KiCAD 7.0 verfügbar – Fokus auf Verbesserung der Usability

Ob der Umstellung auf alljährliche Major Releases steht – es ist nun mal das erste Quartal des Jahres – eine neue Version von KiCAD, dem kostenlosen und quelloffenen Platinen-Layout-Programm, am Start. Hier eine Zusammenfassung dessen, auf was sich KiCAD-Nutzer freuen dürfen.

Verbesserungen im Textrendering.

Unklare Schaltbilder laden zur Erzeugung von Problemen ein. KiCAD 7.0 schafft im Bereich des Textrenderings an zwei Stellen Abhilfe: Erstens ist es ab sofort möglich, Textblöcke sowohl im Schaltungs- als auch im PCB-Editor unterzubringen. Dabei handelt es sich um „herumschwebende” Labels, die Beschreibungstext anliefern.
Außerdem gilt, dass die Renderingengine ab sofort zur Verarbeitung aller Herren Schriftarten befähigt ist. Neben dem in der Release-Ankündigung gezeigten und aus chinesischen Schriftzeichen bestehenden String ist dies auch zur Integration der verschiedenen Symbol-Schriftarten nützlich.

Bildquelle: KiCAD.

Eine weitere Erweiterung betrifft die Möglichkeit zum Einfügen von Kreisen und Rechtecken – dabei handelt es sich um ein Entgegenkommen an Entwickler, die „hauseigene“ Symbole entwickeln. Sie dürfen die Eingangs- und Ausgangsports fortan außerdem im Editor filtern; Textfelder können auch Hyperlinks aufnehmen.

Bildquelle: KiCAD.

Ab Sofort ist es möglich, eine „zusätzliche“ Beschränkung der Wachstumsrichtung von Linien im Schaltplan vorzunehmen. Die in KiCAD 6.0 eingeführte Einschränkung für rechtwinklige Drähte ermöglicht nun auch das Verlegen von Drähten in 45°-Schritten. Sinn ist auch hier – offensichtlich – das Erzeugen „ordentlich aussehender“ Schaltbilder.

Verbesserte Systemintegration, automatische Aktualisierung und Unterstützung für Apple-Prozessoren.

Viele EDA-Systeme zeigen auch heute noch ihre „Herkunft“ aus dem unixoiden Bereich: Die Integration in die Windows- bzw. Mac OS-Benutzeroberflächen gelingt oft mehr schlecht als recht.
Erstens ist es in KiCAD 7 ab sofort möglich, ein gutes halbes Dutzend von Handlungen per Drag and Drop auszulösen. Spezifischerweise unterstützt man die folgenden Aktionen:

1
KiCad

2
Dragging a kicad_pro or pro file onto the project manager will open that project.

3
Dragging a Gerber or Gerber Job file onto the project manager will open the Gerber Viewer with those files.

4
Dragging Eagle and Cadstar files will trigger an import of those files.

5
Schematic Editor

6
Dragging a kicad_sch file onto the editor will append the schematic to the open design.

7
PCB Editor

8
Dragging a kicad_pcb file onto the editor will append the board to the open design.

9
Gerber Viewer

10
Dragging files onto the Gerber Viewer will open them.

11
Drawing Sheet Editor

12
Dragging a kicad_wks file onto the editor will open it.

Im Bereich der „aktiven Weiterentwicklung“ bekommt der Plugin and Content Manager eine Erweiterung, die die verschiedenen installierten Plugins und Bibliotheken permanent aktualisiert und bei Bedarf den Benutzer zum Durchführen eines Updates auffordert.
Erweiterung Nummero drei ist die Integration des als Sentry bezeichneten und quelloffenen Crash Trackers (siehe https://sentry.io/welcome/), der ab sofort das Einsammeln von Absturzberichten ermöglicht. Das KiCAD-Entwicklerteam betont dabei sowohl die Deaktivieren der Funktion als auch, dass auf keinen Fall Designdaten in Richtung des Servers übertragen werden.

Bildquelle: Autor

Im Bereich der Drag und Drop-Unterstützung gibt es außerdem eine Anpassung, die das „Fortschreiben“ von Verbindungen beim Bewegen eines Elements im Schaltbild verbessert. Am Besten lässt sich dies durch die beiden Abbildungen illustrieren.

Bildquelle: KiCad

Zu guter letzt gibt es ab sofort ein natives Kompilat von KiCAD, dass die neue Apple-M Prozessorserie unterstützt und ohne Emulation ans Ziel kommt.

Verbesserungen des PDF-Exports

Das KiCAD-Entwicklerteam ist sich bewusst, dass das hauseigene Produkt nicht der einzige am Markt befindliche Schaltplaneditor ist. Als neutrales Austauschformat setzt man auf PDFs.
Version 7 des Produkts „wertet“ exportierte PDF-Dateien auf zweierlei Arten auf. Erstens gibt es fortan ein Inhaltsverzeichnis, das Nutzern eines PDF-Viewers das direkte Ansprechen bestimmter Schaltplanseiten erlaubt. Zweitens werden Symbole fortan mit zusätzlichen Informationen ausgestattet, die in einem kompatiblen PDF-Viewer wie in der Abbildung gezeigt als Informations-Pop Up aufscheinen.

Bildquelle: KiCad

Erweiterungen von DRC-Checker und Co.

KiCAD ist ab sofort dazu in der Lage, DNP-Attribute zu berücksichtigen: Das als nicht zu bestückend Markieren von Bauteilen kann somit direkt im Benutzerinterface des Programms erfolgen, fehleranfällige Eingriffe in die Stücklisten-Datei entfallen.
Die DRC-Engine selbst ist fortan in der Lage, zusätzliche Prüfungen durchzuführen. Erstens kann sie feststellen, wenn der „Footprint“ eines in einer Platine platzierten Elements von dem abweicht, der in der das Element realisierenden Bibliothek deklariert ist.
Außerdem sorgt eine Gruppe zusätzlicher Regeln dafür, dass Befestigungs-Löcher und Pads mit mechanischem Freiraum ausgestattet werden – ein durchaus nützliches Feature, das dem einen oder anderen Anfänger sicher den einen oder anderen Platinen-Shot erspart hätte.
Zu guter letzt ist die DRC-Engine fortan in der Lage, wie in der Abbildung gezeigt direkt eine Liste aller DRC-Regeln auszuwerfen, die im vorliegenden Design ignoriert wurden.

Bildquelle: KiCAD.

Was weiter?

KiCAD in Version 6.X bekommt ab sofort keine Updates mehr: Wer an „weiterer Pflege“ seiner KiCAD-Installation interessiert hat, ist also zum Updaten verpflichtet. Allerdings sind die unter der URL https://www.kicad.org/blog/2023/02/Version-7.0.0-Released/ bereitstehenden Änderungen – dieser Artikel konnte schon aus Platzgründen nur einen Teil vorstellen – im Allgemeinem „im Interesse“ der Nutzerschaft.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Pi Pico W bekommt Bluetooth, Android-Updates, Roadmap für Meadow F7

In der Welt der Embedded-Software gibt es Updates. Neben der ersten Developer Preview von Android 14 aktualisiert Emteria sein Industrie-Android. Der Pico W bekommt experimentelle Unterstützung für Bluetooth, während Wilderness Labs mehr Informationen über die „Timeline“ zur Fertigstellung der Meadow-Plattform anbietet.

Meadow F7: Fertigstellung für Mai geplant.

Brian Costanichs Meadow-Umgebung ermöglicht die „Mobilisierung“ von .net-Payloads im Embeddedbereich – eine Technologie, die wir beispielsweise unter Beitrag “Meadow F7 RC1 – JIT-Compiler, mehr Performance” vorgestellt haben.
Wer die vor wenigen Wochen erschienene Version RC2 benutzt, sollte an dieser Stelle updaten – die Behebung einiger Probleme und die „Vergrößerung“ von Puffern im Datei-Zugriffsstack sorgen unterm Strich für eine wesentliche Erhöhung der Systemzuverlässigkeit:

1
System stability Fixed an edgecase MPU configuration bug that caused seemingly random application hangs.

2
Increased capacity for open files This is particularly useful for complex apps/apps that use SQLite

3
GitGub repo organization Weve made it easier to view and contribute to Meadow by adding Meadow.Linux to the Meadow.Core repo

4
=> via http://developer.wildernesslabs.co/Meadow/Release_Notes/Release-Candidates/

Für die langfristige Entwicklung des Produkts wichtiger dürfte sein, dass der zur Ankündigung ausgesendeten Newsletter – nach folgendem Schema – über die geplanten Schritte bis zur Fertigstellung der Ausführungsumgebung informiert:

Bildquelle: Wilderness Labs.

Emteria: Tablet in Planung!

Die wahrscheinlich häufigste Anwendung von Embedded Android dürfte das realisieren des „GUI-Teils“ eines Embedded-Systems sein Embedded-GUI-Stacks mögen immer mehr Funktionen aufweisen, können vom Komfort her aber nicht mit einem klassischen Smartphone-Betriebssystem mithalten. Im Hause Emteria bietet man bald ein Tablet an.

Bildquelle: emteria

Frei nach dem einst von Palm Source in The Zen of Palm aufgestellten Postulats des from the horses mouth geht dabei aber, dass Emteria unter der URL https://emteria.com/emteria-os-tablet „Feedback“ von Nutzern einsammelt. Die dort befindliche Umfrage erlaubt das Deponieren der eigenen Wünsche und Ansprüche, und soll dem Unternehmen die bessere Abschätzung der Kundenwünsche ermöglichen.

Emteria OS: Industrie-Android mit diversen Updates.

Nach der Einstellung von Android Things ist nur noch das in Deutschland ansässige Unternehmen Emteria „ernsthaft“ in Sachen Embedded-Android unterwegs: Das hauseigene Produkt ist sehr leistungsfähig, und wird – unter anderem – mit einem cloudbasierten Verwaltungssystem ausgeliefert, das das Aktuell-Halten der diversen IoT-Geräte zentralisiert.
Im Laufe der letzten Tage hat Emteria einige der Builds, die für verschiedene weit verbreitete Prozessrechner angeboten werden, aktualisiert bzw. ergänzt.
Am wichtigsten dürfte das für den Raspberry Pi 4B vorgesehene Image auf Basis Android 13 sein, das – wie in der Abbildung gezeigt – verschiedene Aktualisierungen erhält.

Bildquelle: https://emteria.com/release-notes.

Im Interesse der einfacheren programmierbare der Anwendungen unterstützt man im Hause Emteria meist auch „ältere“ Versionen – im Fall der meisten Prozessrechner handelt es sich dabei um Android 11 und Android 13. Aus der Logik folgt, dass das Android 11-Image für den Raspberry Pi 4B nach folgendem Schema ebenfalls Updates mitnahm.

