CircuitPython 8.0b2 erschienen – browserbasierter Workflow und andere Neuerungen

AdaFruit leistet sich mit CircuitPython seit längerer Zeit einen auf “einsteigerfreundlichere Bedienung” optimierten Fork von MicroPython. Die derzeit in Betaphase befindliche Beta 8.0 erweitert die Hardwareunterstützung (Stichwort WLAN am Pico W) und bietet neben einigen Komfortsteigerungen einen browserbasierten Workflow an. Diese Newsmeldung stellt besonders interessante Neuerungen en Detail vor.

(Bildquelle: AdaFruit)

Eine Frage der Zielhardware

CircuitPython unterstützt diverse Zielboards – vollständig stabil sind dabei die folgenden Portierungen:

1 atmelsamd: Microchip SAMD21, SAMx5x
2 cxd56: Sony Spresense
3 espressif: Espressif ESP32S2
4 nrf: Nordic nRF52840, nRF52833
5 raspberrypi: Raspberry Pi RP2040
6 stm: ST STM32F4 chip family

Im Beta- bzw Instabile-Status werden einige weitere Plattformen angeboten:

1These ports are considered alpha and will have bugs and missing functionality:
2 broadcom: Raspberry Pi boards such as RPi 4, RPi Zero 2W
3 espressif: ESP32S3, ESP32C3
4 litex: fomu
5 mimxrt10xx: NXP i.MX RT10xxx
6 stm: ST nonSTM32F4 chip families

Der Autor wird in den folgenden Schritten einen Adafruit CLUE und einen Raspberry Pi Pico W verwenden. Unter der URL https://circuitpython.org/board/clue_nrf52840_express/ findet man ein downloadfertiges Archiv der aktuellsten Beta (adafruit-circuitpython-clue_nrf52840_express-en_US-8.0.0-beta.1.uf2), die sich wie gewohnt auf den CLUE installieren lässt.

Fortgeschrittener .env-Parser erleichtert Konfiguration

CircuitPython 8.0 bringt – siehe auch https://docs.circuitpython.org/en/latest/docs/environment.html – einen .env-Dateiparser mit, der an Linux und Co erinnernde Umgebungsvariablen realisiert. Der wichtigste Anwendungsfall dafür ist die Konfiguration eines WLANs, unter dem ein unkonfiguriertes Board Kontakt zu Funknetzen aufzunehmen sucht.
Die im Rahmen des Start-Prozesses eingelesene Datei muss dabei nach folgendem Schema im Stammverzeichnis entstehen:

1tamhan@TAMHAN18:/media/tamhan/CIRCUITPY$ sudo touch .env
2tamhan@TAMHAN18:/media/tamhan/CIRCUITPY$ sudo gedit .env

Für eine grundlegende Exponierung des Web-Interfaces reicht folgender Inhalt aus:

1CIRCUITPY_WIFI_SSID=Tamoggemon Holding k.s. WiFi BA2
2CIRCUITPY_WIFI_PASSWORD=pwhierrein
3CIRCUITPY_WEB_API_PORT=80
4CIRCUITPY_WEB_API_PASSWORD=hallotam

Nach dem Abspeichern empfiehlt sich ein beherzter Druck auf den Reset-Knopf, um den Prozessrechner neu zu starten. Er präsentiert dann das in Abbildung eins gezeigte Schirmbild.

Bildquelle: Tamoggemon Holding KS.

Auffällig ist hier die am oberen Bildschirmrand eingeblendete Statusleiste, die über den Zustand des Boards informiert.

Browserbasierte Interaktion mit dem Evaluationsboard

Das Ausliefern und Ausführen von Code wird in der Welt von CircuitPython als „Workflow“ bezeichnet. Unter der URL https://docs.circuitpython.org/en/latest/docs/workflows.html finden sich weitere Informationen zu den verschiedenen möglichen Workflows. Wir wollen hier – schon im Interesse der Lustigkeit – den neuen, browser basierten Workflow verwenden. Er setzt eine WLAN-Verbindung voraus, die durch Nutzung der .env-Datei konfiguriert werden kann.
Da der Clue kein WLAN-Modul mitbringt, müssen wir an dieser Stelle auf den Raspberry Pi Pico W umstellen. Der „für ihn“ vorgesehene Python-Port liegt unter der URL https://circuitpython.org/board/raspberry_pi_pico_w/, und lässt sich wie jede andere .UF 2-Datei installieren.
Nach einem Neustart kann ein Nmap-Lauf für Klarheit sorgen – zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels scheint der Raspberry Pi Pico W allerdings noch nicht im WLAN auf. Nach dem Starten des Mu-Editors können Sie in der REPL nach folgendem Schema die IP-Adresse überprüfen:

1>>> import wifi
2>>> print(“My IP address is”, wifi.radio.ipv4_address)
3My IP address is 0.0.0.0

Das Zurückgeben von 0.0.0.0 informiert uns dann darüber, dass der automatische Verbindungsaufbau fehlgeschlagen ist. Dies lässt sich auf der Kommandozeile nach folgendem Schema beheben:

1>>> wifi.radio.connect(“Tamoggemon Holding k.s. WiFi BA2”, “passhier”)
2>>> print(“My IP address is”, wifi.radio.ipv4_address)
3My IP address is 192.168.2.133

Leider funktioniert der Workflow zum Zeitpunkt der Drucklegung überhaupt nicht – ein Nmap-Scan zeigt nun wie in der Abbildung gezeigt, dass keine offenen Ports zur Verfügung stehen.

Bildquelle: Tamoggemon Holding K. S.

Unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=Lgo6Eq1EIuc&t=550s bietet Adafruit allerdings ein Video an, das die Nutzung des Webeditors auf einem ESP32-Board demonstriert. Besonders interessant ist daran, dass der Codeeditor – analog zu Threema Web – den Gutteil der Ressourcen nicht aus dem Speicher des Boards, sondern aus dem Internet beschafft.

Bildquelle: AdaFruit

Wer die URL https://code.circuitpython.org/ aufruft, findet ausserdem schon jetzt den in der Abbildung gezeigten Codeeditor.

Bildquelle: Screenshot

DMA-AD und DMA-DA

Dass DMA-Modi bei AD- und DA-Konvertern insbesondere im Zusammenspiel mit emulierten Sprachen zu einer Performance-Steigerung führen, dürfte bekannt sein – Interaktionen mit der HAL sind und bleiben nun mal Performance-ineffizient.
Mit dem unter https://docs.circuitpython.org/en/latest/shared-bindings/analogbufio/index.html#module-analogbufio im Detail beschriebenen analogbufio-Feature bekommt CircuitPython nun eine neue Funktion, die – derzeit nur am RP 2040 – nach folgendem Schema ganze Puffer ein- oder ausliest:

1import analogbufio
2import array
3from board import *
4
5length = 5000000
6mybuffer = array.array(“H”, 0x0000 for i in range(length))
7adc_in = analogbufio.BufferedIn(GP26, mybuffer, length)
8analogbufio.read()
9print(*mybuffer)
10adc_in.deinit()

Mehr erfahren

Die in den Release Notes angeführten Änderungslisten fallen im Allgemeinen sehr kompakt aus. Unter der URL https://docs.circuitpython.org/en/latest/ findet der geneigte Leser allerdings eine Version der Onlinedokumente, die auf die aktuellste Betaversion der Runtime zugeschnitten sind.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Neue Bauteile: uBlox-M2-Karten, IR-Spektrometerchip, NiMH-Lade-IC, Batteriesimulator uvm

Egal ob Regen oder Sonnenschein: neue Bauteile erscheinen immer, und warten nur darauf, ihnen Arbeit abzunehmen. Neben SMD-Widerständen hoher Lastfähigkeit bietet uBlox M.2-Karten mit häufig verwendeten Funkmodulen an. BK Precision schickt einen Batteriesimulator ins Rennen, während TI einen Lade-IC und einen ob seines integrierten Speichers interessanten DAC offeriert.

Ohmite: SMD-Widerstände als “Blitzableiter”

Attenuatoren bekommen – Stichwort Lastabwurf im Automobilbereich – kurzfristig unschöne Spannungen zu Gesicht. Zenerdiodenschaltungen können diese oft abfangen, wenn da nicht das leidige Problem mit der maximalen Verlustleistung wäre.
Mit der vor Allem für den Medizinbereich vorgesehenen TFSS-Serie schickt Ohmite nun Dickschichtwiderstände ins Rennen, die Leistungen von 0.5 bis 2 Watt aufnehmen können. Kurzfristig sind wesentliche Überschreitungen dieser Maximallast erlaubt:

1Momentary overload capability is 5 times rated power for 1 second or 2 times
2rated power for 5 seconds.

