Espressif-Software, Plug-Ins für Raspberry Pi uvam

Nach der Espressif DevCon gibt es Detailveröffentlichungen, die die praktische Nutzung der neu angekündigten Software zu illustrieren suchen. Außerdem gibt es Erweiterungen für die Raspberry Pi-Produktfamilie und einige andere Evaluationsboards; eine Anpassung des Gehäuses des Compute Module-Trägers könnte für Ärger sorgen. Was es sonst Neues (z.B. in Sachen SPE) gibt, verrät – wie immer – unser Round-Up.

Raspberry Pi – undokumentierte Anpassung der Hardware in Sachen Compute Module

All die Verfügbarkeitsversprechen nutzen wenig, wenn undokumentierte Änderungen die Abwärtskompatibilität ad Absurdum führen. Genau so etwas ist in Sachen Compute Module passiert – auf Reddit findet sich unter https://old.reddit.com/r/raspberry_pi/comments/1pgkbut/benchmark_for_the_official_cm5_io_rev2_and_rev2/ folgendes, durchaus interessantes Kommentar:

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RPI Foundation very quietly released a revision 2 of both the official CM5 IO board, and the official IO board case, with the fan relocated so you can fit the official passive cooler without removing the fan. 
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They're still showing an image for the old case on the pihut website, but the one they're actually shipping is the Rev2 with the repositioned fan, the details are hidden in the text. I don't think you can use a rev 1.x board with the rev 2 case, due to slight differences on the port locations.

SPE: nun mit mehr Energie-Lieferfähigkeit

Power over Ethernet erleichtert die Platzierung von Sensoren und anderen Kleinverbrauchern – bisher galt, dass die per Single Pair Ethernet lieferbare Energiemenge sehr beschränkt war.
Unter https://profinews.com/2025/12/unified-single-pair-ethernet-standard-unlocks-new-opportunities/ findet sich nun die folgende Passage:

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. For SPE, this includes the expansion of the power concept, that includes Power over Data Line (PoDL), appropriate power classes, and the definition of suitable connectors. In the Ethernet-APL domain, Power Class B, which supports devices up to 1.16 W, has been specified and incorporated into the second edition of IEC TS 63444.

ProfiNet 2.5 verfügbar

Wenige Minuten vor der Fertigstellung sendete die hinter ProfiNet stehende Spezifikation eine Meldung, dass die Version 2.5 des Protokolls durchspezifiziert ist. Weitere Informationen hierzu finden sich unter https://profinews.com/2025/12/profinet-v2-5-a-significant-step-toward-the-future/.

ESP RainMaker Phone App Development Kit – mit TypeScript zur Companion-App

Wer eine Companion-App realisiert, steht vor Problemen im Bereich der Verbindungseinrichtung – da mittlerweile eine Bluetooth LE-Bibliothek eines Drittanbieters zur Verfügung steht, hat sich .net und sein MAUI-GUI-Stack in diesem Bereich eine durchaus schöne Latifundie erwirtschaftet.
Espressif möchte von diesem Kuchen nun ein Stück abhaben, und setzt auf die in der Abbildung gezeigte TypeScript-Architektur.

Bildquelle: https://developer.espressif.com/blog/2025/12/esp-rainmaker-phone-app-dev-kit/

In der Detailbeschreibung verkündet Espressif erstens die Verwendung von TypeScript und zweitens die „obligatorische“ Nutzung von Rainmaker – es dürfte mit dem SDK nicht möglich sein, komplette Standalone-Lösungen unter Nutzung der Bluetooth LE-Schnittstelle zu realisieren:

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    Business logic layer  RainMaker Base SDK services, leveraging TypeScripts static typing to safely interface with the RainMaker backend.
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    Native modules  Platform-specific integrations (Bluetooth, Wi-Fi) exposed to the React Native layer through adapter modules.
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    Cloud backend  ESP RainMaker cloud services handling device management, provisioning and secure communication.

ESP-ZeroCode – nun mit Dokumenten-Generator für RED DA.

