Bluetooth LE Audio-Spezifikation fertig, Neues von RISC-V, Halbleiterorder-Situation verbessert sich

Freunde der Bluetooth SIG dürfen sich über die Fertigstellung der Bluetooth LE Audio-Spezifikation freuen, die wesentlich bessere Tonqualität verspricht. Alibaba machtbei der Portierung von Android auf RISC-V Fortschritte, GigaDevice plant einen RISC-V-Funkchip. Eine missverstandene Aussage heizte eine Diskussion über RISC-V-Fork der chinesischen Regierung an. Zu guter Letzt vermelden Chiphersteller steigende Auftrags-Stornierungszahlen, was auf sinkende Chipnachfrage hinweist.

AliBaba: RISC-V-Portierung von Android 12 schreitet gut voran

RISC-V-Rechenkerne kommen nicht nur im Embeddedbereich zum Einsatz – es ist explizit auch geplant, die Kerne in “vollwertigen” SoCs einzusetzen. Alibaba experimentiert mit der XuanTie-Serie in diesem Bereich seit einiger Zeit, und vermeldet bei der RISC-V-Standardisierungsorganisation nun Fortschritte.

(Bildquelle: RISC-V)

Spezifischerweise ist es gelungen, den Gutteil der in Android 12 stark veränderten Module an den hauseigenen RISC-V-SoC anzupassen. Außerdem nahm AliBaba auch Anpassungen an TensorFlow Lite vor, um das AI-Framework auf den hauseigenen Chips besser nutzen zu können.
Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels handelt es sich dabei allerdings um ein hausinternes Projekt. Ein Upstream Merge, also eine Zusammenführung des internen Codes mit dem offiziellen AOSP-Code von Google, ist erst für Android 13 geplant.

(Bildquelle: RISC-V, via https://riscv.org/blog/2022/07/progress-in-porting-android-onto-risc-v-android-12-upgrade-vendor-modules-and-tensorflow-lite-mao-han-alibaba-cloud/)

Bluetooth SIG: Bluetooth LE Audio-Spezifikation ist fertig

Mit Bluetooth LE Audio lanciert die Bluetooth SIG eine neue Version des Audio-Übertragungsstacks: er basiert auf der physischen Schicht von Bluetooth LE, und bietet außerdem einen wesentlich effizienteren Audiocodec als das im Grunde genommen auf Technologie der 2000er basierende Standard-Bluetooth (siehe auch https://www.bluetooth.com/learn-about-bluetooth/recent-enhancements/le-audio/#lc3).
Das an sich seit 2015 diskutierte neue System wurde nun komplett durchstandardisiert, der neue Technologiestack präsentiert sich wie in der Abbildung gezeigt.

(Bildquelle: Bluetooth SIG)

Der wichtigste Vorteil der höheren Codec-Effizienz ist logischerweise weniger Energieverbrauch bei gleicher Tonqualität. Im Bereich der Bitraten unterstützt man nun 16 bis 425Kbps; die Latenz soll laut einem bei ArsTechnica namenlos gebliebenen Bluetooth SIG-Mitarbeiter von 100-200mS auf 20-30mS sinken.
Dank dem zugrundeliegenden Funkstandard, der broadcastfähig ist, steht diese Funktion nun auch für Audioanwendungen zur Verfügung – als Markenname hat sich die SIG für Auracast entschieden:

1LE Audio adds Auracast broadcast audio, a new capability that will enable an audio source transmitter (e.g., a smartphone) to broadcast one or more audio streams to an unlimited number of audio receivers (e.g., earbuds, speakers, hearing aids, etc.).

Wer die Spezifikationen der einzelnen Profile sehen möchte, kann dies unter der URL https://www.bluetooth.com/learn-about-bluetooth/recent-enhancements/le-audio/le-audio-specifications/ tun – die einzelnen Links öffnen Detailseiten, wo mehr Informationen zum jeweiligen Profil bereitstehen.

(Bildquelle: Bluetooth SIG)

Freunde von Lehrvideos finden unter https://www.bluetooth.com/learn-about-bluetooth/recent-enhancements/le-audio/resources/ einige Präsentationen. Zu guter Letzt stellt die Bluetooth SIG unter https://www.bluetooth.com/bluetooth-resources/le-audio-book/ eine PDF-Version eines Lehrbuchs zur Verfügung, das den neuen Standard en Detail beschreibt.

Wie immer bei der Arbeit mit Bluetooth sei auch hier darauf hingewiesen, dass die Nutzung der Technologie von Seiten der Bluetooth SIG eine kostenpflichtige Anmeldung des Produkts voraussetzt – insbesondere wer im Marketing den Begriff Bluetooth verwendet, wird mitunter von der SIG attackiert.

Missverständnis: chinesische Akademie der Wissenschaften evaluiert keinen RISC-V-Fork

Der im Allgemeinen gut informierte Nachrichtendienst SCMP sprach unter https://www.scmp.com/tech/big-tech/article/3182832/us-china-tech-war-top-chinese-scientist-envisions-forked-risc-v-chip davon, dass ein der chinesischen Akademie der Wissenschaften nahestehender Forscher einen RISC-V-Port andenkt:

1Computing expert Bao Yungang said China could handle sanctions better than Russia by developing a RISCX chip architecture for use by Belt and Road countries

Sowohl Bao Yungang als auch die RISC-V-Standardisierungsorganisation haben diese Aussage laut CNX-Software später als missverständlich klassifiziert. Unter https://riscv.org/about/history/ weist die Standardisierungsorganisation ausserdem darauf hin, dass man seit einigen Jahren in die Schweiz umgezogen ist, um die Auswirkungen von Embargos zu mitigieren:

1. . . Incorporation in Switzerland has the effect of calming concerns of political disruption to the open collaboration model. RISCV International does not maintain any commercial interest in products or services as a nonprofit, membership organization. There have not been any export restrictions on RISCV in the US . . .
2In March 2020, the RISCV International Association was incorporated in Switzerland. Along with this, we shifted to a new, more inclusive membership structure.

GigaDevice: RISC-V-Chip mit Funkmodul “möglich”

Nach der detaillierten Vorstellung des GD32W515 sprach GigaDevice-Europamanager Ren Sun mit eenews – relevant bzw interessant ist am Interview (siehe https://www.eenewseurope.com/en/europe-steps-up-as-risc-v-ships-10bn-cores/) vor allem die folgende Passage:

1. . . We have another RISCV product coming, it could be IoT with connectivity its definitely something we are continuously developing, . . .

TrendForce: Auftragsstornierungen bei Chipherstellern steigen

Die Chipkrise war die letzten Monate nicht zu übersehen: außer Espressif und GigaDevice war so gut wie kein Controllerhersteller lieferfähig. Laut dem Marktforschungsunternehmen TrendForce bessert sich die Lage nun insofern, als Chip Foundries wie TSMC insbesondere im Bereich größerer Strukturgrößen immer mehr Auftragskündigungen bemerken:

1Am stärksten betroffen sind WaferLinien mit Strukturgrößen > 100nm, 90/55nm und 40/28nm ebenso. In den Strukturgrößen 7/6nm arbeitende Prozesse sind ebenfalls betroffen, nur die Prozesse in den Größenklassen 5/4nm bleiben fast voll ausgelastet.

Man beachte, dass sich dies nicht sofort auf die Verfügbarkeit von Chips auswirken wird: nach der Fertigstellung des Siliziumwafers muss dieses noch mehrere Fertigungsschritte durchlaufen, die auch von Lieferkettenproblemen betroffen sein können.

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Neue Bauteile: flexibler I2C-Bus-Expander, 3V-Relais, RF-Komponenten und mehr

Egal ob Regen, Hagel oder Schnee – neue Bauteile gibt es immer. Frei nach dem Leitspruch der US-amerikanischen Post gibt es auch diese Woche jede Menge neuer Komponenten, die ihnen das Design von Platine, Steuerung und Co zu vereinfachen suchen.