Bildquelle: https://emteria.com/release-notes

Wer die Raspberry Pi-Familie – egal aus welchen Gründen – nicht gerne nutzt, muss nicht auf den MTerrier verzichten. Interessanterweise auf Android 12 basiert das Image für den Rock 5B – der im Umfeld von RS stark vertriebene Prozessrechner ist gut verfügbar und weist eine sehr hohe Rechenleistung auf.

Bildquelle: Emteria

Zu guter Letzt gibt es auch noch ein Update für den Intel Celadon: Die neueste Version des Images „entsperrt“ die Prozessorkerne und erlaubt die maximale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Hardware.

Raspberry Pi Pico W: Ab sofort mit Bluetooth.

Als der Raspberry Pi Pico W erschien, wunderte sich die Technikpresse über das Fehlen von Bluetooth – im Infineon Modul war das Element ja enthalten. Die Antwort war wie so oft ein Blick auf das Datenblatt, wo man feststellen konnte, dass der für die Bluetooth-Kommunikation notwendige Teil des Chips nicht mit dem RP2040 verbunden war.
„Stand der Gedanken“ zum damaligen Zeitpunkt war, dass wahrscheinlich eine Anpassung der Modul Firmware erforderlich war, um Bluetooth zur Kommunikation über die WLAN-Leitungen zu befähigen.
Wohl ob des immensen Kunden-Interesse haben Ebenezer Uptons Mannen nachgelegt: Ein derzeit im Beta-Status befindliches SDK 1.5 gibt die folgenden neuen Funktionen frei:

1
Key changes:

2
The Bluetooth API is provided by BTstack.

3
The following new libraries are provided that expose core BTstack functionality:

4
pico_btstack_ble Adds Bluetooth Low Energy (LE) support.

5
pico_btstack_classic Adds Bluetooth Classic support.

6
pico_btstack_sbc_encoder Adds Bluetooth Sub Band Coding (SBC) encoder support.

7
pico_btstack_sbc_decoder Adds Bluetooth Sub Band Coding (SBC) decoder support.

8
pico_btstack_bnep_lwip Adds Bluetooth Network Encapsulation Protocol (BNEP) support using LwIP.

9
pico_btstack_bnep_lwip_sys_freertos Adds Bluetooth Network Encapsulation Protocol (BNEP) support using LwIP with FreeRTOS for NO_SYS=0.

10
The following integration libraries are also provided:

11
pico_btstack_run_loop_async_context provides a common async_context backed implementation of a BTstack “run loop” that can be used for all BTstack use with the picosdk.

12
pico_btstack_flash_bank provides a sample implementation for storing required Bluetooth state in flash.

13
pico_btstack_cyw43 integrates BTstack with the CYW43 driver.

14
Added CMake function pico_btstack_make_gatt_header that can be used to run the BTstack compile_gatt tool to make a GATT header file from a BTstack GATT file.

15
Updated pico_cyw43_driver and cyw43_driver to support HCI communication for Bluetooth.

16
Updated cyw43_driver_picow to support Pico W specific HCI communication for Bluetooth over SPI.

17
Updated cyw43_arch_init() and cyw43_arch_deinit() to additionally handle Bluetooth support if CYW43_ENABLE_BLUETOOTH is 1 (as it will be automatically if you depend on pico_btstack_cyw43).

18

19
via https://github.com/raspberrypi/pico-sdk/releases/tag/1.5.0

Interessant ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass der verwendete Bluetooth-Stack – siehe hierzu auch https://github.com/raspberrypi/pico-sdk/issues/1164 – von der Raspberry Pi Trading lizenziert wurde, um auch die kommerzielle Nutzung zu erlauben.

Bildquelle: GitHub.

Android 14 verfügbar

Zu guter letzt sei noch – wenn auch kurz – darauf hingewiesen, dass Google ab sofort Android 14 unter der URL https://android-developers.googleblog.com/2023/02/first-developer-preview-android14.html als Developer Preview anbietet.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung gibt es keine Änderungen in den Bluetooth- und WLAN-APIs, die in der Vergangenheit ja „stark durchgeschüttelt“ wurden.
Neu ist allerdings das unter https://developer.android.com/guide/topics/connectivity/cross-device-sdk/overview en Detail beschriebene Cross Device-SDK, das die Interaktion von Applikationen über Gerätegrenzen hinaus ermöglichen soll.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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FOSDEM, Tag 2 – mehr Sicherheit, RISC-V, Secure Boot und Python

Am zweiten Tag des FOSDEM-Kongresses bekamen Teilnehmer verschiedener Themen zu sehen. Neben einer Einführung in Secure Boot unter Nutzung quelloffener Systeme demonstrierte man eine in MicroPython gehaltene 3D-Engine für den ESP 32.

FPGAs als „Garant der reinen Lehre“.

Der an der Carnegie Mellon-Universität tätige Gabriel Somlo demonstriert einen FPGA samt Softcore (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/rv_selfhosting_all_the_way_down/), der zum Durchstarten von Fedora Linux befähigt war – ob der äquivalenten Taktrate von nur rund 50 MHz war dies naturgemäß ein Prozess, der einige Zeit in Anspruch nahm.
Als Sinn präsentierte man dabei die „komplette Kontrolle“ über die Compute-Infrastruktur.

(Bildquelle alle: Autor, via FOSDEM oder https://www.instagram.com/tam.hanna/)

Spezifischerweise sprach Somlo von einem probeweise durchgeführten Exploit, der einem Chip-Hersteller ein modifiziertes Schaltbild unterschob – eine Gruppe von Widerständen und ein Kondensator sorgten dann dafür, dass eine bestimmte Gruppe „unprivilegierter „Assembler-Befehle ausreichte, um den Chip in den Privileged Mode zu versetzen. Mit FPGAs sind diese Angriffe schon deshalb schwieriger, weil der Designer des Chips am Ende nicht weiß, „welche“ Zelle des Halbleiters von welchem Teil des Bitstroms des Endanwenders konfiguriert werden wird.

Secure Boot mit quelloffener Software

TPM und Co. wurden von der Open Source-Entwicklerschaft lange Zeit als Inkarnation des Teufels angesehen. Tomasz Żyjewski präsentierte mit Overview of Secure Boot state in the ARM-based SoCs (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/arm_secure_boot_2/) einen Überblick darüber, wie die – insbesondere im Embedded-Bereich immer wichtiger werdende -Technologie mit quelloffenen oder zumindest mit nicht unter NDA stehenden Werkzeugen implementierbar gemacht werden kann.
Besonders interessant ist dabei die in der Abbildung gezeigte „Support-Matrix“, die über den Unterstützungsgrad der verschiedenen Architekturen informiert.

Lobenswert war beim Vortrag neben der Einführung in die Art des Funktionierens von Secure Boot, dass eine Auflistung der von den verschiedenen Halbleiter-Herstellern implementierten Verfahren samt den in ihnen enthaltenen Schwachstellen erfolgte.
Manche verbreitete Familien weisen „von Haus aus“ nämlich Schwächen auf, die das umgehen von Secure Boot ermöglichen – dass man bei einem der Chips durch „Ausbrennen“ der USB-Datenleitungen Sicherheit wiederherstellen kann, ist ein interessantes Detail am Rande.

Neues Futter für Java-Entwickler.

Die Nutzung von Java am Raspberry Pi ist – auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glaubt – durchaus verbreitet. Das für das Anbieten einer „frei lizenzierbare“ JVM bekannte Unternehmen Azul bietet mit der in der Abbildung gezeigten Webseite seit einiger Zeit eine Art „Anlaufstelle“ an, die – analog zu JaxCenter im Desktopbereich – alle Informationen der Community zu bündeln sucht (siehe auch https://fosdem.org/2023/schedule/event/pi/).

Bildquelle: Screenshot von https://pi4j.com/

Neben Unterstützung für Kotlin arbeitet die Community auch daran, die JDK-Verwaltung SDKMan am RasberryPI zum Laufen zu bringen. Lohn der Mühen ist, dass an einer JVM interessierte Nutzer so mit weniger Aufwand aus den zur Verfügung stehenden Implementierungen wählen können.

3D-Engine für ESP32 zeigt Möglichkeiten zur Performance-Steigerung von MicroPython.

Dass Kongress-Teilnehmer seit einiger Zeit aus Platinen bestehende „Name Tags“ bekommen, ist per se nichts Neues. Mat Booth fühlte sich durch seinen ESP 32-Tag allerdings dazu animiert, auf diesem eine 3-D-Engine zum Laufen zu bringen (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/python_hacking_esp32/).

Während der Erfolg der Engine – wohl auch ob der Nutzung von MicroPython – unterm Strich überschaubar bleibt, gilt, dass Booth im Rahmen der Arbeiten Informationen über die Optimierung der Performance von in der MicroPython-Runtime lebenden Systemen sammeln konnte. Wer die „optimale“ Leistung aus einem MicroPython-System herausholen möchte, sollte beispielsweise darauf achten, „häufige“ Python-Performance-fressen nach Maßgabe der Möglichkeit zu umschiffen.

Maximale Performance lässt sich dadurch erreichen, dass man der MicroPython-Runtime ein natives Modul einschreibt. Hier gibt es allerdings der Wege zwei – während ein einkombiniertes natives Modul für den Entwickler einfach zu verwalten ist, muss der Endanwender die schon vorhandene MicroPython-Firmware durch die modifizierte Variante ersetzen. Dynamisch „nachladbare“ Module machen dem Anwender weniger Arbeit, sind aber im Bereich der Erzeugung wesentlich komplizierter von der Handhabung.

Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass der Quellcode der Engine als Ganzes unter der URL https://github.com/mbooth101/tidal3d/ bereitsteht. Wer sich in die diversen mathematischen Transformationen einlesen möchte, bereut einen Besuch nicht.

Für MicroPython-Anfänger interessant ist auch der unter der URL https://fosdem.org/2023/schedule/event/python_micropython_intro/ bereitstehende Vortrag von Wouter van Ooijen – während „erfahrene“ MicroPython-User in ihm absolut nichts Neues lernen, können Quereinsteiger den einen oder anderen wertvollen Hinweis mitnehmen.

RISCV als Werkzeug der Lehre.

Nicht erst seit Adolf Melenzineks Klassiker zur Ingenieur-Pädagogik gilt, dass sich über die beste Art zur Vermittlung technischer Kenntnisse hervorragend diskutieren lässt. An der technischen Universität zu Prag entwickelt man mit QtRVSim aus diesem Grund einen „Emulator“, der auf Basis der RISCV-Architektur die Visualisierung der in Prozessoren bei der Abarbeitung verschiedener Algorithmen auftretenden Prozesse ermöglicht.

Besonders interessant ist, dass das Produkt quelloffen ist – wer sich den Quellcode des Emulators ansehen möchte, kann dies beispielsweise unter der URL https://fosdem.org/2023/schedule/event/rv_qtrvsim/ tun.

Emulatoren als Quell der „Fortbildung“.

