Arm DevSummit 2021 – Tag 1: Developers, Developers, Developers für Hardware

Der erste Tag des Arm des Dev Summit liegt hinter uns – Zeit, einen kleinen „Überblick“ über die Vorträge und Präsentationen des Leitevents der ARM-Architektur zu werfen.

Worum geht es hier?

Arm – das Unternehmen entwirft Mikrocontrollerkerne, die danach von diversen Hardwareherstellern in Silikon gegossen werden – hält mit dem Arm DevSummit mittlerweile zum zweiten Mal einen virtuellen Entwicklerkongress ab.
Dieser Überblicksartikel möchte die nach Ansicht des Autors wichtigsten Kurzmeldungen zusammenfassen.

Der Mensch im Mittelpunkt.

Steve Ballmer ist – unter Anderem – für seinen Developer Developer-Tanz weltberühmt geworden. Simon Segars (CEO von ARM) lieferte eine britisch-kühle Variante des Vortrags in Form des folgenden Zitats:

1“We are engineering driven company. The innovations are nothing if we do not provide you with the tools to utilize them.”

Zur Erreichung dieses Ziels möchte Arm mehr Standards im Markt etablieren, um Entwicklern das „Zusammenklicken“ von IoT-Lösungen aus fertigen Systemen zu erleichtern – explizit ist von “Faster innovation by standards” die Rede.
Interessant war eine Aussage zur Motivation der Zusammenarbeit zwischen Arm und NVIDIA – Segars meinte, dass Arm so Zugang zu den AI-Erfahrungen im Hause NVIDIA bekommt.

Mohamed Awad (Vice President, IoT & Embedded) sprach in selbigem Zusammenhang davon, dass Arm sowohl Hardware- als auch Ökosystempartner stärker in den Entwicklungsprozess einbinden soll:

1“Our partners do the development, but it is up to us to provide the tools”.

Derzeit betrachtet Arm den Entwicklung-bzw. Standardisierungsprozess als eine dreistufige Pyramide, die allerdings – die Unterlegung mit Tetris-Würfeln empfand der Autor persönlich sehr apart – aus verschiedenen Elementen zusammenzustellen ist.

Zur Vereinheitlichung dieser Probleme stellt Arm mehrere Systeme ante Portas. Neben dem schon bekannten 1.png-Projekt, das sich um Cortex A-basierte Kerle kümmert, steht mit Project Centauri nun ein für den Cortex-M-Kern vorgesehenes System am Start. Von der „sonstigen“ Architektur sind die beiden Standardsätze – zumindest im Allgemeinen – ähnlich.

Im Bereich weiterer Initiativen gibt es erstens das Arm 5G Solutions Lab, das eine Abart von an Nokias in Ehren ergrauten Remote-Testdienst für 5G-befähigte Zielsysteme darstellt. Außerdem ein neues Virtualisierungssystem ante Portas.

ARM-Hardware, virtualisiert

Unvergessen war der „frustrierte Ausstoß“ eines Nokia-Managers, der in Anbetracht von immer stärker sinkendem Marktanteil im Dumbphone-Markt erfolgte. Er sprach davon, dass asiatische Hersteller mitunter für das komplette Design und die Fertigung eines Geräts weniger Zeit benötigte als Big N für das Design der PowerPoint-Präsentation, die das Kick-off-Meeting des Design-Teams “inspiriert“.
In der Entwicklung der Hardware gibt es ähnliche Trends – bis ein von Arm entwickeltes Architektur-Modell in Form von Silizium vorliegt, und diese Silizium ausreichend fehlerfrei ist, vergeht viel Zeit. Dieses Problem trifft man analog beim eigentlichen Entwickeln von PCB und Co.
Zur „Lösung“ all dieser Probleme setzt arm einerseits auf ARM Virtual Hardware, andererseits auf Arm CorStone. CorStone ist dabei eine Art „Emulator“..

Reinhard Keil – er ist für die Entwicklung der Keil-Toolchain verantwortlich – verriet in seiner Session “CI/CD AND MLOPS WORKFLOW FOR IOT ENDPOINT DEVELOPMENT” mehr darüber, welche Vorteile virtuelle Arm-Hardware für Entwickler unterm Strich bietet.
Als Einstieg sprach er davon, dass Tests mit physikalischer Hardware in vielerlei Hinsicht ein Problem darstellen – nicht nur im Bezug auf die Verfügbarkeit der fertigen Platinen, sondern auch insofern, als das „repetitive Stimulieren“ DuTs keine sonderlich einfache Aufgabe ist.
Setzt man stattdessen auf „virtuelle Hardware“, so hat man erstens immer repetitive Testdaten und kann die Simulationen zweitens – siehe Abbildung – wesentlich schneller ausführen.

Im Bereich der eigentlichen Emulation zeigt Arm Freude am Detail. Die Abbildung zeigt ein System, in dem ein Python-Skript ein Audiofile als virtuelle Eingabe für ein Peripheriegerät anbindet.

Der auf Seiten der „Benutzer-Applikation“ eingesetzte Treiber ist dabei identisch zum realen Treiber: der Umstieg auf die „reale Hardware“ soll laut Reinhard Keil ohne Manipulationen an der Programmstruktur erfolgen.

API für jedermann.

Die NASA schickte mit Dr. Newton Campbell einen Techniker ins Rennen, der von der Ausbildung her starken Mathematik-Background mitbrachte.
Der Afroamerikaner sagte durch die Blume, dass der Kaiser keine Kleider hat und alle Anbieter von AI-Systemen Pülcher sind – natürlich formulierte er es etwas freundlicher, seine Warnung vor Vendor Lock In ist allerdings mehr als ernst zu nehmen.
Dr. Newton Campbell sprach auch explizit davon, dass eines der wichtigsten Probleme der Zukunft die „Demokratisierung“ der AI darstellt – darunter versteht er, dass auch ein „allgemeiner“ Ingenieur, der sich beispielsweise mit Turbinen, Getrieben oder Analogelektronik auskennt, die Methoden der AI in seine Arbeit integrieren können sollte:

1“Jeder Ingenieur der NASA soll AI anwenden können”.

Zur Lösung dieses Problems setzt die NASA auf ein als EnDEVR bezeichnetes Werkzeug, dass das zusammenbauen von AI-Pipelines in einem an Visio oder yEd erinnernden System ermöglicht – neuartig ist, dass die Darstellung in virtueller Realität erfolgt.
EnDEVR ist – langfristig – als offene Architektur ausgelegt, die von Drittanbietern Erweiterungen entgegennimmt. Man sprach in diesem Zusammenhang allerdings schon jetzt explizit davon, dass auch AI-Systeme vor „bösartigen Aktoren“ nicht gefeit sind-der Vorschlag, „bösartige“ Algorithmen mit bestimmten Fehlern in AI-Marketplaces einzubinden, ist nach Ansicht des Autors beinahe prophetisch.

Was will Microsoft?

Microsofts Haupt-Session zum Thema arm war leider „paralell“ zum Vortrag über die neuen Arm-Entwicklungswerkzeuge. In “DEVELOPING FOR THE NEXT GENERATION OF WINDOWS ON ARM”erklärte Hari Pulapaka, was das „Hauptziel“ Microsofts im Bezug auf Arm ist – neben dem (logischen) Erhalten von Marktanteilen Am arm-Bereich geht es Microsoft vor allem auch darum, die hauseigenen AI-Dienste (Stichwort: Azure Cognitive Services) so niederschwellig wie möglich ansprechbar zu machen. Als „Werkzeug hierfür“ bietet Microsoft unter anderem das unter https://docs.microsoft.com/en-us/azure/azure-percept/overview-azure-percept-dk bereitstehende Entwicklerkit an.