Kinetic Technologies KTS1622 – flexibler I2C-Expander mit 16 Ausgabepins

I2C-Portexpander sind per se ein durchentwickeltes Problem. Mit dem KTS1622 – ein Stück kostet in Einerstückzahlen etwa einen Euro – schickt Kinetic einige Funktionen ins Rennen, die das Design von Systemen wesentlich erleichtern. Leider steht das Bauteil nur in den Formaten TQFN44 und WLP zur Verfügung.
Sei dem wie es sei, hat das System – siehe Abbildung eins – zwei unterschiedliche Spannungspegel. Daraus folgt, dass ein mit 1V8 arbeitender Prozessor über den KTS1622 direkt mit Logiken verbunden werden kann, die in der 5V0-Spannungsdomäne leben. Neben einer umfangreichen Interruptgeneratorfunktion implementiert Kinetic auch einen Entpreller mit softwareseitig einstellbarer Abklingzeit.

(Bildquelle: Datenblatt)

CUI Devices – Relais mit 3V Schaltspannung

Der Trend zu immer geringeren Versorgungsspannungen wird beim Ansteuern von Relais zum Problem: arbeitet die Logik mit 3.3V, so hat man am Board normalerweise nirgendwo 5V zur Verfügung. Mit der SR*-3V-Serie schafft CUI Devices Abhilfe. Die in verschiedenen Topologien angebotenen Modelle brauchen dabei – siehe auch den Datenblattauszug – im Allgemeinen weniger als 2.5 V Betriebsspannung zum Sicherstellen der Funktion.

(Bildquelle: Datenblatt)

Die geringe Aktivierungsenergie geht allerdings nicht auf Kosten der Signalstärke – hier verspricht CUI je nach Serie 120VAC/125VAC/220VAC beziehungsweise 30VDC/60VDC.

Microchip PIC16F18114 / PIC16F18115 – 8 Pin-MCU mit leistungsstarkem ADC/DAC

Microchip erweitert das DAC/ADC-Komplement seiner Achtbitter permanent. Seit einiger Zeit gibt es dabei einen als ADCC bezeichneten 12Bit-ADC, der im Rahmen des Samplings Berechnungen durchführt – die PWM-Engine ist bei diesen Chips zur Verarbeitung von 16bit-Worten befähigt.

(Bildquelle: Datenblatt)

Neu ist, dass es die Bauteile ab sofort – siehe Tabelle – im einst mit PIC10F2xx und Co eingeführten Acht Pin-Gehäuse (Varianten PDIP, SOIC und DFN) gibt.

Arduino: LoRa-Gateways in Zusammenarbeit mit RAK Wireless

Die Arduino SRL setzt ihre Expansion in den Bereich Industrieelektronik ungebremst fort. Mit der WisGate-Serie ist eine Gruppe von mit RAK Wireless entwickelten LoRa-Gateways geplant.

(Bildquelle: Arduino)

Neben dem für den in Innenräumen vorgesehenen WisGate Edge Lite 2 steht auch eine Outdoorvariante namens WisGate Edge Pro auf dem Plan. Beide versorgen sich via Power over Ethernet selbst mit Energie – leider gibt es bei Arduino derzeit noch keine Preise, sondern nur eine Möglichkeit zur Voranmeldung.

Vishay: für “DC Block” optimierte SMD-Kondensatoren

Wer einen Spektralanalysator verwendet, kauft irgendwann entweder einen Gleichspannungsblocker oder einen zweiten Spektralanalysator. Vishay schickt mit der – etwas sperrig als “Surface-Mount Multilayer Ceramic Chip Capacitors
DC Blocking Capacitors” bezeichneten – Kondensatorserie nun eine Gruppe von SMD-Bauteilen ins Rennen, die für das DC-Blocking in bestimmten Frequenzbändern optimiert sind.

(Bildquelle: Vishay)

Im Bereich der Parameter verspricht Vishay folgendes:

1x) Resonance free performance across working frequency range
2x) < 0.5 dB insertion loss across frequency band

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch die URL http://www.vishay.com/doc?45264, auf der Vishay S-Parameterdateien zur Verfügung stellt.

Spannungstracker-IC mit breitem Eingangsspannungsbereich

Spannungstracker sind eine Abart des LDO, die sich auf das Verfolgen bzw. Spiegeln von Spannungen spezialisiert haben: im Automotivebereich erlauben sie beispielsweise das Erzeugen von “Spannungsinseln”, die bei Kurzschlüssen oder anderen Problemen vom Rest des Systems unabhängig offline gehen können (siehe auch https://www.nisshinbo-microdevices.co.jp/en/faq/075.html).
ABLIC schickt mit dem S-19720 nun ein Bauteil ins Rennen, das bei einem Spannungsbereich von 0 bis 36V bis zu 50mA Ausgangsstrom liefern kann.

(Bildquelle: ABLIC)

MiniCircuits: SMD-Hochpässe und SMD-Splitter

MiniCircuits expandiert seit einiger Zeit in Richtung Surface Mount-RF-Komponenten. Mit dem SCW2 steht nun ein per SMD montierbarer Splitter zur Verfügung.

(Bildquelle: MiniCircuits)

MiniCircuits bietet dieses Bauteil in den Arbeitsfrequenzbereichen 2400 – 3300 MHz, 3300 – 4800 MHz und 4800 – 7200 MHz an.
In der Serie HFCQ finden sich stattdessen Hochpässe, die für die Frequenzbereiche 29GHz bis 39GHz oder 36.5GHz bis 50GHz vorgesehen sind.

Analog Devices ADXL367 – undersamplingfreies Accelerometer

Accelerometer neigen dazu, die MEMS-Messelemente in Stromsparsituationen nur kurzfristig einzuschalten, was zu Aliasing führt. Im Datenblatt des ADXL367 verspricht Analog Devices, dies bei diesem Bauteil anders zu handhaben:

1Unlike accelerometers that use power duty cycling
2to achieve low power consumption, the ADXL367 does not alias
3input signals by undersampling, but samples the full bandwidth of
4the sensor at all data rates

Kein CUBE für BlueNRG-LPS

STMicroelectronics hat unsere Anfrage beantwortet. Freunde von CubeIDE müssen im Moment auf den BlueNRG-LPS verzichten:

1Currently, the BlueNRGLPS is supported by its own development ecosystem although integration of it and future BlueNRG (and SPIRIT) family products are part of the CubeIDE roadmap.

In eigener Sache: Newsmensch in Region Ludwigshafen

Aus dienstlichen Gründen verbringe ich mindestens eine Woche in Deutschland. Wer eine Zigarre rauchen, ein Red Bull trinken oder einen Gegenstand auf den Newsschreiber werfen möchte → tamhan@tamoggemon.com

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Anvil: Python-Framework unterstützt Raspberry Pi Pico W

Python-Entwickler nutzen Anvil seit längerer Zeit zur Realisierung von Webapplikationen, die beispielsweise Benutzereingaben über HTTP-Formulare einsammeln. Seit einigen Tagen unterstützt das Framework die Nutzung des Raspberry Pi Pico W als “Endstelle”.

Worum geht es hier?

Wer eine Web-Applikation komplett von Hand zusammenbaut, muss verschiedenste Technologien beherrschen. Frameworks erleichtern die Arbeit insofern, als man – in den meisten Fällen – für die gesamte Lösung auf nur eine Sprache setzen kann. Mit dem unter https://anvil.works/ bereitstehenden Anvil steht eine Programmierumgebung zur Verfügung, die sich an Python-Entwickler wendet.

Wie erfolgt die Einbindung des Raspberry Pi Pico?

Wer den Raspberry Pi Pico in einen Anvil-Verbund einbinden möchte, muss die Programmierung des Prozessrechners unter Nutzung einer um TLS-Unterstützung erweiterten MicroPython-Runtime vornehmen. Für die eigentliche Kommunikation setzt das System dann auf einen WebSocket-Tunnel, der – siehe die beiden Abbildungen – bidirektional aufgebaut ist. Weitere Informationen zu den verwendeten Absicherungsmethoden finden sich übrigens unter https://anvil.works/pico/how-it-works.

(Bildquelle: Anvil)

Wie sieht die API aus?