Emulatoren werden primär als Werkzeug zur Erhaltung von Spielen vorgesehen, die nicht oder nur schwer portierenbar sind.
Der Vortrag von

Neil Coffey – oberflächlich beschäftigte er sich unter dem Thema Emulator development in Java mit der Nutzung von Java zur Erzeugung von Emulatoren – ist nicht nur aufgrund der Emulator-Entwicklung interessant: Bei der Arbeit mit Emulatoren lernt man auch diverse Methoden der Bildverarbeitung und des performancekritischen Rechnens (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/oak/).

Neben diesem Vortrag gab es auch eine ganze Gruppe weiterer Präsentationen zum Thema Emulatoren, die – teilweise – ebenso lehrreich – hier schon aus Platzgründen nur erwähnt werden müssen.

Cutting Room Floor – das übrig gebliebene!

Obwohl der zweite Tag der vor dem etwas weniger Events für Embeddedentwickler mitbrachte, galt auch diesmal, dass die gut zwei Dutzend parallel laufenden Tracks jede Menge Platz für „Kollisionen“ lieferten. Hier deshalb abermals eine Liste von besonders interessanten Vorträgen.

Uwe Kleine-König zeigte in Pulse-Width-Modulation (PWM) is easy, isn’t it? (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/pwm/) verschiedene PWM-Implementierungen.

Christophe Ponsard präsentierte einen Vortrag zum Bull Gamma 3 (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/gamma/) – ein antiker Computer aus der elektromechanischen Zeit, der – witzigerweise – von der Architektur her modernen Systemen gar nicht so unähnlich ist.

German Gomez präsentierte in I made a GameBoy emulator (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/gb_arm/) ebenfalls Informationen zur Arbeit mit Emulatoren. Zu guter Letzt zeigt Andre Almeida in Hacking the Linux Kernel to get moar FPS (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/kernel_fps/) die „Rolle“ der Computerspiele – der Talk geht darauf ein, „wie“ Computerspiele die Performance von Teilen des Linux-Kernels erhöht haben.

Lowlevel-Entwicklung ist nicht unbedingt attraktiv – ein Problem, dass die Linux-Community bemerkt. Zur „Lösung“ hat man sich für die Erzeugung des Kernel Development Learning Pipeline entschieden, der von Joel Savitz in seinem Vortrag ohne Teil vorgestellt wurde (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/kdlp_kernel_devel_learning_pipeline/).

Ein weiteres „interessantes“ Problem betrifft eine Neuauflage des Jahr-2000-Problems, das mit 32-bittigen Datentypen im Januar 2038 auftreten wird. In Fixing Year 2038 (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/fixing_2038/) nahm man sich dieses Themas an.

Der KiCad – Entwickler Seth Hillbrand bot mit Donation Page Design (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/donation_page_design/) derweil einen Vortrag an, der erklärte, wie man eine Spenden-Sammel-Webseite technisch optimal aufbaut.

Blockbasierte Programmiersprachen waren ebenfalls Thema. Einerseits präsentierte man MicroBlocks (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/microblocks/), andererseits ging man auf Möglichkeiten zu „Erweiterung“ von Snap ein (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/snap/).

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FOSDEM, Tag 1 – Quelloffene FPGAs für Jedermann

Nachdem die in Belgien stattfindende FOSDEM die letzten Jahre rein virtuell stattfand, gab es dieses Jahr wieder eine Präsenz-Variante. Die in den letzten Jahren aufgebaute Streaming-Infrastruktur wurde von den Organisatoren indes nicht verworfen, weshalb man auch von Zuhause aus teilnehmen konnte. Fokus des ersten Tages – der Kongress ist traditionell auch auf Embedded bezogen – waren vor allem quelloffene Anwendungsfälle von FPGAs, das Design quelloffener Chips und die Nutzung von Go und Linux im Embeddedbereich.

Go mit Unterstützung für LoraWAN

Die Programmiersprache Go hat sich als fixe Größe etabliert. Mit dem unter https://tinygo.org/ bereitstehenden Compiler kann sie auch auf Embedded-Systemen zur Ausführung gebracht werden.
Im Interesse der maximalen Benutzerfreundlichkeit pflegt das Go-Entwicklerteam ein Repositorium mit diversen Code-Beispiel, die Interaktion mit externer Hardware zu erleichtern suchen.
Auf der FOSDEM demonstrierte Ron Evans (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/goevenfurtherwithoutwires/) nun, wie man eine Gruppe von RP2040-Modulen mit SemTech-Transcievern verbindet, um so Informationen unter Nutzung des lizenzfreien Funkstandards auszutauschen.

FPGAs und Chips, zur Ersten.

Spätestens wer die Geschichte des letzten Solartron-Multimeters SI7063 en Detail studiert, weiß, wie teuer Shots von ASICs sind – die Briten mussten ihre letzte Serie „Kübeln“, weil ein seltener Fehler im ASIC mitunter zu Anzeige gefährlicher Fehler führte (siehe https://www.eevblog.com/forum/testgear/my-new-old-schlumberger-si-7063-dmm/50/).
Im-zugegebenermaßen etwas kurz gefassten Vortrag “Can we do an open source chip design in 45 minutes?” präsentierte Philipp Wagner (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/open_source_chip_design/) in 45 Minuten einen „Aufriss“ von allem, was der P. T. Open Source-Chipentwickler an Werkzeug kennen sollte.
Neben dem bereitstehenden Stream, die ob der langen Ressourcenliste sehenswert ist, fiel dem Autor der Container auf. Dabei handelt es sich um in Form eines docker-Container vorliegende “Appliance“, die Verilog-Code aufnimmt und am Ende eine fertigungsbereite Datei ausspeit.

(Bildquelle: https://fosdem.org/2023/schedule/event/open_source_chip_design/)

Interessant waren auch die Ausführungen zur Suche nach fertigen Blöcken: die von OpernCores gewartete Sammlung wird ja seit einiger Zeit nicht mehr gewartet. Als „Alternative“ schlug man die Nutzung von LiteX vor.

(Bildquelle: Autor, via https://www.instagram.com/p/CoPKLlsNYXs/)

Hare: neue systemnahe Programmiersprache

Die Entwicklung neuartiger Programmiersprachen findet seit langer Zeit vor allem auf „hohem Niveau“ statt – Themen wie Garbage Collection und fortgeschrittene Vererbung geben dem P. T. Technischen Informatik-Professor nun einmal mehr Gelegenheit zum Veröffentlichen von Papers.
Die von Drew DeVault vorangetriebene und unter https://harelang.org/ en Detail beschriebene Sprache Hare hat stattdessen die systemnahe Programmierung zum Ziel.

(Bildquelle: https://fosdem.org/2023/schedule/event/helios/)

Interessant ist an Hare vor allem, dass neben der Programmiersprache auch ein durchaus vollständige Microkernel namens Helios entwickelt wird. Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist er auf X64-und ARM64-Prozessoren lauffähig; eine Portierung auf den RISCV-Kern ist in nicht allzu ferner Zeit vorgesehen.

FPGAs im Audiobereich.

FPGAs kommen nicht nur zur Ausführung von Softcores mit Linux und Co. zum Einsatz. Sebastian Holzapfel präsentierte in seinem Vortrag FPGA-based music synthesis with open-source tools (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/fpga_music_synthesis/) verschiedene Module und Anwendungen im Bereich der Audio-Signalverarbeitung bzw. Audio-Erzeugung.
Als „Mittel der Wahl“ erkor er dabei das mehr oder weniger stark standardisierte Eurorack-Format aus – ein standardisierter Synthesizer, der Module verschiedener Anbieter entgegennimmt.

Quelloffene FPGA-Toolchain

Der von diversen Linux-Events bekannte Embedded-Linux-Anbieter PenguTronix präsentierte mit Building FPGA Bitstreams with Open-Source Tools (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/fpga_bitstreams/) ebenfalls einen Vortrag, der sich um die „Realisierung einer komplett quelloffenen“ Toolchain für die Entwicklung von FPGA-Software drehte.

(Bildquelle: https://www.instagram.com/p/CoP1Q6XtqbL/)

Cutting Room Floor – interessante Vorträge, kurz gefasst

Da die FOSDEM bis zu zwei Dutzend Tracks „paralell“ veranstaltet, war es dem News-Autor unmöglich, an allen teilzunehmen. Hier deshalb eine Auflistung weiterer Vorträge, die für Embedded-Entwickler interessant sein könnten.
Für „Freunde der Kommunikation“ präsentierte Dejan Bosanac einen Vortrag, der die Programmierung von Bluetooth Mesh-Systemen unter Nutzung der Programmiersprache Rust demonstrierte.

Bildquelle: https://fosdem.org/2023/schedule/event/bt_mesh_rust/

Freunde der Programmiersprache Go fanden in The State of Go (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/gostateofgo/) einen neuen Vortrag, der auf die Änderungen in Go einging – wer sich seit Version 1.19 des Projekts nicht mehr fortgebildet hat, bekommt hier eine Möglichkeit zur schnellen Aktualisierung seiner Programmierkenntnisse. Unter https://fosdem.org/2023/schedule/event/the_state_of_kotlin/ gibt es ein Analogon mit Bezug auf Kotlin.
Auch Rust macht im Embedded-Bereich Fortschritte: unter https://fosdem.org/2023/schedule/event/rust_rust_api_design_learnings/ findet sich ein Vortrag, der auf „vernünftige“ Design-Paradigmata zur Verbesserung der Usability von für Rust vorgesehene APIs eingeht.

Im Smart Home-Bereich ist Matter nicht mehr wegzudenken. Stefan Schmidt präsentierte mit Matter and Thread as Connectivity Solution for Embedded einen halbstündigen Vortrag, der einen schnellen Einstieg in die Thematik ermöglicht (siehe https://fosdem.org/2023/schedule/event/matter_and_thread/).

User Interviews sind in der Praxis – man denke nur an den unter https://archive.org/details/zen-of-palm bereitstehenden Zen of Palm – oft der beste Weg, um dem Benutzer auf den Zahn zu fühlen. Emily Omier bot mit Do more awkward user interviews ebenfalls eine Präsentation zum Thema an.

(Bildquelle: https://fosdem.org/2023/schedule/event/awkward_user_interviews/)

Wer einen Raspberry PI oder einen ähnlichen Prozessrechner produktiv im Labor nutzt, legt sich irgendwann eine VNC-Verbindung zu. Leon Anavi plädiert stattdessen für die Nutzung von RDP, und präsentiert neben einer Auflistung der Vorteil des Protokolls auch Wege, um RDP in verschiedenen häufig verwendeten Embedded Linux-Varianten einzubauen.

