Neuer WCH-Mikrocontroller, IoT-Datenfunkupdates, MaixPy und mehr

WCH schickt eine neue Version des hauseigenen Billigmikrocontrollers ins Rennen, der mehr Systemressourcen mitbringt. Im IoT-Bereich gibt es ein neues Modulationsschema für SigFox, außerdem ein Whitepaper zur Zukunft von NB-IoT. Was es sonst Neues gibt, listen wir hier.

WCH CH32V006 – „aktualisierte“ Version des CH32.

Das Halbleiterunternehmen WCH hat mit seiner CH32-Serie in der Vergangenheit vor allem aufgrund des extrem geringen Preises der Chips für Furore gesorgt. Mit dem CH32V006 versucht man nun einen „Rundumschlag“, der so gut wie alle Spezifikationen des hauseigenen Produkts zu verbessern sucht.

Die „primäre“ Nachrichtenquelle ist derzeit das unter der URL https://twitter.com/patrick_riscv/status/1788153513752887367 bereitstehende Account, in dem sich unter anderem die beiden folgenden Bilder finden.

Bildquelle: Twitter.

Interessant ist auch folgende Aussage zu Stromverbrauch und Hardwaremultiplizierer:

1
The typical consumption of run mode is 2.58mA at 48MHz/3.3V/HSI

2

3
. . .

4

5
yes, but it aslo supports hardware mutiplication of Zmmul

Unter der URL https://www.wch. TSE EHN /downloads/file/204.html?time=2024-05-09%2011:47:23&code=JTs0qFJmOyYhujb3RydY5sOmFtLPG6HKqnW1v7N3 findet sich außerdem ein Product Guide, der allerdings vollständig in chinesische Sprache gehalten ist und auf den neuen Chip nur eher peripher eingeht.
Im „Allgemeinen“ ist allerdings festzustellen, dass sich sowohl der Arbeitsspeicher als auch die zur Verfügung gestellten Peripheriegeräte stark erweitert haben – außerdem soll es nun Varianten geben, die bis zu 31 GPIO-Pins mitbringen.
Wie immer gilt allerdings, dass „Nix fix“ ist – mehr Informationen dürften wohl erst dann verfügbar werden, wenn sich der Chip in Richtung der Serienreife befindet.

Neues Modulationsschema für SigFox bietet schnellere Datenübertragung.

Obwohl die finanziellen Querelen um die Mutter-Organisation den einen oder anderen Chiphersteller dazu motiviert haben, sich nicht mehr mit SigFox auseinanderzusetzen, wird die Basis-Technologie trotzdem weiter entwickelt.

Der im Algemeinen gut informierte amerikanische Branchen-Newsdienst RCR Wireless informiert unter https://www.rcrwireless.com/20240503/internet-of-things-4/sigfox-gets-18-times-battery-boost-with-faster-data-rates-fewer-data-transmissions nun über ein „neues“ Modulationsschema:

1
Until now, Sigfox infrastructure has supported a data rate of 100bps, and delivered data messages in three tranches (N=3 repetition mode). The new tweaks raise the transmission rate to 600bps, and reduce the message repetition to two or just one transmission (N=2/N=1). The faster transmission rate reduces energy consumption by six times, as well as improved transmission quality when devices are transmitting on the move, reckons Unabiz.

Der wichtigste Nachteil der schnelleren und redundanzreduzierten Übertragung ist, dass die Reichweite dadurch reduziert wird. UnaBiz empfiehlt Entwicklern explizit, vor der Aktivierung dieses Sonderregimes eine „sorgfältige“ Prüfung der Netzwerkbedingungen am intendierten Zielort des Systems durchzuführen.
Außerdem finden sich unter https://build.sigfox.com/sigfox-radio-configurations-rc und https://github.com/sigfox-tech-radio/ weitere „allgemeine“ Informationen, der unter https://github.com/sigfox-tech-radio/sigfox-ep-lib/wiki/selecting-the-best-sigfox-messages-parameters bereitstehende Artikel Selecting the best Sigfox messages parameters liefert tiefer gehende Daten zur vorliegenden Situation und der Auswahl des Best-möglichen Übertragungsschemas.

Arduino Nano Matter – Beta-Hardware ist vorbestellbar

Kaum ein News-Round Up, der ohne eine Erwähnung der Arduino auskommt – man scheint in Italien durchaus hohe Aktivität zu entwickeln. Sei dem wie es sei, steht der auf Basis von Silicon Labs-Technologie entwickelte Arduino Nano Matter ab sofort unter der URL https://store.arduino.cc/products/nano-matter/ zur Bestellung bereit – der vom Autor gekaufte „Test-Kandidat“ war zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels sogar schon am Weg ins Labor in Ungarn.