TI DACx3202 – Zweikanal-DAC mit 10 oder 12bit Auflösung, Remanentspeicher und Tristate-Ausgang

Mit der leider nur im WQFN-Gehäuse vorliegenden DACx3202-Serie schickt TI zwei DA-Wandler ins Rennen, deren beiden Ausgangskanäle erstens eine Tristate-Funktion, und zweitens wahlweise entweder als Strom- oder als Spannungsquelle arbeiten können. Als Interface dient wahlweise I2C, SPI oder der PMBus. Die Reaktionszeit auf Eingabeänderungen gibt TI mit durchschnittlich 10 Mikrosekunden an.

Bildquelle TI, via https://www.ti.com/lit/ds/symlink/dac53202.pdf

Interessant ist nach Ansicht des Autors der integrierte Flashspeicher, in dem beispielsweise Korrekturwerte “remanent” gespeichert werden können. Im Datenblatt findet sich die in der Abbildung gezeigte Applikation, die eine prozessorlose “Kalibration” eines Netzgeräts illustriert.

1A powersupply margining and scaling circuit is used to trim, scale, or test the output of a power converter.

Bildquelle TI, via https://www.ti.com/lit/ds/symlink/dac53202.pdf

uBlox bietet M2-Karten an

Die Integration eines Funkmoduls – egal ob von QuecTel, Telit oder uBlox – artet schnell in Arbeit aus. uBlox begegnet diesem Problem nun durch das Anbieten einiger schlüsselfertiger M2-Karten, die analog zu einer PCMCIA-Karte direkt in Systeme integrierbar sind. Der Fokus liegt dabei auf WLAN- und Bluetoothmodulen: das MAYA-Modul kostet 35, das JODY-
Modul 45USD.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Adapter ADP-uSD-M2: er kostet sportliche 45USD, erlaubt aber die Nutzung der M2-Module in MicroSD-Slots.

Bildquelle: ublox

Amphenol RF Extreme Exposure: IP67-zertifizierter HF-Stecker

Hochfrequenzsignale und ihre Stecker sind ein lehrbuchfüllendes Thema, auch die Kalibration von VNAs beschäftigt diverse Mailinglisten immer wieder ausgiebig. Wer sein HF-Signal in eine “widerborstige” Umgebung bringen muss, bekommt von Amphenol mit der RF Extreme-Serie eine Lösung angeboten. Die Maximalfrequenz der Stecker liegt dabei – je nach Preisklasse – zwischen 6 und 18 GHz. Insbesondere in der Schifffahrt interessant ist ausserdem, dass Amphenol bis zu 720 Stunden Salzwasserrobustheit garantiert.

Texas Instruments: BQ25172-NiMH-Lade-IC erleichtert Akku-Integration

Nickelmetallhydridakkus stellen eine “gutmütigere” Alternative zu LiIon-Akkus dar, die außerdem im Idealfall für den Endkunden wechselbar sind. Mit dem BQ25172 bietet Texas Instruments nun einen Ladekontroll-IC für diese Zellenchemie an, der in Hunderterstückzahlen rund 1.3USD kostet, dafür aber “nur” per Konstantstromverfahren lädt. Die Programmierung des Ladestroms erfolgt dabei durch einen Widerstand, der Akku kann im Betrieb geladen werden und kann eine bis sechs Zellen umfassen.

(Bildquelle: TI, via https://www.ti.com/lit/ds/symlink/bq25172.pdf)

Laird: IWC SMD-Induktoren mit 2 bzw 5% Toleranz

Laird Performance Materials bringt eine neue Spulenserie auf den Markt, die in den SMD-Formaten 0402 (in Tabelle gezeigt), 0603, 0805 und 1008 erhältlich sein wird. Die Genauigkeit im Bereich von 2 bis 5% – je nach Serie – ist erwähnenswert; der maximale Spulenstrom liegt je nach ausgewähltem Typ zwischen 30 und 1000 mA. Ob der Induktivität von 22 bis 1000 nH dürfte eine Nutzung in Schaltreglern eher unwahrscheinlich sein – Einsatzgebiet sind ob der SRFs im Bereich von 1 bis 2.8GHz eher Filter und Antennenanpassungssysteme.

(Bildquelle: Laird)

ams OSRAM AS7421-DOLT – 64-kanäliger IR-Spektrometerchip

ams OSRAM präsentiert einen in Einserstückzahlen rund 25 US-Dollar kostenden Spektrometerchip: der AS7421-DOLT enthält eine Lichtquelle und die notwendigen Filter, um im Bereich von 750nm bis 1050nm Informationen zur Reflektivität zu liefern.

(Bildquelle: ams OSRAM)

Spezifische Informationen über die Empfindlichkeit der einzelnen Sensoren finden sich im Datenblatt ebenfalls, die Abbildung informiert grafisch.

(Bildquelle: ams OSRAM)

BK Precision bietet Batteriesimulator bzw Batterietestsystem an

BK Precision – das Unternehmen war in der Vergangenheit sehr aktiv, dann einige Zeit kaum am Markt vertreten, um seit rund vier Jahren wieder mehr Aktivität zu zeigen – bietet mit der BCS640x-Serie eine Gruppe von Labornetzteilen an, die für die Arbeit mit Batterien optimiert sind. Zum Zeitpunkt der Drucklegung gibt es dabei zwei Modelle, die sich in Kanalzahl und Leistungsdaten unterscheiden.

(Bildquelle: BK Precision)

Beide Geräte können dabei Batterien sowohl laden bzw entladen, als auch als Batteriesimulator agieren. Dabei handelt es sich um ein Sonderregime, in dem das LNT – siehe auch Abbildung – anhand eines Batterieprofils Innenwiderstand und Ausgangsspannung anpasst.

(Bildquelle: BK Precision)

Renesas: RZ/Five ab sofort erhältlich

Die Renesas-Version einer MPU auf Basis eines RISC-V-Kerns haben wir im März unter https://www.mikrocontroller.net/topic/533357 vorgestellt. Nun sind die Bauteile bei Distributoren verfügbar, Hunderterstückzahlen kosten pro Stück rund 12 USD.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Espressif: QuickTrack-Zertifikation, semioffizielle Billigung von SquareLine Studio als GUI-Stack

Trotz der Ante Portas stehenden Entwicklerkonferenz schickt Espressif auch diesen Monatsbeginn seine übliche Nachrichtensammlung ins Rennen. Neben schon Bekanntem gibt es nun die Erreichung der QuickTrack-Zertifikation zu vermelden, ausserdem scheint man sich im Hause Espressif auf einen GUI-Stack festzulegen.

ESP32-C2 erreicht QuickTrack-Zertifikation der WiFi Alliance

Obwohl die WiFi Alliance – anders als ihr für Bluetooth zuständiger Kollege – Kleinunternehmen nicht nennenswert belästigt, gilt doch, dass die Nutzung mancher Symbole bzw. Logos das Durchlaufen eines Tests voraussetzt (siehe https://www.wi-fi.org/certification/wi-fi-test-tools).
Mit QuickTrack (siehe PDF unter https://www.wi-fi.org/download.php?file=/sites/default/files/private/QuickTrack_Highlights_202105.pdf) steht seit einiger Zeit ein Spezialprogramm zur Verfügung, das Nutzern bestimmter “vorzertifizierter” WLAN-Module bzw WLAN-Chips einen schnelleren Weg zur endgültigen Zertifikation anbietet.

(Bildquelle: WiFi Alliance)

Im Hause Espressif ist bei Verwendung des C2 die folgende Standardgruppe ansprechbar:

1WiFi CERTIFIED n
2WiFi CERTIFIED WMM
3Protected Management Frames
4WPA2
5WPA3

Wichtig ist, dass dabei nicht unerhebliche Kosten anfallen:

1License fee
2For developers who use the QuickTrack method inhouse, the license
3fee per device is $7,500. Those who utilize QuickTrack through an ATL
4should contact the ATL for testing fees.
5
6. . .
7Eligible members
8The QuickTrack methodology is available to Sponsor, Contributor, Affiliate, and Small Business Introductory Participant
9members. Members may use an ATL for this method, or become a Member Conformance Test Laboratory (MCTL) and
10conduct QuickTrack testing inhouse.