(Bildquelle: https://fosdem.org/2023/schedule/event/rdp_wayland/)

Wer sich über die Rolle von LLVM im Bereich der Embedded-Toolchains wundert, wird im von Peter Smith gehaltenen Vortrag aufgeklärt – die Slides finden sich unter https://fosdem.org/2023/schedule/event/llvmembedded/.
Angemerkt sei, dass die Veranstalter planen, langfristig für alle hier genannten Vorträge vollwertige Videos online zu stellen. Die jeweils als Bildquelle angeführten Links dienen als Einstiegspunkt in dem der jeweilige Ressourcenportal, wo das Video nach dem erfolgreichen Hochladen und Rendern zur Abwertung bereitstehen wird.

Für morgen: es geht weiter!

Das Veranstalter-Team plant einen weiteren Tag Vorträge. Wer teilnehmen möchte, sollte einfach die unter https://fosdem.org/2023/schedule/streaming/ bereitstehende und in der Abbildung gezeigte Webseite benutzen.

Das Drücken von F5 reicht dabei aus, um die in der Spalte Happening now angezeigten Vortragsthemen zu aktualisieren. Der ganz rechts befindliche Link Watch Live ermöglicht dann den direkten Einstieg in den Livestream.
„Kritisch“ ist daran vor allem, dass das Auftauchen der Livestream-Portale mitunter etwas Zeit in Anspruch nimmt. So sie eine auf den Chat-Server des Kongresses verweisende Fehlermeldung bekommen, sollten Sie die Seite einige Male aktualisieren – diese Message weist darauf hin, dass der jeweilige Livestream noch nicht erfolgreich aufgebaut wurde.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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News-Roundup: ESP32-artige Module mit Linux, neue Chips und Lesestoff

SeeedStudio zeigt ESP32-artige Module, die Embedded Linux unterstützen und so den Prozessrechner unnötig machen. Quectel steigt ins Connectivity-Geschäft ein und bietet vorausbezahlte SIM-Karten für den IoT-Einsatz, während diverse neue Chips die Arbeit erleichtern. Zu guter Letzt gibt es einen neuen SCSI-Emulator, der das Am-Leben-Erhalten diverser Messtechnik erleichtert.

Seeed – ESP32-artige Module für Embedded Linux

Im Embeddedmarkt gibt es eine “tote Zone” zwischen klassischen mikrocontrollerbasierten Systemen und vollwertigen Linux-Einplatinencomputern. Seeed Studio versucht nun, diese mit Leben zu füllen – beide hier genannten Produkte sind vom Deployment her ESP32-Module, sind aber zur Ausführung von OpenWRT und ähnlichen extrem schlanken Linuxdistributionen befähigt.
Kandidat Nummero eins steht unter der URL https://www.seeedstudio.com/LinkIt-Smart-7688.html bereit, und basiert auf einem Chipsatz aus dem Hause MediaTek.

Bildquelle: Seeed

Unter https://www.seeedstudio.com/SMD-WIFI-Module-56P-18-35-2-2-8mm-p-5547.html gibt es auch eine Standalone-Variante des Moduls, die 128MB RAM und 32MB Flashspeicher mitbringt.

Bildquelle: Seeed

RiotEE – Bluetoothmodul mit Ökosystem

Der in Deutschland ansässige Low-Power-Spezialist Nessie Circuits plant die Fertigung einer Familie von Evaluationsboards, die sich um das hauseigene Funkmodul gruppieren – es bringt ein BTLE-Radio und einen Cortex M4-Mikrocontroller mit.

Bildquelle: hackster, via https://www.hackster.io/news/nessie-circuits-riotee-platform-aims-to-provide-easy-entry-into-the-battery-free-internet-of-things-931392bb7c75

Interessant ist am vorliegenden Ökosystem die Verfügbarkeit verschiedener Carrier-Boards, die Energy Harvesting ermöglichen. Die Abbildung zeigt beispielhaft eine Platine mit Solarzellen.

Bildquelle: hackster

QuecTel steigt ins Connectivity-Geschäft ein

Anbieter von Funkmodulen erweitern ihr Produktspektrum permanent. QuecTel kündigte soeben an, dass man innerhalb Europas ab Sofort M2M-SIMs anbietet. Die Abbildung zeigt die zum Stand der Drucklegung verfügbaren Offerte.

Bildquelle: QuecTel

STMicroelectronics – AI-”Streichelzoo”

STMicroelectronics vertieft das hauseigene Investment in AI-Technologien. Unter der URL https://stm32ai-cs.st.com steht ab Sofort ein Portal zur Verfügung, das die diversen von ST angebotenen Dienstleistungen im Bereich der künstlichen Intelligenz zusammenfasst.

Bildquelle: STMicroelectronics

En Detail bietet der Dienst folgende Leistungen:

1
Ein OnlineInterface zum Generieren von optimiertem CCode für STM32Mikrocontroller, ohne dass eine vorherige Softwareinstallation erforderlich ist. Bei der Entwicklung von EdgeAIProjekten profitieren Informatiker und Entwickler von der bewährten Leistungsfähigkeit von STM32Cube.AI bei der Optimierung neuronaler Netze. 

2
Zugang zum STM32 Model Zoo, einem Bestand trainierbarer DeepLearningModelle und Demos, um die Applikationsentwicklung zu beschleunigen. Bei den zum Zeitpunkt der Einführung verfügbaren Anwendungsfällen handelt es sich um die Erkennung menschlicher Bewegungen zur Aktivitätserkennung und verfolgung, die computergestützte Bildverarbeitung für die Bildklassifizierung oder Objekterkennung, die Erkennung von AudioEreignissen für die AudioKlassifizierung sowie einiges mehr. Diese auf GitHub gehosteten Ressourcen ermöglichen das automatische Generieren STM32optimierter Starterpakete.

3
Zugriff auf den weltweit ersten OnlineBenchmarkingService für EdgeAIbasierte neuronale Netze auf STM32Boards. Die per Cloud zugängliche BoardFarm umfasst eine breite, regelmäßig aktualisierte Palette von STM32Boards, sodass Informatiker und Entwickler aus der Ferne die tatsächliche Leistungsfähigkeit ihrer optimierten Modelle messen können.

STMicroelectronics – USB PD-Controller mit integrierter MCU und Unterstützung für zwei Ports

Mit dem unter https://www.st.com/en/power-management/st-onemp.html? Beschriebenen ONEMP schickt STM einen PD-Controller ins Rennen, der zwei USB-Ports unterstützt. Zur Implementierung “hauseigener” Protokolle steht außerdem ein Cortex-M0-Chip zur Verfügung.

Bildquelle: STM

Toshiba / Bodos Power – Whitepaper zur Isolation von I2C unter Nutzung von Optokopplern

Toshiba bietet unter https://toshiba.semicon-storage.com/eu/semiconductor/design-development/innovationcentre/articles/tcm0646_PhotocouplerI2CIsolation.html ein lesenswertes Whitepaper an, das die galvanische Trennung eines I2C-Bus unter Nutzung von vier Optokopplern illustriert.

(Bildquelle: Toshiba)

IB-IoT, SigFox und Co – neue Deployments und Angebote

Telekom Srbija bietet Kunden ab Sofort ein NB-IoT-Netzwerk an, das das hauseigene LoraWAN-Angebot erweitert und so eine umfassendere Abdeckung für M2M-Dienste in Serbien bietet. Das französische Wasserwerk Sogedo verlängert derweil seine Partnerschaft mit SigFox um zehn weitere Jahre – Ziel ist das Anbieten von Wasseruhren mit Konnektivität.
Laut dem im Allgemeinen gut informierten Branchennewsdienst RCR (siehe https://www.rcrwireless.com/20230125/internet-of-things-4/french-water-company-sogedo-signs-10-year-iot-deal-with-sigfox-owner-unabiz?) ist der primäre Sinn dieser Wasseruhren die Erkennung von Lecks:

1
In total, Sogedo has already deployed around 22,000 Sigfoxbased IoT devices in its water distribution network, which serves various public authorities in France with drinking water as well as water sanitisation services. It claims to have received 1,000odd alerts from them in the period, enabling it to detect 500odd leaks in its customer base and save 90,000 cubic metres of water (the equivalent of 30 Olympicsized swimming pools). 

Paralell dazu plant der norwegische Anbieter Netmore indes den Ausbau eines LoraWAN-Netzwerks in Frankreich – ob bzw inwiefern die von Bouygues zurückgelassenen Ressourcen (Einstellung des hauseigenen LoRA-Netzes erfolgte 2021) zum Einsatz kommen, ist unklar.

SCSI-Emulator nun schneller

Wer alte Messtechnik mit SCSI-Laufwerken am Leben erhalten möchte, profitiert von SCSI-Emulatoren. Unter https://www.hackster.io/news/bluescsi-v2-packs-a-raspberry-pi-pico-to-offer-high-speed-scsi-emulation-for-your-vintage-hardware-49af4d8ca487 findet sich nun ein neues schnelleres Design, das eine SD-Karte “scsiiert”.

MicroEJ – hauseigene Runtime unterstützt nun auch C

MicroEJ – das Unternehmen ist vor Allem für seine Java-Runtime bekannt – unterstützt ab Sofort auch die Ausführung von C-Code in der hauseigenen Runtime.

Bildquelle: https://developer.microej.com/managed-code/

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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PX5 RTOS – Interview mit Bill Lamie

Der einst als Gründer des hinter ThreadX stehenden Unternehmens Express Logic hat mit PX5 ein neues Echtzeitbetriebssystem am Start. Primäres Verkaufsargument ist die pThreads-API – was es sonst zu sagen gibt, zeigt dieses Interview.

Interview-Modus: wie lief das Interview?

Bill Lamie spricht nicht Deutsch. Aus diesem Grund erfolgte das Interview per e-mail in englischer Sprache. Die Übersetzung ins Deutsche erledigte der Autor per Hand. Wer den Originaltext haben möchte, kann tamhan aeht tamoggemon punkt com anschreiben.

Bildquelle alle: gestellt von PX5

Hallo Bill, danke, dass du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Bitte verrate uns ein wenig mehr darüber, wie sich Deine Lebensgeschichte präsentiert.

Während ich an der Universität war, hatte ich das Glück, in einem Unternehmen ein Praktikum zu machen, dass sich mit einem Echtzeit-Betriebssystem für eine militärische Anwendung auseinandersetzte – das System hieß damals EXOS.
Obwohl Compiler, Prozessorarchitektur und das Design des Betriebssystems komplett anders waren, als es heute der Fall ist, setzte es mich trotzdem auf den Pfad der Echtzeitbetriebssystem-Entwicklung.
Mein erstes kommerzielles Echtzeitbetriebssysteme Nucleus RTX entwickelte ich im Jahre 1989, danach folgte Nucleus Plus. Beide entwickelte ich unter dem Namen des Unternehmens Accelerated Technology, das später von Mentor Grafics aufgekauft wurde und jetzt zu Siemens gehört.
Im Jahre 1997 startete ich das Unternehmen Express Logic und lancierte ein neues Echtzeitbetriebssysteme namens ThreadX. ThreadX wurde auf mehr als 10 Milliarden Geräten ausgeliefert, und 2019 von Microsoft aufgekauft.
Letzten Sommer habe ich Microsoft dann verlassen und bin wieder im Embeddedbereich zurückgekehrt und habe eine – meiner Meinung nach disruptive-Technologie namens PX5 entwickelt.