Die eigentliche Programmierung erfolgt dabei so, wie man es als Python-Entwickler erwartet: in der Dokumentation erwähnt das Anvil-Team an mehreren Stellen, dass die hauseigenen APIs pythonisch korrekt aufgebaut sind.
Für vom Pico aufrufbare Methoden ist dabei die Annotation server.callable erforderlich, die Sie nach folgendem Schema vor dem Funktionskorpus platzieren:

1@anvil.server.callable
2def display_message(msg):
3 morse = „“.join([MORSE_DICT[m] for m in msg])
4 anvil.server.call(morse_message, morse)

Der Server ist zum Aufrufen von Methoden befähigt, die im Pico-Teil der Python-Applikation residieren. Auch hierzu ist nur ein Attribut erforderlich:

1@anvil.pico.callable_async()
2async def morse_message(msg):
3 print(f„{await anvil.pico.get_user_email()} has requested the message: ‚{msg}'“)
4 for m in msg:
5 if m == „.“:
6 await blink(100)
7 . . .

Möchten Sie die Verarbeitung aus irgendeinem Grund synchron erledigen, so ist auch dies kein Problem:

1@anvil.pico.callable
2async def blink_led():
3 for i in range(20):
4 led.toggle()
5 await a.sleep_ms(50)

Eine Komplettbesprechung würde den Rahmen dieser Newsmeldung sprengen – unter https://anvil.works/pico/morse-code findet sich allerdings ein komplett durchimplementiertes Beispiel.

Was kostet es?

Normalerweise bezieht man Anvil als PaaS-Dienst: wer mit dem kostenlosen Basisabonnement nicht auskommt und/oder kommerzielle Nutzung plant, ist mit 15 bis 50 US-Dollar pro Monat dabei.

(Bildquelle: Anvil)

Interessant ist, dass sich Personen mit Rechenkapazität auch den unter https://github.com/anvil-works/anvil-runtime bereitstehenden Server “selbst” hosten können. Die Entwicklung der Applikation erfolgt dabei (normalerweise) in der Cloud, die Ausführung ist dann von den Anvil-Servern unabhängig.

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Neue Chips und Module von Espressif, GigaDevice, STMicroelectronics und Co

Nach der EmbeddedWorld ist vor der EmbeddedWorld: Freunde der Mikroelektronik dürfen sich an verschiedenen neuen Evaluationsboards und Chips erfreuen. Hier eine kleine Kurzfassung neuer Chips.

GigaDevice: GD32VF wird ab Sofort von Ashling RiscFree unterstützt

Das in Irland ansässige Unternehmen Ashling bietet seit längerer Zeit eine hauseigene Entwicklungsumgebung für verschiedene auf der RISC-V-ISA basierende Chips an. Ab Sofort unterstützt diese – siehe auch https://www.ashling.com/ashling-riscv/ – den GD32VF103.

(Bildquelle: Ashling)

Interessant ist an Ashling unter Anderem, dass das Produkt für nicht kommerzielle Nutzer komplett kostenfrei ist – wer aus irgendeinem Grund mit Nuclei Studio nicht zurechtkommt und IAR vermeiden möchte, hat nun ein neues Werkzeug zur Verfügung.

Espressif: Unterstützung für Matter und AWS IoT ExpressLink

Das Matter-Protokoll wird im Smart Home-Bereich immer erfolgreicher: Espressif kündigt an, das Produkt quer durch die gesamte Produktpalette unterstützen zu wollen.

(Bildquelle: Espressif)

Mit ESP-Matter – die Webseite des Produkts ist unter https://github.com/espressif/esp-matter zu finden – steht nun ein hauseigenes SDK zur Verfügung, das das quelloffene Matter-SDK um ESP32-spezifische Module erweitert. Unter https://docs.espressif.com/projects/esp-matter/en/main/esp32/ findet sich außerdem eine detaillierte Einführung in die Programmierung.

Freunde von Amazon AWS finden mit dem “AWS IoT ExpressLink module” ein neues Modul, das die Einbindung von mehr oder weniger beliebigen Systemen in die AWS IoT-Umgebung ermöglicht.

(Bildquelle: Espressif)

Weitere Informationen hierzu finden sich unter https://www.espressif.com/en/news/Espressif_AWS_IoT_ExpressLink_Module_GA.

GigaDevice: neuer High End-Mikrocontrollerfamilie GD32F47x/42x

Am chinesischen Markt präsentierte GigaDevice eine zusätzliche Chipfamilie auf Basis eines ARM-Kerns: die GD32F470/F427/F425-Serie basiert auf einem ARM Cortex M4-Chip, und ist eine leistungsfähigere Variante des bekannten GD32F450/F407/F405.

(Bildquelle: GigaDevice)

Neben einer maximalen Taktrate von 240 MHz erweitert GigaDevice auch das Speicherkomplement:

1 The new GD32F4 is equipped with 512KB to 3072KB onchip Flash, and the code execution zero waiting area is increased to 1024KB. It is also equipped with SRAM from 256KB to 768KB

STMicroelectronics: neue Version des BlueNRG-Chips

Der BlueNRG ist nicht Unbedingt Entwickler’s Liebling: vergangene Module liessen sich beispielsweise nur unter KEIL ansprechen und waren mit der hauseigenen IDE (samt Codegenerator) nicht kompatibel. Ob der neueste BlueNRG mit Cube zusammenarbeitet, wurde bei STM schon angefragt – mit dem BlueNRG-LPS steht nun eine neue Variante des Bausteins zur Verfügung. Fokus des neuen Produkts liegt dabei auf Unterstützung von lokaler Positionsfindung auf Basis von Bluetooth 5.3:

1By determining the direction of a Bluetooth Low Energy (BLE) signal, the Bluetooth 5.3 certified BlueNRGLPS SoC can precisely estimate movement and location with centimetre accuracy.

Preislich ist das Produkt durchaus konkurrenzfähig – man beachte allerdings, dass die Zertifikations- und Listingkosten der Bluetooth-SIG hier auf jeden Fall hinzuzurechnen sind:

1BlueNRGLPS SoC is in production now and available in a 5mm x 5mm 32pin QFN32 package, from $1.60 for orders of 1000 pieces.

Wilderness Labs: Project Lab-Board ausgeliefert

Der Meadow F7 – es handelt sich dabei um ein Kombinationsboard, das einen ESP32 und einen STM32 zur Ausführung von .net-Payloads einspannt – war hier in der Vergangenheit schon öfter Thema. Mit dem Project Lab-Board steht nun eine neue Planare zur Verfügung, die ob diverser Anschlüsse – Stichwort beispielsweise mikroBus – das Hochbringen der Hardware beschleunigt.

(Bildquelle: Tamoggemon Holding k.s.)

Dabei handelt es sich um keine Vaporware. Wer das Board in Aktion sehen möchte, findet unter https://www.youtube.com/watch?v=ZtpsJ4eH6qw ein kurzes Unboxing-Video des Autors.

CartoType 8.0 ausgeliefert – quelloffener Kartenrenderer auf Basis von OpenStreetMap

Kartendienste wie Google Maps und Co sind so lange kostenlos, wie man sie auf dem Betriebssystem des jeweiligen Anbieters verwendet. Abseits davon wird es teuer – der Umstieg auf OpenStreetMaps ist ein attraktiver Weg zum Einsparen von Kosten. Mit dem in London entwickelten CartoType steht seit einiger Zeit ein Alternativsystem zur Verfügung, das unter Anderem auch unter verschiedenen Embedded Linux-Systemen zum Einsatz kommen kann.

(Bildquelle: CartoType)

Unter https://www.cartotype.com/developers/documentation/release-notes/518-release-notes-for-cartotype-8-0 findet sich nun die Ankündigung einer neuen Version des Produkts – im Prinzip handelt es sich dabei um ein Streamlining der APIs, das allerdings Anpassungen der Applikationen voraussetzt.

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Raspberry Pi Pico W mit WLAN, ESP32-C5 mit WiFi 6, neue ARM-Cores

Die Raspberry Pi Foundation schickt mit dem Pico W eine neue Version des RP2040-Boards ins Rennen, die einen WLAN-Chip mitbringt. Espressif lanciert einen neuen ESP32, während ARM neue Core-Designs ankündigt.

