Electronica 2024, Tag 2 – nRF54, ARM Cortex-M52 und mitdenkende LEDs

Nordic versucht abermals, den hauseigenen Kultklassiker nRF52 vom Throne zu stoßen. Andere Chiphersteller lancieren neue Produktfamilien, während der Markt für intelligente Leuchtdioden mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet. Außerdem verdient ein ägyptischer Chiphersteller für ein hoch innovatives Kalibrationsverfahren von Oszillatoren eine lobende Erwähnung.

Nordic nRF54 – Angriff auf die eigene Latifundie

Der von Nordic Semiconductor angebotene nRF52xxx hat sich als Quasistandard im Bereich Low-Power-Bluetooth etabliert. Mit großem Aufwand – die Bilder der Werbung erspart der Autor der Leserschaft – lanciert Nordic nun ein weiteres Nachfolgemodell, das durch die Bank verbesserte Spezifikationen aufweist.

Bildquelle, alle: Autor

Trotz der Verbesserung der Leistungsfähigkeit gelang Nordic eine Reduktion des Stromverbrauchs – interessant ist auch das auf der Messe gezeigte Entwicklerkit.

Nordic – Thread-Kommunikation ohne Border Router

Die Kommunikation zwischen einem Smartphone und einem anderen Thread-Gerät erfolgt normalerweise über eine als Border Router bezeichnete Zentralkomponente. Am Stand von Nordic zeigte man (neben Bluetooth AuraCast-Demos) auch eine Anwendung, die die direkte Kommunikation zwischen iPhone und Endgerät illustrierte.

GigaDevice: Matter und Module für GD32VW553, neue Mikrocontrollerfamilie auf Basis von Arm® Cortex®-M33, EtherCat-Controller

Im Hause GigaDevice war man ebenfalls nicht faul. Der neue RISC-V-Funkcontroller GD32VW553 ist ab Sofort auch mit einer Matter-kompatiblen Firmware zu haben. Zu beachten ist außerdem, dass der Chip ab nächstem Monat auch in einem der an ESP32 und Co erinnernden Module zu erwerben sein wird.

Im High-End-Bereich expandiert man derweil in Richtung künstlicher Intelligenz. Als Demo zeigte man hier eine Anwendung aus dem Bereich Compute Vision.

Fast interessanter waren diesmal aber die Ankündigungen, die es am Stand nicht zu sehen gab. Mit dem GD32G5 steht ein auf einem Cortex M33-Kern basierender Controller ante Portas, der – Namensähnlichkeiten und Ähnlichkeiten im Pinout sind rein zufällig – mitzuspielen gedenkt:

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The GD32G5 series MCUs are powered by the highperformance Arm® Cortex®M33 core, with a clock frequency of up to 216 MHz. These MCUs feature an advanced DSP hardware accelerator and a singleprecision floatingpoint unit (FPU). They also integrate a hardware trigonometric function accelerator (TMU), along with various other hardware acceleration units, including filter algorithms (FAC) and Fast Fourier Transform (FFT), which significantly enhance processing efficiency.

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The GD32G5 series MCUs are equipped with 256KB to 512KB of embedded Flash memory, supporting the dualbank Flash feature, and 128KB of SRAM, which includes 32KB Tightly Coupled Memory RAM (TCMRAM) for zerowait execution of critical instructions and data. Additionally, they feature highspeed cache memory, with up to 2KB ICache and 512B DCache, further boosting core processing performance.

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via https://www.gigadevice.com/product/mcu/high-performance-mcus/gd32g5xx-series

Zu guter Letzt gibt es im Zusammenspiel mit Beckhoff Neuigkeiten, die das EtherCAT-Portfolio ansprechbar machen:

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The GDSCN832 series is a 2/3port EtherCAT® SubDevice Controller integrating two internal PHYs and one MII extension interface.

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GigaDevice has launched the GD32H75E series, its first highperformance MCU product authorized by Beckhoff to integrate the EtherCAT® SubDevice Controller. . . .

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Building on the exceptional features of the GD32H7 series, the GD32H75E series uses an Arm® Cortex®M7 highperformance core with a frequency of up to 600 MHz.

