzung des RMT stellte man exotischere Anwendungsfälle, beispielsweise das „RTOS-sichere“ Auslesen von OneWire-Temperatursensoren vor.

Visual Studio Code-Plug-in – nicht „Out of Business“

Im Bereich der IDEs leistet sich Espressif zweigleisiges Vorgehen – neben der gestern vorgestellten und auf Eclipse basierenden Espressif IDE wird auch das Visual Studio Code-Plugin permanent erweitert.
Wer seine Arbeiten lieber unter Nutzung von Microsofts quelloffener IDE durchführt, darf sich spezifisch auf die in der Abbildung gezeigten Erweiterungen freuen.

Besonders hervorgehoben wurden im Rahmen des Vortrags zweierlei Features: Erstens eine integrierte Unittest-Engine, die Qualitätssicherung der ESP 32-Projekte erlaubt. Zweitens steht mit dem „Hint Viewer“ ein System zur Verfügung, das Informationen über Fehler und Probleme im Code liefert.

Abseits von LVGL: Slint am Start.

Obwohl der CEO in der Einleitung des gestrigen Tages nur auf LVGL einging, bedeutet dies nicht, dass man im Hause Espressif nicht beim GUI-Stack zweigleisig fahren möchte. Spezifischerweise war einer der Gründer des Unternehmens Slint vor Ort.
Besonderes Verkaufsargument „für“ die Technologie war im Rahmen des Vortrags übrigens die Möglichkeit, „deklarative Programmierung“ einsetzen zu können.
Vendor-Vortrag Nummero zwei wurde von WolfSSL bestritten. Jim Scraletta präsentierte – wie erwartet – einen Vortrag über die Vorteile und Möglichkeiten der hauseigenen Krypto-Bibliotheken und ging auf Methoden zur Integration in ESP_IDF ein. Auch hier gilt, dass Nutzer der jeweiligen Bibliothek gut beraten sind, den Vortrag anzusehen.

WebRTC am ESP 32.

Der letzte Vortrag des zweiten Tages beschäftigte sich dann mit der Nutzung von WebRTC – ein Verfahren, dass das Streamen von Multimediainhalten sowohl aus als auch in Richtung von Browsern zum Thema hat. Wer hier an das „Vereinfachen“ der Realisierung von Companion-Applikationen bzw. Companion-Services für IoT-Geräte dient, dürfte die Intention dieser Erweiterung von ESP _ IDF richtig erfasst haben.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Made by Developers, Made For Developers – ESP32 DevCon, Tag 1

Das in Brünn ansässige ESP32-Team hostete die 2024-Ausgabe der hauseigenen Entwicklerkonferenz, die nun drei Tage dauert und abermals komplett online abgehalten wird. Hier ein Bericht vom ersten Tag, der unter Anderem die Keynote von Theo Swee An und Informationen zu Zephyr lieferte.

Bildquelle, wo nicht angegeben: Espressif, Screenshot durch Autor

Keynote durch Theo Swee An

Im Rahmen der Keynote erfolgte eine Vorstellung der Geschäftszahlen, der Fokus liegt auf dem Buzzword AIoT. Interessant war erstens die Erwähnung, dass der Erfolg explizit auch als Erfolg der Partner dargestellt wurde.

Olimex und Co dürften sich indes nicht über die Meldung freuen, dass die vor einiger Zeit übernommene M5Stack “die besten ESP32-Devboards” produziert – im Rahmen der Vorstellung präsentierte An einige Produkte.

Als Wachstumsbereiche avisiert Espressif einerseits den S3 und den P4, die im Bereich LVGL-basierte HMI zum Einsatz kommen sollen. Die Sicherheit der Chips wurde ebenfalls betont.
Wichtig bleibt auch das Matter-Protokoll. ESP ZeroCode hat mittlerweile mehr als 15000 User, Espressif ist nun außerdem eine Open PAA und ist so bei der Zertifikation von Matter-Produkten hilfreich. RainMaker ist derweil zur Erzeugung von Border Routern befähigt, und wird im Zusammenspiel mit dem P4 auch Kameraapplikationen unterstützen.

Zu guter Letzt erfolgte eine Erwähnung des ESP32-C6 – seine Implementierung von WiFi 6 reduziert Stromverbrauch durch Nutzung spezifischer Attribute des Standards.

Vortrag zu ESP32 USB

Li Bo sprach über die Vorteile der in den unterschiedlichen Chips implementierten USB-Transceiver und ihre jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen.

Mit Class Drivers stehen dabei “schlüsselfertige” Treiber zur Verfügung, die häufig verwendete Endgeräte direkt ansteuern. Bo präsentierte dies durch die Erweiterung einer S3-Box, die mit geringem Codieraufwand USB-Headphones eingeschrieben bekam.

Alternativ dazu ist es auch möglich, unter Nutzung der USB Host Library einen eigenen Treiber zu entwickeln. Der rund 30 Minuten lange Vortrag zu diesem Thema ist hörenswert, weil er die verschiedenen Codebeispiele tour a tour durchbespricht.
Die Nutzung von TinyUSB zur Erzeugung von USB-Peripheriegeräten auf Basis eines ESP32 wurde ebenfalls demonstriert – neben einem (wenig nützlichen) USB-Stick zeigte man einen Equalizer.

Lustig war auch die Erwähnung der Nutzung eines ESP32 als Wifi-Accesspoint im Zusammenspiel mit einem LTE-Modul.

Neuigkeiten von Espressif-IDE

Kondal Kolipaka sprach über den “Grund” für die Einführung der Eclipse-basierten IDE – Sinn ist vor allem, Nutzern das Herunterladen der diversen Plug-Ins zu ersparen und den Einstieg zu erleichtern. Eine Neuerung in Version 3 des Produkts ist der Umstieg auf die LSP-Engine im Bereich des Editors – Sinn davon sind verschiedene Komfortsteigerungen.

Mit dem ESP-IDF Manager steht außerdem eine Ansicht zur Verfügung, die die Verwaltung verschiedener IDF-Versionen erleichtert.

Im Rahmen der QA wurde außerdem ein Update für Mitte September angekündigt, das einige Bugs behebt.

Software BOM-Generation mit ESP_IDF

Das Software-Ökosystem hinter ESP_IDF erfreut sich immer höherer Komplexität. Mit esp-idf-sbom steht ein neues Programm zur Verfügung, das eine Projektstrukturdatei “scannt” und danach verschiedenste Berichte zur Zusammensetzung der Software generiert. Problematisch ist an diesem Werkzeug vor Allem, dass es derzeit noch nicht Teil der Distribution ist.

TEE – sichere “Submaschine” am ESP32

Mit TEE steht seit einiger Zeit eine Art Hypervisor zur Verfügung, der die Unterteilung in sichere und unsichere Komponenten erlaubt. Kryptographische Routinen lassen sich so “kompartmentalisieren”.

Der Wechsel zwischen den beiden Partitionen erfolgt prinzipiell durch Interrupts – die Abbildungen liefern mehr Informationen dazu.

Interessant ist, dass Espressif das System unter Nutzung verschiedener spezifischer Aspekte der RISC/V-Architektur realisiert. Ein Nutzer reagiere im Chat nach dem Schema “Will TEE also be supported for ESP32s3 or is it only the RISC-V versions?”. Laukik Hase beantwortete diese Frage folgendermaßen:

1
Public release of the framework is targeted exclusively for RISCV architecture. However, if you have any S3 specific requirement, please reach out through our support channels for further evaluation

Zu guter Letzt gab es Informationen darüber, wann die praktische Nutzbarkeit des Produkts beginnt.

Paralell IO im Fokus

Der am RP2040 eingeführte “IO-Beschleuniger” sorgte im Embeddedbereich für Bewegung. Mit dem Paralell IO schickt Espressif nun ein analog aufgebautes Peripheriegerät ins Rennen – zu beachten ist, dass derzeit nur ein Teil der intendierten Beispiele zur Verfügung stehen.

Als Lehrbeispiel zeigte Lao Kaiyao die Realisierung eines Logikanalysators. Die GPIO Mux kam dabei insofern zu neuen Ehren, als sie die “Umleitung” von Signalen im Chip erlaubt.

esp-serial-flasher – oder – wenn MCU A MCB B aktualisiert

Insbesondere in Border Routern und ähnlichen Systemen setzt Espressif gerne mehrere Chips auf eine Platine – das Problem ist in diesem Fall, “wie” die einzelnen Chips mit Updates versorgt werden. Als Lösung dient ein als serial flasher vorgesehener Dienst.

