Amper 2022 in Brno – abseits der Metrologie

Bauteilhersteller sind auf der Amper traditionell nicht anzutreffen: Distributoren beschränken sich darauf, die Mächtigkeit ihrer Line Cards zu demonstrieren. Stattdessen gab es Neuerungen in Sachen Fertigungstechnik, Löten, Conrad Electronics und Sensorik, die wir in diesem Round-Up vorstellen wollen.

Vieweg: Dispenser-Roboter macht Stencile überflüssig

Wer seine Printplatten in China bestellt, kennt das Problem mit Sicherheit – legt man ein Stencil hinzu, so steigen Versandkosten und Zoll. Wer in seinem Unternehmen intensiv Platinen fertigt, könnte mit einem Vieweg-Dispenserroboter Geld sparen.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Das in der Abbildung gezeigte System wechselt dabei um rund 10000 EUR den Besitzer, und verarbeitet Platinen mit einer Größe von bis zu 200x200mm. Als wichtigstes Problem erweist sich bei der Verteilung von Lötpaste übrigens die Konsistenz der Paste in der Spritze – das Standpersonal warnte vor “unregelmäßiger Schichtung”.

ERSA: Lötstation mit Bluetooth und einfacherem Spitzentausch

Mit der i-con Trace schickt ERSA eine neue Lötstation ins Rennen, deren Einstellungen durch ein anzuschließendes Telefon erfolgen.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Mit der Station bietet das Unternehmen einen bequemeren Weg zum schnellen Wechseln von Lötspitzen an. Trick ist eine Kerbe in der Arretierung, die im Cradle andockt – eine Drehung reicht dann aus, um die Spitze abzudocken.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Conrad Electronics – wir sind immer noch hier!

Frei nach dem Klassiker von Eisbrecher hält sich auch Conrad Electronics einen geradezu riesigen Stand – Ziel war der Vertrieb diverser Multimeter und Werkzeuge für professionelle Anwender.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Interessanterweise plant Conrad, seine Filialpräsenz in Osteuropa zu erhöhen. Gerüchte sprechen davon, dass die Eröffnung einer neuen Filiale in der tschechischen Republik noch für dieses Jahr geplant ist.

Magnet-Levitation im Hause Beckhoff

Linearmotoren regen – insbesondere im Zusammenspiel mit extrem schnell reagierenden Regelungen – zu diversen Experimenten an. Ein besonders lustiger Vertreter des Genres ist das in der Abbildung gezeigte XPlanar.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Die schachbrettartigen Ziegel bewegen sich – und eventuelle Nutzlasten – dabei über eine experimentiertischartige Fläche.

Lustiges, Preiswertes und Ärgerliches

Die Gefrässigkeit von Standbesuchern kennt keine Grenzen, was das Ferrit-Sintrierunternehmen Almeto zum in der Abbildung gezeigten und etwas verzweifelten Warnschild motivierte.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Ob der Entscheidung des Veranstalters TerInvest, die Amper Brno auch als Verkaufsmesse zu führen, steht insbesondere jede Menge Werkzeug im Angebot. Wichtig ist, dass die Bankomaten auf dem Messegelände im Allgemeinen fünf bis zehn Euro Nutzungsgebühr verlangen – Geld am Bahnhof abheben (!!!), und dann auf zum fröhlichen Shoppen. Geradezu legendär ist in diesem Zusammenhang übrigens der vom Verlag B.E.N (siehe http://www.ben.cz/cz/) veranstaltete Geierflohmarkt. Das Bild hier zeigt die Literatur – es gab auch diverse Komponenten (Stichworte RF und Kühlkörper),

(Bildquelle: Tam HANNA)

Einige Aussteller – insbesondere im Werkzeugbereich – offerierten Teilnehmer brauchbare Offerte. Weicon war mit 50% Rabatt auf manche Geräte besonders aggressiv.

(Bildquelle: Tam HANNA)

In Zusammenarbeit mit dem technischen Museum zu Brünn gab es ausserdem einen kleinen “Streichelzoo”, in dem verschiedene Computer aus der CZSR zu besichtigen und bespielen waren.

(Bildquelle: Tam HANNA)

Fazit

Für in Osteuropa ansässige Personen ist die Amper.cz – in der Theorie – als Tagesausflug bewältigbar; bei den von Terinvest aufgerufenen Ticketpreisen im Bereich von 10 EUR ist die Teilnahme nicht wirklich teuer. In diesem Sinne – vielleicht trifft man sich nächstes Jahr in Brünn…

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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