Man ist Woke!

Konservative Naturen fiel mit Sicherheit auf, dass der eine oder andere Vortrag einen sehr „woke“ Anstrich hat. Neben der Erklärung, bis 2025 “Carbon neutral“ sein zu wollen, finden sich diverse Beispiele aus den Bereichen Regenwaldschutz und Co – Schwerindustrie-bezogene Beispiele findet man selten.
Die könnte man natürlich als kleine Werbung für RISC-V ansehen: zur Blutdrucksenkung platzierte der Autor dieser Zeilen ein GigaDevice GD32VF103-Evaluationsboard vor dem Bildschirm, den er für die Anzeige der Präsentationen nutzte.

Es geht weiter!

Obwohl der erste Tag den einen oder anderen Vortrag mitbrachte, sind wir noch nicht am Ende – Arm wird die Entwicklerschaft auch noch heute und morgen “bespielen“. Die unter https://devsummit.arm.com/ bereitstehende Anmeldeseite nimmt übrigens nach wie vor Anmeldungen am – es ist möglich und legitim, als „Nachzügler“ noch an den Spielen teilzunehmen.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Kurzmitteilungen: ARM plant IoT-aaS, GigaDevice offeriert TFTP-Bootloader, HarmonyOS-Hardware

Im Bereich Mikrocontroller und Internet der Dinge gibt es immer Neuigkeiten. ARM plant einen “App Store für das IoT”, während GigaDevice die Auslieferung von Kompilaten erleichtert.

Worum geht es hier?

Die Kurzmitteilungen sind diesmal auf das Internet der Dinge fokussiert: Mikrocontroller-Anwendungen, Ökosystemnachrichten und ein neues Entwicklerboard. Intention ist – wie immer – die kurze Erwähnung von Neuigkeiten, um interessierte Personen zur eigenmächtigen weiteren Beschäftigung zu animieren.

ARM: App-Store für das IoT

Der in wenigen Stunden beginnende Arm DevSummit wirft seine Schatten voraus. ARM – das Unternehmen ist für das Design der ARM-Mikrocontrollerarchitekturen verantwortlich, die andere Hersteller danach in ihre Halbleiter integrieren – plant mit den Total Solutions einen an App Stores angelehnten Service:

1The IoT economy has the potential to rival the shape, speed and size of the smartphone industrys app economy. To help our partners realize this potential, we are announcing Arm Total Solutions for IoT, an industryfirst solutionsbased approach to help scale IoT innovation. Arm Total Solutions for IoT combines specialized processing capabilities with advanced software and toolingto offer an accelerated path to use casespecific IoT solutions and to improve ROI. In short it speeds development and transforms the economics of IoT by lowering cost.

Per Stand heute hat ARM zwei Produkte vorangekündigt: einerseits ARM Virtual Hardware (siehe https://www.arm.com/products/development-tools/simulation/virtual-hardware und die technische Beschreibung unter https://arm-software.github.io/VHT/main/overview/html/index.html). Dabei handelt es sich um eine Art Virtualisierungslösung, die die Simulation des Verhaltens der hauseigenen Rechenkerne ermöglicht.

Neuerung Nummero zwei ist Project Centauri (https://www.arm.com/solutions/iot/project-centauri). Darunter versteht ARM eine Zusammenführung der diversen hausinternen Standards, um das Ökosystem “in eine stromlinienförmigere Form” zu bringen.

Der ARM Dev Summit erlaubt derzeit noch die Anmeldung unter https://devsummit.arm.com/en?utm_source=arm&utm_medium=web&utm_campaign=2021_armdevsummit_mk17_arm_na_na_conv&utm_term=agenda&utm_content=main-page – interessierte Personen können sich kostenlos anmelden, um am virtuellen Kongress teilzunehmen.

TFTP-Bootloader erleichtert die Auslieferung von Kompilaten auf GD32F20x-CPUs

Nutzer von GigaDevice’s GD32F20x-Mikrocontroller können ihre Boards ab Sofort auch per TFTP (eine Art abgespecktes FTP-Protokoll) mit neuen Kompilaten versorgen. Der in Zusammenarbeit mit Arjan van Vught entwickelte Bootloader steht unter https://github.com/vanvught/GD32F20x-Bootloader-TFTP/tree/V1.0 zum Download bereit.

Renesas RA2E2 – Cortex-M23 in 16-Pin-WLCSP

32bit-Mikrocontroller werden immer kleiner und preiswerter. Mit der RA2E2-Familie erweitert Renesas sein 32bit-Controllerportfolio um in einem 16 Pin-Gehäuse unterkommende Chips, deren kleinste Gehäusevariante nur 1.87 x 1.84mm groß ist.

Neben einem Standard-Maximaltakt von 48MHz verspricht Renesas Unterstützung für I3C (kein Tippfehler). Der Speicherausbau rangiert von 16 bis 64 KB, das RAM ist 8KB groß. Als “Remanentspeicher für Parameter” steht ein 2KB großer Flashspeicher zur Verfügung.
Zur Vereinfachung der Integration betont Renesas die folgenden Funktionen:

1High precision (+/- 1.0%), high speed onchip oscillator
2 Power on reset and Low Voltage detector
3 EEPROM
4 High current drive port and 5V tolerant I/O
5 Temperature sensor

Huawei HarmonyOS-Hardware jetzt bei BangGood

Huaweis hauseigenes Betriebssystem ist nicht nur für Smartphones vorgesehen, sondern hat auch IoT-Anwendungen zum Ziel. Englische Dokumentation gab es seit einiger Zeit unter https://device.harmonyos.com/en/docs/start/introduce/quickstart-lite-steps-hi3861-setting-0000001105989316, der Erwerb der Hardware erwies sich für Nicht-Chinesen allerdings als haarig.
Zur Behebung dieses Problems setzt Huawei nun auf BangGood – der Aliexpress-Konkurrent bietet das auf dem hauseigenen Mikrocontroller basierende Evaluationsboard nun für gute 10 Euro an.

Wer selbst einen Versuch unternehmen möchte, kann das Board unter https://www.banggood.com/Hi3861-Development-Board-Support-Hongmeng-HarmonyOS-for-Hongmeng-System-Hi3861V100-Chip-Tool-Accessories-p-1903688.html?cur_warehouse=CN erwerben.

OTA-Updates für ESP32

Der WLAN-Transmitter des ESP32 weckt seit jeher Begehrlichkeiten im Bereich Remote-Firmware-Updates. Digikey bietet unter https://www.digikey.hu/en/articles/how-to-perform-ota-updates-using-esp32-microcontroller-and-esp-idf nun einen Überblicksartikel an, der die Einrichtung des Updatesystems erklärt.

In eigener Sache: wieso Windows am Raspberry Pi?

Das versprochene Video zum Thema Softwarekoppelung ist fertig und wird gerade von YouTube bearbeitet. Der Clip steht bald unter https://youtu.be/R6X30t_T5xo zur Einsichtnahme bereit.

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Zerynth bietet GSM-Features an, Nordic erweitert Matter-Unterstützung

Sowohl die Python-Runtime Zerynth als auch das – im Bereich Funk immer umtriebige – Unternehmen Nordic Semiconductor haben in den letzten Tagen Neuerungen vorgestellt. .