Espressif: SquareLine Studio al GUI-Stack “empfohlen”

Espressif hat sich bisher im Bezug auf den bevorzugten GUI-Stack nicht festgelegt – anders als STMicroelectronics und Co bietet man auch keine hauseigene GUI-Software an. Aus der Logik folgt, dass das vom API-Design her mitunter etwas komplizierte LVGL in ESP32-Bereichen rasch und umfangreich Fuß fassen konnte.
In der diesmonatigen News-Sammlung verweist Espressif nun auf den unter https://blog.espressif.com/making-the-fancy-user-interface-on-esp-has-never-been-easier-e44e79c0ae3 bereitstehenden Artikel eines Entwicklers, der ein als SquareLine Studio bezeichnetes WYSIWYG-Werkzeug für LVGL en Detail erklärt.
Im Prinzip handelt es sich dabei um ein an Qt Studio und Co erinnerndes Werkzeug, das die grafische Konfiguration der GUIs erlaubt.

(Bildquelle: Espressif)

Wichtig ist, dass es sich dabei nicht um quelloffene Software handelt – anders als LVGL selbst ist die Nutzung von SquareLine Studio, siehe auch die Abbildiung, kostenpflichtig.

(Bildquelle: https://squareline.io/pricing/licenses)

Ob bzw inwiefern Espressif im Laufe der Zeit mit SquareLine eine “Sonderlizenz” abschließen wird, ist noch nicht abschätzbar – andererseits wäre es ein durchaus gangbarer nächster Schritt zur weiteren Konsolidierung des Entwicklerökosystems.

Bereits Bekanntes: Dual-Antennen-Board, Arduino Cloud-Unterstützung

Im Interesse der Vollständigkeit – in der diesmonatigen News-Sammlunf erwähnt Espressif auch, dass die Arduino Cloud fortan weitere Varianten von ESP32-Chip unterstützt – wir hatten die Meldung bereits unter https://www.mikrocontroller.net/topic/543196.
Ebenso “neu”, aber schon unter https://www.mikrocontroller.net/topic/543710 beschrieben, ist das neue Entwicklerkit für den mit zwei Antennen ausgestatteten WROOM-DA. Interessant ist daran, dass die offizielle Ankündigung nach wie vor ein mit nur einer Antenne ausgestattetes Modul auf der Platine zeigt.

Bildquelle: SparkFun

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Nachrichten-Mix: Neues von Smart Home, Agrarelektronik und Automotive

Sowohl in Sachen Smart Home als auch im Automotivebereich gibt es diese Woche Neuigkeiten. Das Matter-Protokoll steht in Version 1.0 zur Verfügung, Infineon tritt dem eeBus- und dem Matter-Standard bei, während NXP einen Wettbewerb für Agrardrohnen startet. Was es sonst Beachtenswertes gibt, klärt unser News-Roundup.

eeBus-Konsortium erhält Verstärkung durch Infineon

Der für die Energieverwaltung vorgesehene eeBus wird seit längerer Zeit von diversen Whiteware-Herstellern wie BoschSiemens unterstützt. Vor wenigen Tagen trat auch Infineon dem Standardisierungsgremium bei, und veröffentlichte unter Anderem die gezeigte Abbildung zur “Verortung” des neuen Protokolls in der infineon’schen Smart Home-Architektur.

Bildquelle: https://www.infineon.com/cms/en/about-infineon/press/market-news/2022/INFXX202210-001.html

Als Beitritts-Motivation führt Infineon in der offiziellen Pressemitteilung, die übrigens ohne Erwähnung von neuen Chips auskommt, folgendes an:

1The continuous and collaborative coordination of members in working groups at eye level is creating a unified and vendorindependent communication solution which is essential for bidirectional charging and a decentralized power grid, said Andreas Urschitz, Chief Marketing Officer of Infineon. With EEBus special focus on energy management, bidirectional end user devices can be integrated into the Smart Grid, easy and efficiently.

Matter 1.0 ist final

Die seit 2019 laufende Entwicklung von Matter hat nun zum Release der Version 1.0 der Spezifikation geführt: Mitglieder des Standarisierungsgremiums Connectivity Standards Alliance, ehemals als Zigbee Alliance bekannt, können ab sofort zum Download der finalen Dokumente schreiten.

Bildquelle: https://csa-iot.org/newsroom/matter-arrives/

Zur Erinnerung: Matter ist ein auf TCP/IP basierendes Protokoll, das die Vernetzung verschiedener Komponenten des Smart Homes erleichtern bzw auf eine herstellerunabhängige Art realisiert. Ob der breiten Unterstützung diverser Ökosystemteilnehmer (von IKEA bis Apple) dürfte hier mit Erfolg zu rechnen sein – Espressif bietet unter https://www.espressif.com/en/news/Matter_Series_Blogposts für ESP32-Entwickler optimierte Informationen an.

Infineon tritt Matter-Standard bei

Regnet es, so schüttet es – Infineon trat auch dem Matter-Standard bei. Anders als im Fall des eeBus bietet Infineon hier allerdings einige schlüsselfertige Komponenten an, die unter https://www.infineon.com/cms/en/product/promopages/matter/ en Detail beschrieben sind:

1The new PSoC® 62S2 WiFi BT Pioneer Kit helps developers and engineers achieve reliable, ultralow power Matter over WiFi solutions and helps them get to market faster.
2 The combination of PSoC 6x ULP MCU and AIROC CYW43xx Bluetooth/WiFi SoCs supports a very reliable, low power implementation of Matter over WiFi edge devices, while provisioning over Bluetooth/Bluetooth Low Energy. 
3 The highperformance, lowpower AIROC CYW30739 multiprotocol SoC (Bluetooth Low Energy 5.3, IEEE 802.15.4 ) is one of the first to complete Thread 1.3 certification, the foundation for Matter over Thread devices.
4 Mattercompatible OPTIGA security solutions easily integrate into embedded systems to protect the confidentiality, integrity and authenticity of information and devices. The solutions scale from basic authentication chips to sophisticated implementations.

STMicroelectronics: AIS25BA-Sensor für Fahrgeräuschunterdrückung

Elektromobilität – bitte keine Debatte über ihre Vor- und Nachteile – ermöglicht durch die Elimination des Verbrennungsmotors wesentlich ruhigere Kabinen. STMicroelectronics bietet mit dem AIS25BA(https://www.st.com/en/mems-and-sensors/ais25ba.html) nun einen MEMS-Sensor an, der als Datenquelle für aktive Geräuschkompensation vorgesehen ist.

Bildquelle: Datenblatt

Das im LGA-Gehäuse vorliegende und mit einem TDM-Interface ausgestattete Bauteil wird von ST unter Anderem ob seiner extremen Rauscharmut beworben:

1Der 3AchsenBeschleunigungssensor AIS25BA von ST wurde eigens zur Verbesserung der Genauigkeit von RNCSystemen entwickelt. Mit 30 µg/Hz (X und YAchse) bzw. 50 µg/Hz (ZAchse) weist der Baustein eine extrem niedrige Rauschdichte auf, die um bis zu 58 % besser ist als bei den besten konkurrierenden Produkten.
2
3Infolge dieser herausragenden Rauscheigenschaften reicht der Frequenzgang bis 2,4 kHz und deckt damit das komplette, für die Geräuschkompensation im Fahrzeuginnenraum relevante Spektrum ab. Die GesamtLatenz des Sensors von 266 µs soll dem System ferner genügend Zeit einräumen, um in Echtzeit die notwendigen GeräuschkompensationsSignale zu erzeugen.

NXP: HoverGames mit Fokus auf Landwirtschaft

Während ST voll auf den Automotivebereich setzt, scheint NXP den Drohnenbereich als lukrativeres Spezialisierungsziel zu betrachten. Mit der dritten Auflage der HoverGames geht das Chiphaus nun auf die Suche nach agrardrohnenbezogenen Ideen.

Bildquelle: https://www.hackster.io/contests/nxp-hovergames-challenge-3

Interessant ist daran das unter https://nxp.gitbook.io/hovergames/ bereitstehende GitBook, das die als Basis des Wettbewerbs dienende Handbuch. NXP stellt mit dem RDDRONE-FMUK66 ein dediziertes Entwicklerkit zur Verfügung, das auch abseits des Wettbewerbs nützlich sein könnte.

Bildquelle: NXP

Espressif: Ankündigung der Entwicklerkonferenz nun auf Englisch

Obwohl die Industrie noch auf den diesmonatlichen ESP32-News-Roundup wartet, gibt es eine kleine Neuerung. Die Meldung zur ESP32-Entwicklerkonferenz (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/543710) wurde stillschweigend ins Englische übersetzt.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Espressif, ST und Renesas: Neue Ressourcen für Entwickler!

