STM32U3 / STM32WBA6 vorgestellt, neue Raspberry Pi Compute Modules und Steuerrechtliches

Der Mobile World Congress sorgt auch bei STMicroelectronics für Aktivität. Mit der STM32U3 schickt man einen neuen Low Power-Mikrocontroller ins Rennen, während der STM32WBA6 mehr Speicher mitbringt. Die Uptoniten erweitern derweil den Temperaturbereich ihrer Compute Modules, während im Bereich des chinesischen Steuerrechts Neuerungen anstehen.

STM32U3 – neue Ultra-Low-Power-Mikrocontroller.

Sowohl Renesas als auch STMicroelectronics rittern mit harten Bandagen und lautem Gewefze um die Krone des Niedrig-Energie-Mikrocontrollers-Hügels.

Bildquelle: STMicroelectronics

Mit dem STM32U3 schickt STM einen neuen Mikrocontroller ins Rennen; im Rahmen seiner Ankündigung wurden die folgenden Energieverbrauchswerte vermeldet:

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Neben der Senkung der dynamischen Leistungsaufnahme (bis auf 10 µA/MHz) kommt die STM32U3-Serie auf einen äußerst geringen Stop-Strom von 1,6 µA.

Im Vergleich zum als Vorgänger geltenden L4 findet sich – nach folgendem Schema – eine wesentliche Steigerung der Stromsparsamkeit:

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ST hat bereits mit früheren STM32-Varianten die Schlagzahl bei den Ultra-Low-Power- (ULP-) MCUs vorgegeben und hebt die ULP-Performance mit der neuen STM32U3-Serie auf ein neues Niveau. Basierend auf einem fortschrittlichen, stromsparenden Chipdesign, das genau auf KI-gestützte Tools abgestimmt ist, sowie unter Verwendung des neuesten, mit 96 MHz getakteten Arm® Cortex®-M33 Cores, kommen die neuen MCUs auf den marktführenden Coremark-pro-Milliwatt-Wert von 117. Dies entspricht nahezu dem Doppelten der vorigen STM32U5-Serie von ST und übertrifft das Resultat der STM32L4-Serie um den Faktor 5.

Als „Rechenkern“ kommt dabei durch die Bank ein ARM Cortex-M33 zur Verfügung hat zum Einsatz. Es gibt mehrere Familien, die sich erstens im Bezug auf die Verfügbarkeit eines Kryptographiebeschleunigers unterscheiden.

Bildquelle: STMicroelectronics.

Interessant ist außerdem, dass die Produkt-Detail-Beschreibung auch Unterstützung für FDCAN IP verspricht – eine „neue“ Spielart des Can-Busses.
Im Bereich der Gehäuse stehen folgende Formfaktoren zur Verfügung:

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32 to 100 pins, in UFQFPN, WLCSP, LQFP, and UFBGA.

Im „Hintergrund“ nutzte STMicroelectronics die Gelegenheit auch zur Aktualisierung der diversen Peripheriegeräte. Für Sensoren steht nun ein I3C-Interface zur Verfügung.
Interessant sind außerdem, dass die vom STM32U5 bekannten Sicherheitsfeatures zur Gänze auch in der neuen MCU wiederzufinden sind. Spezifischerweise verspricht STMicroelectronics sogar, wie in den folgenden Schritten gezeigt, eine „zusätzliche“ Schlüssel-Speicherengine:

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ergänzt durch zusätzliche Schlüsselspeicher-Fähigkeiten. Neu ist, dass geheime Schlüssel von ST werksseitig in die STM32U3-MCUs geladen und durch eine Coupling and Chaining Bridge (CCB) geschützt werden. Hierbei handelt es sich um die erste Nutzung dieser Technik in MCUs der STM32-Familie.

In der Pressemeldung finden sich schon jetzt nach folgendem Schema aufgebaute Informationen, die auf die sofortige Verfügbarkeit der MCU hindeuten:

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Die Serie STM32U3 wird bereits produziert und ist zu Preisen ab 1,93 US-Dollar (ab 10.000 Stück) verfügbar. Weitere Informationen finden Sie auf www.st.com/stm32u3

Eine OEMSecrets-Preisanalyse ergab allerdings, dass Distributoren die Mikrocontroller – wie in der Abbildung gezeigt – im Allgemeinen noch nicht ab Stapel liefern können.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/STM32U375CE.

STM32WBA6 – WBA5 mit mehr Speicher und Erweiterungen

Der ARM Cortex-M33-Prozessorkern kommt auch im neuen Wirelessmikrocontroller von STMicroelectronics zu neuen Ehren.