Zephyr am ESP32 ist nicht tot

Ricardo Tafas verkündete im ersten Akt, dass die Arbeiten an Zephyr für ESP32 nicht eingestellt sind – im Gegenteil dürfen Entwickler bald neue Informationen erwarten, wenn sie die in der Abbildung gezeigten (und nicht unbedingt offensichtlichen) Datenquellen auswerten.

Generell scheint man Zephyr als “Alternative” zum hauseigenen Ökosystem zu sehen, und den Port vor Allem in enger Zusammenarbeit mit der Zephyr-Community voranzutreiben. Sinn dürfte nach Ansicht des Autors vor Allem das Verhindern der Ausbreitung eines Konkurrenten sein, der das Ökosystem für sich und seine Mikrocontroller monopolisieren könnte.
Im Hintergrund gab es auch – tentative – Daten, wann weitere ESP32-Typen unterstützt werden.

QEMU-Emulation mit interessanten Kommentaren

Tests auf realer Hardware sind teuer und langsam. Im Hause Espressif setzt man auf zwei Wege – einerseits einen QEMU-basierten Emulator, der – wie in der Abbildung gezeigt – im Bezug auf die Performance teilweise schneller, teilweise aber langsamer ist. QEMU implementiert das efuse-Subsystem dabei vollständig, was das “Schiessen” realer Chips unnötig macht.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch eine Frage nach einem in dem ESP32 integrierbaren LAN-Modul.

Alternativ dazu bietet sich die Kompilation von ESP32-Code unter Nutzung einer Mock-Bibliothek an – problematisch ist dabei, dass die Nachbildung der diversen APIs von FreeRTOS nur sehr teilweise gelingt. Wer vor Allem algorithmische Korrektheit prüfen will und ohne Hardwarezugriff auskommt, kann mit dem Werkzeug allerdings Zeit sparen.

Espressif Secure Manufacturing Process

Der letzte Vortrag beschäftigte sich dann mit Espressif’s Pre-Provisioning Service – ein System, das vor Allem die Duplikation von Geräten durch “Geisterschichten” im Rahmen der Fertigung verhindern soll.

Espressif bietet dabei zwei Wege an: neben einem “Challenge-Response-Prozess” erwähnte das Team im Rahmen der QA, das Espressif auf Wunsch auch mit Kundenfirmware beschriebene Module liefern kann.

Mehr erfahren

Damit sind die Neuigkeiten des ersten Tages hinter uns. Unter https://devcon.espressif.com/ sollen bald weitere Informationen erscheinen – da am dritten Tag eine große QA-Session geplant ist, kann es empfehlenswert sein, Fragen an die Projektmanager weiterzuleiten.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Raspberry Pi Pico 2, Windows 7 Embedded und mehr

Der August endet mit verschiedensten Nachrichten über Hardware und Software: neben einer Liste von Funkoptionen für den ESP32-P4 kündigt Samsung an, seine auch für Embedded-Entwickler interessanten Smart TVs fortan sieben Jahre mit Updates zu versorgen. Was es sonst – Stichworte Raspberry Pi und RISC/V im Hause STM – Neues gibt, listen wir hier.

Raspberry Pi Foundation: Raspberry Pi Pico 2 nutzt Schaltregler

Im Rahmen der Ankündigung des neuen Raspberry Pi-Mikrocontrollers ließ die Raspberry Pi Foundation Ökosystem-Partnern den Vortritt – der „Gutteil“ der Nutzerschaft dürfte über die Verfügbarkeit des neuen Controllers wahrscheinlich über die Ankündigung aus dem Hause Seeed erfahren haben.
Sei dem wie es sei, findet sich unter der URL https://www.raspberrypi.com/news/whats-new-in-pico-2/ eine „Auflistung“ von Neuerungen im Pico 2.

Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/whats-new-in-pico-2/.

Neben dem – logischen, und aus dem Wechsel der Mikrocontrollerarchitektur einhergehenden – Zuwachs an Rechenleistung dürfen sich Nutzer auf eine „optimierter“ Energieversorgung freuen. Spezifischerweise versprechen die Uptoniten folgendes:

1
RP2040 has an onboard linear regulator that takes 3.3V and regulates it down to 1.1V for the processor core. RP2350 has a switchmode power supply on board, which does the same thing, but is more efficient. 

RP2350: Arduino-Core verfügbar.

Die Raspberry Pi-Welt „reagiert“ auf das Verfügbarwerden des neuen Mikrocontrollers. Im Hause Arduino gibt es Unterstützung – Spezifischerweise findet sich im unter der URL https://github.com/earlephilhower/arduino-pico/releases/tag/4.0.1 bereitstehenden Arduino-Core ein neues Release, das nach folgendem Schema Unterstützung für den RP2350 verspricht:

1
This is a major release with support for the Raspberry Pi Pico 2 (RP2350) using a new SDK 2.0.0. New RP2350based boards from iLabs, Solder Party, and SparkFun are supported in addition to the Pico 2. The full 512K of RAM and up to 8MB of PSRAM are available for applications to use.

ESP32-P4: Auflistung hauseigener Möglichkeiten zum Hinzufügen eines Kommunikationsinterfaces

Dass Espressif den ESP32-P4 als reinen „Compute-Core“ vorsieht und deshalb keine Drahtlosfunktion Stellen implementiert, dürfte bekannt sein. Im Hause Espressif ist man allerdings nicht abgeneigt, wenn Entwickler den P4 – wie auf dem unter Beitrag “ESP32-P4-Function-EV-Board und Seeed Studio XIAO RP2350 im Hands-on” gezeigten Devboard demonstriert – mit einem anderen ESP32 paaren, um eine Art kombinatorischen Prozessrechner mit Kommunikationsfähigkeit zu erhalten.
Im Ökosystem der Taiwaner sind dabei drei unterschiedliche Methoden vorgesehen, die man – wie in der Abbildung gezeigt – zusammenfasst.

Bildquelle: https://blog.espressif.com/wireless-connectivity-solutions-for-esp32-p4-8c64ca156a81

Wer weitere Informationen zu dieser Thematik begehrt, kann die Bildquelle anklicken – Espressif „rödelt“ die unterschiedlichen Kommunikations-Möglichkeiten durchaus detailverliebt aus.

Emteria: Raspberry Pi-Android unterstützt nun auch den offiziellen Raspberry Pi-Touchscreen

Im „Strom“ der Neuigkeiten der Uptoniten möchten Kalkov-Streitzs Mannen nicht nachstehen. In einem vor wenigen Stunden ausgesendet Newsletter verkündet man, dass die hauseigene (und sehr gut funktionierende, siehe beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=v5gJ4X-zUD4) Android-Distribution für den Raspberry Pi ab sofort auch mit dem offiziellen Touchscreen der Uptoniten umzugehen weiß:

1
Good news on the Raspberry Pi front: We spend some time fixing bugs. Our latest release not only comes with a new kernel version but a working official Raspberry Pi touchscreen.

2

3
Update to the latest Beta version 14.6.0 to get all changes up and running.

Et tu, Brutus – STMicroelectronics tritt RISC-V-Branchengremium Quintauris bei

Im Haus der ARM-Lizenznehmer gibt es seit längerer Zeit – ein gutes Beispiel ist GigaDevice – einen Trend, auch an Mikrocontrollern auf Basis von RISC-V-Technologie zu arbeiten. Eines der wenigen Großunternehmen, dass sich diesem Trend bisher konsequent verschloss, waren die Franco-Italiener von STMicroelectronics.
In einer – vergleichsweise wenig – verbreiteten Pressemeldung findet sich nun die folgende Passage:

1
ST is a welcome addition to our list of shareholders, said Alexander Kocher, CEO, Quintauris.By fostering collaboration between the worlds largest semiconductor companies, we aim to explore and unlock the potential of RISCV for all the industries we will serve.

2
https://via.tt.se/pressmeddelande/3591832/stmicroelectronics-joins-quintauris-as-sixth-shareholder?publisherId=259167&lang=en

Noch ist völlig unklar, wie sich dies auf die Zukunft der STM-Controller auswirken wird – zufrieden dürfte man im Hause ARM auf diese Änderung jedenfalls nicht reagieren.

Raspberry Pi 5 – 2GB-Variante arbeitet aufgrund „thermischer Optimierung“ schneller.