Nutzer dreier Mikrocontroller-Plattformen bekommen neue Portale und Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um die alltägliche Entwicklung-Arbeit einfacher zu gestalten. Eine Liste neue Ressourcen für Espressif-, Renesas-und ST-Nutzer, die vielleicht viele Mannstunden sparen.

Espressif: erste digitale Entwicklerkonferenz.

Offensichtlich durch den vor wenigen Tagen angekündigten ARM Dev Summit inspiriert, bietet Espressif ab sofort – wie in ab der Abbildung gezeigt – einen online-Kongress an, der über Neuerungen im Bereich der ESP32-Plattform informieren soll.

(Bildquelle: https://www.espressif.com/en/news/Espressif_DevCon22?)

„Interessant“ ist am Kongress, dass die offizielle Ankündigung im Espressif Newsroom derzeit nur in chinesischer Sprache zur Verfügung steht.
Wer sich „anmelden“ möchte, kann dies unter der URL https://devcon.espressif.com/ bewerkstelligen. Interessant ist, dass die dortige Webseite – siehe auch Abbildung – englische Vorträge anpreist. Warum die unter der URL https://www.espressif.com/en/news/Espressif_DevCon22? bereitstehende Meldung derzeit nur in chinesische Sprache zur Verfügung steht, ist unklar.

(Bildquelle: Espressif)

Espressif: Entwicklermodul auf Basis des Zweiantennen-ESP32 verfügbar.

Mit dem unter https://www.mikrocontroller.net/topic/518744 im Detail besprochene WROOM-DA bietet Espressif seit einiger Zeit ein Funkmodul an, das ob des Vorhandenseins von zwei Antennen in vielen Situationen bessere Leistungen erbringt.
Ab sofort steht das Modul auch in Form einer als ESP32 DevKitC Dual Antenna bezeichneten Entwickler-Platine zur Verfügung, die – beispielsweise – bei SparkFun unter https://www.sparkfun.com/products/19900 um 15 US-Dollar erhältlich ist.

(Bildquelle: SparkFun)

STMicroelectronics: Code-Repositorium auf GitHub

Spätestens seit der Übernahme von Atollic hat STMicroelectronics ein durchaus umfangreiches Entwicklungs-Ökosystemen. Bisher waren die Ergebnisse diese Arbeit allerdings vergleichsweise schwierig an einem Platz zu ernten.
Mit dem STM32 Hotspot bietet STMicroelectronics nun ein „zentralisiertes“ Repositorium auf GitHub an, auf dem der Gutteil der von STMicroelectronics hausintern entwickelte Code zur Verfügung gestellt wird.

(Bildquelle: STMicroelectronics, via https://github.com/stm32-hotspot)

Im Bereich der angebotenen Software herrscht dabei buntes Allerlei – neben den diversen Out of Box-Demonstrationsprogrammen bietet ST auch Utility-Bibliotheken an.

Renesas: „Formalisierung“ der Entwickler-Community

Das auf den ersten Blick nach einem Skriptkiddy-Hangout klingende Entwicklerservice RenesasRulz hat sich seit längerer Zeit zu einem – mehr oder weniger – offiziellen Renesas-Forum entwickelt. Mit einer heute herausgegebenen Pressemeldung kündigt Renesas die Umbenennung an – fortan wird der Dienst unter dem Namen Renesas Engineering Community bekannt sein.
Ganz analog zum leider mittlerweile verblichenen Forum Nokia gilt auch hier, dass das Renesas explizit die „Zusammenarbeit“ zwischen offiziellem und freiwilligen Usern betonen möchte:

1In addition, because our community is a group made up of both Renesas staff, as well as design engineers like you, knowledge sharing and peertopeer discussion is accessible around the clock and around the world.

Interessant ist außerdem noch, dass Renesas eine Art „Quality of Service“ verspricht:

1Finally, our staff is committed to providing initial responses to your questions within two business days. This means that you will get help quickly and accurately so that you can complete your design and get to market faster. While our name may have changed, our commitment to the best possible service has not!

Qt 6.4 verfügbar

Zu guter letzt sei noch darauf hingewiesen, dass die Qt Company ihr hauseigenes Crossplattform-Framework aktualisiert hat. Besonders wichtig ist dabei, dass die WebAssembly-Ausführungsumgebung ab sofort nicht mehr experimentell, sondern „Final“ ist.
Aus den unter https://www.qt.io/blog/qt-6.4-released en Detail beschriebenen neuen Funktionen empfand der Autor vor allem die folgenden Module nennenswert:

1x) Qt HTTP Server (TP)
2x) Qt TextToSpeech
3x) Qt VNC Server (nur kommerziell)

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Buntes Allerlei: Prozessrechner, FTDI-Verfügbarkeit und vieles andere mehr

Freunde der Prozessrechner dürfen sich auf Alternativen freuen: Shenzhen Xunlong bietet ein Alternativmodell zum Pi 400 an, während es im Raspberry Pi Pico-Format fortan auch einen ESP32 gibt. Zudem stehen einige neue Bauteile und ein preiswertes Thermokameramodul in den Startlöchern. Zu guter Letzt wird die ARM DevCon auch dieses Jahr online ausgetragen.

Raspberry Pi 400-Konkurrent lieferbar

Shenzhen Xunlongs Antwort auf den Raspberry Pi 400 war hier beispielsweise unter https://www.mikrocontroller.net/topic/538183 schon Thema. Ab Sofort ist die Platine bei AliExpress käuflich erhältlich – ohne Stromversorgung, aber mit Versand kostet der Rechner unter https://www.aliexpress.com/item/1005004771963898.html gute 150 EUR.

(Bildquelle: AliExpress)

M5Stack: preiswertes Thermokameramodul

Der MLX90640 mag ob seiner Auflösung von nur 32×24 Pixeln nicht mit anderen Sensoren mithalten können, ist aber sehr preiswert. Der Sensorikspezialist M5Stack bietet mit dem unter https://shop.m5stack.com/products/thermal-camera-2-unit-mlx90640-110-degree-fov bereitstehenden Board nun ein vergleichsweise preiswertes schlüsselfertiges System an.

(Bildquelle: https://shop.m5stack.com/products/thermal-camera-2-unit-mlx90640-110-degree-fov)

Als Microcontroller steht dabei ein ESP32-PICO-D4 zur Verfügung, was die Implementierung lokaler Intelligenz am Sensor erleichtert. Für die Kommunikation mit dem Host setzt M5Stack dann auf I2C.

BananaPi: Pico-Alternative mit ESP32

BananaPi greift die Uptoniten im Bereich Pico an – der BananaPi PicoW-S3 ist ein auf einem ESP32-S3 basierender Rechner, der vom Formfaktor her mit dem Pico kompatibel ist. Anders als das auf dem RP2040 basierende Board steht hier allerdings mehr RAM und ein Bluetoothtransmitter zur Verfügung.

(Bildquelle: https://de.aliexpress.com/item/1005004775859077.html)

(Bildquelle: https://de.aliexpress.com/item/1005004775859077.html)

QuecTel SC680A – Smart Module für IoT-Aufgaben, die Rechenleistung benötigen

Mit Smart Modules bieten alle größeren IoT-Modulanbieter Funkmodule an, die auch das für die Ausführung von Android notwendige SoC samt Arbeitsspeicher und Co integrieren. Primärer Anwendungsfall der Bauteile war bisher die Realisierung von Smart Displays und ähnlichen, eher anspruchslosen Aufgaben.

(Bildquelle: QuecTel)

Mit dem SC680A schickt QuecTel nun ein Modul ins Rennen, das auf Embedded AI-Aufgaben optimiert ist:

1Utilizing the Qualcomm QCM4290 platform, Quectels SC680A module adopts a customized 64bit ARM v8.0 compliant octacore Kryo 260 application processor for increased speed and robust ondevice performance.
2
3. . .
4
5The Quectel SC680A contains an embedded Android 12 operating system which allows for future iterative upgrades to Android 13 or 14 and are suitable for Google GMS certification. Equipped with a powerful Adreno 610 GPU, the module supports a maximum of four cameras and up to 25 MP dual cameras to work simultaneously.