Bildquelle: Autor

RISC/V-Summit – Programm für die europäische Version des Kongresses ist finalisiert.

RISC/V mag ob der politischen Querelen vor allem als US-amerikanische und chinesische Affäre gelten – dass GigaDevice mit GD32VF103 und GD32VW553 durchaus „erfolgreiche“ MCUs anbietet, die beispielsweise in Messgeräten zum Einsatz kommen, sollte bekannt sein.

Bildquelle: https://www.gigadevice.com/Public/Uploads/uploadfile/files/resource-center/GigaDevice-Selection-Guide-en.pdf

Überraschend wirkt in diesem Zusammenhang, dass das „Standardisierungsgremium“ auch eine europäische Konferenz plant. Spezifischerweise findet die diesjährige Variante vom 24. bis zum 28. Juni in München statt.
Während der „detaillierte“ Stundenplan noch nicht feststeht, findet sich unter der URL https://riscv-europe.org/summit/2024/conference schon jetzt eine – mehr oder weniger vollständige – Liste der Teilnehmer und der geplanten Vorträge. Wer tiefergehendes Interesse an RISC/V mitbringt, kann schon jetzt mit Hotel- und Flugbuchung beginnen.

QEMU 9.0 verfügbar.

Das „Voranschreiten“ moderner Verfahren der Softwareentwicklung in den Embeddedbereich führt dazu, dass Hardware-Emulatoren immer wichtiger werden – Continuous Integration macht nun mal nur wenig Spaß, wenn sie auf einem Pool von Devboards durchgeführt werden muss.

QEMU wurde soeben aktualisiert, und bekam vor Allem Erweiterungen im Bereich der unterstützten Hardware:

1
ARM: architectural feature support for ECV (Enhanced Counter Virtualization), NV (Nested Virtualization), and NV2 (Enhanced Nested Virtualization)

2
ARM: board support for BL475EIOT01A IoT node, mp3an536 (MPS3 dev board + AN536 firmware), and raspi4b (Raspberry Pi 4 Model B)

3
ARM: additional IO/disk/USB/SPI/ethernet controller and timer support for Freescale i.MX6, Allwinner R40, Banana Pi, npcm7xxx, and virt boards

4
HPPA: numerous bug fixes and SeaBIOShppa firmware updated to version 16

5
LoongArch: KVM acceleration support, including LSX/LASX vector extensions

6
RISCV: ISA/extension support for Zacas, amocas, RVA22 profiles, Zaamo, Zalrsc, Ztso, and more

7
RISCV: SMBIOS support for RISCV virt machine, ACPI support for SRAT, SLIT, AIA, PLIC and updated RHCT table support, and numerous fixes

8
s390x: Emulation support for CVDG, CVB, CVBY and CVBG instructions, and fixes for LAE (Load Address Extended) emulation

9

10
via https://www.qemu.org/2024/04/23/qemu-9-0-0/

CNX berichtet unter https://www.cnx-software.com/2024/05/09/qemu-9-0-released-raspberry-pi-4-loongarch-kvm-acceleration/ außerdem darüber, dass der Raspberry Pi 4 Modell B fortan „teilweise“ von QEMU unterstützt wird – für den Raspberry Pi vorgesehene Payloads lassen sich so ohne reale Hardware testen. Zu beachten ist allerdings, dass sowohl Ethernet als auch PCIe noch nicht Teil der virtuellen Hardware sind.

Sipeed: Neue Version des Maixduinos

Der chinesische Hersteller SiPeed hat sich mit dem RISC/V-basierten Maixduino einen „Fixplatz“ im Bereich der Embeddedboards geschaffen.
Mit dem MaixCAM steht nun eine neue Variante des bekannten Konzepts ante Portas, die neben einem robusteren Gehäuse und einem größeren Display auch einen leistungsfähigeren Prozessor und mehr Speicher mitbringt.

Bildquelle: https://www.aliexpress.com/item/1005006912917562.html.

Als Hauptprozessor kommt nun ein SOC vom Typ SG2002 zum Einsatz, der die folgenden Leistungsdaten bietet:

CPU Big Core
1GHz RISC-V C906 processor (there is also a 1GHz ARM A53 core that can be used alternatively), running Linux
CPU Small Core
700MHz RISC-V C906, running RTOS
CPU Low Power Core
25~300MHz 8051 processor, used for low power applications
NPU
1TOPS@INT8, supports BF16 model, rich operator support, supports common models such as Mobilenetv2, YOLOv5, YOLOv8, etc.