Worum geht es hier?

Wer von der Existenz des Rades nicht weiß, muss es bei jeder Vehikel-Entwicklung neu erfinden. Die Nutzung von Hochsprachen ermöglicht Entwicklern die Reduktion der Codekomplexität, während fertige Softwarekomponenten den Aufwand zur Realisierung von Systemen reduzieren.

Zerynth: jetzt mit NB-IoT.

Zerynth unterscheidet sich von MicroPython und CircuitPython dadurch, dass Skripte auf der Workstation kompiliert und nicht erst zur Laufzeit vom Mikrocontroller ausgeführt werden.
Boten die Italiener anfangs eine mehr oder weniger für jedes Zielsystem vorgesehenen Runtime an, so ist seit einiger Zeit (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/521223) die Nutzung von hauseigener Hardware verpflichtend.
Neben einem vom ESP32 abgeleiteten Board gibt es mit dem EXP-Connect nun ein neues Boot, dass ein NB-IoT-Funkmodul mitbringt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die „Intelligenz“ der Platine diesmal in Form eines Quectel BG95-Moduls vorliegt. Die Firmware des Moduls wurde erweitert, um auch Zerynth-Applikationen entgegenzunehmen.

Neu ist auch eine Version der – per see bekannten – Industrie-Steuerungsbox 4ZeroBox, die nun – wie in der Abbildung gezeigt – ebenfalls mit einem Funkmodul verfügbar ist.

Mit ZDM steht ein „hauseigenes“ IoT-Netz am Start, der über das MVNO-Konzept realisiert ist und direkt im Rahmen des Erwerbs der Zerynth-Lizenzen „akquiriert“ werden kann.

Zu guter Letzt präsentierte man die in der Abbildung gezeigte Finanz-Übersicht, die darauf hindeutet, dass Zerynth (überraschenderweise) gut kapitalisiert ist.

Möchten Sie mehr über das Produkt erfahren, so findet sich auf YouTube unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=7suZOXQiGRE& etwa 35 Minuten dauerndes webinar.

Nordic: Ökosystem mit „Mehrwert“ für den nRF9160

90 Semiconductor spielt mit dem vor einigen Jahren erschienenen nRF9160X ebenfalls im Bereich der Funkmodule mit. Im Rahmen eines Workshops stellt Nordic neue Utilities vor, die nicht nur für Nutzer der hauseigenen Chips hilfreich sind.
Mit Abstand am interessantesten ist der in der Abbildung gezeigten Power Profiler – ein leistungsfähiges System zur Analyse von Stromverbräuchen, das dem in den Medien beliebten BattLab One im Bereich Genauigkeit und Software haushoch überlegen ist.

Außerdem forciert man den hauseigenen Clouddienst, der unter anderem im Bereich GPS und AGPS Hilfestellungen leistet.

Nordic: Matter im Vormarsch.

Der Matter-Standard ist im Smart Home-Bereich gut etabliert, und wird von so gut wie allen wichtigen Anbietern mehr oder weniger stark unterstützt.
Nordic Semiconductor erweitert das NRF Connect SDK nun um Module, die die Erzeugung von Matter-basierten Systemen stark vereinfachen.

Nordic unterstützt dabei mehr oder weniger beliebig komplizierte Verbindungen – neben der direkten Kommunikation, die ausschließlich unter Nutzung von Bluetooth und Thread erfolgt, wird auch die Nutzung von als „Border Router“ bezeichneten Thread-Adaptern unterstützt.

Im Rahmen eines wWbinars präsentierte Nordic außerdem eine Gruppe von Programmbeispielen, die einen Raspberry Pi und zwei nRF-Boards zur Realisierung eines „vollständigen“ Smart Lock-Prototypen einspannten: das eine Entwicklungsboard diente dabei als Border Router für den Raspberry Pi, während die andere Platine die Watch realisierte.

Sierra Wireless wird STMicroelectronics-Ökosystempartner.

Nutzer von STM32-Mikrocontrollern können diese – so sie die Chips im Markt erhalten – seit längerer Zeit durch Nutzung einer als X-CUBE-Cellular (siehe https://www.st.com/en/embedded-software/x-cube-cellular.html?) bezeichneten Komponente zur Realisierung von Funksystemen einspannen. Bishaer unterstützte man die folgenden drei Modultypen:

1the PL496GCELL02 cellulartocloud pack with the BG96 Quectel modem
2 the BL4S5IIOT01A IoT Discovery board
3 the BL462ECELL1 Discovery board powered by the Type 1SE Murata module (LBAD0ZZ1SE)

Vor zwei Tagen erschien eine Pressemitteilung, die die Einreichung eines Übereinkommens zwischen STMicroelectronics und Sierra Wireless zum Thema hatte:

1This collaboration with STMicroelectronics delivers customers a readytouse solution to solve the IoT deployment challenges they face, from provisioning custom hardware to configuring and connecting turnkey modules as quickly as they need, said Jim Ryan, SVP of Partnerships, Marketing, and IoT Solutions, Sierra Wireless. Sierra Wireless is bringing its worldclass IoT connectivity solutions to the industryleading STM32 ecosystem, so that customers developing a wide range of IoT solutions using STM32 MCUs will now be able to easily build solutions with cellular connectivity.

Über kurz oder lang dürften die Sierra Wireless-Funkmodule Teil des Ökosystems werden, und beispielsweise vom Cube-Generator mit „schlüsselfertigen“ Treibern ausgestattet werden.
Falls Sie sich an dieser Stelle fragen, ob sie von einem schon vorhandenen Anbieter auf Sierra umschwenken sollen, so empfiehlt Ihnen der Autor aus eigener Erfahrung Vorsicht. Haben Sie – ein gutes Beispiel hierfür wäre QuecTel – eine gute Beziehung zu ihrem Modul-Lieferanten, und stellt Ihnen dieser technische Unterstützungen (Stichwort Gerber Review) zur Verfügung, so sollten Sie sich einen Wechsel gut überlegen.
Die praktische Erfahrung lehrt, dass Funkmodule In Extremo beratungsintensiv sind – insbesondere bei kleinen Serien wiegen die durch bessere technische Unterstützung eingespart Mannstunden einen Hardware-Mehrpreis mehr als auf.

In eigener Sache.

Das Kommentar von Sheeva Plug zum Windows 10-Artikel ist angekommen. Ein Video und ein Artikel zur Thematik der Softwarekoppelung sind in Arbeit.

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Wor-Flasher: Windows 10 mit Hardwarezugriff am Raspberry Pi

Dass Microsoft ARM nicht ignorieren kann, folgt aus der Logik. Der erste Versuch mit „Windows 10 am Raspberry Pi“ wurde mit dem Raspberry Pi 3 eingestellt. Mit Wor-Flasher steht ein neues Programm in den Startlöchern, das die Ausführung von Windows 10 am Raspberry Pi ermöglicht. Wir testen, ob die „alterprobten“ APIs zum Hardware-Zugriff zur Verfügung stehen.

Worum geht es hier

Windows mag als Echtzeitbetriebssystem nicht besonders effizient sein. Außer Frage steht allerdings, dass das System sehr angenehm zu programmieren ist – kaum ein Unternehmen ist im Markt, das nicht auf die eine oder andere Art und Weise geistiges Eigentum für Plattform vorhält. Mit wor-flasher steht nun eine „neue“ Variante zur Verfügung, um Windows auf aktuellen Raspberry Pi-Prozessrechnern zur Ausführung zu bringen.