Bildquelle: STMicroelectronics

Mit dem WBA6 steht eine Variante zur Verfügung, die im Rahmen der Ankündigung als mit doppelt so viel Speicher ausgestattet beworben wird:

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Da die chipinterne Flash- und RAM-Kapazität gegenüber der vorherigen STM32WBA5-Serie bis auf das Doppelte gesteigert wurde, bringen die neuen MCUs eine großzügig bemessene Speicherkapazität für Anwendungscode und Daten mit. 
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·         Mit bis zu 2 MB Flash-Speicher und 512 KB RAM innerhalb des Chips bieten die neuen STM32WBA6-MCUs mehr Speicher zur Unterstützung anspruchsvollerer Anwendungen.

Sonst bieten die Controller im Allgemeinen das, was man erwarten würde. Anders als beim ebenfalls neu vorgestellten U3 gilt, dass ein I3C-Interface noch nicht Zugang in den Controller fand:

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       Zum erweiterten Angebot an digitalen Peripheriefunktionen gehören USB High Speed sowie zusätzliche digitale Schnittstellen wie etwa drei SPI-Ports, vier I2C-Ports, drei USARTs und ein LPUART. 
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·         Das Funk-Subsystem verbessert die Leistungsfähigkeit mit einer auf -100 dBm gesteigerten Empfindlichkeit, die bis zur spezifizierten Maximaldistanz für verlässliche Konnektivität sorgt.

Zur Verfügbarkeit vermeldet STMicroelectronics in der Pressemeldung folgendes:

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Die MCUs der STM32WBA6-Serie sind bereits in die Produktion gegangen und werden zu Preisen ab 2,50 US-Dollar (ab 10.000 Stück) angeboten. Weitere Informationen finden Sie auf www.st.com/stm32wba.

Funkmodule auf Basis des neuen IP gibt es derzeit indes noch nicht. Wer die Webseite besucht, findet stattdessen die in der Abbildung gezeigte Tabelle, die die „Verfügbarkeit“ von an den ESP32 erinnernden Modulen für das Ende des Jahres 2025 avisiert.

Bildquelle: STMicroelectronics

Das Anklicken von Informationslinks zu den einzelnen Modellen führt derzeit indes – wie in der Abbildung gezeigt – zum Aufscheinen von Fehlermeldungen.

Bildquelle: https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32wba62pi.html

Interessant ist außerdem, dass STMicroelectronics die einzelnen Familien im Bereich der unterstützten Funkstandards unterteilt – weitere Informationen hierzu finden sich in den Abbildungen.

Bildquelle: https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32wba62.html

Bildquelle: https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32wba63.html

Bildquelle: https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32wba64-65.html

Compute Module 4 nun mit -40°C to +85°C

Die Uptoniten haben nicht nur ihre Vorliebe für den Ablasshandel entdeckt. Neu ist, dass das Compute Module 4 fortan auch jenen Gläubigen zur Verfügung steht, die erweiterten Temperaturbereich begehren.

Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/new-extended-temperature-range-for-compute-module-4/

Im Rahmen der Ankündigung vermeldet man dabei, dass die neuen Varianten vor allem durch eine „Änderung“ der verbauten Speicherchips entstehen – der Rest der Bauteile soll bereits für den höherem Temperaturbereich geeignet sein:

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These variants integrate extended-temperature-range SDRAM and eMMC parts from our partner Samsung; all other components on the board are already qualified to the broader temperature range.

Zur Bepreisung der neuen Module vermeldet man im Hause Raspberry Pi das in der Abbildung gezeigte.

Bildquelle: https://datasheets.raspberrypi.com/cm4/cm4-product-brief.pdf

Zu beachten ist, dass rund die Hälfte der Module nicht ab Stapel verfügbar sind. Als Mindest-Bestellmenge erwartet man 1000 Stück, während die Lead Time im Bereich der Fertigung laut dem PDF-Dokument zwischen zehn und zwölf Wochen betragen wird.
Ein Vergleich der Preisstufen mit dem im Dokument ebenfalls verfügbaren „normalen“ Preisschema zeigt – wie in der Abbildung gezeigt – auf Preise von zwischen 15 und $ 20. Außerdem gilt, dass die größtem Arbeits- und Remanentspeicher-Ausbauten derzeit nur im normalem Temperaturbereich zur Verfügung stehen.

Bildquelle: https://datasheets.raspberrypi.com/cm4/cm4-product-brief.pdf

China/Österreich: Änderung des Doppelbesteuerungsabkommens.

Leser, die in China als Investoren oder Manager tätig sind, sollten die unter der URL https://www.leitnerleitner.com/news/aenderung-doppelbesteuerungsabkommens-china-1-jaenner-2025/ bereitstehende Zusammenfassung zu Änderungen im Doppelbesteuerungsabkommen berücksichtigen.
Neben verschiedenen Änderungen in der Art der Verrechnung gilt nämlich auch, dass China und Österreich einen umfangreicheren Informationsaustausch in Steuerfragen vereinbart haben. Die Erfahrung lehrt ausserdem, dass derartige Änderungen bald auch andere DBAs betreffen.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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