Neue Bauteile – IMU-Bändiger, Einplatinencomputer, RS232-Verlängerer und mehr

Nach der EmbeddedWorld ist vor der Electronica – neue Bauteile sind immer im Zulauf. Hier eine Liste von Komponenten, die im letzten Monat im Markt erhältlich geworden sind.

Texas Instruments TMP119 – Temperatursensor mit Zertifikation für den medizinischen Einsatz.

Texas Instruments schickt mit dem TMP119 einen Sensor ins Rennen, der für „medizinische“ Einsätze vorgesehen ist. Spezifischerweise werden die in den Normen ASTM E1112 und ISO 80601 festgelegten Kriterien erfüllt, was gemäß Datenblatt zu folgenden Genauigkeitsparametern führt:

1
±0.03°C (typical) from 0°C to 45°C

2
±0.08°C (maximum) from 0°C to 45°C

3
±0.09°C (maximum) from 25°C to 85°C

4
±0.12°C (maximum) from 40°C to 85°C

5
±0.15°C (maximum) from 55°C to 125°C

6
±0.2°C (maximum) from 55°C to 150°C

Im Datenblatt betont Texas Instruments außerdem, dass der Sensor gegen mechanische Spannungen weitgehend immun ist – dies bedeutet, dass das Platinendesign weniger kritisch ausfallen kann.

Agilex 5-Devkit verfügbar – Terasic Technologies Atum A5

Der auf der Embedded World vorgestellte FPGA-Neuling aus dem Hause Altera wurde unter Beitrag “EmbeddedWorld 2024 – (weniger) neue Chips, FPGAs und die Raspberry Pi AI Camera” en Detail beschrieben – hervorzuheben sind diverse „Fixfunktionseinheiten“, die dem Nutzer das direkte Realisieren von Komponenten ermöglichen.
Terasic bietet nun ein Development Board an, dass die mit 650 000 LUTs ausgestattete Variante des FPGAs enthält.
Auf der Platine finden sich außerdem, wie in der Abbildung gezeigt, verschiedenste Interfaces. Das reiche Port-Kompliment im Bereich Multimedia ist ein „Hat Tip“ in Richtung der vorgesehenen Nutzung der FPGAs als Multimedia-Zentrale.

Bildquelle: terasic.

BeagleBoard BeagleY®-AI – Distributor-Verfügbarkeit beginnt.

Die Truppe um Jason Kridner bietet mit dem BeagleY®-AI eine Platine an, deren Prozessor bei den ganz Alten Erinnerungen an den Palm Tungsten T wecken dürfte.
Ganz analog zum einst von Palm verbauten OMAP findet sich auch hier ein „heterogener“ Hauptprozessor – neben einem vierkernigen Arm Cortex A53 finden sich zwei DSPs aus Texas Instruments C7X-Serie. In der Ankündigung betonen Kridners Mannen dabei die Verfügbarkeit einer Matrix Multiplier Acceleration-Einheit, die verschiedenste Aufgaben der künstlichen Intelligenz radikal zu beschleunigen vermag.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/102991834%20

Hervorzuheben ist außerdem die OSHW-Zertifikation, die das Integrieren der Platine in hauseigene Systeme erleichtert.

CEVA FSP201 6-Axis Sensor Hub – IMU-Bändiger in Chipform.

Wer die von IMUs angelieferten Informationen effizient auszuwerten gedenkt, stellt über kurz oder lang fest, dass dies (Stichwort beispielsweise Kalmanfilter) bald in erhebliche Arbeit auszuarten droht.
Mit dem in der Abbildung „schematisch“ gezeigten FSP201 schickt der Halbleiter-Spezialist CEVA nun einen Baustein ins Rennen, der sich mit einer IMU verbindet und die von ihr angelieferten Informationen in einem „aufgehübschten“ Darbietungsformat in Richtung des Hostprozessors weiterleitet.

Bildquelle: CEVA

Im Bereich der IMUs zeigt man sich dabei durchaus agnostisch – neben einem auf dem Bosch BMI088 basierenden Board gibt es auch ein Modul, das den von STMicroelectronics gefertigten LSM6DSR unterstützt.
Im Hintergrund bietet man mit Evaluationsboards an, die dem P. T. Entwickler bei der Inbetriebnahme bzw. Inbesitznahme dieser Sensorsysteme unter die Arme greifen.

ABLIC S-191AxxxxA – Fensterkomparator zur Überwachung von Versorgungsspannungen.

Versorgungsspannungs-“ Einbrüche“ zählen zu den häufigsten Ursachen für seltsames Benehmen von Embedded-Systemen. ABLIC liefert ein System, das sowohl Unter- als auch Überspannungen erkennen kann.
Die prinzipielle Konstruktion zeigt sich dabei wie in der Abbildung gezeigt.

Bildquelle: ABLIC.