Neue SigFox-Kunden

Die Querelen um die SigFox-Mutterorganisation haben dem Funkstandard nicht übermäßig geschadet – der im Allgemeinen gut informierte Branchennewsdienst enterpriseiotinsights berichtet von zwei Neukunden für das Funksystem. Kunde eins (https://enterpriseiotinsights.com/20220927/internet-of-things-4/citymesh-and-sensolus-strike-two-way-deal-on-sigfox-tracking-in-belgium) ist ein in Belgien ansässiges Unternehmen, das seine Tracker fortan im von Citymesh betriebenen SigFox-Netz funken lässt.
Kunde Nummero zwei (https://enterpriseiotinsights.com/20220926/internet-of-things-4/new-zealand-glass-manufacturer-agp-connects-trolley-fleet-to-thinxtras-sigfox-network) ist das in Neuseeland ansässige Unternehmen Architectural Glass Products – es wird SigFox zur Verfolgung von Glasböcken einsetzen.

FTDI: neue Chipserie mit besserer Verfügbarkeit

Wer in den letzten Monaten auf FTDI basierende Projekte realisieren wollte, war meist mit der eher schlechten Verfügbarkeit konfrontiert. FTDI begegnet diesem Problem nun durch Einführung einer neuen Serie von Chips.

(Bildquelle: FTDI)

Leider hält sich das Unternehmen sonst bedeckt, wenn es um Neuerungen oder Änderungen in der Serie geht:

1To improve our supply efficiency on the popular RSeries, FTDI has launched a new RNSeries which are designed / manufactured according to the current RSeries specification.
2
3The RNseries are drop in pincompatible replacements for the equivalent RSeries in nearly 100% of all design cases.

STMicroelectronics: LED-Treiber mit CAN FD-Interface

Die Ansteuerung von Leuchtdioden im Automotivebereich erfolgt immer häufiger über den CAN-Bus. Mit dem L99LDLH32 schickt ST nun einen Baustein ins Rennen, der bis zu 32 Einzeldioden ansteuern kann.

(Bildquelle: ST Microelectronics)

Das im QFN48-Format vorliegende Bauteil ist sonst – im Prinzip – eine Abart des LED1202; interessant ist vor Allem das Voranschreiten von CAN FD.

ARM Dev Summit – abermals komplett virtuell

ARM wird den hauseigenen Entwicklerkongress auch diesmal rein online abhalten. Die erste Talk-Runde ist am 26. Oktober – die (kostenlose) Anmeldung ist unter der URL https://reg.rainfocus.com/flow/arm/devsummit22/register/page/info? möglich.

(Bildquelle: ARM)

Whitepaper vergleicht Thinger und ThingsBoard

Sowohl Thinger als auch ThingsBoard sind im Bereich der “unabhängigen” IoT-Plattformen durchaus populär. SIGS DataCom bietet nun ein kostenloses Whitepaper an, das die beiden Systeme vergleicht. Die Datei lässt sich unter https://www.sigs-datacom.de/wissen/whitepaper/iot-plattformen-thinger-thingsboard-im-grossen-vergleichstest downloaden.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Raspberry Pi Pico W – Analyse der Veränderungen

Der Raspberry Pi Pico W kombiniert den RP 2040-Mikrocontroller mit einem aus dem Hause Infineon stammenden WLAN-Modul. Wie die „praktische Integration“ auf MicroPython-Ebene gelöst ist, wie die Programmier-Schnittstellen ausfallen und welche Unterschiede Umsteiger beachten müssen, klärt dieser Folgeartikel.

Zum Geleit

Statt einer Einleitung sei auf den unter der URL https://www.mikrocontroller.net/topic/542304 bereitstehenden Vorgängerartikel verwiesen – er enthält eine „grobe“ Beschreibung der Hardware des RP2040 bzw. Raspberry Pi Pico W, und geht auch darauf ein, warum das WLAN-Modul nicht von „Towarisch Haxxor“ in ein WLAN-Bluetooth-Modul umgewandelt werden kann.

Erstes Problem: LED!

So gut wie alle als „Embedded-Boards“ vorgesehene Prozessrechner bringen eine Hello World-Leuchtdiode mit – die ein Arduino Uno mit dem berühmten-berüchtigten Pin dreizehn verbundenen Diode ist seither quasi Standard.
Am Raspberry Pi Pico lässt sich die LED unter MicroPython nach folgendem Schema aktivieren:

1from machine import Pin
2led = Pin(25, Pin.OUT)
3led.value(1)
4led.value(0)

Am Raspberry Pi Pico W gibt es in diesem Bereich eine Umstellung: Die Leuchtdiode ist nicht mehr direkt mit dem Mikrocontroller gebunden, sondern wird nun über das Funkmodul angesprochen, das seinerseits nämlich ebenfalls eine Gruppe von GPIO-Pins exponiert.
Der zum Blinken mit dem neuartigen Raspberry Pi notwendige Code sieht folgendermaßen aus:

1from machine import Pin
2led = Pin(“LED”, Pin.OUT)
3led.on()
4led.off()

Erkennung der Unterschiede

Es gibt immer wieder Situationen, in denen ein Skript davon profitieren könnte, wenn es per Reflexion zur Laufzeit feststellen kann, auf „welcher Art“ von Uptonitischern Prozessrechner es gerade zur Ausführung gelangt.
„Direkt“ wird dieses Begehr in der Runtime nicht unterstützt – die Dokumentation teilt dem Entwickler lapidar folgendes mit:

1There is no direct method for software written in MircoPython to discover whether it is running on a Raspberry Pi Pico or a Pico W by looking at the hardware

Zur Umgehung des Problems stehen allerdings gleich zwei Codesnippets zur Verfügung, die wir nach folgendem Schema unkommentiert stehen lassen wollen:

1import network
2if hasattr(network, “WLAN”):
3 print (“Pico W)
4
5– – – – – –
6
7>>> import sys
8>>
9>> sys.implementation
10(name=’micropython’, version=(1, 19, 1), _machine=’Raspberry Pi Pico W with RP2040′, _mpy=4102)

Verbindungsaufbau per WLAN!

Funkstacks stehen seit jeher – zumindest bis zu einem gewissen Grad – in der Reputation, nicht sonderlich benutzerfreundlich zu sein. Nicht umsonst warb Texas Instruments bei der Auslieferung eines neuen Chips damit, dass der hauseigene Stack „menschenfreundlich“ konzipiert und leicht zu bedienen sei.
Für den Verbindungsaufbau zu einem „in der Umgebung“ befindlichen WLAN ist auf dem Raspberry Pi Pico W nach folgendem Schema aufgebauter Code notwendig:

1wlan.connect(“Tamoggemon Holding k.s. WiFi BA2”, “pwd”)
2max_wait = 10
3while max_wait > 0:
4 if wlan.status() < 0 or wlan.status() >= 3:
5 break
6 max_wait -= 1
7 print(waiting for connection)
8 time.sleep(1)

Angemerkt sei an dieser Stelle allerdings, dass es sich dabei um kein Raspberry Pi-Spezifikum handelt: Wer MicroPython beispielsweise auf einem ESP 32 verwendet, findet – zumindest im Allgemeinen – dieselbe API vor. Weitere Informationen hierzu finden sich auch im unter https://datasheets.raspberrypi.com/picow/connecting-to-the-internet-with-pico-w.pdf bereitstehenden PDF.

Analyse des Strombedarfs

Dass WLAN für Ultra-Low-Power-Anwendungen eher schlecht als recht geeignet ist, können wir bei Lesern von Microcontroller.net als bekannt annehmen. Im Interesse der Lustigkeit hat der Autor trotzdem einige Energieverbrauchs-Messungen durchgeführt.
Im Interesse der Fairness sei an dieser Stelle angemerkt, dass das WLAN-Modul „von Haus aus“ in einen Stromsparmodus arbeitet. Wer die „maximale“ Leistung abrufen möchte, muss dies durch nach folgendem Schema aufgebauten Code tun:

1wlan = network.WLAN(network.STA_IF)
2wlan.active(True)
3wlan.config(pm = 0xa11140)

Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, „wie“ Energieversorgung und Messung erfolgten. Im Interesse der Bequemlichkeit setzte der Autor sowohl für die Stromversorgung als auch für die Messung der Energieaufnahme auf sein Labornetzteil Hewlett Packard 6624A.
Der Raspberry Pi Pico bekam anfangs folgendes Script als main.py eingeschrieben:

1from machine import Pin
2import time
3led = Pin(25, Pin.OUT)
4while 1:
5 led.value(1)
6 time.sleep(5)
7 led.value(0)
8 time.sleep(2)

Die Energieversorgung erfolgt über Vsys – Vbus wäre direkt mit dem USB-Kabel verbunden, und würde dem 6624A das “Grillen” des USB-Hubs erlauben, wenn man das (immer empfehleswerte) Abstecken des Kabels vergisst. Das 6624A mass dann jedenfalls zwischen 17 und 20 mA Stromverbrauch.
Am Zero W kam danach folgendes Testprogramm zum Einsatz:

1from machine import Pin
2import time
3led = Pin(“LED”, Pin.OUT)
4while 1:
5 led.on()
6 time.sleep(5)
7 led.off()
8 time.sleep(2)

Der gemessene Stromverbrauch pendelte nun zwischen 29 und 32 mA – die rund 10mA Differenz gehen zu Ehren des Funkmoduls.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Neue Bauteile: hohe USB-C-Stecker, Google Coral-Board, Analogmultimeter

Auch im September gilt: nach der Bauteilankündigung ist vor der Bauteilankündigung. Hier eine kleine Liste interessanter Komponenten, die im Laufe der letzten Wochen im Handel verfügbar wurden.