OK! Lass uns In Medias Res gehen. Bitte gib mir einen „Elevator Pitch“ für PX5.

Das interessanteste Attribut von PX5 ist, dass das Betriebssystem die POSIX-pThreads-API nativ umsetzt. Wir haben die POSIX-Standard-API mit einem Echtzeitbetriebssystem kombiniert, um Geräte-Firmware portable zu gestalten und außerdem den Trainingsaufwand zur Einschulung von Entwicklern stark zu reduzieren.
Wir hoffen, dass wir die Embedded-Entwicklung um die POSIX-APIs zusammenfassen und vereinheitlichen können. Außerdem möchte ich anmerken, dass PX5 für die Industrie als Ganzes im Bezug auf Performance, Platzbedarf, Einfachheit der Nutzung und Sicherheit einen Schritt nach vorne darstellt.

Warum hast Du Dich ausgerechnet für POSIX-Kompatibilität entschieden? Probiert die Linux Foundation mit Zephyr nicht etwas ähnliches?

Unsere Entscheidung, POSIX-pThreads „nativ“ zu implementieren, liegt vor allem an der immensen Popularität von Embedded Linux-Systemen. Embedded Linux macht mehr als 70 % der gesamten Embedded-Industrie aus. POSIX ist also nicht nur ein Industriestandard, sondern auch die best bekannte und meist benutzte API im Embedded-Bereich.
Ich hoffe, dass wir den gesamten Embedded-Bereich – spezifisch meine ich hier auch die klassische Entwicklung von Mikrocontroller-Applikationen – um die POSIX-pThreads-API standardisieren können.
Im Bezug auf Zephyr: Ich gehe davon aus, dass der Fokus auf POSIX-pThreads, egal ob es von Zephyr oder von einem anderen Echtzeit-Betriebssystem-Anbieter her erfolgt, für die Industrie als Ganzes ein „net positive“ darstellt.
Nun aber noch spezifisch zu Zephyr: Das Betriebssystem ist eigentlich ein Derivat vom bei Eonic erzeugten Virtuoso RTOS, und ist nicht von Haus aus auf POSIX optimiert. Stattdessen hast Du die POSIX-API, die auf einer hauseigenen API “reitet“. Dieser mehrschichtige API-Aufbau führt nur allzu oft zu suboptimaler Performance und aufgeblähtem Code.

Welche Kerne unterstützt ihr anfangs?

Anfangs planen wir Unterstützung für Cortex-M/A/R , unter Unterstützung der Entwicklungswerkzeuge von IAR, GCC und ARM. Unterstützung für RiscV, 64 Bit-Kerne und SMP planen wir dann innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Ich vermisse hier die Angebote von GigaDevice ein wenig. Gibt es denn schon „News“ zu den ARM-basierten Angeboten von GigaDevice? Und wie sieht es mit Unterstützung für andere ISAs wie RiscV oder X86 aus?

Unser „Off the Shelf“ Support ist architekturspezifisch – jeder Halbleiter-Anbieter, der einen Prozessor auf einer unterstützten Architektur hat, hat so gut wie sofort Unterstützung – das inkludiert explizit auch GigaDevice.

Unterstützung für RiscV planen wir innerhalb von zwölf Monaten. Zu X86 haben wir derzeit noch überhaupt keine Pläne.

Trotzdem bleibt eine Frage offen: Wie möchtet Ihr Integration in Codegeneratoren wie Cube oder MCC abbilden. Die in den diversen Mikrocontroller integrierten Peripheriegeräte werden immer komplexer.

Ja, langfristig werden wir uns definitiv in die verschiedenen Codegeneratoren integrieren. Anfangs ist unser Ziel allerdings ein anderes: Wir wollen sicherstellen, dass es geradezu Deppensicher ist, das PX5-Betriebssystem per „Drop-in“ in jedes beliebige vorhandene Mikrocontroller-Projektskelett einzubinden.
PX5 besteht ja wie gesagt aus nur zwei Codedateien, normalerweise sind nicht einmal Eingriffe in die Einstellungen des Linkers erforderlich. Das bedeutet, dass Du Dir einfach die beiden Dateien „greifst“, die Headerdatei pthread.h inkludierst und die Methode px5_pthread_start aufrufst. Damit ist die Integration auch schon abgeschlossen.

OK, das klingt gut. Die nächste Frage sind die Benutzerinterfaces: STMicroelectronics hat Graupner, während Renesas ebenfalls einen hauseigenen GUI-Stack hat. Auch hier mache ich mir ein wenig Gedanken, weil ja moderne Mikrocontroller immer mehr „hauseigene“ 2-D-Beschleuniger mitbringen, die beispielsweise Rotation in Hardwarebeschleunigung erledigen. Im Allgemeinen ist hierfür allerdings „Hauseigenes“ Codieren erforderlich – OpenGL oder DirectX sucht man vergebens.

Wir unterstützen das quelloffene LVGL-Paket. In der Zukunft wird es außerdem Integration mit verschiedenen anderen kommerziellen GUI-Stacks geben. Weil das PX5-Echtzeitbetriebssystem auf POSIX-pThreads basiert, wird jede andere GUI (oder jede andere Middleware) mit Embedded Linux-Unterstützung auch auf PX5 ausführbar sein.

Was plant ihr zu TCP/IP?

Wir arbeiten derzeit an einem hauseigenen TCP/IP-Stack, und hoffen, dass dieser im Frühling zur Verfügung stehen wird.

Damit bleibt noch ein Thema offen: Was tut Ihr für die Thema Cloud? Sowohl AzureRTOS als auch FreeRTOS werden ja von Unternehmen vorangetrieben, die – mehr oder weniger umfangreiche – Cloud-Angebote in der Hinterhand haben.

Die Bedeutung des Internets der Dinge ist uns wohl bekannt. Wir planen, alle „marktführenden“ Anbieter von Cloud-Systemen gleichermaßen zu unterstützen.
PX5 ist konzeptuell komplett anders als die anderen Systeme, weshalb wir diese (also Azure RTOS und FreeRTOS) nicht als direkte Konkurrenz zu unseren Angeboten wahrnehmen.

Lasst uns ein wenig über die Vergangenheit reden. Es gibt ja immer wieder Gerüchte, dass der Verkauf von FreeRTOS an Amazon eine „Notverkaufshandlung“ seitens Real Time Engineers war. Hast du diesbezüglich irgendetwas zu sagen?

Ich weiß nichts darüber, „wie“ die Transaktionen zwischen Amazon und Real Time Engineers abgelaufen sind. Weil FreeRTOS in der Vergangenheit aber ein vergleichsweise frei lizenzierbares, quelloffenes Betriebssystem war, kann ich mir nicht ganz vorstellen, wie es zu einem Notverkauf kommen sollte.

Diese Entscheidung dürfte Microsoft unter Druck gesetzt haben. Oder hast du eine andere Erklärung für die Übernahme von ThreadX?

Ich bin mir sicher, dass „so etwas von so etwas“ kommt. Und wenn es nur der Effekt war, dass diese doch stark publizierte Übernahme mehr Aufmerksamkeit für den Embedded-Bereich als Ganzes geschaffen hat.

Microsoft hatte bisher im Embedded-Bereich durchaus Probleme: Egal ob Sendo, der NetDuino oder der Gagdeteer. Denkst du, dass ThreadX in seinem „neuen Heim“ eine gute Zukunft haben wird?

Ich denke, dass ThreadX ein großartiges neues Zuhause gefunden hat. Das IoT-Team bei Microsoft versteht definitiv, wie der Embeddedbereich funktioniert und ist sich auch über die Bedeutung bzw. Relevanz von ThreadX im klaren.

Wenn einer meiner Leser mit ThreadX anfangen möchte – welche Ressourcen würdest Du empfehlen?

Ich würde vorschlagen, dass er im ersten Schritt unsere Firmenwebseite besucht. Dort gibt es jede Menge technische Informationen. Wer noch mehr Daten haben möchte, soll sich den User Guide herunterladen.

Planst Du auch, Präsenz außerhalb der vereinigten Staaten von Amerika zu haben?

Ja, im Laufe der Zeit werden wir unseren internationalen „Footprint“ erweitern – ganz analog dazu, wie es damals bei Express Logic lief.

Entwickler von Echtzeit-Betriebssystemen reden nur ungern über den Preis. Ich muss aber trotzdem fragen – in einer Zeit der kostenlosen Echtzeitbetriebssysteme würde ich gerne wissen, was wir „ungefähr“ im Bereich der Kostenfrage erwarten dürfen.

Wir werden permanente Lizenzen anbieten, die ohne Zahlungen für die einzelnen Geräte auskommen – im Bereich der Preise kann ich „reasonably priced – generally less than a couple months of an engineer’s salary“ zusagen. Außerdem werden wir ein Abonnement anbieten, wo Startups pro Entwickler bezahlen.

Community-Frage: Wie unterscheidet sich von der PX5 vom unter https://nuttx.apache.org/ bereitstehenden NuttX. NuttX ist ja seit vielen Jahren am Markt, und behauptet ebenfalls, POSIX-kompatibel zu sein.

Ich habe in der Vergangenheit immer wieder einen Blick auf NuttX geworfen, ohne es aber im Detail zu studieren. Wie ich vorher zu Zephyr gesagt habe: Jede Lösung, die die POSIX-PThreads-API „vorwärts treibt“, ist meiner Ansicht nach für die Embedded-Industrie als Ganzes ein net positiv.

Danke Dir vielmals für deine Zeit. Gibt es sonst noch etwas, was Du sagen möchtest?

Ich möchte mich noch vielmals dafür bedanken, dass ich über diese Themen mit Dir reden darf. Und es freut mich sehr, wieder zurück in der Embedded-Industrie zu sein.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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PX5: Neues Echtzeitbetriebssystem mit POSIX-Threading-API vom Express Logic-Mitbegründer

Bill Lamie – er war jahrelang Präsident des Herstellers von ThreadX (heute Azure RTOS) – schickt mit PX5 ein neues Echtzeitbetriebssystem ins Rennen. Hervorragendstes Attribut der neuen Plattform ist Unterstützung für die POSIX-API, was mit Linux und anderen unixoiden Betriebssystemen aufgewachsen Entwicklern Umlernaufwand spart.

Bildquelle: PX5

Worum geht es hier?

Echtzeitbetriebssysteme gibt es per se en masse: „Problematisch“ ist, dass vom Desktop oder von größeren Embedded-Systemen umsteigende Entwickler eine neue API zur Nutzung von Threading erlernen müssen.
Im Linux- bzw. Unix-Bereich hat sich POSIX als Standard etabliert – PX5 unterstützt diese API „nativ“, die oft für zusätzlichen Aufwand sorgenden Übersetzungs-Schichten sind nicht erforderlich.