Der für Normaluser am Wichtigsten sichtbare „Delta“ beim neuen Raspberry Pi 2 GB ist der reduzierte Arbeitsspeicher-Ausbau und der damit einhergehende reduzierte Preis.
Im Hintergrund optimierten Ebenezer Uptons Mannen in Zusammenarbeit mit Broadcom den verbauten Chip, um nicht notwendige Teile zu eliminieren. Dies führte erstens zu einem reduzierten Stromverbrauch, der sich zweitens – wohl aufgrund von thermischen Limiting – in Form etwas höherer Performance manifestiert.
Der im Allgemeinen gut informierte Branchennewsdienst CNX bietet unter der URL https://www.cnx-software.com/2024/08/27/comparison-of-raspberry-pi-5-with-2gb-and-8gb-ram-hardware-benchmarks-and-power-consumption/
eine umfangreiche Benchmark-Tabelle an – sehr interessant ist auch die in der Abbildung gezeigte Zusammenfassung, die die (minimalen, aber messbaren) Performance-Gewinne der 2 GB-Variante präsentiert.

Bildquelle: https://www.cnx-software.com/2024/08/27/comparison-of-raspberry-pi-5-with-2gb-and-8gb-ram-hardware-benchmarks-and-power-consumption/

Meadow: Meadow Linux unterstützt BeagleBone Black.

Bryan Costanichs Mannen streben seit längerer Zeit „abseits“ der Meadow-Plattform – Ziel ist, die Meadow-APIs als Quasistandard für die .net-Interaktion mit der Internet der Dinge-Peripherie zu etablieren.
Der einst als Raspberry Pi-Konkurrent gestartete BeagleBone Black erfreut sich seither insbesondere im MSR-Bereich hoher Beliebtheit.
Unter https://blog.wildernesslabs.co/meadow-linux-now-supports-beaglebone-black-platforms/ findet sich nun eine Ankündigung, dass das System fortan – wie in der Abbildung gezeigt – auch von Meadow Linux unterstützt wird.

Bildquelle: https://blog.wildernesslabs.co/meadow-linux-now-supports-beaglebone-black-platforms/

Für .net-Programmierer bedeutet dies, dass die auf Mikrocontroller.net in der Vergangenheit an verschiedenen Stellen besprochenen .net-APIs zur Hardware-Interaktion fortan auch unter Linux verwendet werden können.

Linux: QR-Codes als Mittel zur Exfiltration von Informationen nach einer Kernel Panic

Über die Frage, „wie“ man Debugginginformationen am Effizientesten aus einem Embeddedsystem heraustransportiert, sind schon Freundschaften zerbrochen.
Die insbesondere in der Mitte der 2000er populären QR-Codes sind eine durchaus interessante Möglichkeit. Der im Allgemeinen gut informierte Branchen-Newsdienst Phoronix berichtet nun wie in der Abbildung gezeigt darüber, dass „manche“ Teile des Linux-Kernels im Fall einer Panic einen QR-Code mit weiteren Informationen über den aufgetretenen Fehler anzuzeigen gedenken.

Bildquelle: https://www.phoronix.com/news/Linux-6.12-DRM-Panic-QR-Code

Tizen OS: Smart TVs ab sofort mit sieben Jahren Upgradegarantie.

Wer für Kleinserien einen großen Steuerungs-Bildschirm sucht, setzt gern auf Smart TVs. Die von Samsung angebotenen Produkte treten dabei insofern aus der Masse heraus, als sie (relativ) bequem mit .net-Technologien bespielbar sind.
Problematisch war in diesem Zusammenhang bisher, dass ein derartiger Entwickler im Laufe seiner Arbeitszeit einen veritablen Zoo an Smart TVs ansammelt – die Geräte lassen sich im Allgemeinen nämlich nicht aktualisieren, sondern bekommen nur Fehlerbereinigungen.
Business Korea berichtet nun darüber, dass sich Samsung diesen Problem – wohl aus Gründen der Konkurrenz von Unternehmen wie TCL und Co. – zuwendet. Modelle der 2024-Klasse sollen sieben Jahre lang mit Aktualisierungen versorgt werden:

1
The sevenyear free update service will apply to models released in March this year and some 2023 models. This initiative is part of Samsungs broader strategy to secure AI leadership, which also includes offering free software updates for seven years for the Galaxy S24 series, released this year.

2
via https://www.businesskorea.co.kr/news/articleView.html?idxno=223535

Microsoft: Windows 7 for Embedded endgültig am Lebensende.

Dass man im Hause Microsoft seine liebe Not damit hat, die P. T. Userschaft zum Akzeptieren von Betriebssystemupdates zu animieren, ist spätestens seit dem Ende von Windows XP keine wirkliche Neuigkeit.
Interessant ist indes, dass man im Hause Microsoft auf diese Situation mit immer radikaleren Maßnahmen zu reagieren scheint.
Der Embedded-Windows-Spezialist Arrow Electronics berichtet unter https://www.arrow.com/ais/msembedded/resource/blog/navigating-the-end-of-windows-7-for-embedded-systems-fes darüber, dass Nutzer von Windows 7-Embeddedlizenzen ihre noch verbliebenen Programmlizenzen an den Mann bringen müssen – neben dem „Fehlen“ einer Last Time Buy-Politik gilt nämlich auch, dass Microsoft das „Verkaufen“ von schon bezahlten Windows 7-Lizenzen nach dem 30. September über die EULA zu unterbieten sucht:

1
No LastTime Buy Option: Microsoft strictly enforces a no lasttime buy policy for embedded products reaching EOL, signifying that after September 30, 2024, you will no longer be able to acquire or resell Windows 7 FES licenses.

2
Inventory Implications: Any unsold inventory of devices containing Windows 7 FES will become unsellable after the EOL date. Even with COA licenses, these devices cannot be legally distributed with Windows 7 preinstalled. OEM customers are advised to sell and ship their Windows 7 FES units with the Win 7 COA license before the EOL date on September 30, 2024.

Heinz Gerber zum Hundertsten – Nachruf auf den Erfinder des Gerber-Dateiformats

Wer Platinen aller Arten konstruiert, kennt das Konzept der Gerberdatei mit Sicherheit. Weniger bekannt ist, dass der aus Österreich nach Amerika emigrierte Heinz Joseph Gerber nicht nur dieses Dateiformat, sondern auch verschiedene andere Technologien erfunden hat – unter https://www.allaboutcircuits.com/news/celebrating-inventor-h-joseph-gerber-man-behind-file-format/ findet sich ein nach Ansicht des News-Autors lesenswerter Nachruf.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Raspberry Pi 5 mit 2GB RAM, Router-Einplatinencomputer und Evaluationsboards

Seeed Studio bietet eine Renesas-Variante der XIAO-Plattform an, während man im Hause Banana Pi einen für den Routereinsatz optimierten Prozessrechner anbietet. Analog Devices bietet derweil ein Voltmetermodul mit beeindruckender Genauigkeit an, während ein spanisches Startup vier Satelliten für NB-IoT lanciert.

Raspberry Pi 5 mit 2GB RAM um 50US-Dollar angekündigt

Im Hause der Uptoniten gibt es permanent Änderungen – nach der Einführung eines neuen Mikrocontrollers steht nun eine Variante des Raspberry Pi 5 ante Portas, die – vor Steuern und Versand – nur 50 US-Dollar kosten soll.
Dieses hehre Ziel erreicht die einzige Glaubensgemeinschaft im Prozessrechnerwesen durch zweierlei: Erstens wurde der Arbeitsspeicher-Aufbau des Systems auf 2 GB reduziert.
Zweitens wurde im Hintergrund eine Optimierung des verwendeten Broadcom-Prozessors durchgeführt. Spezifischerweise wird in der Ankündigung vermeldet, dass für den Raspberry Pi-Einsatz nicht benötigte Funktionseinheiten entfernt wurden.
Logische Auswirkung davon ist eine Reduktion der Kosten des Chips:

1
BCM2712C1 is a hugely complex and powerful device, with a quadcore Arm CortexA76 application processor running at 2.4GHz, and the latest iteration of the VideoCore multimedia platform. Alongside the features required to power a Raspberry Pi, it also contains functionality intended to serve other markets, which we dont need. This dark silicon is permanently disabled in the chips we use, but takes up die space, and therefore adds cost.