Raspberry Pi Pico W – 6 USD, integriertes WLAN-Modul

Arduino und andere Board-Hersteller kombinierten den Raspberry Pi-Microcontroller seit längerer Zeit mit WLAN-Modulen: der um sechs US-Dollar erhältliche Pico W soll Teile dieses Geschäfts für die Raspberry Pi Foundation “zurückerobern”.

(Bildquelle: Raspberry Pi Foundation)

Der Raspberry Pi Pico W kombiniert den bekannten RP2040-Mikrocontroller mit einem Infineon’s AIROC™ CYW43439 – für die SPI-Verbindung zum Funkchip kommen SPI-Pins zum Einsatz, die beim Vorgängermodell als “für interne Anwendungen vorgesehen” markiert waren. Infineon beschreibt die Leistungsfähigkeiten des Funkmoduls folgendermaßen:

1 WiFi 4 (802.11n), Singleband (2.4 GHz)
2 1x1 SISO
3 20 MHz channels, up to 96 Mbps PHY data rate
4 Integrated internal PA, LNA, and T/R switch supports a single antenna shared between WiFi and Bluetooth

Interessant ist im Hintergrund zweierlei: erstens wird der Bluetooth-Teil des CYW43439 (noch) nicht unterstützt. Zweitens übersiedelte die LEDs vom GPIO des RP2040 auf den CYW43439. Sonst sind die beiden Systeme vom physischen Aufbau her kompatibel.
Als Netzwerkstack komt lwIP samt einem normalerweise proprietären Modul zum Einsatz. Unter https://www.raspberrypi.com/news/raspberry-pi-pico-w-your-6-iot-platform/ verspricht die Foundation aber, für Nutzer der Kombination aus RP2040 und CYW43439 eine kostenlose Lizenz zu haben:

1For C developers, todays release of the Pico SDK includes wireless networking support. The network stack is built around lwIP, and uses libcyw43 from Damien George (of MicroPython fame) to communicate with the wireless chip. By default, libcyw43 is licensed for noncommercial use, but Pico W users, and anyone else who builds their product around RP2040 and CYW43439, benefit from a free commercialuse license

(Bildquelle: Sicherheits-Screenshot des Autors)

In eigener Sache: Anfrage zum CYW43439 läuft

Eine Anfrage bei Infineon, ob der Bluetooth-Teil des CYW43439 “fix” versperrbar ist, läuft bereits.

ARM: neue CPU- und GPU-Cores

Während Renesas an der Fertigstellung von auf dem Cortex-M85 basierenden Mikrocontrollern arbeitet (siehe auch https://www.mikrocontroller.net/topic/538785), kündigt man im Hause ARM eine ganze Flotte neuer Chips an.
Am Wichtigsten sind die ARMv9-Chips zweiter Generation: sowohl Cortex X3 als auch Xortex A715 sollen, wie in der Abbildung gezeigt, höhere Leistungsfähigkeit bzw geringeren Stromverbrauch bieten.

(Bildquelle: https://community.arm.com/arm-community-blogs/b/announcements/posts/compute-performance-unleashed)

Der an sich im letzten Jahr vorgestellte Cortex-A510 erfuhr ebenfalls eine Aktualisierung: die Abbildung informiert darüber, dass die CPU nun um fünf Prozent weniger Energie braucht.

(Bildquelle: https://community.arm.com/arm-community-blogs/b/announcements/posts/compute-performance-unleashed)

Diese CPUs sind – im Allgemeinen – für den Einsatz im Smartphonemarkt vorgesehen. Ebenda wollen auch die neuen GPUs für Aufmerksamkeit sorgen: interessant ist daran vor Allem, dass der High End-Chip Immortalis auf Ray Tracing setzt.

(Bildquelle: https://community.arm.com/arm-community-blogs/b/announcements/posts/gaming-performance-unleashed)

Espressif: ESP32-C5 mit Dual-Band WLAN-Transmitter auf Basis von WLAN 6.0

Während der EmbeddedWorld kündigte Espressif den ESP32-C5 an: ein neues SoC, das als Rechenkern auf einen RISC-V-Controller setzt. Der Einkernchip erreicht dabei bis zu 240 MHz, der Arbeitsspeicher ist 400KB groß.

(Bildquelle: https://www.espressif.com/en/news/ESP32-C5?8)

Die wichtigere Neuerung betrifft den Funkchip. Er unterstützt neben Bluetooth 5 (sowohl Classic als auch LE) auch den Zweibandbetrieb nach WiFi 6:

1ESP32C5 packs a dualband WiFi 6 (802.11ax) radio, along with the 802.11b/g/n standard for backward compatibility. The WiFi 6 support is optimised for IoT devices, as the SoC supports a 20MHz bandwidth for the 802.11ax mode, and a 20/40MHz bandwidth for the 802.11b/g/n mode.

Trotz der außertourlichen Ankündigung – Espressif liefert seine Nachrichten normalerweise am letzten Tag des Monats – gibt es noch keine Informationen zur Verfügbarkeit. Interessenten werden stattdessen gebeten, über das unter https://www.espressif.com/en/contact-us/sales-questions bereitstehende Formular Kontakt aufzunehmen.

ESP8684 = ESP32-C2 + Flash – oder – nichts Neues im Osten

Amerikanische Distributoren bewerben die Verfügbarkeit eines als ESP8684 bezeichneten Chips. Es handelt sich dabei um eine Ultra-Low-Cost-Variante des ESP32-C2, für die Mouser in Einserstückzahlen rund 1.3 EUR (!!!) aufruft.
Dem mit nur 120MHz getakteten Einkernchip stellt Espressif dabei – direkt am Bauteil – auch einen Flashspeicher zur Verfügung, der den auszuführenden Programmcode aufnimmt.

(Bildquelle: Datenblatt)

Mit dem ESP8684-MINI steht auch eine Modulvariante des Bauteils zur Verfügung – auch sie kostet in Einserstückzahlen unter zwei Euro.

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EmbeddedWorld 2022 – Software, Steckverbinder, Tools und mehr

Embedded-Firmware wird heute immer wichtiger: desto bequemer die Methoden zur Softwareentwicklung ausfallen, desto höher die Produktivität. Hier einige Meldungen aus der Welt des Codes und ein Neuigkeiten-Roundup anderer Sachen, die man auf der EmbeddedWorld hätte sehen sollen.

ST: mit NanoEdge AI Studio gegen AI-Frust

ST fokussiert die hauseigenen Controller immer mehr auf Aufgaben der künstlichen Intelligenz. Mit NanoEdge AI Studio bietet der Chiphersteller nun eine IDE an, die die Erzeugung von ML-Modellen erleichtert. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Assistenten, der den Entwickler nach der Art des zu erstellenden AI-Systems fragt und dann Modellauswahl und Training erledigt.

(Bildquelle: Autor)

Interessant ist die Art der Lizenzierung. ST bietet eine kostenlose Testphase an, danach kostet die Software um die 8000 USD. Pro Gerät sind dann weitere Lizenzkosten fällig – bei einigen zehntausend Maschinen sprach man am Stand von rund zwei Cent.

Slint: komfortabler GUI-Stack für Embeddedsysteme

Die Ansprüche an grafische Benutzerschnittstellen von Embeddedgeräten steigen immer mehr – die Nutzung eines kombinatorischen Prozessrechners beispielsweise als Kombination eines Mikrocontrollers und eines OrangePi erhöht Gesamtkosten und Stromverbrauch. Andererseits ist das manuelle Realisieren der GUIs eine Aufgabe, die Unmengen von Mannstunden verzehrt.
Mit Slint steht nun ein neues System zur Verfügung, das die Arbeit zu vereinfachen sucht. Die Beschreibung des GUI erfolgt dabei in einem an QML oder CSS errinernden Beschreibungsformat.

(Bildquelle: Autor)

Interessant sind die Lizenzbedingungen: Kleinunternehmen, die mit Slint zusammenarbeiten, können das Produkt de Facto kostenlos nutzen.