Eine Frage der Einrichtung.

Für die Arbeit mit Windows 10 und Windows 11 empfiehlt sich ausschließlich der Raspberry Pi 4 – in der Theorie ist Wor-Flasher zwar auch zur Unterstützung älterer Modelle bis zum Raspberry Pi zwei geeignet, deren Prozessoren sind für eine ernsthafte Nutzung des Systems zu schwach.
Beim Raspberry Pi vier müssen Sie im ersten Schritt durch “sudo rpi-eeprom-update -a” sicherstellen, dass der Bootloader am aktuellen Stand ist – der Start vom USB-Stick funktioniert sonst nicht.
Im nächsten Schritt benötigen Sie sowohl eine mindestens 32 GB große Micro SD-Karte, als auch einen mindestens 32 GB großen USB Stick – für die ernsthafte Nutzung empfiehlt der Autor 64 GB, weil bei einem 32 GB-Stick nach der Installation nur noch etwa 10 GB zur Verfügung stehen.
Im nächsten Schritt erfolgt die eigentliche Installation über ein aus GitHub beziehbares Skript:

1git clone https://github.com/Botspot/wor-flasher
2~/worflasher/installworgui.sh

Das in der Abbildung gezeigte Programm erlaubt dabei sowohl die Installation von Windows 10 als auch von Windows 11. Die „Paket-Daten“ bezieht Wor-Flasher dabei von Servern von Microsoft – per 10. Oct. 2021 kam es beim Herunterladen von Windows 11 reproduzierbar zu Problemen, die das Skript fälschlicherweise auf eine instabile Internetverbindung schiebt.
Nach dem erfolgreichen Einrichten des Mediums entfernen sie die MicroSD-Karte, und starten den Raspberry Pi vom USB Stick aus neu. Wundern Sie sich nicht, wenn sie dabei gute 20 Minuten auf den Bildschirm mit den Himbeeren blicken, und auch der Rest der Installation viel Zeit in Anspruch nimmt.
Der Raspberry Pi vier ist ob des Fehlens von 3D-Beschleunigung und der Nutzung eines USB-Stick als IO-Medium, nicht sonderlich performant. Nach getaner Arbeit können sie jedenfalls die Einstellungen abarbeiten und danach die Visual Studio Remote Tools installieren-der Autor empfiehlt die Nutzung der Version 2022, die unter auf der Preview-Seite zum Download bereitstehen.

Einrichtung des Hardwarezugriff

Die Programmierung des Raspberry Pi als Zielgerät mit Visual Studio erfolgt im allgemeinen so, wie sie es von Windows erwarten würden. Wichtig ist zweierlei – erstens sieht die korrekte Capabilities-Deklaration nun folgendermaßen aus:

1 <Capabilities>
2 <Capability Name=“internetClient” />
3 <iot:Capability Name=“lowLevelDevices”/>
4 <DeviceCapability Name=“lowLevel”/>
5 </Capabilities>
6</Package>

Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist der in Visual Studio 2022 enthaltene ManifestEditor nicht in der Lage, diese Deklaration automatisch einzufügen.
Wichtig ist zweitens, dass sie den Debugger immer auf Keine Authentifizierung einstellen. Das Debugging scheitert dann zwar mit der in der Abbildung gezeigten Fehlermeldung – die Auswahl “anderer“ Kommunikationsverfahren führt allerdings nicht zu einem funktionsfähigen Programmier-Ablauf.

Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist Visual Studio darauf beschränkt, Kompilaten auf den Raspberry Pi auszuliefern. Der Start muss von Hand aus dem Startmenü heraus erfolgen.

Hardware-Interaktion.

Im nächsten Schritt bietet es sich an, zu überprüfen, ob die von Microsoft einst als Teil von Windows 10 for IoT angebotenen Programmierschnittstellen nach wie vor funktionieren. Als erstes wollen wir dabei folgende Software zur Ausführung bringen, die einen GPIO-Port “belästigt“:

1var gpio = GpioController.GetDefault();
2if (gpio != null) {
3 TxtOutput.Text = “GPIO-Port hoch! “ + gpio.PinCount;
4 var pin = gpio.OpenPin(5);
5 TxtOutput.Text = TxtOutput.Text + n Habe Drive Mode: “ + pin.IsDriveModeSupported(GpioPinDriveMode.Output);
6 pin.SetDriveMode(GpioPinDriveMode.Output);
7 pin.Write(GpioPinValue.High);
8 var dispatcherTimer = new DispatcherTimer();
9 dispatcherTimer.Tick += DispatcherTimer_Tick;
10 dispatcherTimer.Interval = new TimeSpan(0,0,0,0,50); //50ms
11 dispatcherTimer.Start();
12. . . .
13
14private void DispatcherTimer_Tick(object sender, object e) {
15 myStatus = !myStatus;
16 if(myStatus) pin.Write(GpioPinValue.High);
17 else pin.Write(GpioPinValue.Low);
18}

Ergebnis der Programmausführung ist eine etwa 140ms dauernde Rechteckwelle.
Im nächsten Schritt bietet es sich an, nach folgendem Schema zu überprüfen, ob I2C-und SPI-Geräte zur Verfügung stehen:

1async void AsyncWorker() {
2 string i2cDeviceSelector = I2cDevice.GetDeviceSelector();
3 // string i2cDeviceSelector = SpiDevice.GetDeviceSelector();
4 IReadOnlyList<DeviceInformation> devices = await DeviceInformation.FindAllAsync(i2cDeviceSelector);
5 string victimList = “”;
6 . . .

Auch hier gilt, dass die Antwort in beiden Fällen“ ja“ lautet-sowohl das Gerät I2C1 als auch sein Kollege SPI1 stehen am zum Test verwendeten Raspberry Pi vier zur Verfügung.

Ausblick

Auch wenn die Grafikbeschleunigung unter Windows 10 bzw. Windows 11 am Raspberry Pi vier noch nicht funktioniert, ist offensichtlich, dass Ebenezer Uptons Prozessrechner schon jetzt eine „legitime“ Zielplattform ist.
Primäres Problem in der praktischen Anwendung ist derzeit, dass Microsoft Windows 10 bzw. Windows 11 für Endkunden nur für X64- bzw. X86-Systeme lizenziert. Produktschlüssel für diesbezügliche Systeme funktionieren laut angelsächsischen Medienberichten unter ARM nicht – es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, wann Microsoft diese Scharte aussetzt. Dass man in Redmond die „schon vorhandenen” APIs weiter unterstützt, ist nach Ansicht des Autors auf jeden Fall positiv anzumerken

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Espressif: neue Softwaremodule, Containertechnik am ESP32 und RP2040-Kombinationsboard

Der allmonatliche Update-Zyklus im Hause Espressif brachte Nutzern diesmal neue APIs, Unterstützung für Toit-Container und einen Kickstarter für eine Kombinationsplatine mit einem RP2040.
von Tam HANNA

Worum geht es hier?

Espressif’s ESP32-Familie umfasst mittlerweile ein gut halbes Dutzend verschiedene Controller, die – im Allgemeinen – einen ein- oder zweikernigen frei programmierbaren Microcontroller und Funkstacks für diverse Protokolle mitbringen.
Die Chinesen bringen immer am Ende eines Monats eine Gruppe neuer Funktionen und Produkte auf den Markt – hier ein Kurzüberblick der Neuerungen.