2
The new D0 stepping strips away all that unneeded functionality, leaving only the bits we need. From the perspective of a Raspberry Pi user, it is functionally identical to its predecessor

3
via https://www.raspberrypi.com/news/2gb-raspberry-pi-5-on-sale-now-at-50/

Zu beachten ist, dass der neue Prozessrechner wie im Rahmen der Auslieferung üblich derzeit nur bei den hauseigenen Resellern erhältlich ist. Zum Vergleich zeigen die beiden Abbildungen die Preise für die größeren Varianten, die mittlerweile auch bei gewöhnlichen Distributoren gut erhältlich sind.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/RASPberry%20PI%205%23

Seeed Studio XIAO auf Basis des vom Arduino Uno R4 bekannten Renesas RA4M1 angekündigt

Die Ankündigung des Raspberry Pi RP2350 erfuhren viele Personen dadurch, dass man im Hause Seeed Studio eine darauf passende Variante des XIAO-Boards anbot (Unboxing-Video unter https://youtu.be/6UocY75dqqU).
Die Strategie des „Stepptanz mit allen Gören“ setzt man im Hause Seeed auch abseits der Raspberry Pi PLC fort. Der in der Abbildung gezeigte XIAO RA4M1 ist dabei eine weitere neue Variante, die den vom Arduino Uno R4 bekannten Renesas-Mikrocontroller einsetzt.

Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/Seeed-XIAO-RA4M1-p-5943.html

Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels ist die Auslieferung des Boards für den 28. August avisiert. Noch ist nicht klar, ob bzw. inwiefern diese Variante des Xiao-Boards die – im Fall des Arduinos ja sehr nützliche – 5V-Fähigkeit des Renesas-Controllers ausfährt.

Banana Pi BPI-WIFI6 – Dual-Wifi-Transmitterboard für Routeranwendungen

Prozessrechner erfreuen sich auch im Bereich der „One-Off-Router“ großer Beliebtheit – wer einem Bekannten einen sicheren Reise-Accesspoint bauen möchte, wird normalerweise nicht zum Design eine eigene Platine schreiten.
Im Hause Banana Pi bietet man ein Board an, das auf diesen Einsatz optimiert ist. Neben 2 Ethernetports bringt der BPI-WIFI6 einem Dual Port-Wifi 6-Chip mit und lässt sich auf Wunsch über eine M2-Karte mit einem Funkmodul für LTE und Co. ausstatten.

Bildquelle: https://www.aliexpress.com/item/1005007316957256.html

Zu beachten ist, dass das derzeit um € 34 plus Versand erhältliche Board ausschließlich auf dem Controller aus dem Hause Triductor setzt – der verbaute Prozessor weist nur zwei Cortex-A9-Kerne und 128 MB Arbeitsspeicher auf.

US-Verkehrsbehörde DoT verkündet Pläne für V2X-Kommunikation

Im Bereich der Smart Cars gibt es seit längerer Zeit alle möglichen „Akronyme“, die für in den Vehikeln verbaute Kommunikationssysteme stehen. V2X ist dabei ein System, dass die Interaktion mit „allgemeinen“ Umgebungselementen ermöglichen soll.
Aus der Logik folgt, dass derartige Verfahren besonders gut funktionieren, wenn in jeder geographischen Zone nur ein Standard existiert.
Der im Allgemeinen gut informierte amerikanische Branchennewsdienst RCR vermeldet nun, dass das US-amerikanische Transportministerium die – eigentlich im letzten Jahr erwartete – Standardisierungs-Idee für die USA vorgestellt hat:

1
The U.S. Department of Transportation has officially released a national V2X plan for vehicletoeverything communications and infrastructure, which envisions nationwide deployment of wireless technology in the 5.8955.925 GHz band by 2036.

2
via https://www.rcrwireless.com/20240819/policy/dot-releases-national-v2x-plan

Wer sich mit dem US-Automotivmarkt auseinandersetzt, ist gut beraten, die oben verlinkten Storage zu besuchen – RCR listet die Gewinner der Ausschreibung und die verwendeten Technologien detailliert auf.

Sateliot startet vier weitere Satelliten für NB-IoT NTN

Das Kapitel der satellitenbasierten Funktechnologien für das IoT wird aktiver – als neuestes gibt es eine Folge von Katalanen im Weltall.
Spezifischerweise vermeldet das in Spanien ansässige IoT-Start-up Sateliot den erfolgreichen Start von vier weiteren Kommunikations-Satelliten:

1
company behind the first lowEarth orbit (LEO) nanosatellite constellation utilizing 5G NBIoT NTN standards, has successfully launched four additional satellites as part of its 5G NBIoT NTN constellation.

2
https://sateliot.space/2024/08/17/sateliot-prepares-for-commercial-operations-following-the-successful-launch-of-four-new-satellites-under-its-revolution-mission/

Interessant ist, dass in der Presseaussendung davon gesprochen wird, dass die Technologie bald kommerziell, also zur Erzeugung von Einnahmen, herangezogen werden soll:

1
This launch propels us into a new phase of development, said Jaume Sanpera, CEO and cofounder of Sateliot. Not only will we begin generating revenue, but we will also position Spain as a global leader in IoT connectivity.

2
via https://sateliot.space/2024/08/17/sateliot-prepares-for-commercial-operations-following-the-successful-launch-of-four-new-satellites-under-its-revolution-mission/

Analog Devices ADMX3652 – 6 1/2-stelliges Voltmeter als Baukasten

Im Hause Analog Devices möchte man im Bereich der „ATE-Geräte“ mitspielen. Als Mittel der Wahl kommt das in der Abbildung gezeigte Produkt auf den Markt, das – wie in den Spezifikationen gezeigt – brauchbare methodologische Eigenschaften aufweist und per SCPI mit einem Host kommuniziert:

1
6½ digit resolution

2
±0.2 V, ±2 V, and ±20 V range

3
Dual channel

4
90 days accuracy: <17 ppm of reading range at 2 V range

5
<0.225 ppm RMS noise of 2 V range at 1 NPLC, 1000 samples

6
Up to 1 kSPS data rate

Bildquelle: https://www.analog.com/en/products/admx3652.html

In Tausenderstückzahlen verspricht Analog Devices dabei einen Preis im Bereich von $530.00 – für Einzelstückzahlen fällt dieser logischerweise und wie in der Abbildung gezeigt wesentlich höher aus.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/ADMX3652

Renesas lanciert Luftqualitätssensormodul

Auch im Hause Renesas arbeitet man daran, Kunden „Arbeit wegzunehmen“. Spezifischerweise steht mit dem RRH62000 ein schlüsselfertiges Modul zur Verfügung, das verschiedene Renesas-Sensoren und einen hauseigenen Mikrocontroller in einen Luftqualitätssensor kombiniert.

Bildquelle: https://www.renesas.com/us/en/about/press-room/renesas-launches-ultra-compact-sensor-module-smart-air-quality-monitoring-homes-schools-and-public

Über die Spezifikationen vermelden die Japaner dabei folgendes:

1
The RRH62000 features one of the smallest footprints in its class of sensor modules, measuring only 46.6 x 34.8 x 12 mm. It packs Renesas RA Family MCU and seven sensor signals: the laserbased PM1/ 2.5/ 10 sensor, ZMOD4410 gas sensor, and the HS4003 humidity and temperature sensor. Together, these sensors can detect particulate matter, total volatile organic compounds (TVOC), estimated CO2, temperature, and humidity all in one system. All key components have been preintegrated and fully calibrated at the factory, allowing developers to start their sensor system designs right out of the box.

AMD Ryzen 9 9950X – Benchmarks und Windows-Linux-Performancevergleich

Über die Frage, ob Windows oder Linux die bessere Applikationsperformance liefert, lässt sich hervorragend streiten. AMDs Auslieferung des Ryzen 9 bot den üblichen Verdächtigen jede Menge Gelegenheit für Benchmarks.
Hervorzuheben sind wie immer die Messungen von Phoronix, die – unter anderem – wie in der Abbildung gezeigt verschiedenste Vergleiche der unter Windows und Linux aus ähnlicher Hardware erreichbaren Performance enthalten.

Bildquelle: https://www.phoronix.com/review/ryzen-9950x-windows11-ubuntu/

Interessant sind außerdem die vom deutschen Igors Lab durchgeführten Messungen – seit einiger Zeit enthalten sie nämlich auch Ergebnisse für LT Spice. Weitere Informationen zur Performance finden sich hierbei unter der URL https://www.igorslab.de/amd-ryzen-9-9950x-im-gaming-und-workstation-test-geistesblitze-beim-arbeiten-und-effizienter-gleichstand-beim-spielen/9/ .