(Bildquelle: Autor)

KDAB: Flutter, ja oder nein?

Das an sich im Qt-Bereich verhaftete Unternehmen KDAB evaluiert offensichtlich Fluchtmaßnahmen – anders ist der in der Abbildung gezeigte Stand nicht zu erklären.

(Bildquelle: Autor)

MultiSim ab sofort kostenlos

Im Rahmen der Übernahme von DigiLent durch NI wanderte die Pflege eines Gutteils des Schaltungssimulators MultiSim in Richtung des neu aufgekauften Unternehmens. Ebenda senkte man nun die Preise des Produkts rapide, und offeriert eine durchaus umfangreiche kostenloses Basisversion.

(Bildquelle: Autor)

Weitere Informationen über die Unterschiede zwischen der kostenlosen Basisvariante und der mit 100 USD/Jahr nicht allzu teuren Abonnementversion finden sich in der folgenden Tabelle.

(Bildquelle: Autor)

Google Coral: Fertigung jetzt bei Asus

Google produzierte die diversen Beschleunigerplatinen der Coral-Serie bisher selbst. Fortan entstehen die Systeme bei Asus.

(Bildquelle: Autor)

Phoenix Contacts: Baka Yoke mit Steckverbindern

Baka Yoke – grob übersetzt bedeutet der japanische Begriff so viel wie Idiot Fernhalten – wird auch im Steckverbinderbereich immer wichtiger. Phoenix Contact erlaubt nun beispielsweise – wie in der Abbildung gezeigt – das Bestellen von Steckverbindern, die sich im Bereich Isolationsspannung und Farbcodierung nach den Bedürfnissen der Applikation richten.

(Bildquelle: Autor)

Freunde der im “Großbereich” verwendeten M12- und M23-Steckerformate bekommen ebenfalls ein Leckerli. Neu sind Schnappverbinder, die das Schrauben beim Aufbauen der Verbindungen ersparen. Außerdem sind die Neulinge vom physischen Design her robuster gegen “gewaltsames Falsch-Zusammenstecken”.

(Bildquelle: Autor)

GigaDevice: Automotive Flash im Fokus

Am dritten und letzten Tag legte die Flashabteilung von GigaDevice den Marketing-Fokus auf die neuen Flashbausteine, die von Aufbau und Langlebigkeit für den Automobilbereich vorgesehen sind. Wer im Moment mit Verfügbarkeitsproblemen zu kämpfen hat, ist gut beraten, Alternativen zu evaluieren.

(Bildquelle: Autor)

ApraPlast: Einstieg ins Labor-Organisationsgeschäft

ApraPlast ist vor Allem für seine in Biegetechnik hergestellten Gehäuse für Prozessrechner wie den Raspberry Pi bekannt – ein preiswerter Weg, um auch in sehr kleinen Mengen gut aussehende Gehäuse zu erhalten.
Ursprünglich zur Optimierung eigener Prozesse startete man das Unternehmen apra-lean, das sich auf prozessschrittoptimierte Werkzeugwände spezialisiert. Die Abbildung zeigt zwei Beispielkonfigurationen – ein (fahrbares) Regal kostet zwischen 400 und 500 Euro.

(Bildquelle: Autor)

Analog Devices bzw Maxim: Wearables und LED-Treiber

Am Stand von Analog Devices finden sich nicht nur Maxim-Mitarbeiter, sondern auch einige neue Chips. Neuerung Nummero eins ist, dass das Unternehmen nun für Wearables Mikrocontroller anbietet, die verschiedene Algorithmen wie beispielsweise den Puls ermitteln. Interessant ist daran, dass die mathematischen Verfahren in den Controllern implementiert sind – der Code ist weder auslesbar noch veränderbar.

(Bildquelle: Autor)

Eine weitere Demo zeigte einen LED-Treiber, der trotz vergleichsweise kleinem Gehäuse 96 LEDs ansteuern konnte. AD erreichte dies unter Nutzung von Matrizierung, die Demonstrationsplatine wies durchaus beeindruckende Dimensionen auf.

(Bildquelle: Autor)

Außerdem finden sich auch bei Analog Devices verschiedene Chips, die sich um Energieversorgung und Energiemanagement im Themenkreis USB PD drehen.

(Bildquelle: Autor)

Java-Compiler für Embeddedsysteme

Java ist im Desktop- und Serverbereich weit verbreitet – schon ob der Möglichkeit zur Reduktion von Koppelung gibt es immer wieder Versuche, die Technologie im Embeddedsystem einzusetzen. Mit PTC PERC steht eine neue Variante von Embedded Java zur Verfügung, die – anders als MicroEJ – die Kompilation auf dem Rechner durchführt.

(Bildquelle: Autor)

Standpreise

Zu guter Letzt haben wir Standpreisinformationen – wer wissen möchte, was die Teilnahme laut Listenpreis so kostet, findet in den folgenden Bildern weitere Informationen.

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EmbeddedWorld – mehr Chips, Funkmodule und ein wenig Seltsames

Am zweiten Tag der EmbeddedWorld gab es ebenfalls einiges zu sehen. Hier – unter Anderem – Neuerungen aus dem Funkmodulbereich, wo Module mit integrierten Android-Runtimes immer wichtiger werden. Außerdem gibt es noch mehr neue Halbleiter und das eine oder andere interessante Produkt.

Renesas zeigt “working silicon” mit Cortex-M85

ARMs neuen Rechenkern Cortex-M85 haben wir unter https://www.mikrocontroller.net/topic/536283 im Detail vorgestellt. Auf der EmbeddedWorld zeigte Renesas nun eine Platine mit dem Chip – leider war die Demo bereits defekt, als meine Wenigkeit den (abseits der anderen Halbleiterhäuser gelegenen) Stand in Halle 1 aufsuchte.

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Bis zur praktischen Verfügbarkeit ist es allerdings noch ein weiter Weg – Samples sollten erst im nächsten Jahr verfügbar werden.

GigaDevice: Known Good Die für SoC-Hersteller

GigaDevice betonte auf der EmbeddedWorld das hauseigene Known Good Die-Programm. Dabei (siehe auch https://www.gigadevice.com/products/memory/known-good-die/) handelt es sich um ein Offert für SoC-Hersteller, die ihren Flashspeicher bei GigaDevice kaufen. Die im Rahmen dieses Programms ausgelieferten Wafer durchlaufen schon bei GD eine komplette Qualitätssicherung, was die Menge an Ausschuss reduziert.

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Funkmodule: 5G, QuecTel BG96-”Ersatz”, Smart Modules mit Android und/oder Linux

Der Funkmodulmarkt ist – naturgemäß – ebenfalls in Bewegung. So gut wie alle etablierten Hersteller präsentieren und/oder erweitern ihr Funkmodulportfolio um Module, die immer mehr Unterstützung für 5G-Datenübertragung bieten (und dies in kleineren Formfaktoren bewerkstelligen). Interessant ist dabei unter Anderem, dass die Hersteller – wohl ob der Lieferschwierigkeiten mit QualComm-Chipsätzen – mehr und mehr auf andere Anbieter wie Sony (Stichwort Altair) oder MediaTek setzen.
Neu-Trend Nummero zwei sind Smart Modules, die wir hier – bildlich – anhand des Portfolios von FiboCom darstellen, die es aber bei QuecTel und Telit analog gibt.

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Dabei handelt es sich – meist – um für “Embedded Android-Anwendungen” vorgesehene Module, die einen Radio-Transciever mit einem Prozessor kombinieren, der zur Ausführung von Android (oder im Fall mancher Fibocom-Module auch Linux) befähigt ist. Ziel ist dabei die Erzeugung von Systemen wie dem in der Abbildung gezeigten Kassenterminal – für Smartphones sind die Module explizit nicht vorgesehen.
Im Hause QuecTel arbeitet man derweil daran, die mit dem BG96 entstandene Problematik zu lösen: das bis auf den Resetpuls (!!!) kompatible BG95 ist ja nur in der Lage, entweder Daten oder Standortinformationen zu senden. Mit dem auf Sonys Altair-Chipsatz basierenden BG951 schafft QuecTel nun Abhilfe.