Eine Frage der Einbindung.

Außer Frage steht, dass Codegeneratoren wie Cube oder MCC die „Inbetriebnahme“ der immer komplizierter werdenden Peripherie-Geräte moderner Mikrocontroller wesentlich erleichtern.
PX5 begegnet diesem Problem dadurch, dass es sich – siehe auch das Architekturdiagramm – auf die Kernaufgaben eines Echtzeit-Betriebssystems beschränkt.

Bildquelle: https://px5rtos.com/px5-rtos/, Diagramm ist anklickbar

Aus dieser Vorgehensweise der Reduktion ergibt sich ein sehr einfaches Deployment des Echtzeit Betriebssystems. Im nach Anmeldung (mit Linkedin-Konto besonders bequem) unter https://px5rtos.com/px5-rtos-user-guides/ zugänglichen User Guide wird davon gesprochen, dass man für die Einbindung neben einigen Header-Dateien lediglich die Files px5.c und px5_binding.s benötigt. Das eigentliche „Anwerfen“ des ersten Threads könnte dann einfacher nicht sein:

1
#include <pthread.h>

2

3
int main()

4
{

5

6
/* Start PX5. */

7
px5_pthread_start(1, NULL, 0);

8

9
/* Once px5_pthread_start returns, the C main function

10
has been elevated to a thread – the first thread in

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your system! */

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while(1)

13
{

14

15
/* PX5 RTOS API calls are all available at

16
this point. For this example, simply sleep for

17
1 second. */

18
sleep(1);

19
}

20
}

Ein weiterer Nebeneffekt dieser „Reduktion auf das Minimum“ ist, dass das Betriebssystem mit sehr wenig Ressourcen auskommt. Eine Minimalinstallation soll laut PX5 mit rund 1 kB Remanentspeicher und 1 kB Arbeitsspeicher ihr Auskommen finden – dass die Nutzung höherwertiger Funktionen mehr Speicher verbraucht, dürfte aus der Logik folgen.
Auf einem mit 80 MHz getakteten Kortex-Controller verspricht PX5 außerdem, dass ein Context-Switch normalerweise in weniger als 1 µs abgeschlossen werden kann.

Speicher-Verifikation durch „Canaries“.

Ein weiteres interessantes Feature von PX5 läuft unter dem Namen „PX5 RTOS Pointer/Data Verification (PDV)“. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das unautorisierte Speicher-Zugriffe zu erkennen sucht. Dies erfolgt durch Berechnung einer Checksumme, was nach folgendem Schema passiert:

Bildquelle: PX5.

PX5 verspricht, dass die Aktivierung dieses Systems, das – normalerweise – nur die „eigenen Strukturen“ des Echtzeit Betriebssystems schützt, mit vergleichsweise wenig Overhead einhergeht – aus einer ein bis zwei Instruktionen benötigenden Anweisung wird eine 6-8 Instruktionen benötigende.

Integration ins Ökosystem

In kurzer Zeit plant PX5 sowohl das zur-Verfügung-Stellen eines GUI-Stacks als auch eines TCP-IP-Stacks. In beiden Fällen möchte das Unternehmen dabei auf „etablierte“ Mitspieler im Ökosystem setzen – weitere Informationen hierzu kommen in wenigen Tagen in Form eines Interviews mit Bill Lamie, das schon von seinem PR-Team bearbeitet wird.

Schon im Rahmen der „Ankündigung“ der Verfügbarkeit des Echtzeit Betriebssystems kündigte man die ersten Partnerschaften an – neben dem Bluetooth und WLAN-Stack-Spezialisten Clarinox (siehe https://www.businesswire.com/news/home/20230125005148/en/Clarinox-Strengthens-Wireless-Connectivity-Development-for-IoT-Devices-with-Support-for-Innovative-PX5-RTOS) und dem Tracing-Spezialisten Percepio (siehe https://www.electronicspecifier.com/industries/industrial/percepio-to-support-px5-rtos-with-tracealyzer-tool) gab es auch eine Ankündigung von CypherBridge (https://www.businesswire.com/news/home/20230125005146/en/Cypherbridge-Enhances-Security-and-Interoperability-for-IoT-Devices-with-Support-for-New-PX5-RTOS).
Einige Stunden später folgte IAR:

1
With PX5 RTOS being fully supported in IAR Embedded Workbench® for Arm®, developers can leverage an integrated development environment for seamlessly building and debugging their commercial safetycritical applications from source code to firmware. Accordingly, customers benefit from reduced timetomarket, improved device firmware quality, and portability across device platforms.

Was kostet es, und wie wird es supportet?

Die Lizenzierung, und insbesondere die Lizenzkosten von Echtzeitbetriebssysteme sind immer ein „haariges“ Thema. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels gibt es noch keine öffentlichen Informationen dazu – unter der URL https://px5rtos.com/licensing/ findet sich auf der Webseite aber die gezeigte Abbildung, die die „Flexibilität“ im Bereich der Lizenzierungsbedingungen illustrieren soll.

Welche Systeme werden unterstützt?

Ob der „Ultra neuen“ Verfügbarkeit gibt es derzeit noch keine vollständige Kompatibilitäts-Liste für PX5. Unter https://px5rtos.com/semiconductor/ gibt es allerdings schon jetzt eine Liste der unterstützten Halbleiterpartner. In der unter https://px5rtos.com/px5-rtos-faq/ bereitstehenden FAQ findet sich außerdem die folgende Aussage.

1
The fullest support is for the Arm processors, including the CortexM series MCUs and CortexA/R series MPUs. Please contact us for the latest processor support.

In eigener Sache

Obwohl das Interview zum Thema bereits in Arbeit ist, ist Bill Lamie gewillt, weitere Anfragen der Community entgegenzunehmen und zu beantworten. Bitte einfach hier einen Kommentar posten – der Autor kümmert sich um die Übersetzung.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Nachrichten-Roundup: Arduino-Rechenschaftsbericht, neue Qt-Version, Tricks mit Platinen uvm

Neben dem Arduino-Rechenschaftsbericht und einer Aktualisierung von Qt mit neuen Klassen für den CAN-Bus verlangt auch der Quellcode des Ur-Furbys nach Aufmerksamkeit. Außerdem gibt es Neuiugkeiten von RISC/V, sowohl im Highend-Mikrocontroller-Bereich als auch als klassisches Rechenelement für den Desktopeinsatz.

Arduino: Rechenschaftsbericht 2022 erschienen.

Arduino veröffentlicht einmal im Jahr einen als Open Source Report bezeichneten Rechenschaftsbericht, in dem man über Ereignisse und Herausforderungen zu berichten sucht. Vor wenigen Tagen ist unter der URL https://blog.arduino.cc/2023/01/20/the-2022-arduino-open-source-report-is-out/ der aktuelle Rechenschaftsbericht erschienen – interessant ist, dass Arduino die Interoperabilität der Bibliotheken zwischen den immer mehr unterstützten Hardware-Architekturen mittlerweile als wirkliches Problem betrachtet.

Bildquelle: Arduino.

Zur Vereinfachung der Erreichung dieser Gefechtsaufgabe setzt man dabei auf eine Aktualisierung des Arduino-Abstraktionscores. Außerdem möchte sich die Arduino-Gruppe als One Stop Shop positionieren, was sich unter anderem durch den neuen Projekt-Hostingdienst zeigt.

Bildquelle: Arduino.

Interessant ist außerdem noch das Ranking für Unternehmen – das türkische Regierungprojekt zur Förderung der Technik-Fortbildung Turkish Technology Team Foundation (siehe https://www.t3vakfi.org/en/) nahm einen Listenplatz für den „aktivsten“ Entwickler ein.

Bildquelle: Arduino.

QT 6.5: Erweiterungen der seriellen Portklassen.

Dass QT Embedded-Anwendungen als Wachstumsmarkt ansieht, ist bekannt – selbst wenn das unter Beitrag “Hands-On mit Qt for MCUs – QML-Parser ohne Komfortfunktionen” vorgestellte QT for Embedded bis zu einem gewissen Grad eine Mogelpackung darstellt, bleibt unterm Strich Interesse an Embedded-Technologie sichtbar.
Mit QT 6.5 erfolgen „Erweiterungen“ im QTSerialBus-Modul, das – wie in der Abbildung gezeigt – um einige Klassen mit CAN-Bezug erweitert wurde.

Bildquelle: https://doc-snapshots.qt.io/qt6-dev/whatsnew65.html.

Apropos QT: Die „Wirren“ um die Lizenz-Änderungen sind nach wie vor relevant. Der QT-Experte Burkhard Stubert bietet unter https://embeddeduse.com/2023/01/06/using-qt-5-15-and-qt-6-under-lgplv3/? einen lesenswerte Zusammenfassung der Thematik an, die mit „Lizenz-Trouble“ behaftete Entwickler ansehen sollten.

Microchip: Applikations-Demo für CAN-USB-Brücke.

Das „Decoding“ bzw. die Analyse von CanBus-Kommunikationsprozessen ist eine Aufgabe, der man als Automotive-Entwickler immer wieder gegenübersteht. Mehr als nur ein Anbieter von Logikanalysatoren verdient damit gutes Geld.
MicroChip bietet nun unter der URL https://github.com/Microchip-MPLAB-Harmony/reference_apps/tree/master/apps/sam_e54_xpro/same54_can_usb_bridge eine „durchimplementierte“ Beispiel-Applikation für das hauseigene SAM E54 Xplained Pro Evaluation Kit an, das – wie in Abbildung XXX gezeigt – ein Testsystem ermöglicht.

Bildquelle: Microchip

RP2040: Missbrauch der DMA-Hardware als weiterer Note-Kern.

Der RP2040 bietet Entwicklern von Haus aus zwei Rechenkerne an – wer einen „dritten“ haben möchte, kann dies ohne zusätzliche Spende an Ebenezer Uptons Mannen bewerkstelligen. Der Weg zum Erreichen dieses Ziels ist die der „Missbrauch“ der DMA-Hardware, die im Zusammenhang mit PIO und einigen anderen Teilen des Chips einen „primitiven“, aber Turing-kompletten zusätzlichen Rechenkern nachbilden kann.
Die unter https://hackaday.com/2023/01/20/help-needed-on-thumb-image-rp2040-dma-hack-makes-another-cpu-core/ bereitstehende Ankündigung ist auch deshalb interessant, weil die Kommentatoren einerseits „ähnliche“ Implementierungen vorstellen und andererseits auf potentielle Probleme, beispielsweise im Bereich der Bus Congestion, eingehen.

Intel und SiFive: Hoch-Leistung-RISC-V-Board ante Portas.