GigaDevice tritt ARM Total Access-Programm bei

Über die Frage, ob bzw. inwiefern man im Hause ARM auf das Auftauchen von RISC-V-Kernen in den Portfolios von Partnern musikalisch reagiert, lässt sich hervorragend diskutieren – öffentliche Informationen bekommt man wenn, nur unter der Hand.
Anhand öffentlicher Informationen lassen sich allerdings immer wieder Blicke hinter die Kulissen erhaschen. Im Hause GigaDevice vermeldet die chinesische Division des Unternehmens, dass man dem ARM Total Access-Programm beigetreten sei. Dabei handelt es sich um eine Art „Generalabonnement“ für ARM-Technologien:

1
“GigaDevice has always relied on the world-leading Arm® technology ecosystem to establish a complete Arm general-purpose MCU product matrix, and its technical strength has been widely recognized, which is largely due to our in-depth cooperation with Arm Technology. We are very pleased to be the first MCU manufacturer in China to sign the Arm Total Access technology licensing subscription license agreement and continue to deepen our cooperative relationship. The new Arm Total Access solution is highly consistent with GigaDevice’s all-round planning for future product roadmaps. This is beneficial for us to integrate advantageous resources, continue to achieve commercial leadership and technological innovation, and accelerate the process of product launch.”

2
via https://www.gigadevice.com.cn/about/news-and-event/news/gigadevice-and-arm-china-deepen-technical-cooperation

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

ESP32-P4-Function-EV-Board und Seeed Studio XIAO RP2350 im Hands-on

Die Auslieferung der neuesten Mikrocontroller führt im Hause des Nachrichtenautors zu heftiger Aktivität. Hier erste Eindrücke von Evaluationsboards für die neuen Controller, die für Normalentwickler vergleichsweise leicht erhältlich sind.

Espressif ESP32-P4-Function-EV-Board – auf den Spuren klassischer High End-Evaluationsboards

Im Bereich der Evaluationsboards setzte Espressif-traditionell – auf makerfreundliche und preiswerte Verpackungen, während man im Hause GigaDevice auf Bonbon-Verpackungen setzte.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Wie in der Abbildung ganz rechts gezeigt, geht Espressif beim ESP32-P4-Function-EV-Board den entgegengesetzten Weg – schon die Verpackung des derzeit auf AliExpress um rund 60 Euro erhältlichen Evaluationsboards zeigt vom hohen Wertigkeits-Anspruch der Formosaner.
Wer das Evaluationsboard öffnet, sieht excellent verarbeiteten Formschaum – auf der oberen Ebene finden sich dabei wie in der Abbildung gezeigte eigentliche Platine sowie zwei Zubehörpakete, die einerseits das Anbinden einer (inkludierten) Kamera und zweitens das Anschließen des LCD-Displays ermöglichen.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Zu beachten ist, dass das eigentliche Display auf der Unterseite der Verpackung ist (siehe auch Video https://www.youtube.com/watch?v=12f7SJIcGG0). Die Formteile sind von derartig hoher Qualität, dass die Kiste langfristig für den Transport des Boards verwendet werden kann – der „Aufbau“ der Verbindung zum Display erfolgt, wie in der Abbildung gezeigt, über FPC-Verbinder und einige Dupontkabel. Zwei der Duponts sind dabei für die Stromversorgung des Displays erforderlich, die auch über einen separaten USB-C-Stecker erfolgen könnte. Die anderen beiden kümmern sich einerseits um das durchführen eines Resets des Displaycontrollers und zweitens um die PWM-Helligkeitsregelung.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Für die eigentliche Inbetriebnahme bzw. Kommunikation mit dem ESP32-P4 ist die in der Abbildung gezeigte Buchsenleiste zuständig – schön ist, dass Espressif auch hier konsequent auf USB-C setzt.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Inbetriebnahme im Zeichen der Grafik.

Wer das Board wie unter https://docs.espressif.com/projects/esp-dev-kits/en/latest/esp32p4/esp32-p4-function-ev-board/index.html beschrieben verdrahtet und danach per USB-C mit Energie versorgt, wird mit einer an Embedded-GUI-Systeme erinnernden Oberfläche konfrontiert.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Interessant ist, dass die Out of Box-Experience eine auf LVGL basierende Benchmark-Applikation zur Verfügung stellt. Die genauen Ergebnisse der Programmausführung finden sich dabei im weiter oben verlinkten Video – die Abbildung zeigt den „Einstieg“, in dem der GUI-Stack die wichtigsten Performancemetriken zusammenfasst.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Unterm Strich ist festzuhalten, dass die GUI-Performance des ESP 32-P4 auf den ersten Blick keinerlei Anlass zur Kritik bietet. Espressifs Intention, einen mit ESP_IDF programmierbaren Mikrocontroller für die Realisierung von GUI-Interfaces anzubieten, dürfte aus technischer Sicht also erreicht sein.

Seeed XIAO RP2350 – ultrakompaktes und „gut verfügbares“ Evaluationsboard für den RP2350

Wer lieber auf die neueste Mikrocontrollerentwicklung der Uptoniten setzen möchte, muss nicht auf den Raspberry Pi Pico 2 warten. Seeed Studio bietet mit dem in der Abbildung gezeigten XIAO RP2350 eine „kompaktere“ Evaluationsplatine an, die dank Verfügbarkeit von DHL Express-Versand normalerweise binnen zwei Tagen am Schreibtisch des Entwicklers liegt.
Diese Durchlaufzeit erreicht man übrigens vor allem dann, wenn man die Planare per DHL verzollt – wer wie der Autor direkte Überweisung der Spesen an den ungarischen Zoll avisiert, muss zwei Tage länger warten, spart aber die Kapitalbereitstellungsgebühr.
Sei dem wie es sei, präsentiert sich die Platine danach wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Interessant ist, dass Seeed auf der – winzigen – Platine zwei Steuerungsknöpfe unterbringt – diese präsentieren sich wie in der Abbildung gezeigt, und ermöglichen die Steuerung des im RP2350 verbauten Bootloader.

Bildquelle: Tamoggemon Holding KS.

Auf Seiten des USB-C-Ports finden sich zwei Leuchtdioden, die von der Start-up-Applikation wie in der Abbildung gezeigt bespielt werden.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Zu beachten ist, dass das System langfristig stabil ist – auf die Rückseite finden sich, wie in der Abbildung gezeigt, Lötpunkte, die das Montieren eigener Knöpfe erleichtern.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K.S.

Aufruf zur Mithilfe!

Nach dieser „Kurzvorstellung“ – bei beiden Boards handelt es sich um reale, käuflich erhältliche Hardware – ist es an der Zeit, weitergehende Versuche durchzuführen. Diese werden in einem Folgeartikel erfolgen – wer den Newsautor auf bestimmte Tests hinweisen möchte, soll ein Kommentar hinterlassen. Schon jetzt bedankt sich das Mikrocontroller.net-Team für „Inspiration“.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

RP2350-Nachbeben, ARM im Fokus der Politik uvam

Zum RP2350 gibt es Neuigkeiten – neben einem Sicherheitswettbewerb (Schema Pwn 2 Own) steht ein Evaluationsboard mit einem Funkmodul ante portas. Intel verkauft seine Anteile an ARM, ARMBian geht in die Stabilisierungsphase des aktuellen Release-Zyklus und Adafruit kündigt ein Stemma-Board mit WCH-Mikrocontroller an. Die DARPA möchte derweil einen automatischen C-zu-Rust-Transpiler entwickeln, um die “Zukunftsfähigkeit” von C-Code sicherzustellen.

Raspberry Pi – Hacke den RP 2350 und gewinne 10 000 US-Dollar.

Im Hause Raspberry Pi scheint man die Sicherheits-Architektur des neuesten Mikrocontrollers sehr ernst zu nehmen. Aufgrund der gerade stattfindenden Hacker-Konferenz Def Con lancierte man den in der Abbildung gezeigte „Angriffs-Wettbewerb“, für dessen Gewinn 10 000 US-Dollar an Preisgeld ausgelobt sind.

Bildquelle: https://github.com/raspberrypi/rp2350_hacking_challenge

Zur Teilnahme muss der P. T. Angreifer nicht unbedingt physikalisch anwesend sein. Es ist auch möglich, ein im Handel erworbenes Pico 2-Board durch einspielen einer speziellen Firmware in eine Zieldarstellungsdrohne zu verwandeln.
Zu beachten ist allerdings, dass diese Modifikation mit irreversiblen Einschränkungen einhergeht. Spezifischerweise ist es nach dem Aktivieren der Sicherheitsarchitektur nie wieder möglich, auf diesem Board die Harzard 3 – RISC-Kerne in Betrieb zu nehmen.