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via https://www.gigadevice.com/about/news-and-event/news/gigadevice-launches-new-ethercat-subdevice-controller-chip

Bildquelle: GigaDevice

Geehy: erste MCU auf Basis eines ARM Cortex M52-Kerns

Geehy – bisher vor Allem als Hort der Klone und als Ernährer von Embeetle bekannt – emanzipiert sich. Mit dem in den Abbildungen gezeigten Produkt bietet man die erste kommerziell erhältliche Implementierung eines ARM Cortex M52-Kerns an.

Der Kern ist dabei eine “Low End-Variante” von M85 und Co, die allerdings ebenfalls einen AI-Beschleuniger mitbringt – Ziel ist offensichtlich die Beschleunigung verschiedener ML-Prozesse.
Außerdem lanciert man einen konventionelleren Controller auf Basis eines M4-Kerns.

Renesas: GreenPak nun mit SAR-ADC oder Opamp

Die Kombinationsplattform GreenPak ist per Se nicht neu. Neu ist indes, dass es nun auch neue Chipvarianten gibt, die entweder einen SAR-ADC oder einen Opamp mitbringen.

CologneChip – nun auch als Compute Module

Im Hause CologneChip offeriert man das in der Abbildung gezeigte Board. Dabei handelt es sich um eine mit dem Formfaktor des Raspberry Pi Compute Module kompatible Platine, die FPGA-Designs das Weiternutzen der diversen im Uptonitenumfeld verfügbaren Evaluationsboards erlaubt.

Pearl Semiconductor – digitale Temperaturkompensation von Oszillatoren

Wer sich über durch Temperaturschwankungen verursachte Frequenzänderungen ärgert, kann den Oszillator in einen Ofen packen. Was für Österreicher immens lustig klingt (Ofen hat in AT zwei Bedeutungen), ist in der Praxis wegen Platz- und Stromverbrauch wenig lustig.
Die in Ägypten ansässige Pearl Semiconductor (siehe https://pearlsemi.com/) bietet nun MEMS- und Quarzoszillatoren an, die auf eine digitale Control Loop setzen. Ein Temperatursensor ermittelt dabei die aktuelle Umgebungstemperatur, und nutzt diese danach zur Korrektur der Oszillatorfrequenz. Die dabei erreichbare Genauigkeit ist mehr als beeindruckend.

LEDs, zur Ersten – Inolux mit monochromatischem “NeoPixel”

WS2812B-LEDs sind ob ihrer einfachen Ansteuerbarkeit zweifelsohne nützlich. In der Praxis gibt es immer wieder Situationen, in denen sich der Designer zwar ein Neopixel-Interface wünscht, aber mit nur einer Farbkomponente auskommt.
InoLux bedient diesen Markt nun mit roten, grünen, blauen und weißen Varianten.

LEDs, zur Zweiten – Brightek mit 16bit-PWM im “NeoPixel”

Brightek bietet seit jeher einen hauseigenen Smart LED-Controller an. Dieser wurde nun auf 16bit Genauigkeit erweitert, was die feingranularere Abstufung von Helligkeiten erlauben bzw erleichtern soll.

Außerdem zeigte man ein Closed Loop-System zur Kalibration von verbauten LEDs und präsentierte eine Liste von optischen Sensoren für verschiedene Vitalparameter.

LEDs, zur Dritten – Chip on Board bei Harvatek

Harvateks Stand war diesmal ganz im Zeichen der Chip on Board-Technologie, bei der Leuchtdiode und Linse gemeinsam “overmolded” werden. Lohn der Mühen sind LED-Kacheln mit glatter und sehr robuster Oberfläche.

Das Aufkleben der RGB-LEDs auf einer transparenten Folie ermöglicht dann das in der Abbildung gezeigte Konstruieren eines “schwebenden Displays”.