Als „Shepherd“ der x86-Architektur dürfte man von Intel eigentlich keine extreme „Aktivität“ im Bereich RISC/V erwarten – anders als ARM setzt man bei Big I nicht nur auf politische Korrektheit und Virtue Signaling, sondern bietet auch RISCV-Ports an.
Spezifischerweise arbeitet man mit SiFive zusammen, wo man den als Horse Creek bezeichneten SOC auf ein Evaluationsboard packt.

Bildquelle: https://www.sifive.com/boards/hifive-pro-p550

Anhand des 3-D-Renderings der Platine ist klar ersichtlich, dass XXX hier nicht auf MSR-Aufgaben zielt: Der intendierte Einsatzbereich des laut Eigenangaben mit Desktop-artiger Performance ausgestatteten Boards ist viel mehr die Entwicklung von Software:

1
This is a premium software development system ideal for developer desktop machines and rackbased build/test/deploy servers for RISCV software development. RISCV has no limits.

Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels avisiert SiFive die Auslieferung im Sommer 2023 – unter https://www.sifive.com/boards/hifive-pro-p550 kann man sich bereits auf eine Warteliste setzen lassen, Preisinformationen gibt es aber noch nicht.

Need for Speed – 1GHz-Controller, ebenfalls auf RISC/V-Basis.

Der„Bedarf nach Geschwindigkeit auf RISCV-Kernen setzt sich im HPMicro HPM64G0 fort. Der im Allgemeinen gut informierte Branchen-Newsdienst CNX informiert unter https://www.cnx-software.com/2023/01/20/hpmicro-hpm64g0-a-1-ghz-risc-v-microcontroller/ über einen neuen Chip.

Bildquelle: CNX

Problematisch ist an diesem Bauteil vor allem, das es derzeit ausschließlich für den Heimatmarkt vorgesehen ist – zum Herunterladen der Datenblätter ist sogar eine chinesische Handynummer erforderlich. Sonst bietet der Chip, was man erwarten würde: neben 2 MB integriertem SRAM verspricht man einen Coremark-Score von 5650 und ein durchaus reichhaltiges Peripheriegeräte-Kompliment. Weitere Informationen finden sich zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels – spärlich – in der weiter oben genannten URL.

Platine mit integriertem Batteriehalter.

Auflötbare bzw. einsteckbare Halter für Knopfzellen finden sich bei so gut wie jedem Distributor in Stückzahlen. Dennis Kaandorp hat nun eine Visitenkarte realisiert, die – wohl eher für den kurzfristigeren Einsatz – eine Knopfzelle aufnimmt, ohne dazu einen Batterie-Halter zu benötigen.

Bildquelle:.https://bigfootcreations.wordpress.com/2022/12/31/pcb-business-card/

Des Pudels Kern ist dabei eine „optimierte“ Kombination aus Cutouts, die – in eingeschränktem Rahmen – flexibel sind und dem Benutzer das Einstecken der Batterie ermöglichen. Weitere Informationen und ein Designfile stehen unter der URL https://bigfootcreations.wordpress.com/2022/12/31/pcb-business-card/ zum Abruf bereit.

Lesestoff: Vergleich zwischen Wi-Fi und Bluetooth.

Nicht nur dem lästig-eigenwilligen Verhalten der Bluetooth SIG geschuldet ist, dass Wi-Fi 6 gerne als „Bluetooth LE-Killer“ angesehen wird. Der Antennen-Spezialist Antenova bietet unter der URL https://blog.antenova.com/does-wi-fi-6-spell-the-end-of-bluetooth nun eine einen kurzen Vergleich an, der auch für Personen, die sich bisher mit Wifi 6 nicht auseinandergesetzt haben, lesenswert ist.

Lesestoff: Quellcode des Furbies online

Wer auf der Suche nach hanunodora.asm ist, wird unter https://archive.org/details/furby-source/mode/2up fündig – das Internet Archive bekam, wohl vom USPTO, einen Komplettausdruck des Quellcodes für das Kultspielzeug.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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Neue Bauteile: MUXe, Kontaktfedern, Evaluationsboards und mehr

Die Bauteil-Industrie bleibt nie stehen. Hier ein Überblick interessanter Komponenten, die im Laufe des letzten Monats auf den Markt gekommen sind.

Worum geht es hier?

Wer einen bestimmten integrierten Schaltkreis oder eine bestimmte mechanische Komponente nicht kennt, ist dazu verdammt, sie aus diskreten Bauteilen nachzukonstruieren.
Aufgrund von beschränkten Platz auf der Frontseite können wir nicht jede Komponente mit einem „langen Artikel“ vorstellen. Hier deshalb eine kleine Liste besonders interessanter Elemente und Ereignisse, die sie im Hinterkopf behalten sollten.

In eigener Sache: keine FPU am STM32C0!

STMicroelectronics hat auf die Anfrage im Bezug auf den neuen STM-Chip geantwortet. Explizit gilt, dass er keine FPU enthält – der langjährige Wegbegleiter des Autors, Michael Markowitz, bestätigte dies folgendermaßen:

1
No hw floatingpoint unit (fpu) on the STM32C0. This a basic controller/8bit replacement.

Microchip: Evaluationsboard für das hauseigene Bluetooth LE und Zigbee-Modul

Spätestens seit dem Microchip mit dem WFI32 (siehe Beitrag “ESP32-Alternative WFI32: Module und MCUs erreichen Distributoren”) einen ESP32-Konkurrenten lancierte, ist klar, dass die Amerikaner dem Aufstieg Espressifs nicht widerstandslos zusehen werden.
Mit dem in der Abbildung gezeigten WBZ451 Curiosity Board gibt es nun ein um etwa 90 Euro erhältliches Evaluationsboard, das die Inbetriebnahme der WLAN-freien Variante WBZ451PE des Moduls erleichtert.

Bildquelle: https://www.microchip.com/en-us/product/WBZ451PE

SeeedStudio: Raspberry Pi-Kameramodul mit Fisheyeobjektiv

Seeed bietet die „offiziellen“ Kamera-Module der Raspberry Pi Foundation an (siehe Beitrag “CES-Allerlei – neue Kameras für Raspberry Pi, neuer Arduino, uvm”), offeriert aber auch immer wieder eigene Varianten.
Mit dem auf dem OV5647-Sensor basierenden und eine Auflösung von fünf Megapixel bietende Serie steht ein neues Kameramodul am Start, das in der Variante OV5647-160 (siehe https://www.seeedstudio.com/OV5647-160-FOV-IR-Camera-module-for-Raspberry-Pi-3B-4B-p-5485.html) ein Fisheye-Objektiv mitbringt und so einen Blickbereich von 160° erreicht. Dies ist beispielsweise zur Überwachung größerer Bereiche nützlich.

Rubrik Special Interest: spezieller Kühlkörper für Analog Devices-Evaluationsboards

Streng in der Rubrik des „es gibt nichts, was es nicht gibt“ ist der von Advanced Thermal Solutions entwickelte FanSINK angesiedelt.
Es handelt sich dabei um einen spezialisierten Kühlkörper, der ausschließlich für die folgenden Konverter-Evaluationsboards aus dem Hause Analog Devices vorgesehen ist:

1
x) AD9166

2
x) AD9986

3
x) AD9988

4
x) AD9081

5
x) AD9082

Bildquelle: ATS.

Wer eines dieser Teile um rund 20 Euro erwirbt, ist damit übrigens noch nicht am Ziel-der in der Abbildung gezeigte Ventilator muss „separat“ dazu gekauft werden. Warum Analog Devices kein diesbezügliches Element auf das Evaluationsboard packt, bleibt offen.

STMicroelectronics: MLPF-Serie als gefechtsbereite Tiefpassfilter

Dass STMicroelectronics ebenfalls Bluetooth- und sonstige Funkchips anbietet, sollte bekannt sein. Warum diese (siehe beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=EKxAVufqDVY für den BlueNRG) noch nicht in Cube eingebunden sind, ist eine andere Frage.
Sei dem wie es sei, stehen in der MLPF-Serie nun fertige Antennen-Anpassungsfilter zur Verfügung, die auf die Bedürfnisse bestimmter ST-Funkmodule optimiert sind. Interessant ist an den Bauteilen auch die umfangreiche Dokumentation.

Bildquelle: STMicroelectronics

Texas Instruments: CMOS-basierte Analog-MUXe hoher Spannungsfestigkeit

CMOS-MUXe erlauben das „Herumscheuchen“ verschiedener Signale auf Platinen, ohne sich das mit Relais dazugehörende mechanische Problem einzuhandeln.
Im Allgemeinen gilt dabei, dass CMOS-MUXe im Bereich der von ihnen unterstützten maximalen Spannung nicht sonderlich flexibel sind. Mit der TMUX7-Serie schickt Texas Instruments nun eine Gruppe von MUXen ins Rennen, die sehr hohe Spannungen unterstützen. Ein Beispiel ist in der Abbildung gezeigt – es unterstützt bis zu 85V +/- an Überspannung.

Bildquelle: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tmux7349f.pdf

Texas Instruments: AM62x-Sitara für preiswerte Embedded-Linux-Systeme.

Wer ein preiswertes SOC mit Linux-Unterstützung sucht, sollte die von Texas Instruments angebotene AM62X-Serie ansehen. Dabei handelt es sich um einen Vierkerner, der für die Rechenleistung-Bereitstellung auf einen Cortex-53-Kern setzt. Außerdem steht ein Cortex M4F-Mikrocontroller für Echtzeit-Aufgaben zur Verfügung.
„Hervorzuheben“ ist an diesem System außerdem das sehr umfangreiche Port-Komplement. Neben neuen UARTs stehen drei CAN-Module zur Verfügung, außerdem gibt es ein integriertes Ethernet-Modul das zwei externe Ports unterstützt.

Bildquelle: TI

Das in Hunderterstückzahlen rund 15 Euro kostende SoC ist ein preiswerter Weg für Linux in Großserien – beachten Sie allerdings, dass sie sich das „Aufbauen“ eines externen DDR-Speicherinterfaces einhandeln, wenn sie diesen SoC verwenden.

TE Connectivity – Planarenfinger mit bis zu 7 mm Arbeitshöhe.

Kontakt-Finger, die durch Kontaktaufnahme mit exponierten Ländern auf Planare das Übertragen von Signalen ermöglichen, sind per se nicht neu. TE schickt mit der “Highter Height Spring Fingers”-Serie nun eine neue Serie ins Rennen, die je nach Typ bis zu zwei Ampere pro Kontakt übertragen kann. Sehr nett ist an den sie an der Serie auch, dass sie einen Abstand von bis zu 7 mm überbrücken.

Bildquelle: TE

Neuigkeiten für Dead Reckoning-Interessierte.