Worum geht es hier?

Die Bauteilindustrie ist schnelldrehend: jeden Tag erscheinen dutzende interessante, hilfreiche oder manchmal schlichtweg lustige Komponenten. Einige davon stellt Ihnen dieser Artikel kompakt vor.

GCT: “hohe” USB-C-Stecker bieten Platz für Komponenten

Unter Steckern befindliche Platinenfläche ist verloren – so zumindest die bisherige Erfahrung des Designers. Global Connector Technology bietet Nutzern des USB C-Formats nun eine Gruppe von Steckverbindern an, die dieses Problem zu entschärfen suchen.
Mit dem USB4800 Elevated SMT 16-Pin USB Type-C™ Receptacle steht nun ein Stecker zur Verfügung, der auf Pins “reitet” und so ausreichend Platz für bis zu 1.6mm hohe Komponenten bietet.

(Bildquelle: GCT)

In Hunderterstückzahlen kosten die Teile rund 1.3 EUR pro Stück – wichtig ist lediglich, dass die Pins unbedingt als Throughhole auszuführen sind, was beim Ein- und Ausführen von Signalen mitunter Probleme schafft.

TI: Step-Down-Schaltregler im 6-Pin SOT-23

Dass Qorvo seit längerer Zeit wie eine Axt im Wald durch die eigene Halbleiterproduktpalette geht, ist bekannt – einige kompakte und vergleichsweise preiswerte Schaltregler-ICs wie den ACT4065 gibt es nicht mehr. Texas Instruments schickt mit dem LMR51420 nun eine Serie von Reglern ins Rennen, die diese Lücke zu füllen suchen.

(Bildquelle: TI)

Im Bezug auf die Effizienz sind die Komponenten – siehe Abbildung – durchaus in der Lage, mit dem verblichenen Bauteil mitzuhalten. Schade ist nur der vergleichsweise hohe Preis, der in Hunderterstückzahlen rund 1.1 Euro beträgt.

(Bildquelle: TI)

Coral Dev Board Micro – TPU, vergleichsweise kompakt

Dass Google eigene AI-Beschleunigerchips entwickelt, ist nicht neu. Neu ist, dass die als TPU – kurz für Tensor Processing Unit – bezeichneten Prozessoren nun in einem um rund 90 Euro erhältlichen Evaluationsboard für Jedermann ausprobierbar sind.

(Bildquelle: Google)

Das vorliegende Board ist insofern interessant, als es eine Kamera mitbringt und so die Fütterung der auf der Platine lebenden TensorFlow-Algorithmen stark vereinfacht. Andererseits gilt, dass die Signalspannung der GPIO-Pins nur 1.8V beträgt – zur Interaktion mit vielen weit verbreiteten Peripheriegeräten sind Pegelwandler erforderlich.

(Bildquelle: Google)

Interessant ist ausserdem, dass der Distributor Mouser auf seiner Webseite angibt, dass eine PoE-Platine erwartet wird: dabei dürfte es sich um ein Entgegenkommen Googles an all jene handeln, die ihre Coral-Boards zu einer Art Cluster zusammenfassen wollen und sich so das Hantieren mit den Wallwarts sparen.

Simpson kehrt zurück – neues Analogmultimeter um rund 800 EUR

Freunde analoger Messtechnik können ein neues Simpson-Analogmultimeter erwerben – der Kaufpreis im Bereich von rund 800 EUR ist trotz der LED-Beleuchtung durchaus erheblich. Was der Kunde dafür bekommt, zeigt die Abbildung.

(Bildquelle: Simpson)

Wer hier an Unigor 6e und Co erinnernde Genauigkeit erwartet, wird allerdings enttäuscht: die im Gerät zu verbauenden Batterien versorgen lediglich den Widerstandsmesskreislauf. Der niedrigste Strombereich endet schon bei 50 uA.

(Bildquelle: Simpson)

M5Stack: Kombination aus PoE-Stromversorgung und Ethernettransciever

Wer einen Sensor per Power over Ethernet mit Energie versorgen möchte, und dazu auf einen Nachrüstsatz zurückgreift, will oft auch Ethernetverbindung herstellen. Mit dem M5Stack ESP32 Ethernet Unit with PoE kümmert sich M5Stack um diese Kundengruppe.

(Bildquelle: https://docs.m5stack.com/en/unit/poesp32)

Die um rund 25 Euro erhältliche Hardware kombiniert einen ESP32 mit einem PoE-System, das bis zu 6W Energie an die zu versorgende Logik abgeben kann. Auf dem ESP32-WROOM-32U wird von Haus aus ESP_AT ausgeführt, was das Absenden von Ethernet-Paketen mit einfach erlernbaren AT-Kommandos erlaubt.

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Prozessrechner: Arduino IDE 2.0, ESP32 S2/S3/C3-Unterstützung in Arduino Cloud, x86-Board im Test,

In der Welt der Einplatinencomputer und Prozessrechner gibt es immer Neues – neben Erweiterungen des Arduino-Ökosystems wirft dieser News-Roundup einen Blick auf eine quelloffene Alternative zum Raspberry Pi Model A, auf eine Rezension eines LattePanda-Boards und einige andere Neuigkeiten.

Arduino IDE 2.0 ist final

Die auf Eclipse Theia – explizit nicht der klassischen Desktopvariante der IDE – basierende Version 2 der Arduino IDE war in der Vergangenheit immer wieder Thema – ab Sofort ist die IDE final und steht unter https://www.arduino.cc/en/software zum Download bereit.

(Bildquelle: Autor)

Neben diversen aus Eclipse Theia stammenden Verbesserungen – Stichwort beispielsweise eine an IntelliSense erinnernde Autovervollständigung – integriert sich die neue Variante des Produkts in das Cloud-Ökosystem der Italiener:

1For now, all the sketches you have in Arduino Cloud and Arduino Web Editor can be edited in IDE 2.0.

Ein sofortiger Umstieg ist wie so oft im Softwarebereich nicht ratsam. Early Adopter berichten online einerseits von langsamer Performance und unnötigen Rekompilationen der Sketches, andererseits werden manche Boards (z.B. die Teensy-Serie) derzeit nicht oder nur teilweise unterstützt.

Arduino Cloud unterstützt ESP32 S2/S3/C3

Apropos Cloud: der Clouddienst unterstützt ab Sofort die Kommunikation mit zusätzlichen Varianten von Espressif’s WLAN-Bluetooth-Kombinationscontroller:

1The three new ESP32 platforms that are now supported by Arduino Cloud are the popular ESP32S2, S3, and C3.

LattePanda 3 Delta im Test

Auch der LattePanda 3 Delta war (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/541558) bereits Thema – es handelt sich dabei um einen mit einer GPIO-Bank und einem X86-Prozessor ausgestatteten Einplatinencomputer.

(Bildquelle: LattePanda)

Der angelsächsische Nachrichtendienst TomsHardware bekam nun ein Muster, und stellt unter https://www.tomshardware.com/reviews/lattepanda-3-delta eine Analyse des Systems zur Verfügung. Interessant ist die Implementierung der GPIO-Insel: das Board bringt einen vollwertigen Arduino Leonardo mit, der per USB mit dem Windows-Teil des Systems verbunden ist. Zur Interaktion mit dem (Windows-)Vollbetriebssystem kommt dann Firmata zum Einsatz – logischerweise mit allen damit einhergehenden Problemen.

Yuzuki Chameleon – quelloffenes Raspberry Pi Model A-Analogon mit AllWinner H616-CPU

Während Analogons zum Raspberry Pi Model B durchaus weitverbreitet sind, ist der Formfaktor des Raspberry Pi 3 Model A bisher zumindest im Allgemeinen alleinige Domäne der Uptoniten. Mit dem Yuzuki Chameleon, dessen unter EasyEDA erzeugten Designdateien unter der Lizenz “CERN Open Hardware Licence Version 2 – Strongly Reciprocal” stehen, ändert sich dies.