Toit-Container für ESP32

Das dänische Start-Up Toit bietet eine Containerruntime an, die auf die Bedürfnisse von Microcontrollern optimiert ist. Werkzeug der Wahl ist dabei eine virtuelle Maschine, die eine an C angelehnte Programmiersprache namens toit ausführt:

1import gpio
2import i2c
3import drivers.bme280 as drivers
4main:
5 bus := i2c.Bus
6 — sda=gpio.Pin 21
7 — scl=gpio.Pin 22
8 device := bus.device 0x77
9 bme := drivers.Bme280 device
10bme.on
11 print Temperature: $bme.read_temperature C
12 print Humidity: $bme.read_humidity %
13 print Pressure: $bme.read_pressure Pa
14 bme.off

Die im Hintergrund arbeitende virtuelle Maschine isoliert die einzelnen Applikationen voneinander und erlaubt durch eine an MQTT erinnernde Schnittstelle Interprozesskommunikation.

Lohn der Maßnahme ist, dass sie ihre ESP32-Instanzen fortan über einen Cloudservice administrieren können. Dieser erlaubt das Einspielen von Updates, die – logischerweise – unter Absicherung gegen Übertragungsfehler erfolgen.

Mehr Informationen und ein kostenloses Basiskonto für erste Versuche finden sich unter https://docs.toit.io/.

ESP-USB: native USB-Unterstützung für ESP32-S2

Der ESP32-S2 bringt ein USB-Interface mit, das die Interaktion mit Hosts und Peripheriegeräten ermöglicht. Zur Erleichterung der Evaluation soll eine als ESP-USB bezeichnete Evaluationsplatine auf den Markt kommen – leider gibt es zum Zeitpunkt der Drucklegung noch keine Informationen darüber, was das in der Abbildung gezeigte Boards kostet und/oder wann es käuflich erhältlich sein wird.

Derzeit nur mit chinesischer Dokumentation – aber lauffähig – gibt es auf GitHub zudem beispiele, die die Nutzung eines ESP32-S2 als Host für eine USB-Webcam, für ein 4G-Modul und zur Emulation eines USB HID-Geräts einspannen. Weitere Informationen hierzu finden sich unter
https://www.espressif.com/en/news/ESP-USB.

UDOO KEY kombiniert RP2040 und ESP32

Die Raspberry Pi Foundation bietet mit dem RP2040 einen Microcontroller an, der weder WiFi noch Bluetooth unterstützt. Der italienische Prozessrechnerspezialist UDOO – das Unternehmen bietet vor Allem x86-Evaluationsboards an – kombiniert den RP2040 nun mit einem ESP32-Modul.

Das GPIO-Pinout des RP2040 entspricht dabei dem des Raspberry Pi Pico, UDOO versprechen Unterstützung für alle mit dem Raspberry Pi Pico kompatiblen Erweiterungen. Auf Seiten des ESP32 scheint nur ein UART zur Verfügung zu stehen, über die Art der Kommunikation zwischen den beiden Platinen gibt es noch keine Informationen.
Wer an der Kickstarter-Kampagne teilnimmt, bekommt den Prozessrechner um 4 statt 20USD – die Anmeldungsliste steht unter https://udoo.org/udookey/#lastsubscribe bereit.

Edge Impulse: Computer Vision für ESP32

Zu guter Letzt legt Espressif den Fokus auf Edge Impulse: der allmonatliche News-Blast stellt normalerweise immer auch ein Partner- bzw Ökosystempartnerunternehmen vor, das eine nach Ansicht von Espressif besonders empfehlenswerte oder innovative Lösung anbietet.
Diesmal ist das Fokusprodukt eine als Edge Impulse bezeichnete Software, die die Erzeugung von Computer Vision-Modellen für den ESP32 erlaubt – als Programmiersystem kommt dabei witzigerweise nicht ESP-IDF; sondern die Arduino-Runtime zum Einsatz. Ein einfaches Beispiel findet sich unter https://github.com/Dasch0/esp32-platformio-edge-impulse-standalone-example/blob/main/src/main.cpp, weitere Informationen unter https://www.edgeimpulse.com/blog/add-sight-to-your-esp32.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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nRF Connect SDK v1.7.0 ausgeliefert

Im Hause Nordic Semiconductor gibt es Neuerungen im Bereich Tooling: das als nRF Connect SDK bezeichnete Entwicklungskit erfuhr Erweiterungen, unterstützt ab Sofort auch den nRF21540 und verlangt Entwicklern nun noch mehr Kenntnisse im Bereich des Versionscontrollsystems Git ab.

von Tam HANNA

Worum geht es hier

Nordic Semiconductors nRF-Serie hat sich im Bereich Bluetooth als Quasistandard etabliert: man findet die Chips nicht nur in diversen Bluetoothmodulen, sondern auch in Systemen wie dem BBC:MicroBit. Für die Entwicklung steht mit nRF Connect SDK ein SDK zur Verfügung, das nun Updates erfuhr.

Git im Zentrum

Das einst von Linux-Kernelentwicklern angestoßene Versionskontrollsystem Git ist nach Ansicht des Autors für durchschnittliche Entwickler überdimensioniert – wohl ob bequemer Weboberflächen und der Kostenlosigkeit von GitHub ist es nun Quasistandard. Mit nRF Connect SDK v1.7.0 setzt Nordic konsequent auf Git, Entwickler sollen sich ihr SDK per Git beschaffen. Interessanterweise bittet Nordic darum, die als „Tagged Release“ bezeichneten benannten Varianten zu verwenden – das normalerweise übliche Herunterladen des Master-Branches ist bei Nordic explizit unterwünscht.

Visual Studio Code am Start

Nordic hält sich – analog zu SGS vor der Übernahme von Atollic – aus der IDE-Frage heraus. Seit einiger Zeit gibt es allerdings ein Plugin für Visual Studio Code, das sie nun unter der URL https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=nordic-semiconductor.nrf-connect-extension-pack&ssr=false#overview direkt aus dem Visual Studio Code-Marketplace beziehen dürfen.

Unterstützung für nRF21540

Mit dem im Q4 2020 ausgelieferten nRF21540-Frontendmodul verspricht Nordic eine wesentliche Verbesserung der Reichweite der hauseigenen Funkchips. Für die Kommunikation mit dem Hauptchip stehen sowohl GPIO- als auch SPI-Interfaces zur Verfügung, um Einstellungen (Stichwort PGA und Antenna Diversity) festzulegen.

Per Version 1.7.0 bietet Nordic allerdings nur Unterstützung für die GPIO-Ansteuerung an: SPI ist nicht geplant. Nordic spricht explizit davon, dass die Programmierung dieses Interfaces „in der Applikationsschicht“ erfolgen muss.
Zur Erleichterung der Arbeit stehen bald zwei Evaluationskits zur Verfügung. Beachten Sie, dass es derzeit noch keinen Release-Termin gibt.

„Cellular IoT“ – Nordic macht Funkmodul

Mit der nRF91-Familie bietet Nordic eine für nicht-lizenzfreie Funksysteme vorgesehene Variante des nRF5xxxx-Konzepts an. Der nRF9160 nutzt dabei – laut Webinar – ein komplett eigenes Funkchipset: der Chip ist auf extrem geringen Energieverbrauch in CAT-M und NB-IOT optimiert und nicht für die Arbeit mit Android oder Linux vorgesehen.

Die für die Unterstützung der Produkte verwendete Modem Library liegt nun in Version 1.3.0 vor: die wichtigste Verbesserung ist ein als modem delta firmware update bezeichneter Prozess, der Aktualisierungen der Modemfirmware differentiell durchführt und so Bandbreite spart. Wichtig ist, dass diese Delta-Images NUR für die Modemfirmware selbst gelten.

