In der Welt der Raspberry Pi-basierten Prozessrechner gibt es Neuigkeiten: Neben verschiedenem Zubehör stehen eine neue Version des Tastatur-Computers und ein Bluetoothmodul ante Portas. Was es sonst neues gibt, verrät dieser Round-up.
Raspberry Pi 500 – neue Variante des Tastatur-Pis ante Portas
Der Gutteil der Software-Entwicklung für die uptonitische Plattform erfolgt erfahrungsgemäß auf GitHub. Der im Allgemeinen gut informierte angelsächsische Branchennewsdienst TomsHardware hat nun, wie in der Abbildung gezeigt, das Auftauchen eines Overlays für den Nachfolger des Raspberry Pi 400 gefunden (siehe https://www.tomshardware.com/raspberry-pi/the-raspberry-pi-500-may-be-right-around-the-corner).
Bildquelle: https://github.com/raspberrypi/linux/commit/3be1a52ad9e3ae7b0e16eb20c77d9df60e29f139
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels gibt es keinerlei weitere Informationen – anhand des Dateinamens lässt sich allerdings darauf schließen, dass der Raspberry Pi 500 den vom Raspberry Pi 5 bekannten Broadcom-Hauptprozessor verwenden wird.
Raspberry Pi: Gummi-Standfuß und SD-Karten als neue Zubehörteile
Wer in einem „Gold Rush“ reich werden möchte, ist im Allgemeinen gut beraten, in einen Hersteller von Schaufeln zu investieren. Diese per se nicht neue Idee wird von der Raspberry Pi Foundation seit einiger Zeit umgesetzt – das neueste Angebot ist der in der Abbildung gezeigte Raspberry Pi Bumper.
Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/sd-cards-and-bumper/
Sinn dieses Produkt ist das Verbessern der „Robustheit“ des Raspberry Pis.
Interessanter ist an der Ankündigung, dass die Raspberry Pi Foundation auch am Anbieten eigener Speicherkarten arbeitet. Ursache dafür ist eine „Erweiterung“ des SD-Controllers am Raspberry Pi 5, die die Nutzung von Hochgeschwindigkeits-Kommunikation mit dem IS-Medium ermöglicht.
Analysen der am Markt befindlichen SD-Karten ergaben Probleme im Bereich des Schreibcaches: Der Raspberry Pi ist ja anders als ein Telefon nicht in der Lage, bei einem Energieverlust immer das Absenden einer Notification zu garantieren. In der als Bildquelle für den Bumper angegebenen URL findet sich eine detaillierte Besprechung der Probleme, die bei der Implementierung von Hochgeschwindigkeits-SD-Karten zu beachten sind – aus der Logik folgt, dass dies nicht nur für Prozessrechner-Jockeys hilfreich ist.
PiMoroni: Ankündigung des Funkmoduls der Raspberry Pi Foundation.
Im Hause Upton herrscht seit einiger Zeit der Trend vor, „ausgewählte Hardwarepartner“ im Rahmen von Hardware-Ankündigungen den Vortritt zu lassen – über das Verfügbar-werden des RP2350 erfuhren viele Elektroniker beispielsweise erst durch das Rundmail aus dem Hause Seeed.
PiMoroni scheint mit dem RM2 nun ein ähnlicher „Clou“ zugeschanzt worden zu sein.
Bildquelle: https://shop.pimoroni.com/products/pimoroni-pico-plus-2-w?variant=42182811942995
Auf der Produkt-Detailseite findet sich unter anderem die folgende Passage:
Raspberry Pi RM2 module provides 2.4GHz wireless and Bluetooth connectivity
Bei „detaillierter“ Betrachtung der gezeigten Module lässt sich – wie in den beiden Abbildungen gezeigt – die FCC-ID 2ABCB-RNC2GW4B52 extrahieren.
Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels ergab die unter der URL https://apps.fcc.gov/oetcf/eas/reports/GenericSearch.cfm?calledFromFrame=N bereitstehende Suche allerdings kein auch nur „ähnlich“ zur ID passendes Produkt.
Der im Allgemeinen gut informierte Branchennewsdienst Toms Hardware berichtet indes folgendes:
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But the icing on the cake is the Raspberry Pi RM2 module which looks like an ESP32 type package but inside the module is an Infineon CYW43439. This is the same chip as used in the Raspberry Pi Pico W, and that means we should be able to get online with just a few lines of MicroPython. The Raspberry Pi RM2 also provides Bluetooth connectivity.