Zu guter Letzt kommt die CoB-Technologie auch zur Realisierung von LED-Steifen mit glatter Geometrie zum Einsatz. Die einzelnen LEDs sind bei Berührung des Streifens nicht mehr spürbar.

wireless-tag – Espressif-Distributor mit Smart Displays und Raspberry Pi-Alternative

Espressif blieb der Electronica diesmal fern. Stattdessen schickte man den Distributor wireless-tag ins Rennen, der neben dem P4 und dem C5 auch verschiedene Produkte aus Eigenentwicklung präsentierte. Erstens gibt es verschiedene Smart Displays, die einen Prozessor und ein Display “in einer Assembly” kombinieren.

Zweitens bietet man mit dem PurplePi eine eigene Raspberry Pi-Variante an, die als preisgünstig und immer verfügbar beworben wurde.

NanoPower – Konfigurationssoftware verfügbar

Den im März en Detail besprochenen Energiesparprozessor NanoPower kann man wohl erst nächstes Jahr kaufen. Schon jetzt gibt es allerdings eine an CUBE und Co erinnernde Konfigurationssoftware, die – wie in den Abbildungen gezeigt – Code für nRF- und STM32-Kerne auswirft.

Adabei, ad 1 – Freibier und Cider bei OEMSecrets

Am Stand von OEMSecrets gibt es nach wie vor den ganzen Tag Freibier. Auf Anfrage bekommt man indes – wie in der Abbildung gezeigt – auch andere Getränke offeriert.

Adabei, ad 2 – kostenlose Donuts bei Chip1Exchange

Wer auf der Suche nach einem kalorienreichen Snack ist und keine Magenprobleme hat, kann am Stand von Chip1Exchange (oder von walking buffets im Umkreis des Stands) einen Donut erhalten. Zu beachten ist, dass die Teigtorii in heißem Fett herausgebraten sind und dementsprechend für Personen mit Magenproblemen nur leidlich geeignet sind.

Adabei, ad 3 – Digikey mit Telefon-Zubehör

Auf der EmbeddedWorld zeigte sich DigiKey höchst grosszügig – diesmal ist ein ähnliches Kistenverteilsystem am Start. Der Inhalt ändert sich indes: statt Entwicklungsboards gibt es nun Zubehör für Telefone und Bluetooth-Lautsprecher.

Adabei, ad 4 – Raspberry Pi Pico bei Farnell

Im Hause Farnell gibt es nach wie vor Raspberry Pi Picos zu gewinnen, wenn man an einem der am Stand befindlichen Computerspiele teilnimmt. Zu beachten ist allerdings, dass der Drop des Pico nun – anders als letztes Mal – nicht mehr garantiert ist.

In eigener Sache – es geht weiter

Der Newsautor ist auch morgen auf der Electronica, und freut sich über Kontaktaufnahme!

SPS – Phoenix Contact mit schlechter Perspektive

Auf der SPS – die Rede wurde allerdings auch per e-mail versendet – erklärte Phoenix Contact im Rahmen einer Besprechung seiner Bilanz einen Trend, der in der Post-Covid-Zeit auch bei vielen anderen Unternehmen anzutreffen sein dürfte:

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Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind nach wie vor groß. Die Unsicherheit, die auf den globalen Märkten dominiert, gibt uns zu denken. Der wirtschaftliche Aufschwung erfolgt leider nicht so schnell und so stark, wie ursprünglich von uns erwartet. Mit einem Umsatzrückgang in 2024 wird die Unternehmensgruppe Phoenix Contact das Jahr voraussichtlich mit ca. 3 Milliarden Euro abschließen. Berücksichtigen müssen wir hierbei, dass das Unternehmen in vergangenen Jahren teilweise mit jährlich über 20 Prozent überdurchschnittlich gewachsen ist, basierend auf einem Boom, der durch Verknappung hervorgerufen wurde. Der Markt ist weiterhin geprägt vom Abbau der Lagerbestände, die in Zeiten der Materialknappheit überall aufgebaut worden sind.

Vielsagend ist auch, dass sich Phoenix keinerlei Prognose für das kommende Jahr zutraut:

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Ausblick

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Aktuell sind valide Aussagen zur Umsatzentwicklung des Unternehmens in 2025 wie in den Jahren zuvor nicht möglich. Wir gehen von einem sehr moderaten Wachstum aus.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More