Fazit

Wie bei der Diskussion zwischen Dvorak und QWERTY gilt auch im Bereich der Bluetooth-SoCs, dass die Macht des im Markt etablierten schwer zu brechen ist. Ob oder inwiefern sich Nordic mit der Forcierung von Git allerdings einen Vorteil tut, ist fraglich – nicht nur in Osteuropa finden sich Horden von CVS- und Subversion-Systemen….

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Kurzmitteilungen: neue Funkchips, Transistoren mit eingebautem Vorwiderstand und vieles mehr

Vor den Kurzmitteilungen ist nach den Kurzmitteilungen: neben neuen Pegelwandlern und Funkchips gibt es in dieser Ausgabe der allseits beliebten Birulkis einen Lasersensor, der Drohnen die Erfassung durch verschiedene Zielgeräte anzeigt.

Worum geht es hier

Die mehr oder weniger regelmäßigen Kurzmitteilungen – ehemals Birulki – sind ein von Eldar Murtazins legendärem Handcomputernewsdienst mobile-review inspiriertes Format, das Neuerungen, Lustigkeiten und Ärgernisse kurz vorstellt.

von Tam HANNA

Achtung vor QORVO

Wer Bauteile aus dem Hause QORVO verwendet, sollte akut aufpassen – der Halbleiterhersteller führt momentan eine radikale Sortimentsbereinigung durch, die insbesondere zugekaufte Produkte (Stichwort Übernahme von Active-Semi) betrifft. Die unter https://pcnalert.qorvo.com/ bereitstehende Webseite erlaubt das Einsehen von Abkündigungsmeldungen – ärgerlicherweise nur dann, wenn man ein Konto beim Hersteller anlegt.

MAX31329 – I2C-Echtzeituhr mit integriertem Quartz

32KHz-Oszillatoren nerven: sowohl Platinenlayout als auch softwareseitige Ansteuerung verursachen – der Autor kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen – Ärger. Maxim schickt mit dem MAX31329 nun ein Bauteil ins Rennen, das sich des Problems annimmt. Auf Seiten des Controllers ist der Chip dabei ein per I2C ansprechbares Element.

Wichtig sind die Preise: in Hunderterstückzahlen ruft Mouser für das leider nur als LGA erhältliche Bauteil 2.44USD auf. Das ist nur rund 60 Cent teurer als der vom Autor gern verwendete ABS25-32.000KHZ-T – und somit ein durchaus fairer Deal.

ESP32-S3 ab bei Distributoren vorbestellbar

Der von meinem Kollegen Christoph Birki (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/507344#new) Anfang des Jahres vorgestellte ESP32-S3 ist ab Sofort bei Distributoren in Stückzahlen vorbestellbar. Mouser ruft für das Wroom-Format einen Stückpreis von 3 USD auf – die Lieferung soll im Januar 2022 erfolgen.

STMicroelectronics: STM32WB-Bluetooth-SOC ab Sofort mit Codegenerator

STM32-Microcontroller ersparen Entwicklern das manuelle Zusammenbauen der Hardwaretreiber durch ein als CUBE bezeichnetes Konfigurationswerkzeug. Diese – allgemein gültige – Aussage galt bisher für alles, was kein Funkmodul darstellte.
Produkte wie das BlueNRG-Modul waren bisher sowohl von CubeMX als auch von CubeIDE ausgeschlossen, was die Entwicklung erschwerte. Per sofort behebt STM diesen Missstand für die STM32WB-Serie von Funkmodulen – über die BlueNRG-Familie fand sich in der Ankündigung derweil nichts:

1Strengthening support for wireless design, the STM32WB ecosystem provides all the necessary embedded software bricks and tools to get users started easily with their applications. The STM32CubeWB MCU package is loaded with many examples and brings a full set of peripheral drivers (HAL and LL), all the necessary radio stacks including Bluetooth 5.2, Zigbee 3.0, OpenThread v1.1 and 802.15.4 MAC for proprietary protocols, as well as example implementations of several concurrency models (static and/or dynamic) for these stacks. Software tools like STM32CubeMX and STM32CubeIDE offer direct support of the radio stacks in their GUI for easy access and configuration. Users can easily select and configure profiles and clusters for popular standards and benefit from readytouse examples.
2
3In addition, extra controls for the power estimation tool contained in the STM32CubeMX configurator help calculate the RFsubsystem contribution to overall power consumption budget. Users can setup various scenarios for an accurate assessment of battery runtime.
4
5Even more new features include enhancement of the STM32Cube programmer for optimized programming of the STM32WBs dualcore architecture, which ensures realtime application performance by utilizing a CortexM0+ processor to control the radio alongside the main CortexM4 core.

Beachten Sie, dass sich die einzelnen WB-Varianten im Bereich der unterstützten Funkmodule unterscheiden – unter https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32wb-series.html findet sich eine detaillierte Besprechung.

NXP: Resistor Equipped Transistors (RETs) senken Pick and Place-Kosten

Nach dem in der Abbildung gezeigten Schema aufgebaute Schaltungen finden sich überall. NXP schickt mit den als RET bezeichneten SMD-Transistoren nun eine Bauteilserie auf den Markt, die die beiden Widerstände schon im Gehäuse mitbringt und so sowohl Platz auf der Platine als auch Pick and Place-Kosten spart.

Im Bereich der Widerstandswerte stehen dabei diverse Optionen zur Verfügung – unter https://www.nexperia.com/products/bipolar-transistors/resistor-equipped-transistors-rets/ finden Sie eine parametrische Liste.

Fujitsu: ReRAM und FRAM erreichen Distributoren

Im Bereich des Remanentspeichers gibt es seit langer Zeit diverse Technologien, die dem klassischen NOR-Flashspeicher den Rang ablaufen wollen. NAND-Flash ist seit langer Zeit etabliert, während sich andere Systeme eher “am Rand” befinden. Fujitsu’s ReRAM sieht sich selbst als eine für wenige Schreibzyklen vorgesehene FRAM-Variante, die mit sehr wenig Energie auskommt (Datenblatt: Lesen 0.15mA, Standby 60uA)

Mit dem MB85AS8MTPF-G-KBERE1 kommt nun ein 8 Mbit großes ReRAM in den Markt, das in Tausenderstückzahlen etwa 5 USD kostet – im Bereich FRAM gäbe es von Fujitsu “nur” den MB85RS2MTYPNF-GS-AWERE2, der um’s gleiche Geld 2 Mbit Kapazität bietet.

TCA39306 – I2C-Pegelwandler mit 5V5- und 0V9-Kompatibilität

Texas Instruments erweitert die Reichweite seiner Pegelwandler permanent nach unten – der unter https://www.mikrocontroller.net/topic/524497#new vorgestellte TCA9416 erreichte bis zu 1,08V, konnte aber mit 5V-Bussen nichts anfangen. Der TCA39306 behebt dieses – zum Beispiel beim Verwenden von AVR– oder Nuvoton-Controllern lästige – Problem.

Excelitas EXACTD-332 – Laserwarndiode für Drohne und Co

Excelitas – das Unternehmen bietet diverse Angebote im Bereich Avionik an – schickt mit dem EXACTD-332 einen Sensor ins Rennen, der Drohnen und anderen Systemen die “Erkennung der Berührung” durch einen Zielerfassungslaser ermöglicht.