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— via https://www.tomshardware.com/raspberry-pi/pimoroni-pico-plus-2-w-features-mysterious-raspberry-pi-rm2-wi-fi-chip
Seeed Studio – LoRaWAN-Produkte auf Basis des SemTech SX1262
Die in der vorhergehenden Newsmeldung erwähnte Abkündigung des LoRaWAN-Produktportfolios im Hause Cisco hat nicht für die Industrie als Ganzes Gültigkeit.
Im Hause Seeed Studio sieht man für Module mit LoRa-Technologie einen Markt – das „neueste“ Offert ist das in der ersten Abbildung gezeigte Wio-LoRa-Modul.
Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/Wio-SX1262-Wireless-Module-p-5981.html?
Zu beachten ist, dass Seeed Studio in der Dokumentation des Produkts nach folgendem Schema darauf hinweist, dass es sich dabei um ein „reines“ Funkmodul handelt:
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The Wio–SX1262 and Wio–E5 are both perfect choices for designing LoRa devices. Their main differences lie in whether you have a host MCU:
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• If you already have an MCU, such as an nRF52840 or ESP32, and you just need to add LoRa functionality, you can choose the Wio–SX1262.
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• If you need a single MCU to complete your design, then the Wio–E5 is an excellent choice.
Interessant ist, dass man im „dazugehörenden“ Xiao-Board nicht auf diese Vorgehensweise setzt – sein Hauptprozessor ist ein ESP32-S3.
Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/Wio-SX1262-with-XIAO-ESP32S3-p-5982.html?
WiLo – Datenübertragung von WiFi zu LoRa.
Die Abkündigung der Hardware im Hause Cisco dürfte von einer chinesischen Forschergruppe antizipiert worden sein. Ihr unter der URL
https://www.researchgate.net/publication/383692369_WiLo_Long-Range_Cross-Technology_Communication_From_Wi-Fi_to_LoRa einsehbares Paper „WiLo: Long-Range Cross-Technology Communication from Wi-Fi to LoRa“ präsentiert ein Verfahren, das den Transmitter eines WLAN-Funkchips zur Ausspeiung von LoRa-kompatiblen Paketen animiert:
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We introduce WiLo, a novel long–range signal
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emulation–based CTC scheme that enables commu–
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nication from Wi–Fi to LoRa. WiLo is designed to
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overcome the limitations of dedicated LoRa hardware
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by leveraging signal emulation techniques and has
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the ability to synthesize a valid LoRa frame within
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the constraints of the 802.11g physical layer (PHY),
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the standard for Wi–Fi communication. This allows
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for seamless integration of WiLo into existing Wi–Fi
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devices without requiring any changes to the hardware.
Dieses auf den ersten Blick „seltsam“ erscheinende Verfahren funktioniert in der Praxis exzellent und problemlos. Insbesondere für Personen mit tiefergehendem Interesse an Modulationsschemata und Co. ist ein Besuch bei der oben genannten URL dringend empfehlenswert.
Wayland-Kiosk Cage aktualisiert.
Wer eine Embedded Linux-Applikationen im „permanenten Vollbildschirmbetrieb“ verwenden möchte, setzt im Allgemeinen auf Kiosk-Kompositoren. Der aufgrund seines prominenten Entwicklers nicht unpopuläre Cage steht nun in Version 0.2
zur Verfügung.
Bildquelle: https://www.hjdskes.nl/projects/cage/
Phoenix Contact: Aufrüstung im Bereich der drahtlosen Ethernet-Übertragung.
Palm löste mit dem Pre einen „Quantensprung“ für drahtlose Verbindungs-Technologien aus. Im Industriebereich setzt Phoenix Contact mit der gezeigten NearFi-Technologie auf ähnliches.
Bildquelle: https://www.phoenixcontact.com/de-de/events-und-news/news/varianten-energie-ethernet-datenuebertragung
Im Rahmen einer Pressemitteilung kündigte das Unternehmen nun an, die „Energie-Übertragungskapazität“ der Funkstrecke erhöht zu haben:
Die erzielbare Reichweite verdoppelt sich aufgrund besonders performanter Funkboards bei der Kommunikation auf bis zu 100 mm. Die Parallelschaltung von zwei NearFi–Kopplerstrecken erlaubt entweder die Übertragung der doppelten Leistung (bis 100 W) oder von zwei potenzialgetrennten Spannungen (je 50 W US/UA). Die IP65–Geräte verfügen über neue standardisierte M12–Anschlüsse (L/D–kodiert) mit Duo–Kontur. Das sorgt für eine flexible Feldverdrahtung mit klassischen M12–Schraubsteckverbindern oder der Push–Pull–Schnellverriegelung.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More