Erfahrungsgemäß ist GPS genau so lange lustig, bis die Sichtverbindung zum Satelliten verloren geht. In den letzten Wochen kamen neue schlüsselfertige Systeme auf den Markt, die Dead Reckoning ermöglichen.
Einerseits bietet uBlox mit dem um rund 300 Euro erhältlichen EVK-M9DR ein Evaluationsboard an, dass die im M9-Modul verfügt enthaltene Dead Reckoning-Logik sowohl per USBC als auch per RS232 und über SPI bzw. I2C ansprechbar macht.
Um mehr als €4000 ist das Xsens Vision Navigator erhältlich – es ist, wie in der Abbildung gezeigt, ein „sehr leistungsstarkes“ Modul, das auch diverse andere Sensoren mitbringt und gemäß IP67 zertifiziert.

Bildquelle: Mouser

Maxim: Sensor zur bequemen Energieverbrauchs-Überwachung

Moderne Mikrocontroller bzw. Prozessrechner und insbesondere ihre sehr leistungsfähigen Energiespar-Möglichkeiten stellen Verbrauchsmessungen vor anspruchsvolle Aufgaben. Mit dem MAX34427 schickt Maxim nun einen Baustein ins Rennen, der sich wie in der Abbildung gezeigt in Aufgaben integrieren lässt.

Bildquelle: Maxim.

Lobenswert ist an diesem Bauteil, das in Stückzahlen übrigens nur rund zwei Euro kostet, der sehr weite dynamische Range -Maxim verspricht 20 000 zu eins.

Sensirion: Feuchtigkeitssensor mit Genauigkeit plus-minus ein Prozent.

Im Bereich der Feuchtigkeitssensoren herrscht seit einiger Zeit Kampf um die höchstmögliche Genauigkeit. Sensirion legt mit dem SHT45-AD1F nun einen scharfen Ball vor, der-wie in der Abbildung gezeigt – durchaus beeindruckende Spezifikationen aufweist.

Bildquelle: https://sensirion.com/products/catalog/SHT45-AD1F/.

LEDIL – Linsen vom LED-Hersteller.

„Traditionelle“ Hersteller optoelektronischer Komponenten fokussieren mehr und mehr auf Value Added Product, um der Konkurrenz aus China den Weg zu versperren. Mit der AMY-110-Serie steht nun eine ganze Palette von Blenden zur Verfügung, die beispielsweise im Gastronomie-Bereich für einen „weicheren“ Lichteindruck sorgen sollen.

TDK: magnetisches Abschirm-Material für RFID-Frequenzen.

RFID ist so lange lustig, wie nur „gewünschte“ Karten im Lese-Bereich sind und keine „problematischen“ metallischen Objekte in der Nähe zu beachten sind. Mit dem IBQ15 schickt TDK nun ein sehr leistungsfähiges Abstimmung-System ins Rennen, das auf die Bedürfnisse von RFID optimiert ist.

Kemet: neuer “Super-MLCC“ für Situationen mit hohen Ansprüchen an die Zuverlässigkeit.

Mit der vor allem für den Automotive-Bereich vorgesehenen (und in hunderte Stückzahlen durchaus teuren) “High Voltage, Floating Electrode Design”-Familie bietet Kemet eine neue Art von MLCC-Kondensator an, die die bisher angebotenen Technologien aus dem Hause Kemet kombiniert.
Einerseits soll die innere Topologie des Kondensators dafür sorgen, dass es zu einem „Fail Open“ bei mechanischer Beschädigung kommt. Andererseits wird unter dem Namen Flexible Termination eine spezielle Bauweise vertrieben, die zwischen den „Lötfahnen“ und dem eigentlichen Kondensator ein flexibles Substrat platziert, das die Übertragung von mechanischen Belastungen reduziert und die Lebensdauer von Kondensatoren verlängert.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung gibt es noch keine Datenblätter – unter https://rutronik-tec.com/kemet-mlcc-high-voltage-floating-electrode-design/ präsentiert Rutronik eine Liste der bisher bekannten Ressourcen.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More

Neue Low End-Mikrocontroller, interessanter Lesestoff und Corporate Politics

Sowohl Renesas als auch STMicroelectronics bieten im Lowend-Bereich neue Mikrocontroller an, die auf vergleichsweise fortgeschrittenen Kernen basieren. Außerdem gibt es jede Menge Literatur und eine Übernahme im Funkbereich – hier ein Round-Up ab der Neuigkeiten der letzten Tage.

STMicroelectronics: STM32C0-Serie offiziell angekündigt, Pressemitteilung spricht von „32-Bit-Kick für kostensensible 8-Bit-Anwendungen “.

Die in CUBE seit einiger Zeit einsehbaren (und unter Beitrag “STM32C – neue STM32-Familie mit Cortex M0+-Kern und achtpinniger Gehäuseoption” en Detail vorgestellte) STM32C0-Serie war bisher nicht wirklich bestellbar. Eine vor wenigen Stunden herausgebrachte Pressemeldung ändert dies – die Chips sind ab sofort „offiziell“ von STMicroelectronics und den diversen im ST-Umfeld lebenden Distributoren käuflich zu erwerben.

Bildquelle: STM

Als „STM32 der neuen Generation“ erfolgt die Echtzeitbetriebssystem-basierte Programmierung ausschließlich unter Nutzung von Microsofts Azure RTOS:

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Die SoftwareRessourcen umfassen den STM32C0Support im KonfigurationsTool STM32CubeMX, Microsoft Azure RTOS und das STM32CubeC0MCUPaket mit Hardware Abstraction Layer (HAL) und maschinennahen Bibliotheken.

Interessant sind auch noch die in der Pressemitteilung besprochenen – und durchaus rapid wirkenden – Performancedaten:

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Gestützt auf die STM32Plattform, halten die neuen MCUs auch DMAKanäle (Direct Memory Access) bereit, welche die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Anwendungen steigern. Sie arbeiten mit bis zu 48 MHz und erzielen einen Befehlsdurchsatz von 44 DMIPS mit einem CoreMarkPerformance und Effizienzwert von 114, wobei sich die Stromaufnahme im RunModus auf nur 80 µA/MHz beschränkt.

Im Bereich der Entwicklungshardware gibt es drei Nucleo-Boards. Der unter https://www.st.com/en/evaluation-tools/nucleo-c031c6.html?icmp=tt30185_gl_pron_dec2022 bereitstehende NUCLEO-C031C6 ist dabei ein klassisches Nucleo, während STM32C0116-DK (https://www.st.com/en/evaluation-tools/stm32c0116-dk.html?icmp=tt30185_gl_pron_dec2022) und STM32C0316-DK (https://www.st.com/en/evaluation-tools/stm32c0316-dk.html?icmp=tt30185_gl_pron_dec2022) kleinere Varianten darstellen.

Renesas: 16-Bitter in winzigen Gehäusen angekündigt.

Wenige Stunden vor dem Versand der Pressemitteilung von STMicroelectronics schickte auch Renesas eine Meldung ins Rennen – mit dem RL78/G15 bietet man einen 16 Bit-Kern an, der für „platzsparende“ und Energieverbrauchs-kritische Anwendungen vorgesehen ist. Als „wichtigstes Feature“ betont man, dass der in der Abbildung gezeigte achtpinnige Chip mit einem nur 3 × 3 mm großen Gehäuse auskommt.

Bildquelle: https://www.renesas.com/eu/en/about/press-room/renesas-introduces-low-power-rl78g15-mcu-smallest-8-pin-package-option-available-within-rl78-family.

Als „sonstige Schlüssel-Funktionen“ hebt Renesas die folgenden Aspekte des Chips hervor:

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RL78 16bit CPU core operating at 16MHz

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Wide operating ambient temperature range of 40°C to 125°C

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Available in 8pin to 20pin packages, with the smallest 3 mm x 3mm WDFN package

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All pins can be used for generalpurpose I/O, except VDD and VSS power supply pins

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Up to 8 KB of code flash memory, 1 KB of data flash, and 1 KB of SRAM

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Supports operating voltages from 2.4V to 5.5V

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Multiple serial interfaces supported: CSI, UART, Simple I2C, and multimaster I2C

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Highprecision oscillator (±1.0%)

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Builtin comparator

Renesas bietet ein als Fast Prototyping Board bezeichnetes Evaluationsboard an. Für die Generierung von Code steht ein Generator zur Verfügung:

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Development Environment

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Similar to other RL78 devices, engineers designing with the new RL78/G15 can use the GUIbased Smart Configurator to easily generate driver code for peripheral functions.

OpenSCAD-Customizer MakeWithTech erreicht „Release Candidate“-Status.

Wer dreidimensionale Modelle für 3-D-Druck und Co. generieren möchte, mit klassischen CAD-Systemen aber auf Kriegsfuß steht, wird von OpenSCAD profitieren – eine Einführung findet sich unter https://www.youtube.com/watch?v=MLbQKTF0s8U, der Newsaffe hat mit “Technisches Konstruieren mit OpenSCAD
” ein Lehrbuch zum Thema verfasst.
Problematisch war an OpenSCAD bisher, dass der ThingiVerse Customizer, der das online-parametrieren von Modellen erlaubte, nicht mehr verfügbar war.
Irv Shapiro pflegt mit MakerWithTech seit einiger Zeit eine Alternative, die nun den Release Candidate-Zustand erreicht hat. Neben diversen Aktualisierungen im (attraktiv aussehenden) Benutzer-Interface bietet ihr Shapiro nun auch einen Premium-Version des Diensts an, die-wie in der Abbildung gezeigt wesentlich schnelleres Rendering ermöglicht.

Bildquelle: https://models.makewithtech.com/.

SemTech kauft Sierra Wireless

Die „Konvergenz“ zwischen lizenzfreien und lizenzbehafteten Funkstandards ist nicht aufzuhalten. Die seit einiger Zeit im Gange befindliche Übernahme des Modul-Spezialisten Sierra Wireless durch das hinter LoRa stehende Halbleiterhaus SemTech ist nun durch.

Bildquelle: https://www.semtech.com/company/press/semtech-corporation-completes-acquisition-of-sierra-wireless.

MicroChip: Dokumentation und Application Notes zu Firmware-Updates und drahtlose Aufladen von Batterien.

MicroChip schickt Lernstoff ins Rennen. Erstens gibt es für Nutzer von PIC24 und dsPIC33 unter https://www.microchip.com/en-us/software-library/dspic33-pic24-bootloader ein Tutorium, das das Realisieren von OTA-Firmware-Updates beschreibt. Heraus sticht daran vor allem, dass ein Gutteil von Konfiguration und Entwicklung unter Nutzung des hauseigenen Codegenerators MCC erfolgt.
Referenz-Design Nummero zwei realisiert einen zur Übertragung von bis zu 15 W befähigten Transmieter, die auf dem Qi-Wireless-Standard basiert. Das eigentliche Referenzdesign steht dabei unter der URL https://ww1.microchip.com/downloads/en/Appnotes/AN3532-Microchip-15W-Qi-Wireless-Receiver-Reference-Design-DS00003532A.pdf Download bereit.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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