(Bildquelle: https://oshwhub.com/gloomyghost/yuzukih616)

Wirklich technisch neu ist der Allwinner H616 SoC nicht: er kam schon im OrangePi Zero2 zum Einsatz. Der Speicherausbau des Systems umfasst 128GB Remanentspeicher und 2GB RAM.
Interessant ist an der (leider nur auf Chinesisch vorliegenden) Projektwebseite die Liste der Zielsysteme, die auch Android Auto umfasst. Wenn der von cnx-software angenommene Verkaufspreis von 25 US-Dollar hält, wäre dies einer der preiswertesten Wege, um Android Auto auf

1Ubuntu 20.04
2 Armbian
3 Tina Linux
4 Android TV 10
5 Android TV 12
6 Android

Beta von PiCamera2 ausgeliefert

Im Rahmen der Auslieferung von Debian Bullseye kündigte die Raspberry Pi Foundation an, die Kamerabibliothek durch eine quelloffene Variante austauschen zu wollen – siehe hierzu auch https://www.mikrocontroller.net/topic/rasbpian-aktualisiert-uebertaktung-fuer-raspberry.

Das vor wenigen Tagen ausgelieferte neueste Betriebssystemimage bringt nun von Haus aus eine Betaversion der neuen Kamerazugriffsbibliothek mit. Die Raspberry Pi Foundation wirbt dabei unter Anderem mit der in der Abbildung gezeigten Möglichkeit, Kameradaten im “immediate mode” zu verarbeiten.

(Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/picamera2-beta-release/)

RWTH Aachen: quelloffenes Datenerfassungssystem für Raspberry Pi mit synchronisierten ADCs

Im Rahmen der Entwicklung eines Systems zur Netzüberwachung entstand an der RWTH ein auf dem ADS8588S basierendes Board, das den Raspberry Pi mit einem achtkanäligen AD-Wandler samt GPS-generierter Zeitstempelung ausstattet.

(Bildquelle: RWTH Aachen, via https://www.mdpi.com/1424-8220/22/14/5074)

Neben dem oben als Bildquelle dienenden und unter einer Open Access-Lizenz stehenden Paper findet sich unter https://git.rwth-aachen.de/acs/public/automation/smu/ eine Sammlung aus Hard- und Softwaredateien, die das System en Detail beschreiben. Als Wandler dient übrigens der unter https://www.ti.com/product/ADS8588S beschriebene ADS8588S.

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Das IoT aus der Ferne testen – die Notwendigkeit eines flexiblen Prüfstands

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geschrieben von Alex Wong, Digilent

Das Internet der Dinge (IoT) ist ein Konzept, das sich ständig weiterentwickelt. Ursprünglich wurde es von drahtlosen Sensornetzwerken (Wireless Sensor Networks / WSN) in bestimmten ISM-(Industrial, Scientific, and Medical-)Frequenzbändern dominiert. Diese Netzwerke benutzen nur einige wenige gängige Protokolle wie Bluetooth, Wi-Fi, ZigBee usw. Der Anwendungsbereich ist jedoch dramatisch gewachsen und umfasst nun auch Wohn-, Stadt-, Gewerbe-, Medizin- und Industriebereiche. Angesichts dieser Vielfalt an IoT-Geräten wird es zunehmend schwieriger, IoT-Tests, -Debugging und -Validierung richtig zu definieren und umzusetzen. Ob Komponenten- oder Systemtests, immer mehr Testingenieure ziehen es vor, ihre Test- und Messvorrichtungen mittels Desktoptestgeräten in die eigenen vier Wände zu verlegen. Dieselbe Fernüberwachungs- und Analysetechnik, die im IoT eingesetzt wird, kann auch für die Test- und Messindustrie (T&M) genutzt werden, indem Testroutinen und Testdaten in die Cloud übertragen und zwischen Geräten ausgetauscht werden. Dies erfordert jedoch einen einfach einzurichtenden Prüfplatz, der nicht viel Raum benötigt, der eine Verbindung zur Cloud besitzt und es Benutzern ermöglicht, ihren Arbeitsbereich zu teilen und zu verteilen, um die Messungen durchzuführen.

Dieser Artikel untersucht einige der gängigen Tests für IoT-Geräte sowie die Herausforderungen im Zusammenhang mit IoT-Ferntests. Er schließt mit Test- und Messtrends, die Lösungen dafür bieten.

Verschiedene Formen der IoT-Gerätetests und die dazu notwendigen Geräte

Leistungsanalyse

Die Analyse der Leistungsaufnahme bei IoT-Geräten muss vor allem sicherstellen, dass diese in ihrer verfügbaren Leistung eingeschränkten Geräte nicht zu viel Energie verbrauchen. Viele IoT-Protokolle rühmen sich mit einer Batterielebensdauer von zwei bis fünf Jahren, einige sogar von zehn Jahren, da der Netzknoten oft in einem Ruhemodus mit extrem niedrigem Stromverbrauch arbeitet. Falls festgestellt wird, dass ein IoT-Gerät zu viel Strom verbraucht, ist es entscheidend, den Grund dafür zu erfahren, damit der IoT-Knoten problemlos funktionieren kann.

Instrumente wie Multidomain-Oszilloskope und Leistungsmessköpfe, die über eine entsprechende Software oder ein integriertes Betriebssystem verfügen, ermöglichen eine unkomplizierte Leistungsanalyse. Die Stromverbrauchsanalyse von IoT-Geräten beinhaltet die Möglichkeit, den dynamischen Stromverbrauch in allen Modi (etwa aktiv, Leerlauf und Ruhezustand) sowie die Übergänge zwischen diesen Modi zu überwachen und zu erfassen (Bild 1). Darauf aufbauend kann ein Stromprofil eines konkreten Geräts erstellt werden, nachdem es mehrere Tage lang geprüft wurde. Damit kann eine detailliertere Analyse der Batterielebensdauer des IoT-Geräts generiert werden. Die Berechnung der Lebensdauer kann dann anhand des erhaltenen Leistungs- oder Stromverbrauchsprofils vorgenommen werden.

Bild 1

Bildunterschrift: Oszillogramm einer Messung der Leistungs- und Stromaufnahme eines einfachen RC-Stromkreises unter Verwendung eines Messwiderstandes, um eine Differenzspannungsmessung zu erhalten. Die Mathematikfunktion eines Oszilloskops kann damit den Strom und die Leistung berechnen, die durch den Stromkreis fließen.

Fehlersuche bei serieller Kommunikation und analogen Schnittstellen

Jedes IoT-Gerät setzt auf eine langsame serielle Kommunikation, einschließlich der gängigen UART, SPI und I2C Schnittstellen. Weiterhin gibt es anwendungsspezifische Protokolle wie CAN und Feldbus, die von Standard-Mikrocontrollern (MCUs) und Mikroprozessoren (MPUs) unterstützt werden. Diese seriellen Low-Speed-Kommunikationsprotokolle müssen sowohl in der Forschungs- und Entwicklungsphase (F&E) als auch in der Entwurfs- und Validierungsphase des Entwicklungsprozesses dekodiert und getestet werden. Die gleiche integrierte Prüfung wie bei den digitalen Signalen kann bei den analogen Schaltkreisen des IoT-Knotens ebenfalls verwendet werden, um sicherzustellen, dass die analogen Signale des A/D-Wandlers (ADC), des D/A-Wandlers (DAC), des RF-Frontends und des bordeigenen Taktgebers dem Datenblatt entsprechen.

Die Fehlersuche bei der seriellen Kommunikation erfolgt in der Regel mit einem Oszilloskop, einem Protokollanalysator, einem Logikanalysator oder einem speziellen Tester für die serielle Schnittstelle. Ein Oszilloskop bietet normalerweise eine Signalanalyse durch eine analoge Erfassung der seriellen Verbindung. Probleme wie Signaljitter, Übersprechen, große Unter- und Überschwinger, ungewöhnlich hohe oder niedrige Spannungspegel und langsame Anstiegszeiten lassen sich mit Oszilloskopen leicht erkennen. Die meisten dieser Fälle zeigen grundlegende Schaltungsprobleme auf und bieten einen rudimentären Blick auf die serielle Kommunikation. Um jedoch den dekodierten Inhalt dieser Datenpakete darzustellen, werden Protokoll- und Logikanalysatoren sowie Tester für serielle Schnittstellen verwendet. Diese bieten Ingenieuren eine einfachere Möglichkeit zur Interpretation und Analyse von Datenpaketen. Die digitalen Eingänge ermöglichen komplexere Pattern zum Triggern der Erfassung und Auswertung des digitalen Signals. Dies ermöglicht längere Aufzeichnungen mit einem Logikanalysator (Bild 2). Ein Protokollanalysator interpretiert anschließend den Inhalt der seriellen Kommunikation.