Challenger+ RP2350 WiFi6/BLE5 – Raspberry Pi Pico W 2 von schwedischem Drittanbieter

Im Bereich der Wireless-Varianten des Raspberry Pi Pico setzte man im Hause Raspberry Pi Foundation bisher auf Infineon – warum man nicht auf Espressif-Module setzt, kann wohl nur durch „Compatetive Anxiety“ erklärt sein.
Sei dem wie es sei, bringt der schwedische Anbieter ILabs nun – wie in der Abbildung gezeigt – zusammen, was zusammen gehört.

Bildquelle: https://ilabs.se/product/challenger-rp2350-wifi-ble/.

Über das verwendete Funkmodul vermelden die Schweden folgendes:

1
ESP32C6 WiFi/BLE module: With the ESP32C6 network module you get high performance WiFi6 and BLE5.4 functionality right from the start. High speed SPI communication warrants high speed data transfers and low latency network operations.

Kritisch ist an der normalerweise um rund € 25 erhältlichen Platine vor allem, dass man im Hause Raspberry Pi sehr wahrscheinlich abermals auf den Funkmodul von Infineon setzen wird. Dies führt dann zu einer Insellösung.

Infineon AIROC CYW89829 – neuer Bluetooth LE-Mikrocontroller für den Automotivebereich.

Spricht man vom Teufel, so taucht er nur allzu oft auf. Im Fall von Infineon gilt, dass ein neuer Bluetooth LE-Mikrocontroller am Start steht – Spezifischerweise wird die neue Lütte folgendermaßen beschrieben:

1
The latest automotive part in the product family, the AIROC CYW89829 Bluetooth LowEnergy MCU, is ideal for car access and wireless battery management systems (wBMS) applications, due to its robust RF performance, long range and latest Bluetooth 5.4 features including PAwR (Periodic Advertising with Responses). The dual ARM ® Cortex ® core design of the chip family features separate application and Bluetooth Low Energy subsystems that deliver full featured support for Bluetooth 5.4, lowpower, 10 dBm output power without a PA, integrated flash, CAN FD, crypto accelerators, high security including Root of Trust (RoT), and is PSA level 1 ready.

2
via https://www.infineon.com/cms/en/about-infineon/press/market-news/2024/INFCSS202408-136.html

In der unter der URL https://www.infineon.com/cms/en/product/promopages/CYW89829-Bluetooth-LE-MCU/#overview
bereitstehenden Produktwebseite können schon jetzt Samples angefordert werden – wann das Produkt „Final“ verfügbar wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar.

Def Con und Raspberry Pi – Palm OS-Entwicklerlegende Grinberg durch Security von Bühne entfernt.

Die „Kombination bzw. Ankündigung“, den RP2350-Sicherheitswettbewerb auf der Devcon stattfinden zu lassen, ist kein Zufall – jeder Teilnehmer bekommt als Namesschild einen „Kleinstcomputer“, der auf einem der Mikrocontroller basiert.
Interessant ist, dass die Entwicklung der dort befindlichen Firmware wohl von der einst aus Palm OS-Zeiten bekannten Programmierer-Legende Dimitry Grinberg vorangetrieben wurde. Aufgrund von „Lizenzstreitigkeiten“ wurde dieser dann von seinem eigenen Vortrag zum Thema entfernt.

Bildquelle: https://twitter.com/dmitrygr/status/1822126826606739678.

Wer mehr Informationen zum neuesten „Drama“ in der Welt der Uptoniten erfahren, oder einfach ein wenig grinsen möchte, findet bei The Register unter https://www.theregister.com/2024/08/13/defcon_badge_disagreement_gets_physical/?td=rt-4a eine – lustige – Zusammenfassung der irgendwie perfekt ins Bild passenden Vorfälle.

ARM, zur Ersten – Intel verkauft seine Aktienanteile

Spätestens nach dem Debakel um Curie, Galileo und Co. war klar, dass der X86-Architektur im Mikrocontroller und MSR-Bereich keine große Zukunft zusteht.
Im Hause Intel konnte man dieses Problem bisher mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten, da man ob des Besitzens eines durchaus erheblich umfangreichen ARM-Aktienpaket ja doch irgendwie am Erfolg von ARM mitschnitt.
Handelsblatt berichtet nun unter Bezug auf ein SEC-Filing, dass diese Partnerschaft durch Verkauf der Anteile geendet ist:

1
Der angeschlagene USChipriese verkaufte seinen Anteil von 1,18 Millionen Aktien bereits im zweiten Quartal, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Behördenmitteilung hervorgeht

2
via https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/halbleiter-intel-verkauft-beteiligung-an-chip-firma-arm/100059731.html

ARM, zur Zweiten.

Das Auch-Inkludieren von RISC/V-Kernen im neuesten Raspberry Pi Pico-Mikrocontroller scheint ARM nicht sonderlich zu stören.
Im aktuellsten an die Entwicklerschaft verschickten Newsletter findet sich die in der Abbildung gezeigte Lobung des Produkts.

Bildquelle: https://newsroom.arm.com/blog/raspberry-pi-pico-2-arm-cortex-m33?utm_source=

Emteria – Abkündigung der alten MDM-Infrastruktur final.

Im Hause der Industrie-Android-Variante Emteria gibt es ebenfalls Neuerungen. In einem heute an die P. T. Nutzerschaft versendeten Newsletter vermeldet man nach folgendem Schema, dass das „alte“ MDM-Interface im Laufe der nächsten Tage den Weg alles irdischen gehen wird:

1
Please note that the old UI (https://mdm.emteria.com/Home/ListDevices) is now officially deprecated. Due to its limitations, particularly in handling data from different servers accurately, the old UI will be completely removed on December 31st, 2024.

2
If you have already transitioned to the new UI, you are not affected by this change and can continue using the system as usual.

Adafruit – Entwicklerboard auf Basis von WCH CH32V203

Etablierte Mikrocontrollerhersteller dürften die Ankündigung des in der Abbildung gezeigten Produkts ungefähr so verfolgen, wie ein Grillkoch die Installateur eines Burgergrillroboters betrachtet.

Bildquelle: https://www.adafruit.com/product/5996

Die vor allem wegen ihrer hohen Breitenwirkung relevante Adafruit hat nun angekündigt, eines ihrer Stemma-Boards auf Basis der WCH-Ultra Low Cost-Mikrocontroller anbieten zu wollen. Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist das Board um fünf Euro plus Versand erhältlich. Interessant ist, dass in der „Beschreibung“ nach folgendem Schema auf die „Unzureichendheit“ der verwendeten WCH-Hardware hingewiesen wird:

1
However, please note that the CH32 series is not supported nearlyaswell as ATmega, ESP32, ATSAMD, STM32, or RP2040 chips that have a strong companyled development community. WCH is very “its a low cost chip, you figure it out” kind of company, and while there is some communityled development it is still best used by folks comfortable with having to use Makefiles, clone git repositories, edit configuration files, etc. It definitely does not run CircuitPython or Micropython, and Arduino support is very early. Its definitely not good for beginners! 

2
via https://www.adafruit.com/product/5996

DARPA TRACTOR – Projekt zur Transpilation von C in RUST

Dass die Rust-Entwicklerschaft im C-Umfeld zu wildern sucht, dürfte für Leser von Mikrocontroller.net nicht überraschend sein. In Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Forschungsbehörde DARPA plant man ein Projekt, das die automatisierte Transpilation von (als schwierig zu wartend angesehenem) C-Code in Rust-Code automatisieren soll:

1
After more than two decades of grappling with memory safety issues in C and C++, the software engineering community has reached a consensus. Its not enough to rely on bugfinding tools. The preferred approach is to use safe programming languages that can reject unsafe programs at compile time, thereby preventing the emergence of memory safety issues.

2

3
The TRACTOR program aims to automate the translation of legacy C code to Rust. The goal is to achieve the same quality and style that a skilled Rust developer would produce, thereby eliminating the entire class of memory safety security vulnerabilities present in C programs. This program may involve novel combinations of software analysis, such as static analysis and dynamic analysis, and machine learning techniques like large language models.

4
https://www.darpa.mil/program/translating-all-c-to-rust

Weitere Informationen zum Wie der Teilnahme finden sich unter der URL https://www.darkreading.com/application-security/darpa-aims-to-ditch-c-code-move-to-rust – zu beachten ist allerdings, dass derartige Aufträge im Allgemeinen vor allem bzw. nur an Unternehmen mit starkem US-Bezug vergeben werden.

Armbian – Release ante Portas.