Innovativ ist die Verwendung eines “Gatters”, das dem System die Erkennung des Einfallswinkels des Laserstrahls erlaubt.

Leider gibt es zum Zeitpunkt der Drucklegung keine Preisinformationen für das Produkt…

Analog Devices: Circuits from the Lab

Analog Devices bietet mit der Circuits from the Lab-Serie eine Gruppe von schlüsselfertigen Referenzdesigns an, die die Nutzung der hauseigenen Beispiele illustrieren. Die unter https://www.analog.com/en/design-center/reference-designs/circuits-from-the-lab.html bereitstehende Liste der Angebote ist dabei nicht unbedingt neu, erfährt aber seit einiger Zeit kontinuierliche Erweiterungen.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Neuer Meadow F7 und neue Bibliotheken für MicroEJ

Wer Embedded-Projekte zu realisieren sucht, greift instinktiv zu C oder C++. Die Verwendung von Hochsprachen – Stichworte .net und / oder Java ist in vielen Fällen wirtschaftlich vorteilhaft, da sie erstens das Wiederverwenden von schon vorhandenem geistigen Eigentum ermöglicht (lies: weniger Koppelung) und zweitens viele Aufgaben in Hochsprachen “einfacher“ realisierbar sind. Sowohl die.net-Ausführungsumgebung Meadow als auch MicroEJ erfuhren in den letzten Tagen Updates, die wir hier kurz vorzustellen.

Neuer Meadow F7

Gerüchte über einen auf ESP32 basierenden Meadow gibt es seit längerer Zeit: der Meadow F7v2 basiert nach wie vor auf einem STMicroelectronics-Chip.

Bryan Costanich’s Mannen führten diverse Verbesserungen durch -neben Erweiterungen der Hardware wurde das Platinen-Layout angepasst, sodass die Platine nun Surface Mount-kompatibel ist:

164MB of Flash This is an upgrade from 32MB in v1, and with only 4MB or reserved system space, a whopping 60MB is now user accessible.
2 Upgraded Antenna We changed out the antenna with a new model that has 10x better performance. In fact, we get better WiFi performance out of the board than our iPhones!
3 Fully SMTCompatible The F7v2 has hybrid, castellatedheader/IO mounts that allow for use as both a throughhole (PTH) device, as well as a surface mount device (SMD/SMT). Additionally, there are no components on the underside, so it will solder flush without impediment.

Nebenbei erfuhr die Platine Verbesserungen im Bereich der sonstigen Hardware – die Taste stammen nun aus dem Hause Würth Elektronik, das Team um Bryan Costanich verspricht „bessere Haptik“.

Core-Compute Module – F7 für die Massenfertigung.

Für „sehr kleine“ Serien mag es dankbar sein, einen normalen F7 wie einen RasberryPI auf der Platine zu platzieren und entweder festzulöten oder in Header zu stecken. Zweiteres ist nach Ansicht des Autors übrigens mit Vorsicht zu genießen – derartige Konstruktionen führen gerne zu Kontakt-Problemen.

Mit dem Core-Compute Module steht nun eine neue Variante des F7 am Start, die sich-analog zu einem ESP32 – direkt in ihre Platine integrieren lässt.
Zwecks einfacherem Handling kommt das Modul ohne USB-Port und ohne Knöpfe aus und hat auch keinen Spannungswandler. Stattdessen ist es allerdings wesentlich preisgünstiger-das Team um Bryan Costanich verspricht spezifisch folgendes:

1The CoreCompute module also adds Ethernet and SD card functionality, providing additional connectivity and storage for industrial applications. Furthermore, the CoreCompute module will have a lower pricepoint, at $30/each in volume quantities. Its also very small, measuring in at only 24.5mm x 35.5mm (0.96 x 1.4).

Updates im Bereich MicroEJ.

IS2T – das Unternehmen bietet mit MicroEJ einen durchaus brauchbaren Java-Interpreter für 32 Bit-Mikrocontroller an – hat quer durch das Ökosystem Erweiterungen durchgeführt.
Erstens gibt es mit dem STM32F7508-DK eine neue Architektur, die die Ausführung von Java-Code auf einem STM32F7508 ermöglicht. Ein als MicroEJ GUI Solution bezeichnetes Paket hilft hilft Entwicklern zudem bei der „Erzeugung“ grafischer reicher grafische Benutzerschnittstellen-die URL https://forum.microej.com/t/get-started-with-microej-gui-solution/919 taugt als Einsprungpunkt in die Übungen.

Neue Software-Funktionen in MicroEJ

MicroEJ ist eine „zweiteilige“ Komponente – neben den als Architecture bezeichneten Komponenten (eine Art HAL) steht mit dem MicroEJ Central Repository ein Speicher zur Verfügung, die Entwicklern diverse mehr oder weniger schlüsselfertige Bibliotheken zur Verfügung stellt. IS2T hat die dort vorgehaltenen Versionen aktualisiert, unter https://forum.microej.com/t/the-microej-central-repository-has-been-updated-v2-15-0/920 findet sich ein detaillierter Changelog.
Version 2.15.0 bringt einige Dutzend Neuerungen mit – nach Ansicht des Autors sind die folgenden interessant:

1Watchdog
2First public implementation of the watchdog Foundation Library.
3 Module com.microej.clibrary.llimpl.watchdogtimergeneric added (v3.0.1)
4 Module com.microej.clibrary.llimpl.watchdogtimerrealtekamebad added (v2.0.1)
5 Module com.microej.clibrary.platform.watchdogtimercheckpointfreertos added (v2.0.1)
6
7. . .
8
9Network and WiFi
10Add new features (default interface, soft AP state, WPA3 security mode support and more).
11 Module com.microej.pack.netaddons added (v2.5.1)
12 Module ej.api.ecomnetwork added (v2.1.0)

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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PicoLog Cloud im Hands-On-Test

Mit PicoLog Cloud erweitert Pico Technology die hauseigenen PC-Oszilloskope und Data Logger um eine Cloudschnittstelle, die Messdaten aus dem Internet ansprechbar macht.

Worum geht es hier?

Die vom englischen Hardware-Hersteller Pico Technology gefertigten PicoScopes haben sich in vielen Bereichen der Messtechnik als Quasistandard etabliert. Mit PicoScope Cloud schicken offerieren die Briten einen Clouddienst, der das verteilte Arbeiten mit Messdaten ermöglicht.

Umfangreiche Hardwarekompatibilität

In der „offiziellen Ankündigung“ des Loggers, der auf Host-Seite unter Windows, Mac OS, Linux und Rasbpian ausführbar ist, findet sich folgende Kompatibilitätsliste:

1As always, PicoLog 6 in local capture mode is compatible with all existing data loggers and all realtime oscilloscopes (albeit with a sample rate limit of 1 kS/s).
2Using the PicoLog Cloud is also compatible with the same instruments, except the sample rate is limited to 1 S/s (sample per second) per channel.

Der Autor wird in den folgenden Schritten auf ein 5444D MSO setzen – an sich viel zu leistungsstarke Hardware. Das 16bit-Oszilloskop wurde vor einigen Jahren aus politischem Zelotismus angeschafft, um die damals neuen KURT-Superkondensatoren (siehe https://kurt.energy/) “als next Theranos zu entlarven“. Die Kondensatoren erwiesen sich allerdings als funktionsfähiges (und sehr nützliches) Produkt, und werden in einem zukünftigen Artikel vorgestellt.
In praktischen Anwendungen sind die ab etwa 160 EUR erhältlichen Low End-Modelle (PicoScope 2000) oder dedizierte Logger (PicoLog) meist mehr als ausreichend – die maximale Samplerate des Systems ist ein Sample pro Sekunde.