Bild 2

Beispieldiagramm eines Logikanalysators, der ein I2C-Signal mit den logischen Zuständen High und Low auf den Takt- und Datenleitungen sowie die den I2C.

RF-Signalanalyse

Der drahtlose Aspekt des IoT macht den Unterschied zu den leitungsgebundenen Protokollen, die in vielen Überwachungs- und Kontrollsystemen verwendet werden. Erst durch diesen wird die Kommunikation in massivem Umfang möglich, und es entsteht ein ausreichend großer Datensatz für effektive Analysen und Vorhersagemodelle in der Cloud. Auf der Ebene der Geräte müssen die Techniker jedoch in der Lage sein, die kabellose Leistung dieser Geräte zu bewerten. Die Antennencharakterisierung kann ein kritischer Schritt für Ingenieure sein, die eine handelsübliche Antenne integrieren oder ein benutzerdefiniertes Antennendesign implementieren möchten. Die Kenntnis der gesamten HF-Ausgangsleistung ist entscheidend für die Einhaltung der FCC-Vorschriften im beliebten ISM-Spektrum, das viele dieser Protokolle nutzen. Interferenzanalysen helfen bei der Entwicklung und Validierung, um zu verstehen, wie das Gehäuse ein hochempfindliches Signal wie NFC (Near-Field Communication) dämpft oder stört. Messgeräte wie Tester für die drahtlose Kommunikation, Vektor-Netzwerkanalysatoren (VNAs), Multidomain-Oszilloskope und Spektrumanalysatoren unterstützen bei der HF-Charakterisierung und -Analyse von IoT-Endknoten. VNAs liefern die S-Parameter eines zu prüfenden Geräts (Device under Test / DUT). Dies könnte etwa der Ermittlung der Verstärkung und des Stehwellenverhältnisses (VSWR) einer Antenne durch Over-the-Air-Tests entsprechen. Der Spektrumanalysator zeigt den spektralen Inhalt des IoT-Knotens auf und weist auf Leistungs- oder Interferenzprobleme hin, die das Gerät möglicherweise hat.

Bündelung der Testmöglichkeiten für IoT-Geräte

Es versteht sich von allein, dass für IoT-Geräte mehrere Instrumente erforderlich sind, von denen einige oft auf das Gerät selbst zugeschnitten sind, wie Ultraschallsensoren, die den Offen- oder Geschlossenzustand von automatisierten Jalousien prüfen. Dennoch ist es wünschenswert, die Anzahl der für die Hardwareprüfung von IoT-Knoten notwendigen Messgeräte so weit wie möglich zu minimieren. Herkömmliche eigenständige Testgeräte können in vielen Fällen bezüglich Kosten, Portabilität und Platz limitiert sein. Das klassische Einzelgerät zeichnet sich im Allgemeinen durch ein geschlossenes Betriebssystem und eine Benutzeroberfläche aus, die beide auf einer kundenspezifischen, proprietären Hardware laufen, die in der Regel über eine Art Mensch-Maschine-Schnittstelle (beispielsweise Tasten, Regler und Touchscreen) gesteuert wird. Stattdessen kann eventuell eine Kombination aus vielen der oben genannten gebräuchlichen Tests ausreichen, um die erforderlichen Messungen durchzuführen. Im Regelfall arbeiten IoT-Geräte nicht mit digitalen Hochgeschwindigkeitsprotokollen wie SerDes, PCIe oder Multi-Gigabit-Ethernet, die High-End Multidomain-Mixed-Signal-Oszilloskope für die Signalintegrität erfordern würden oder benutzen Millimeterwellen-Kommunikation, die einen VNA jenseits des Ka-Bandes benötigen.

In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten IoT-Anwendungen immer noch relativ langsame serielle Schnittstellen verwenden und normalerweise die ISM-Bänder unter 6 GHz nutzen, wäre ein solides Mittelklasse-Oszilloskop mehr als ausreichend. Damit können Leistungsanalysen, das Debugging von seriellen Kommunikationsschnittstellen und analogen Interfaces sowie in einem gewissen Maß eine Analyse von HF-Signalen durchgeführt werden. In der T&M-Industrie gibt es zudem eine steigende Nachfrage nach tragbaren Multi-Instrumenten und Tischgeräten, die in Bezug auf Kosten und Anpassungsfähigkeit erschwinglicher sind. Hochkomplexe T&M-Geräte können auf leistungsfähigen Standard-FPGAs, System-on-Chips (SOCs) und ASICs (sowie leistungsstarken ADCs) aufbauen, um industrietaugliche Testsysteme zu generieren, ohne dass für Marken- und kundenspezifische DSP-Chipsätze, wie sie in Stand-Alone-Geräten zu finden sind, übermäßig viel bezahlt werden muss. Bei einem Mixed-Signal-Oszilloskop kann ein einziges Gerät durch eine Kombination aus leistungsfähigen handelsüblichen ADCs für analoge und digitale Kanäle die Möglichkeiten vieler verschiedener Geräte auf sich vereinen. Ein analoges Signal im Zeitbereich kann zum Beispiel mit Fast-Fourier-Transformationen (FFTs) im Frequenzbereich dargestellt werden, um als Spektrumanalysator zu fungieren. Dasselbe Konzept lässt sich auf andere Instrumente wie Stromversorgungsgeräte, Spannungsmessgeräte, Logikanalysatoren, Protokollanalysatoren, Netzwerkanalysatoren und vieles mehr ausdehnen. Und das alles mit ein und demselben Gerät, sofern eine entsprechende Signalverarbeitung und passende mathematische Verfahren angewandt werden.

Zusätzliche Flexibilität durch Multi-Instrumenten-Prüfgeräte

Ein zusätzlicher Nutzen tragbarer Tischgeräte ergibt sich aus der Flexibilität, standortunabhängig einen Prüfaufbau zu erstellen. Im Idealfall kann ein Techniker die Softwareanwendung des Herstellers auf einem beliebigen Desktop- oder tragbaren Computer ausführen, um Daten zu sammeln, anstatt Datensätze von mehreren Einzelgeräten zu übertragen.

In einigen Fällen ist eine stärker integrierte Prüfeinrichtung erforderlich. Dies könnte bei automatisierten Tests der Fall sein, bei denen die Prüfgeräte ohne PC-Beteiligung betrieben werden müssen. Einige Testplattformen ermöglichen die Anpassung ganzer Testroutinen ohne Computer, so dass Ingenieure einen eigenständigen maßgeschneiderten Testaufbau erstellen können. In diesen Fällen kann der Fernzugriff auf die Testdaten von entscheidender Bedeutung sein, damit sowohl der Test als auch die Datenerfassung automatisiert und an eine Cloud-basierte Plattform zur Konsolidierung und schließlich zur Geräteanalyse weitergegeben werden können. Im Kontext der IoT-Prüfung und -Messung ist dies besonders wichtig: Denn, genaue Daten entstehen durch eine möglichst große Stichprobenmenge der IoT-Geräte und eine nahezu ständige Aktualisierung mit neuen Testdaten.

Zusammenfassung

Die Erstellung benutzerdefinierter Testroutinen mit tragbaren Multiinstrumenten-Testgeräten kann sehr nützlich sein, insbesondere bei IoT-Geräten, die normalerweise weniger komplex sind als einige andere Technologien, die eventuell hoch spezialisierte, eigenständige High-End-Testgeräte erfordern. Das Unterscheidungsmerkmal von IoT-Geräten liegt im Allgemeinen nicht in ihrer hoch entwickelten Technologie, sondern vielmehr in ihrer enormen Verbreitung. Hier sind die Anpassungsfähigkeit und Zugänglichkeit der Prüf- und Messgeräte entscheidend.

Plattformen mit mehreren Instrumenten sind von Natur aus platzsparend. Darüber hinaus erlaubt die Möglichkeit, benutzerspezifische Testroutinen zu erstellen und den angeschlossenen Laptop abzutrennen, eingebettete Tests in Stand-Alone-Geräten. Diese Arbeitsbereiche und Testroutinen können gemeinsam genutzt werden, so dass Ingenieur-Teams an verschiedenen Orten IoT-Geräte unabhängig von ihrem Standort testen können. Durch den Fernzugriff kann auch die Datenübertragung in die Cloud automatisiert werden, was den Zugriff auf die Informationen vereinfacht.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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