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Außerdem forciert das Unternehmen die hauseigenen Antennen, und bietet an, Entwickler bei Zertifikation und Co zu unterstützen. Insbesondere bei Nutzung des hauseigenen Antennenportfolios sind diese Tests – dies ist die Erfahrung des Autors mit einem Kunden – geradezu spottbillig.

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Telit setzt derweil mit OneEdge auf eine zentralisierte Verwaltungsplattform, die Informationen über den Status der diversen Modems zur Verfügung stellt. Klar ist (zumindest nach Ansicht des Autors) ein Trend erkennbar, nach dem Anbieter von Funkmodulen immer mehr “von der Wertschöpfungskette abhaben” wollen…

FTDI: USB PD überall

Im Hause FTDI – BrideTek hatte dieses Jahr einen seperaten Stand – arbeitet man daran, USB PD in immer mehr Bauvarianten anzubieten. Neuling Nummero eins ist der FT232HP – eine Abart des bekannten FT232, die sich nun aber auch um die Energieversorgung der Hardware kümmert.

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Der FT233 ist eine Variante davon, die durch zwei USB-Ports das Beziehen von mehr Energie erlaubt.

(Bildquelle: Autor)

Mit dem FT4233HP bietet man eine auf USB PD erweitete Version des FT2232 an – interessanterweise kann die USB PD-Implementierung hier sowohl als Sink als auch als Source arbeiten.

CologneChip – Chips und Evaluationsboards im Handel verfügbar

Am Stand des in Köln domizilierten FPGA-Herstellers CologneChip gab es Trays mit dem hauseigenen FPGA und Evaluationsboards zu sehen.

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ONSemi – LED-Treiber mit Visible Light Communication

Spätestens seit dem beim Hanser Verlag erschienen Lehrbuch zum Thema gilt, dass Visible Light Communication in der Breite angekommen ist. ONSemi zeigte nun den in der Abbildung gezeigten IC, der einen sehr effizienten LED-Treiber mit Unterstützung für VLC ausrüstet.

(Bildquelle: Autor)

SemTech Lora Edge LR1120 – GNSS mit Cloud

Abseits klassischer Tracker, die von einem Fahrzeug mehr oder weniger permanent mit Energie versorgt werden, ist jede Senkung des Stromverbrauchs wertvoll. Mit dem LR1120 schickt das hinter dem LoRa-Standard stehende Unternehmen SemTech nun einen Chip ins Rennen, der den Energiebedarf stark reduziert.
Dies erfolgt – unter Anderem – dadurch, dass das Bauteil passiv nach WLANs und GNSS-Satelliten sucht, und diese Scandaten dann in 30 Byte großen Paketen (idealerweise per LoRa) an ein Backend sendet, das sich um die eigentliche Auswertung kümmert.

EloPrint – 3D-gedruckte Testadapter und Nagelbetten zum Hardwaretest

In der Startup-Zone fand sich das in Esslingen ansässige Startup Eloprint. Angeboten werden mit 3D-Druckern (und diversen anderen mechanischen Komponenten) gefertigte Testsets, die Platinen kontaktieren und so beim Programmieren der PCBs oder bei der Durchführung automatisierter Tests helfen.

(Bildquelle: Autor)

Vom Raspberry Pi Pico – oder – wieso man manchmal gleich fünf bekommt

Die Raspberry Pi Foundation setzt auf der EmbeddedWorld nicht nur eigene Leute, sondern auch Fremdpersonal ein. Diese haben eine gewisse Menge an Prozessrechnern zu verteilen, sind froh die Chips los zu sein und finden sich meist an den Eingängen oder sonstwo abseits des Stands der Foundation – das Fragen, ob man nicht gleich mehrere Platinen abnehmen kann, lohnt sich hier.

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EmbeddedWorld 2022 – Neue Chips, quelloffene Mikrocontroller, neue Messtechnik, Giveaways

Der erste Tag der EmbeddedWorld liegt hinter uns. Neben einem neuen – und komplett quelloffenen – Mikrocontroller auf Basis eines RISC-V-Kerns gibt es neue Messgeräte, Nachrichten aus dem Chipbereich und eine Liste von Giveaways für Besucher.

RISC-V: Evaluationsboard auf Basis eines komplett quelloffenen Kerns

Die Eclipse Foundation baut ihre Reichweite im Bereich IoT seit einiger Zeit aus. Ziel ist – wie in der Abbildung gezeigt – das Erreichen eines komplett quelloffenen Ökosystems der Dinge.

(Bildquelle: Eclipse, zur Verfügung gestellt)

RISC-V-Kerne erwiesen sich bisher als unzureichendes Mittel zum Erreichen kompletter Quelloffenheit – die Peripheriegeräte müssen ja irgendwoher stammen. Zur Lösung dieses Problems arbeitet man mit der Open HW Group zusammen, die unter dem Namen Proven Processor IP eine Gruppe verschiedener Mikrocontrollerkerne anzubieten gedenkt.

(Bildquelle: Eclipse, zur Verfügung gestellt)

Wirklich interessant ist in diesem Zusammenhang auch die unter https://groupgets.com/campaigns/1040-core-v-mcu-devkit bereitstehende Kampagne, die ein komplett fertiges Evaluationsboard auf Basis eines solchen Chips anbietet.
Es handelt sich dabei um einen “einmaligen” Proof of Concept-Run von rund 10000 Stück. Ein Architekturdiagramm des Bauteils folgt morgen.

(Bildquelle: Screenshot)

Evaluationsboard und Moduldesign für GigaDevices ESP32-Alternative

Wir haben die ESP32-Alternative GD32W515 zuletzt unter https://www.mikrocontroller.net/topic/gigadevice-gd32w515xx-esp32-alternative-von-gigadevice vorgestellt – auf der EmbeddedWorld gibt es Neuigkeiten zum Thema.
Erstens gibt es – vorerst aber nur als Bückware – das in der Abbildung gezeigte Evaluationsboard, das die Programmierung des W515 mit KEIL, PlatformIO und anderen IDEs erlaubt.

(Bildquelle: Autor)

Interessant ist, dass der Chip hier in Form eines Moduls vorliegt. GigaDevice möchte dieses witzigerweise nicht in Modulform verkaufen, weil dies zu zusätzlichem Supportaufwand führt. Andererseits ist man – Zitat – dem Gedanken nicht abgeneigt, das (FCC-zertifizierte) Modul Drittanbietern zur Fertigung zu überlassen.

(Bildquelle: Autor)

GoWin: FPGA mit intergrierter USB-PHY

FPGA-Spezialist GoWin bietet fortan eine neue Variante der hauseigenen Chips an, die Entwicklern die Reduktion der Anzahl der Bauteile erlauben. Spezifischerweise bringen die FPGAs eine USB-PHY mit, was dieses bisher externe Bauteil einspart.

(Bildquelle: Autor)

Texas Instruments: sehr preiswerter, einfach programmierbarer Bluetooth LE-Chip

Mit dem CC2340 bringt TI einen neuen Bluetoothchip, der sich vor Allem durch einen – nicht mengenmäßig spezifizierten – Einstiegspreis von nur 0.79USD auszeichnet.

(Bildquelle: Autor)

Im Hintergrund bietet TI die Möglichkeit an, den Chip per CCS zu programmieren. In dieser IDE findet sich auch ein Codegenerator, der sich um die Erzeugung der “Hooks” für den Bluetoothstack kümmert – ein kurzer Versuch des Autors auf der Messe offenbarte sehr logischen und vergleichsweise einfachen Aufbau der API.

Tacterion – biegbarer Normalkraftsensor

Das Start-Up Tacterion ist auf die Entwicklung biegbarer Normalkraftsensoren spezialisiert, die – analog zu einem resistiven Touchscreen – auf Berührung reagieren. Neuartig ist an der dort verwendeten Technologie, dass sich die Sensoren biegen lassen. Dies ist zum Beispiel bei MIDs hilfreich, wo die Kontaktfläche “gebogen” sein soll.