Installation und Inbetriebnahme

Besuchen Sie im ersten Schritt die URL https://www.picotech.com/downloads, um nach der Auswahl ihres Oszilloskops die passende Software herunterzuladen. Sie benötigen auf jeden Fall die Datei picolog-setup-6.2.0.exe, die sie danach wie ein gewöhnliches Windows-Programm anwerfen.
Nach der erfolgreichen Einrichtung verbinden sie PicoLog wie in der Abbildung gezeigt mit einem oder mehreren Kanälen des PicoScopes, die sie in einer realen Anwendung mit dem Device Under Test verbinden.

Im nächsten Schritt folgt ein Klick auf das Werkzeug-Symbol, um die Optionen einzublenden. Klicken Sie dort in der Rubrik Cloud auf die Option zum Anmelden, und loggen Sie sich auf der pico-Webseite ein. Pico Technology erlaubt dabei – unter anderem – die Verwendung eines Microsoft-Accounts: eine strategisch günstige Entscheidung, da der „Gutteil“ des Systems auf Azure-Technologie basiert.
Die Anmeldung erfolgt dann allerdings wieder von Hand – das AuthToken müssen sie von Hand eingeben. Nach dem erfolgreichen Einrichten der Cloud-Verbindung können Sie beim Starten der Datenausgabe wie in Abbildung zwei gezeigt entscheiden, ob die Informationen auf Ihrem Rechner, oder aber im Azure-Konto untergebracht werden sollen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Pico Technology nicht „unbegrenzt“ viel Speicherplatz zur Verfügung stellt. Der Autor entschied sich in den folgenden Schritten für eine 30 Minuten dauernde Aufnahme, nach dem Durcharbeiten des Assistenten beginnt die Workstation automatisch mit der Datenerfassung. Beachten Sie, dass die Datenübertragung über die Workstation erfolgt – ein Raspberry Pi ist eine preiswerte Alternative.

Entgegennahme der Picolog-Daten.

Für das Abernten der hochgeladenen Informationen müssen Sie danach die URL https://picolog.app/ öffnen – das Einloggen erfolgt abermals mit dem Account, mit dem sie „im ersten Schritt“ die Informationen in die Cloud gesendet haben. Das Teilen der Messreihen mit anderen Personen bzw Identitäten ist derzeit nicht vorgesehen.
Im Browser erscheint dann ein durchaus brauchbares Programm, mit dem sie die Daten auswerten und exportieren-beachten Sie, dass die Web-Applikation nicht in der Lage ist, die Einstellungen des Oszilloskops zu adjustieren.

Lohnt es sich?

Schon jetzt ist PicoLog Cloud ein interessantes Produkt, das die Analyse entfernter Datenpunkte bequemer macht: denken Sie an Temperaturen, Wasserstände oder die Feuchtigkeit in einem Weinkeller.
Zum direkten Fernsteuern oder Fern-Analysieren eines Oszilloskops ist PicoScope Cloud derzeit aber noch denkbar schlecht geeignet – schon deshalb, weil die maximale Samplerate von eine Quine pro Sekunde selbst für die langsamsten Signale nicht wirklich geeignet ist. „Schön“ wäre es, wenn ein PicoScope eine Trigger-Einstellung übernehmen könnte, und „erbeutete“ Datensätze in die Cloud sendet.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Neue nRF52-Revision erzwingt Updates der Nordic-Toolchain

Nutzer der von Nordic Semiconductor entwickelten nRF52-Bluetooth-SOC müssen mit Umstellungen rechnen. Eine neue Hardware-Revision erzwingt – unbedingt erforderliche – Aktualisierungen der Entwicklungswerkzeuge und Binärimages.

Worum geht es hier?

Wer ein Funkmodul mit Mikrocontroller sucht, denkt normalerweise instinktiv an Espressif. Das ist nicht unbedingt richtig – die nRF52-Serie von Nordic mag zwar keinen WLAN-Transmitter haben, hat aber geringeren Energieverbrauch und mehr Zertifikationen.
Am 12. Juni 2020 hat Nordic – siehe IN-133 unter https://infocenter.nordicsemi.com/pdf/in_133_v1.0.pdf -allerdings eine Schwachstelle in den Controllern gefunden, die den Zugriff auf an sich schreibgeschützte Chips ermöglicht:

1Failure of the APPROTECT configuration and debug port connectivity and function implies access to all memory on a device. A
2device that programmatically configured APPROTECT can have that configuration circumvented and program memory containing
3program instructions can be read out of the device. It is also possible to write to memory.

Behebung durch Firmware unmöglich =Y neue Hardware erforderlich

In der ursprünglichen Ankündigung der Schwachstelle fand sich folgende, wenig Erhellung versprechende Passage:

1Mitigations:
2
3Preventing physical access to the device, or detecting and responding to product enclosure breach, are mitigations for fault
4injection techniques.

Zur Lösung des Problems musste man im Hause Nordic Semiconductor Kontakt neue Revisionen des Chips nachschieben. Dabei sind sowohl nRF52832 als auch nRF52833 und nRF52840 betroffen – die Abbildung zeigt die „neuen“ Revisionen.

Verpflichtendes MDK-Update!

Mit dem „Release“ der neuen Revisionen der Hardware geht ein verpflichtendes Update der als MDK bezeichneten Entwicklungskomponente einher. In der Ankündigung warnt Nordic nach folgendem Schema davor, dass das Verwenden eines mit einer „älteren“ Version kompilierten Binärimages – immer – zur Deaktivierung des Debugger-Ports bei aktuellen Revisionen führt:

1If one of the mentioned new device revisions is programmed with software compiled with a version of the MDK prior to release 8.36.0, the debug port will be locked. It is strongly recommended upgrading to the latest MDK (at least version 8.40.2 or later)

Schon aus diesem Grund ist eine Aktualisierung unbedingt erforderlich. Im Laufe der nächsten Zeit werden die „alten“ Revisionen nämlich vom Markt verschwinden – bieten sie derzeit nRF-basierte Produkte an, so besteht nach Ansicht des Autors akuter Handlungsbedarf.

Aktualisierungen der weiteren Entwicklungssysteme

Die Anpassung des als MDK bezeichneten Header-Pakets “schlägt“ in den Rest des Nordic Semiconductor-Ökosystems durch. Die als nRF5 SDK bezeichnete Legacy-Entwicklungsumgebung wurde nach folgendem Schema aktualisiert:

1Highlights:
2
3 Added support for the new versions of the nRF52 devices:
4 nRF52820 revision 3
5 nRF52832 revision 3
6 nRF52833 revision 2
7 nRF52840 revision 3
8 (Note: Programming these requires nrfjprog v10.13 or newer.)
9 Updated nrf_oberon to v3.0.8.
10 Updated Mbed TLS to v2.16.10.

Auch für die „aktuelle“ Version nRF Connect for Desktop gibt es ein Update, das sie aufgrund des weiter oben erwähnten Problems mit MDK unbedingt einspielen sollten.

Weitere Informationen

Change Log für nRF5 SDK – nach unten scrollen, um IDE-spezifische Informationen zu erhalten
=> https://infocenter.nordicsemi.com/index.jsp?topic=%2Fsdk_nrf5_v17.1.0%2Findex.html

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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