Die Erfüllung der diversen EU-Vorschriften ist oft vor allem „Papierkrieg“, der in Großunternehmen“ ob seiner Wiederholbarkeit bald wegfällt bzw. an die Rechtsabteilung delegiert wird.
Im Hause Espressif möchte man nun insofern für Waffengleichheit schaffen, als der ZeroCode-Codegenerator fortan auch zur Erzeugung dieser Dokumente befähigt ist.
Spezifischerweise findet sich unter der URL https://developer.espressif.com/blog/2025/12/red_da_matter_esp_zerocode/ die folgende Ankündigung:

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    Prefilled compliance templates
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    Espressif provides documentation aligned with EN 18031 and our REDDA guidance, including:
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        Platformlevel security features and defaults
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        Network stack and secure update mechanisms
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        Standard technical specifications for the ESPZeroCode Matter platform
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    Documentation structured for final use
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    The package is organized to match typical REDDA technical documentation expectations, so it can be:
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        Used directly for selfassessment and Declaration of Conformity, or
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        Used as input for Approved Testing Laboratories (ATLs) or Notified Bodies, when needed

Espressif, zur Dritten – AI-Assistenten-Framework und ESP-EDF-Buildkonfigurationen.

Im Bereich der “Ökosystem-Erweiterungen“ war Espressif auch sonst nicht faul. Unter der URL https://developer.espressif.com/blog/2025/12/cmake_presets/ findet sich die Beschreibung eines Konfigurationsmanagers, der – Ähnlichkeiten zum in Android Studio implementierten Flavour-System dürften rein zufällig sein – das Erzeugen von „Varianten“ von ESP32-Firmware erlaubt.
Unter der URL v findet sich dann eine kurze Beschreibung des als Private AI Agents Platform bezeichneten Frameworks. Es handelt sich dabei um ein System, das die Realisierung von in der AWS-Cloud lebenden AI-Assistenten mit hauseigener Wissensbasis zu erleichtern sucht. Die grundlegende Architektur des Systems präsentiert sich dann wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: Espressif

WaveShare: HDMI-Breakout für Raspberry Pi 5

Die Nutzung von MicroHDMI-Ports ermöglicht Raspberry Pi höhere Packungsdichte am Prozessrechner, setzt in den meisten Labors allerdings die Verwendung von Adaptern voraus. Im Hause WaveShare bietet man nun ein System an, das – wie in der Abbildung gezeigtv – als eine Art Breakout Board zu fungieren gedenkt.

Bildquelle: https://www.waveshare.com/pi5-connector-adapter-c.htm

Wer das optionale Flachbandkabel einsteckt, kann auch eine SSD unterbringen – in diesem Fall präsentiert sich die Struktur wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: https://www.waveshare.com/pi5-connector-adapter-c.htm

Wer schon immer Ärger mit den MicroHDMI-Anschlüssen hatte, könnte hier eine attraktive Lösung finden – der Verkaufspreis von rund zehn Dollar plus Versand liegt nach Ansicht des Newsautors im erträglichen Rahmen.

WaveShare, zur Zweiten – 2.5 GBit-Internet für Raspberry Pi 5

Die Verfügbarkeit von preiswerten Ethernet-Controllern (Stichwort RTL8125) aus dem Hause RealTek animiert Anbieter von Raspberry Pi-Peripheriegeräten zur Erzeugung verschiedenster Erweiterungsplatinen, die der Nutzerschaft des Prozessrechners den Zugang zu schnelleren Ethernetverbindungen zu ebnen suchen. Das neuste Produkt stammt aus dem Hause WaveShare, und präsentiert sich wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: WaveShare.

Im offiziellen, unter der URL https://www.waveshare.com/pcie-to-2.5g-eth-board-c.htm bereitstehenden Store kostet die Platine dabei abermals zehn US-Dollar. Wer bequemeren Import schätzt, findet bei AliExpress verschiedenste Reseller, die allerdings etwas teurer sind – ein Beispielkandidat, der zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels nach Österreich verwendet, findet sich unter der URL https://s.click.aliexpress.com/e/_c3wmeI7b.

OLIMEX: HDMI-Outputdongle für ESP32-P4.

Espressif wird nicht müde, den ESP32-P4 als „Werkzeug zur Realisierung aller Arten von HMI“ zu bewerben. Mit ESP-HDMI steht seit einiger Zeit ein Referenzdesign zur Verfügung, das die Realisierung eines HDMI-Ausgangs aus den vorhandenen mi Pi-Schnittstellen ermöglicht.
Im Hause OLIMEX gibt es nun ein auf dem Lontium Semiconductors LT8912B basierendes Board, das „schlüsselfertig“ zur Verfügung steht und sich wie in der Abbildung gezeigt präsentiert.