(Bildquelle: Autor)

Chinesische Messtechnik: immer schneller, immer stärker

Neue Messgeräte gab es diesmal – vor Allem – aus China. Uni-T bietet mit dem UTG962E einen sehr kompakten Arbiträrfunktionsgenerator an, der – auf den ersten Blick – durchaus komfortabel wirkt, und insbesondere in beengten Arbeitsplätzen hilfreich sein kann.

(Bildquelle: Autor)

Mit dem UTS3021B bietet das Unternehmen ausserdem erstmals einen Spektralanalysator an, der einen Maximalbereich von 2.1GHz abdeckt. Bei Siglent und Rigol ist der Trend analog – RF-Geräte in immer höherer Qualität und mit immer höherer Grenzfrequenz.
Apropos Arb: bisher wenig beachtet ist, dass Rigol im StationMax-Format auch einen Arb anbietet. Das Gerät kostet – so das Standpersonal – allerdings gute 50 000 US-Dollar.

(Bildquelle: Autor)

Red Pitaya: jetzt vernetzbar

Am Stand von Red Pitaya gibt es ebenfalls eine Neuerung: das RF-”Universalboard” lässt sich ab sofort vernetzen. Die Kaskade weist dann mehr Eingänge bzw Ausgänge auf.

(Bildquelle: Autor)

Keysight: Multimeter als “Oszilloskop-Brotdose”

Mit dem EDU34450A denkt KeySight den Trend zu immer größeren Bildschirmen in Multimetern zu Ende – das Gerät ist ein 5 ½ Stellen auflösendes Multimeter, das das von den portablen Oszilloskopen verwendete Gehäuse recycliert.

(Bildquelle: Autor)

Schade ist in diesem Zusammenhang nur, dass Keysight das Produkt anscheinend nicht zu Ende gedacht hat. Laut dem Standpersonal ist es beispielsweise nicht möglich, ein “Verlaufsdiagramm” der gemessenen Werte anzuzeigen, auch Histogramm und Co sucht der Anwender vergeblich.

EMV-Testbox für’s Labor

EMV-Testkabinen brauchen sowohl viel Platz als auch teure Ausstattung – als der Autor sein Labor in Budapest einrichtete (55m2 Fläche), war weder Platz (einige m2) noch Budget (nördlich 10k) für eine Kammer vorhanden. Am Stand von Batronix gab es nun die TekBox zu sehen, die das Problem der Vor-EMV-Messungen – wie in den Abbildungen gezeigt – für vergleichsweise kleines Geld und um wenig Platz löst.

(Bildquelle: Autor)

Giveaways – oder – hier gibt es etwas gratis!

Eine Messe ohne Giveaways ist wie eine TU-144 ohne Canards. Kostenlose Getränke gibt es – in Form von Mineralwasser in einer Flasche, die sich auch auf Kreuzfahrten zum Schmuggeln einsetzen lässt – am Stand von Mouser.

(Bildquelle: Autor)

Ab etwa 10h Vormittags offeriert die Bauteilsuchmaschine OEMSecrets ausserdem – fast unbegrenzt – Freibier.

(Bildquelle: Autor)

Lesestoff gibt es sowohl am Stand von Elektor als auch in den diversen Verteilboxen. Am Elektorstand bekommen Sie – logischerweise – die hauseigene Zeitung, während der Konkurrent CircuitCellar in manchen Verteilboxen auf Mitnahme wartet.

(Bildquelle: Autor)

Nicht immer zu 100%, aber oft, gibt es bei der Raspberry Pi Foundation einen Raspberry Pi Pico samt Tüte kostenlos. Die Verteiler stehen teilweise auch beim von der U-Bahn weiter entfernten Eingang, was – beim Verstecken der Tasche – in der Theorie das Einsammeln mehrerer solcher Boards erlaubt.
Wer Lust auf Entertainment hat, erwähnt am Stand beiläufig den OrangePi – die Reaktionen laufen unter dem, was der Amerikaner als “butthurt and salty” bezeichnet und sind einen Jux wert.

(Bildquelle: Autor)

Ebenso verschenkt DigiKey an den Slotautomaten eine Art Multitool. Auch hier ist die Gewinnwahrscheinlichkeit nicht 100% – der Autor bekam fünf Münzen und verliess den Stand mit drei Multitools.

(Bildquelle: Autor)

In eigener Sache: gebt Laut!

Meine Wenigkeit ist auch morgen auf der Messe. Ich freue mich über Anrufe unter 0036302913452! Eventuell begebe ich mich morgen Abend in die Casa del Habano zu Nürnberg – wer mit mir rauchen will, soll sich früh unter tamhan@tamoggemon.com melden.

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Halbleiter: winziges GPS-Modul, Bluetooth LE-Controller mit Grafikbeschleuniger uvm

An neuen Halbleitern fehlt es auch vor der EmbeddedWorld nicht. u-blox bringt ein nur 4.5×4.5mm kleines GPS-Modul auf den Markt, während Würth das Portfolio an Drehschaltern erweitert. Freunde von IO-Link kommen ebenfalls auf ihre Rechnung, und Renesas bringt ein Bluetooth-LE-Modul mit Grafikbeschleuniger.

Worum geht es hier?

Die Halbleiterindustrie entwickelt sich permanent weiter. Hier einige neue Bauteile, die bald im Handel erhältlich sind und die in ihren Designs Platz und Zeit sparen können.

u-blox MIA-M10 – GPS-Modul mit nur 4.5×4.5mm

Wer mit Unterstützung für BeiDou, Galileo, GLONASS und GPS / QZSS auskommt und keinen Datenfunk benötigt, bekommt von u-blox ab Sofort ein noch kleineres Modul angeboten. Die MIA-M10-Serie kommt mit 4.5×4.5mm Platinenplatz aus.

(Bildquelle: u-blox)

Samples verspricht man für Juli 2022, unter https://www.u-blox.com/en/product/mia-m10-series finden sich weitere Informationen zum Produkt. Interessant ist, dass die Variante MIA-M10Q auch gleich einen LNA am Modul mitbringt.

BEI Sensors / Sensata – (teure) Drehgeber mit IO-Link-Anbindung

Die Erfassung von Rotationsbewegungen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Bereich der industriellen Elektronik: wer im Feld bereits mit IO-Link arbeitet, bekommt nun eine Gruppe direkt per IO-Link auslesbarer Encoder. Der Hersteller bietet dabei einen breiten Bereich von Produkten an – industrieüblich ist, dass die Preise ab etwa 300EUR beginnen.

(Bildquelle: Hersteller)

Im Bereich des Encoderverhaltens bietet man sowohl absolute als auch inkrementielle Geber an, die entweder nur eine, oder aber unbegrenzt viele Drehungen beobachten. Die Lebensdauer der Bauteile wird im Datenblatt übrigens als Vielfache von 10^9 angegeben.

MP3363 – LED-Treiber mit Boost-Konverter und Unterstützung für analoges und PWM-Dimming

Der mit Schaltfrequenzen von 200kHz bis 2.2MHz arbeitende MP3363 liegt im TSOT23-8-Gehäuseformat vor, das sich vergleichsweise leicht von Hand verarbeiten lässt. Er kombiniert einen Boost-Konverter mit einem Dimmermodul – in Hunderterstückzahlen kostet das Teil rund 2 EUR.

(Bildquelle: MPS)

Interessant ist, dass das Bauteil sowohl analoges als auch PWM-basiertes Dimming unterstützt. Die Unterscheiduing zwischen den beiden Betriebsmodi erfolgt anhand der Frequenz des Steuersignals:
[c ]
An input PWM signal with dimming
frequency below 2kHz initiates PWM dimming,
while an input PWM signal with dimming
frequency above 5kHz initiates analog dimming.
[/c]

Dialog / Renesas DA14706 – Funkmodul mit Grafikbeschleuniger

Seit dem Erfolg des ESP8266 ist der Halbleiterindustrie klar, dass Funkmodule mit Applikations-Intelligenz bei Hardwareentwicklern in vielen Fällen gefragter sind als ihre “dummen” Kollegen. Die Renesas-Unterabteilung Dialog Semiconductor liefert mit dem DA14706 nun einen Chip aus, der Bluetooth LE-Systemen einen leistungsstarken Grafikbeschleuniger zur Seite stellt.