Das hinter der im Embeddedbereich weit verbreiteten Linuxdistribution Armbian stehende Entwicklerteam informiert seine P. T. Nutzerschaft nun darüber, dass der aktuelle Release-Zyklus im Stabilisierungsbereich angekommen ist. Spezifischerweise soll der Fokus der Maintainer nun vor allem auf der Sicherstellung der Produktqualität liegen:

1
As we approach our next point release, the focus shifts entirely towards bug fixing and stabilization. Feature development is on hold this month to ensure that core functionalities like network connectivity, video output, and booting processes are solid. We aim to resolve as many issues as possible during this period.

Im Rahmen der Ankündigung findet sich auch die folgende Passage, die einen Ausblick auf die Zukunftsplanung zur Verfügung stellt:

1
Target for next release

2
We are targeting kernel v6.6 for our current builds and v6.10 for edge builds, while vendor kernels will remain at their latest versions6.1.y for Rockchip 3588 and 5.15.y for Meson64 legacy. Video acceleration for Rockchip 35xx should now work in Chromium with both vendor and edge kernels, especially on Jammy and Noble Gnome builds, with potential compatibility on other platforms. We focus on providing stable builds where we have active maintainers who are wellversed in the current status of images. If youre interested in contributing, consider stepping up as a maintainer by reviewing the expectations and responsibilities.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Rust und Benchmarks für RP2350, Python 3.13 und Lesestoff

Nach den großen Ankündigungen von ESP32-P4 und RP2350 stehen Neuerungen ante Portas. Google liefert sein PigWeed-SDK erstmals stabil aus, während die Rust-Entwicklerschaft über die „Probleme“ mit dem RP2350 berichtet. Der erste Release Candidate von Python 3.13 steht ante Portas, während Shenzhen Xunlong die Kühlung des OrangePi 5 verbessert.

Google PigWeed SDK – v1.0 startet mit RP2350

Das Pigweed-SDK wurde von Google per se schon im Jahre 2020 vorgestellt – die Auslieferung des Raspberry Pi Pico 2 nutzte man nun, wie unter https://opensource.googleblog.com/2024/08/introducing-pigweed-sdk.html vermeldet, als Stein des Anstoßes zur Auslieferung der Version 1.0 des Produkts.
Im Prinzip handelt es sich dabei um eine „Sammlung von Middleware-Bibliotheken“, die Nutzern von 32 Bit-Mikrocontrollern eine mehr oder weniger standardisierte Entwicklungsoberfläche zur Verfügung stellen sollen.
Unter der URL https://pigweed.dev/docs/showcases/sense/#showcase-sense bietet Google dabei einen „Walk Through“, der die diversen Aspekte des Produkts illustriert – so Interesse besteht, kann der Autor einen Folgeartikel mit einer detaillierten Analyse nachreichen.

Rust-Community – RP2350 wird mit Rust-Support ausgeliefert

Die Rust-Entwicklerschaft hat sich im Laufe der letzten Jahre mehr und mehr im Embedded-Bereich ausgebreitet. Der Rust-Entwickler JP vermeldet auf seiner Webseite nun nach folgendem Schema, dass der RP2350 wahrscheinlich der erste Mikrocontroller ist, der „direkt“ mit Rust-Unterstützung startet:

1
Today sees the announcement of the latest additions to Raspberry Pis microcontroller lineup the RP2350 family. Ive had prototype units for a while, and you can run Rust code on it today. To my knowledge this is the first ever microcontroller launch with Rust support outofthebox.

2
via https://thejpster.org.uk/blog/blog-2024-08-08/

Der Artikel ist auch deshalb interessant, weil er eine umfangreiche Besprechung des „Start-Prozesses“ des Mikrocontrollers zur Verfügung stellt und dabei auch auf die Auswahl des zu aktivierenden Kern-Komplements eingeht.
Für Rust-Nutzer interessant dürfte auch die in der Abbildung gezeigte Liste von Peripheriegeräten sein, die zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht über die Rust-HAL ansprechbar ist.

Bildquelle: https://thejpster.org.uk/blog/blog-2024-08-08/

RP2350 – Analyse der durch die FPU verursachten Performancesteigerungen.

Dass der „neueste“ Raspberry Pi-Mikrocontroller dass FPU manche Aufgaben wesentlich schneller bewerkstelligen kann, dürfte bekannt sein (unter https://www.youtube.com/watch?v=pqecXDrHhpg findet sich ein Video mit einer Kurzfassung). Interessant ist ein von der Raspberry Pi Foundation durchgeführtes Experiment, das einen ML-basierten Rauschunterdrückungsalgorithmus zur Ausführung brachte. Die durch die FPU erreichte Performance-Steigerung ist dabei durchaus beeindruckend:

1
The denoising algorithm leveraged the CortexM33s floating point unit (FPU) and ran 16.87x faster than the CortexM0+ on the original Pico board.

2
via https://www.raspberrypi.com/news/real-time-ml-audio-noise-suppression-on-raspberry-pi-pico-2/

OrangePi 5 – jetzt mit Befestigungslöchern für Kühlkörper

Ein wirklich innovatives Feature des Raspberry Pi 5 war die Verfügbarkeit eines Kühlkörpers samt Ventilator, der sich „direkt“ auf der Platine befestigen ließ.
Im Hause Shenzhen Xunlong zieht man nach – die neueste Variante des OrangePi 5 bringt ebenfalls zwei Befestigungslöcher mit, auf denen ein hauseigener Ventilator andockt.

Bildquelle: https://www.instagram.com/p/C-XLQmdRKyW/?igsh=MThoNGpuaXIxYTB2ag%3D%3D

Für „Kleinmengen-Abnehmer“ nachteilig ist, dass die Verteilung zwischen der alten und der neuen Variante zufällig erfolgt. Wer also beispielsweise bei AliExpress oder einem Distributor eine Bestellung tätigt, muss damit rechnen, neben der neuen auch noch alte Varianten ohne Befestigungslöcher zu erhalten.

Python 3.13 – Release Candidate erschienen

Im Hause Python gibt es ebenfalls Zuwachs – die Version 3.13 der Programmiersprache steht ab sofort als erster Release Candidate zur Verfügung.
Die Abbildung zeigt, welche Änderungen von Seiten des Entwicklerteams als besonders relevant betrachtet werden.

Bildquelle: https://pythoninsider.blogspot.com/2024/08/python-3130-release-candidate-1-released.html

Geplant ist, dass die offiziellen Auslieferung der Version 3.13 im Oktober dieses Jahres erfolgt – wer sich im Python-Ökosystem aufhält und beispielsweise Bibliotheken anbietet, ist gut beraten, schon jetzt Kompatibilitätstests durchzuführen.

Ubuntu-Builds mit O3 – Performancevergleich zur Ermittlung des Performancevorteils

Über die Frage, ob man das Compiler-Flag O3 verwenden soll, lässt sich hervorragend diskutieren.
Im Hause Canonical setzt man seit einiger Zeit probeweise auf Pakete, die mit O3 kompiliert werden.
Der für seine Benchmarks bekannte Branchen-Newsdienst Phoronix nahm die Experimente zum Anlass, um einen groß angelegten Vergleich der verschiedenen Paketklassen durchzuführen.
Die „allgemeinen“ in der Abbildung gezeigten Ergebnisse sind dabei allerdings zweideutig.

Bildquelle: https://www.phoronix.com/review/ubuntu-o3-experiment

Ursache dafür ist, dass der „Gutteil“ der Benchmarks nur minimale Steigerungen aufweist – im Fall mancher Applikationen wie beispielsweise einiger Server-Dienste sind die Leistungssteigerungen allerdings sowohl meß- als auch spürbar.
Wer mehr Informationen zur Thematik möchte, ist deshalb gut beraten, die als Bildquelle angegebene URL zu besuchen und etwas Denkzeit mitzubringen.

Analog Devices AD8460 – AWG-Frontend auf einem Chip

Das Design eines Leistungsverstärkers für alle arbiträre Wellenformgeneratoren ist eine durchaus arbeitsintensive Aufgabe.
Mit dem AD8460 schickt Analog Devices nun ein Produkt ins Rennen, das folgende Spezifikationen aufweist:

1
The AD8460 is a bits in, power out high voltage, highpower, high

2
speed driver optimized for large output current (up to ±1 A) and high

3
slew rate (up to ±1800 V/μs) at high voltage (up to ±40 V) into

4
capacitive loads.

Wie in der folgenden Überblicks-Ansicht gezeigt gilt dabei, dass die „auszugebenden“ Informationen per SPI in das System wandern.

Bildquelle: https://www.analog.com/en/products/ad8460.html?