Bildquelle: https://www.olimex.com/Products/IoT/ESP32-P4/MIPI-HDMI/open-source-hardware

Der im Allgemeinen gut informierte Branchennewsdienst CNX bietet unter der URL https://www.cnx-software.com/2025/12/04/olimex-lt8912b-based-mipi-hdmi-adapter-board-adds-hdmi-output-to-the-esp32-p4-devkit-board/ die folgende Kompatibilitätsliste an, die das „Zusammenarbeiten“ der Erweiterung mit verschiedenen Drittanbieter-Evaluationsboards zum Thema hat:

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    Waveshare ESP32-P4-NANO -> Supported
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    Waveshare ESP32-P4-WIFI6-POE-ETH -> Supported
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    Waveshare ESP32-P4-ETH -> Not Supported
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    GUITION JC-ESP32P4-M3-DEV -> Not Supported (Data and CLK pins flipped)
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    DFRobot FireBeetle 2 ESP32-P4 -> Supported
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    ESP32-P4-MINI -> Not Supported (Data and CLK pins flipped)
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    Waveshare ESP32-P4-Module-DEV-KIT -> Supported
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    ESP32-P4-Function-EV-Board -> Supported

Nordic nRF7002 EBII – WiFi 6 für NRF54L-Entwicklungsboards

Nordic Semiconductor ist als Anbieter von Bluetooth-Chips präsent. Das Unternehmen bietet seit langer Zeit auch WLAN-Kompagnon-Chips an, die bei Bedarf das Hinzufügen der doch etwas energiehungrigen WLAN-Verbindung ermöglichen.
Für die „neue“ nRF54-Familie steht nun eine Erweiterung zur Verfügung, die auf Basis des nRF7002-Chips Dual Band-WiFi 6 nachzurüsten sucht.
Spezifischerweise gilt, dass sich die Platine – wie in der Abbildung gezeigt – direkt auf kompatible Evaluationsboards stecken lässt.

Bildquelle: https://docs.nordicsemi.com/bundle/ug_nrf7002_eb2/page/UG/nrf7002_EK/intro.html

Zur Bepreisung dieses Hilfsmittels schweigt sich Nordic Semiconductor derzeit noch aus. In der unter der URL https://www.nordicsemi.com/Nordic-news/2025/12/Nordic-Semiconductor-expands-nRF54L-Series-development-options-with-nRF7002-EBII bereitstehenden Ankündigung findet sich allerdings die folgende Passage, die das Verfügbarkeitsdatum verkündet:

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The nRF7002 EBII will be available through Nordic distribution network during Q1 2026. Interested parties can contact Nordic sales now, for ordering information and support.

Linux-Kernel: mehr RISC/V und mehr I3C

Linux 6.19 bringt für Embedded-Entwickler die eine oder andere Neuigkeit. Erstens erweitert NXP die Unterstützung für I3C um den High Data Rate Mode, der – wie unter https://www.phoronix.com/news/I3C-HDR-Linux-6.19 en Detail beschrieben – schnellere Datenübertragung ermöglicht. Zweitens gibt es – siehe https://www.phoronix.com/news/Linux-6.19-RISC-V – Erweiterungen in Sachen Unterstützung für RISC/V-basierte SoCs.

Elektra Awards – Liste der Gewinner verfügbar.

Die insbesondere im angelsächsischen Bereich sehr populären Elektra-Awards haben vor wenigen Tagen ihre Gewinner angekündigt. Die Abbildung zeigt, wer einen Preis nach Hause schleifen durfte.

Bildquelle: Elektra Awards

Venture Capital: IGP kauft Marki Microwave

Danahers Übernahme von Tektronix und Fluke zeigte die Auswirkungen von Other Peoples Money auf Messtechnikfirmen – danach war einige Zeit Ruhe.
Unter der URL https://www.microwavejournal.com/articles/45090-industrial-growth-partners-acquires-marki-microwave finden sich nun Informationen über eine weitere Kooperation:

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Marki Microwave announced it has been acquired by Industrial Growth Partners (IGP), a San Francisco-based private equity firm providing transformative capital for the industrial market.

Lesestoff: Dmitry Grinberg portiert Palm OS

Wer – wie der Autor – mit Palm OS aufgewachsen ist, wird den unter https://dmitry.gr/?r=05.Projects&proj=27.%20rePalm#_TOC_663662b91f36a398f3dd1022569cb7e1 bereitstehenden Artikel interessant finden. Dmitry Grinberg präsentiert dort verschiedenste Informationen zur internen Architektur des Betriebssystems.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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