(Bildquelle: Renesas)

In Hunderterstückzahlen kostet das Bauteil rund neun US-Dollar; der Hauptprozessor ist ein mit 160 MHz getakteter Cortex®-M33F. Interessanterweise hat der Chip – anders als ein ESP32 – selbst keinen nennenswerten Flashspeicher.

Texas Instruments TCA9537 – I2C-Portexpander mit Interruptfunktion

I2C-Portextender sind per Se nichts neues: ärgerlich ist an ihnen lediglich, dass die Überwachung von Eingängen auf Zustandsänderungen in Arbeit ausartet. Mit dem TCA9537 schickt TI ein Bauteil ins Rennen, das sich diesem Problem zuwendet. Das im VSSOP-Gehäuse vorliegende Bauteil kostet in Hunderterstückzahlen etwa einen Euro, und ist bon der Struktur her wie in der Abbildung gezeigt aufgebaut.

(Bildquelle: Datenblatt)

Im Hintergrund befindet sich ein weiteres Register, über das der Entwickler bestimmte Bedingungen für die Auslösung eines Interrupts festlegen darf – ein durchaus innovatives Feature, das den Pollingaufwand reduziert.

Sensirion: Durchflusssensoren mit Zusatzintelligenz

Fluide Medien werden für den Elektroniker schneller zum Problem, als es ihm lieb ist – wer dann Sensoren und Co zusammenbauen muss, hat Extraarbeit. Sensirion schickt nun zwei Sensoren ins Rennen, die in I2C-Interface anbieten – besonders interessant ist, dass einer der beiden per thermischer Leitfähigkeitsmessung auch Rückschlüsse über die Art des Fluidmediums ermitteln kann.

(Bildquelle: Datenblatt)

Laird Ttape™ 1000A – thermisch leitfähiges Klebeband

Thermomanagement ist ab einem gewissen Komplexitätsgrad auch ein Problem der Platzierung: der elektronisch und der thermisch optimale Aufenthaltsort eines Bauteils sind oft unterschiedlich. Laird schickt nun ein 0.05mm dickes Klebeband ins Rennen, das zum Ankleben laut Datenblatt ausschliesslich “Fingerdruck” benötigt. Im Bereich der thermischen Leitfähigkeit verspricht Laird indes Werte von 0.7W/mK. Billig ist das Material indes nicht – ein 22.5 x 22.5cm großes Stück kostet rund 20 Euro.

Würth: Drehschalter, teilweise mit IP67-Zertifizierung

Würth erweitert das hauseigene Portfolio diverser mechanischer Komponenten um eine Gruppe von Drehschaltern. Die Serie WS-ROSV besteht dabei aus SMD-Drehgebern, während WS-ROTU und WS-ROTV Throughhole-Komponenten sind.

(Bildquelle: Mouser)

Je nach Serie verspricht Wuerth Lebensdauern von 10000 bis 25000 Schritten: die Bauteile sind nicht für den Einsatz im Frontpanel, sondern eher als nutzerfreundlicherer Ersatz für DIP-Schalter vorgesehen.

In eigener Sache: bin auf der EmbeddedWorld

An alle Leser, die sich auf der EmbeddedWorld aufhalten – ein SMS an 0036302913452, sodass man sich treffen kann.

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IAR unterstützt Visual Studio Code

Microsofts quelloffenes Visual Studio Code wird von immer mehr Anbietern von Software für Entwickler als “Basis” herangezogen – nun kündigt auch IAR an, Teile der hauseigenen Intelligenz als Plug-In für VSC anzubieten.

Wieso – oder – vom Outsourcing

Wer heute an einer Universität oder Fachhochschule Programmieren lernt, tut dies sehr wahrscheinlich unter Nutzung von Visual Studio Code. Daraus folgt, dass das – auf den ersten Blick eigenwillige – Benutzerinterface der IDE immer mehr Personen geläufig sein dürfte.
Anbieter von Entwickler-Tools stehen hier in einer ähnlichen Situation wie ein Spieleentwickler: das Erzeugen einer eigenen 3D-Engine lohnt sich nur dann, wenn der Vertriebsfokus auf der Grafikleistung liegt. Analog dazu könnte sich der Anbieter eines Build- oder Testsystems viel Aufwand mit der Wartung eines eigenen Editors sparen, wenn er die von VSC bereitgestellte Infrastruktur nutzt.

Was wird unterstützt?

IAR zeichnet sich im Allgemeinen durch immens weite Plattformunterstützung aus: es gibt kaum eine Architektur, die das System nicht unterstützt. Im Fall der VSC-Erweiterungen sieht die Situation wie in der Abbildung gezeigt aus.

(Bildquelle: Autor)

IAR Build – oder – IAR-Projekte in (un)gewohnter Umgebung

Erweiterung Nummer eins – im Marketplace liegt sie unter https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=iarsystems.iar-build – ist ein Entgegenkommen an die in der Einleitung beschriebene Benutzerschicht.
Wer eine Installation von IAR Embedded Workbench oder IAR Build Tools auf seiner Workstation hat, kann IAR-Projekte ab Sofort auch unter Visual Studio Code bearbeiten und kompilieren.

(Bildquelle: IAR)

In der Dokumentation erwähnt IAR mehrfach, dass die Einbindung der Projekte alle in der C/C++-Erweiterung befindlichen Funktionen und Analysefeatures, darunter explizit auch die Code-Vervollständigung IntelliSense, freischaltet.

IAR C-SPY Debug – Debugger für Visual Studio Code

Mit eingeschränkterer Hardwareunterstützung stellt IAR auch Debugging zur Verfügung – hierzu ist eine Installation von IAR Embedded Workbench in Version >= 8 erforderlich. Für die Installation der unter https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=iarsystems.iar-debug bereitstehenden Erweiterung ist es empfehlenswert, auch IAR Build zu installieren – unterbleibt dies, so muss der Entwickler die Debug-Konfiguration von Hand anlegen.

(Bildquelle: IAR)

Zugang zum Quellcode

Für Personen mit Interesse an der Erzeugung von VSC-Erweiterungen ist interessant, dass IAR den Quellcode der Erweiterungen in GitHub zur Verfügung stellt. Die beiden URLs lauten https://github.com/IARSystems/iar-vsc-debug und https://github.com/IARSystems/iar-vsc-build.

Was sagt IAR

Werfen wir zu guter Letzt einige Blicke auf offizielle Aussagen aus dem Hause IAR. Auf der Webseite des Produkts findet sich folgende Passage, die auf das “Ecosystem Play” hinweist:

1In addition, the extensions can be used for other build systems, such as CMake, source control and versioning extensions like GitHub to meet your development demands.
2
3Our extensions enable you to work in Visual Studio Code but taking advantages of the powerful capabilities of the IAR Systems
4software solutions, such as:

Dies wird auch dadurch bestätigt, dass sich in der Pressemeldung folgendes Zitat aus dem Hause Microsoft findet:

1IAR Systems has been a great partner with Microsoft as weve been working on Azure RTOS for embedded applications.  And now, were excited to bring the capabilities in the IAR Embedded Workbench to the millions of developers using Visual Studio Code. We look forward to seeing what developers build with this technology, said Amanda Silver, Corporate Vice President at Microsoft.

Was tun?

Die Frage, “wie” man langfristig vorgehen soll, ist – anders als bei STMicroelectronics Übernahme von Atollic – einfach: auf absehbare Zeit wird IAR die eclipsebasierte IDE mit Sicherheit nicht aufgeben, weshalb für existierende Nutzer kein Handlungsbedarf besteht.
Nachdenken sollten vor Allem Entwickler, die in ihren Systemen auf Azure RTOS setzen. Microsoft wird die diversen Komfortfeatures für das eigene Betriebssystem – logischerweise – zuerst in Visual Studio Code integrieren – langfristig wäre es vorstellbar, dass ein Umstieg eine höhere Produktivität gewährleistet.

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