Für sehr einfache Wellenformen, die mit 16 Stützstellen auskommen, bietet der Chip auch einen direkten Modus – weitere Informationen zum Bauteil finden sich in der angegebenen URL.
Zu beachten ist außerdem, dass das Produkt nicht unbedingt teuer ist – die Abbildung zeigt eine Preisanalyse.

Bildquelle: OEMSecrets.

Infineon PSOC™ Control – PSOC für Motorsteuerungen

Im Schatten der in der Einleitung genannten Ankündigungen ging unter, dass Infineon ebenfalls eine „Erweiterung“ der Produktpalette vornimmt. Spezifischerweise gibt es Zuwachs im Hause PSOC – mit dem Control steht eine Controller-Familie zur Verfügung, die – wie im folgenden beschrieben – vor allem für Motorsteuerungsanwendungen vorgesehen ist:

1
Key specifications of the new MCU family include clock speed of up to 180 MHz, highperformance analogtodigital converters (ADCs), highresolution (<100 ps) pulsewidthmodulation (PWM) and an integrated CORDIC Accelerator to offload realtime control tasks from the CPU. CORDICs true synchronous idle sampling of up to 16 analog signals from the single core ADC is up to 25 percent faster without sampling jitter. This powerful combination of power and performance yields system level billofmaterial (BOM) savings, while the <10 uA deep sleep and <1 uA hibernate modes deliver valuable energy savings for lowpower and batterydriven applications.

2
via https://www.infineon.com/cms/en/about-infineon/press/market-news/2024/INFCSS202407-129.html

Zu beachten ist, dass die allgemeine Auslieferung dieser Kerne erst für das erste Quartal 2025 avisiert ist. Schon jetzt ist es allerdings möglich, sich – wie in der Abbildung gezeigt – als „Interessent“ anzumelden.

Bildquelle: https://www.infineon.com/cms/en/product/promopages/next-generation-industrial-mcu/?redirId=275061

Lesestoff, zur Ersten – Deniable Encryption für Wearables

Unter dem Schlagwort „Plausibly Deniable Encryption System“ finden sich allerlei Verschlüsselungssysteme, die den P. T. Benutzer vor „gewalttätiger Cryptoanalyse“ schützen sollen. Niusen Chen, Bo Chen und Weisong Shi haben mit “An application-layer plausibly deniable encryption system for wearable devices” nun eine Variante entwickelt, die für Smartwatches und ähnliche Minimalgeräte mit geringer Rechenleistung vorgesehen ist. Unter der URL https://link.springer.com/article/10.1007/s43926-024-00061-w? ist das Paper einsehbar.

Lesestoff, zur Zweiten – von der Hydrations-Effizienz verschiedenster Getränke.

Über die Frage Red Bull versus Club Mate streiten sich Ingenieure und Elektroniker seit vielen, vielen Jahren. Problematisch ist, dass es keine wirklich effizienten Benchmarks gibt, die die „Hydrations-Effizienz“ verschiedener Getränke auf eine vergleichbare Art und Weise abbilden.
Das Paper Hydration Efficacy of a Milk Permeate-Based Oral Hydration Solution mag schon 2020 erschienen sein, ist aber nach wie vor lesenswert – mehr Informationen finden sich unter der URL https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7284605/ .

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

RP2350 / Raspberry Pi Pico 2 – RISC/V und ARM-Kerne im Wechsel-Dich-Verfahren

Nach der Verfügbarkeit des ESP32-P4 sah man im Hause Upton wohl die Notwendigkeit, die Ankündigung der zweiten Generation des hauseigenen Mikrocontrollers vorzuziehen. Neben mehr GPIOs und einem Upgrade der verwendeten ARM-Architektur gibt es die Möglichkeit, die beiden ARM-Kerne “on the fly” durch RISC/V-Cores auf Basis eines hauseigenen Designs zu ersetzen.

RISC/V und ARM im Wechsel

Der RP2040 setzte das von Espressif im ESP32 eingeführte Dual Core-Design unter Nutzung von Cortex-M0-Kernen um. Der neue Chip beschleunigt auf 150MHz und nutzt die Cortex-M33-Architektur – sie bringt eine FPU mit, und trägt so in manchen Einsatzszenarien zu einer erheblichen Performancesteigerung bei.
Eine – aus Sicht des Autors interessante – Besonderheit ist, dass sich am Die neben den ARM-Kernen auch zwei als HAZARD3 (engl. für Gefahr bzw Risiko) bezeichnete RISC/V-Kerne befinden. Der Betrieb der beiden Kerne ist dabei allerdings Entweder-Oder:

1
RP2350 includes a pair of openhardware Hazard3 RISCV cores which can be substituted at boot time for the CortexM33 cores. Our boot ROM can even autodetect the architecture for which a secondstage binary has been built and reboot the chip into the appropriate mode. All features of the chip, apart from a handful of security features, and the doubleprecision floatingpoint accelerator, are available in RISCV mode.

2
via https://www.raspberrypi.com/documentation/microcontrollers/silicon.html#architecture-switching

Als RISC/V-Kern kommt dabei der unter https://github.com/Wren6991/Hazard3 vom Raspberry Pi-Ingenieur Luke Wren entwickelte HAZARD3 zum Einsatz. Die Abbildungen zeigen die enthaltenen Funktionseinheiten.

Bildquelle: GitHub via https://github.com/Wren6991/Hazard3

Erweiterter Speicherausbau, RP2354 mit integriertem Flashspeicher ante portas

Die umfangreichen Änderungen an der Seriennummer sind unter Anderem der Erweiterung des Arbeitsspeichers geschuldet – die neue Version bringt 520 KB SRAM mit.

Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/documentation/microcontrollers/silicon.html

Im Rahmen der Ankündigung vermeldet die Raspberry Pi Foundation außerdem, an einer Version mit 128KB am Chip befindlichen Speicher zu arbeiten.

Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/products/rp2350/

Mehr Peripheriegeräte dank mehr Gehäuseoptionen

Der originale RP2040 hatte ob des vergleichsweise kleinen Gehäuses nicht sonderlich viele GPIO-Pins. Der Nachfolger behebt dies wie in der obigen Abbildung gezeigt – in der Spezifikation verspricht man folgende Peripherieger#te:

1
Robust and fully documented security features:

2
Optional boot signing, enforced by onchip mask ROM, with key fingerprint in OTP

3
Protected OTP storage for optional boot decryption key

4
Global bus filtering based on Arm or RISCV security/privilege levels

5
Peripherals, GPIOs, and DMA channels individually assignable to security domains

6
Hardware mitigations for fault injection attacks

7
Hardware SHA256 accelerator

8
2 × UART

9
2 × SPI controllers

10
2 × I2C controllers

11
24 × PWM channels

12
4/8 x ADC channels

13
1 × USB 1.1 controller and PHY, with host and device support

14
12 × PIO state machines

15
Softwarecompatible with RP2040

FreeRTOS nach wie vor im Fokus

Interessant ist auch die Frage, wie sich Raspberry Pi im Bezug auf Betriebssysteme aufstellt. Im Rahmen eines Interviews mit dem im Allgemeinen gut informierten englischen Branchennewsdienst The Register berichtet Upton folgendes:

1
“FreeRTOS is the preferred OS (as on RP2040). There’s an increasing amount of excitement around Zephyr, and some community effort to port that to the RP2 platform, and we may engage formally with that in due course.”

2

3
via https://www.theregister.com/2024/08/08/pi_pico_2_risc_v/

Evaluationsboards von Upton und – sofort erhältlich – bei Seeed

Im Hause Upton bietet man logischerweise ein Nachfolgemodell des Pi Pico an – der als Pi Pico 2 bezeichnete Einplatinenrechner ist derzeit allerdings nur vorbestellbar.
Interessant ist, dass Seeed unter der als Bildquelle genannten URL derzeit eine alternative Platine anbietet – der Autor hat diese bereits bestellt und wird beim Eintreffen ein Update nachreichen.

Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/blog/2024/08/07/seeed-studio-xiao-rp2350-the-smallest-micropython-dev-board-on-raspberry-pi-rp2350/

Bildquelle: Autor

Dokumentation und Mehr

Wer sich in den Chip einarbeiten will, findet unter der URL https://www.raspberrypi.com/products/rp2350/ Datenblätter und sonstige Dokumentationen. Unter der URL https://datasheets.raspberrypi.com/pico/RPi-Pico-2-PUBLIC-20240708.zip? findet sich derweil die im Cadence-Format vorliegende Schaltung des Pi Pico 2.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More