Zu beachten ist, dass die Festlegung der Spannungspegel ausschließlich beim Hersteller erfolgt – im Familien-Datenblatt, das unter der URL https://www.ablic.com/en/semicon/datasheets/automotive/automotive-voltage-detector-reset-ic/s-191axxxxa/?rf=topics zur Verfügung steht, finden sich verschiedenste Tabellen zur „Auswahl“ des geeigneten Bauteils.

Advantech ADAM-4520A – RS232 auf RS-422/485-Konverter zur Reichweitensteigerung

Obwohl RS232 mit Sicherheit nicht das „neueste“ Protokoll der Industrie ist, erfreut es sich insbesondere im Bereich der Industrieelektronik nach wie vor extrem hoher Beliebtheit.
Wer die „Reichweite“ seine RS232-Signale zu erhöhen sucht, wird von Advantech mit dem ADAM-4520A gut bedient. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Komponente, die – wie in der Abbildung gezeigt – eine Protokoll-Wandlung vornimmt.

Bildquelle: AdvanTech.

Mit einem OEMSecrets- Bestpreis von rund 150 EUR (siehe https://www.oemsecrets.com/compare/ADAM-4520A) ist das Bauteil insbesondere in Kleinserien einem Selbstlaborat vorzuziehen – nicht zuletzt, weil es umfangreiche Zertifikationen mitbringt.

Neutrik NA-2I2O-DLINE – Ethernetinterface für Legacy-Audiohardware.

Dass Audio-Signale „störanfällig“ sind, animiert Elektroniker seit jeher zur Entwicklung von aller Herren Alternativ-Protokollen. Mit Digital Audio Network Through Ethernet, oder kurz Dante, steht eine unter https://www.sweetwater.com/sweetcare/articles/getting-started-with-dante/ gut beschriebene Technik zur Verfügung, die Audio-Signale unter Beibehaltung geringer Latenz über Internet-Netzwerke zu übertragen sucht.
Mit der NA-2I2O-DLINE-Familie schickt der Audio-Spezialist Neutrik nun um rund 300 Euro erhältliche Komponenten ins Rennen, die „Legacy-Geräte“ in Dante-Netzwerke einbinden. Hervorzuheben ist an den Systemen neben der hohen Robustheit auch, dass sie die zum Betrieb erforderliche Energie (das Datenblatt spricht von weniger als 2 W) durch Power-Over-Ethernet beziehen.

Micro Crystal RV-8063-C8 – Echtzeitmodul mit integriertem Oszilator und SPI-Interface.

Die Kämpfe um das Stabilhalten der für Echtzeit-Anwendungen gerne verwendeten 32 kHz-Pendler füllt ganze Foren und Application Notes. Schon aus der Logik und dem Druck im Markt folgt, dass Halbleiter-Hersteller seit langer Zeit „integrierte“ Komponenten anbieten. Im Prinzip ist die Vorgehensweise dabei immer identisch – der Pendler und eine mehr oder weniger komplexe Ansteuerungs-Logik finden sich in einem mehr oder weniger gut isolierenden Gehäuse.
Die zur Swatch-Gruppe gehörende Micro Crystal schickt mit dem RV-8063-C8 nun eine „neue“ Spielart des Konzepts ins Rennen, die sich – wie in der Abbildung gezeigt – durch die Verwendung eines SPI-Busses zur Kommunikation mit dem Host-Microcontroller vom Rest der Kohorte abhebt.

Bildquelle: Micro Crystal

ebm-papst AxiACi – stromsparend und effizienter

Wer alte Messtechnik restauriert, hofft oft, durch „Weiterentwicklung“ im Bereich der Lüfter-Technologien leisere und/oder stromsparendere Ventilatoren vorfinden zu können.
Der Lüfter-Spezialist EBM Papst versucht, mit der AxiACi-Serie dieses Begehr zu erfüllen.
Die mit 90-264 V Wechselspannung betriebenen Ventilatoren werden in der Pressemitteilung folgendermaßen beworben.

Bildquelle: https://www.ebmpapst.com/de/en/campaigns/product-campaigns/compact-fans/axiaci.html

GCT (Global Connector Technology) MEM2090 – MicroSD-Kartenhalter mit sehr hoher Zuverlässigkeit

Vor Jahren leistete sich Farnell mit TopLoser ein „Grau-Outlet“, das unter anderem rücklaufende Raspberry Pis in diversen Online-Foren an die (mit reflow-Equipment ausgestattetem) Interessenten brachte. Eine sehr häufige Ausfallsu waren dabei die SDSlots, die sich insbesondere bei häufigem Wechsel der eingeschobenen IS-Medien nicht als Bastionen der Zuverlässigkeit erwiesen.
Mit dem MEM2090 schickt GCT nun eine neue Variante ins Rennen, die neben einer Zertifikation für 10 000 Steckzyklen auch – wie in der Abbildung gezeigt – ausschließlich mit Surface Mount-Pads auskommt und keine Bohrlöcher benötigt. In der Praxis stellt sich hier dann natürlich die Frage, wie diese Komponente mit „Grobmotorikern“ zurechtkommt.

Bildquelle: GCT.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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