Wie immer gilt, dass MaixPy und Co. Angeboten sind – dabei handelt es sich um ein „Ökosystem“ verschiedenster Bibliotheken und Entwicklungsumgebungen, die Entwicklern die Arbeit an IT-basierten Embedded-Payload zu erleichtern suchen.
Schon jetzt finden sich „Beta-Versionen“ unter https://www.aliexpress.com/item/1005006912917562.html?, der Dokumentation findet sich unter https://wiki.sipeed.com/hardware/en/maixcam/index.html.

Infineon: Verlangsamung des Markts prognostiziert.

Was „Auguren“ seit einiger Zeit prognostizieren, macht Infineon nun wahr. In der „neuesten“ Pressemitteilung mit Bilanz-Informationen findet sich die folgende Passage, die – schon im Titel – auf eine „Abkühlung“ des Halbleitermarkts hindeutet:

1
Solid Q2 FY 2024. Prolonged weak demand in major target markets leads to a lowering of the forecast for the fiscal year. Program to strengthen competitiveness starts.

EtherCat: 4000 Vendors there are.

Ganz analog zu berühmten-berüchtigten Jedi Census Phenomenon (siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Jedi_census_phenomenon) gibt es im Hause EtherCat Zuwachs – mittlerweile erfreut sich das Standardisierungsgremium an viertausend Teilnehmern:

1
Mit der Vergabe der 4000. EtherCAT Vendor ID unterstreicht die EtherCAT Technology Group (ETG) einmal mehr die herausragende Herstellervielfalt von EtherCAT. Mittels der Vendor ID, welche für Hersteller von EtherCATGeräten verpflichtend ist, können Geräte weltweit eindeutig identifiziert und zugeordnet werden.

Zu beachten ist, dass die Implementierung von EtherCat die Mitgliedschaft im Standardisierungsgremium voraussetzt – in der Ankündigung der Vergrößerung findet sich explizit folgende Passage:

1
Oliver Fels, der bei der ETG unter anderem für das Thema Vendor ID zuständig ist, erklärt: Jeder Hersteller eines EtherCATGeräts muss Mitglied in der ETG sein und eine gültige Vendor ID besitzen. Diese muss in jedes EtherCATGerät implementiert werden, bevor es auf den Markt kommt. Nutzer von EtherCATGeräten wie etwa Maschinenbauer, OEMs oder Systemintegratoren benötigen keine Vendor ID.

2
Die Zuteilung einer EtherCAT Vendor ID ist ebenso wie die ETGMitgliedschaft kostenlos. Damit wird die Offenheit der Technologie unterstrichen. ETGMitglieder können die Vendor ID über die Homepage der EtherCAT Technology Group online beantragen.

Armbian: Arbeiten an Finalisierung des nächsten Releases.

Im Bereich der für Prozessrechner als quasi Standard etablierten Distribution Armbian gibt es ebenfalls Neuerungen – Spezifischerweise „fokussiert“ das Entwicklerteam seine Aufmerksamkeit nun auf die Reduktion von Fehlern, um das nächste „vierteljährliche“ Release so stabil wie möglich zu gestalten:

1
Were gearing up to roll out new point release images featuring the latest kernel and packages by the end of May!

2

3
Focus on Testing and Bug Hunting

4

5
Its time that we all shift our focus towards testing and bug hunting. Lets prioritize closing any pending issues that require minimal effort, reserving the rest for postJune 1st.

Interessant ist außerdem die in der Pipeline genannte „Zukunftsplanung“, die unter anderem die in der Abbildung gezeigten Ziele umfasst.

Bildquelle: Armbian-Newsletter.

RCR Wireless: LTE Cat1 bis wird NB-IoT und LTE-Meliminieren.

Zu guter Letzt verdient der unter der URL https://www.rcrwireless.com/20240507/fundamentals/eight-ways-lte-cat-1bis-has-usurped-nb-iot-lte-m-as-the-king-tech-in-cellular-iot bereitstehende Artikel Erwähnung – das schon deshalb, weil der Newsdienst von Modul-Hersteller und Co weit ernst genommen wird.
Spezifischerweise berichtet man anhand eines Qualcomm-Whitepapers darüber, dass die „Zukunft“ der Technologien eher düster aussieht:

1
the benefits of LTE Cat 1bis, which makes it hard to see much of a future in NBIoT and LTEM for lowpowered IoT applications. . . . The message is, almost, to forget about these bastard LTE spinoffs, designated for minimalist IoT almost a decade ago in Release 13 of the LTE standard. 

Wie immer gilt, dass der Newsautor diese Informationen zur Wertschätzung des Quorums zur Verfügung stellt – über eine kontroversielle Diskussion im Kommentarbereich freuen sich Autor und Administration naturgemäß immer.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More