Amper 2024 – Honey, I shrunk the fair

Die dreißigste Auflage der von TerInvest ausgetragenen Traditionsmesse Amper ärgerte den Besucher stellenweise mit Chaos, das auf die reduzierte Bodenfläche zurückzuführen war. Trotzdem gab es einiges an interessanter Messtechnik zu sehen; innovative Hersteller unter Anderem von optischem Glas verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit.

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Schon in der Einleitung sei angemerkt, dass sich der Trend des Vertreten-Lassens fortsetzt: bis auf Carmille Bauer und die in Osteuropa sehr aktive Rohde und Schwarz war keiner der Messtechnikhersteller persönlich vor Ort, stattdessen schickte man die lokalen Distributoren vor.

Distributoren kommen und gehen

Obwohl die Komponentendistributionshalle per se erst morgen am Tapet ist, schon jetzt zwei interessante Hinweise. Erstens reduzierte TME die Standfläche radikal; die kostenlose Kaffeebar wurde ebenfalls geschlossen. Als “Bhaltis” gibt es nur noch einen alten Katalog und einige Line Cards; das Drucken neuer Kataloge haben die Polen komplett aufgegeben.

Aggressiver ging man es im Hause Mouser an: wohl ob der in Brno eröffneten Zweigniederlassung war man in voller Belegschaft vor Ort und verteilte neben der bekannten Mouser-Dutt auch Tassen an glückliche Gewinner.

Rohde und Schwarz betonen Auftragsfertiger-Kapazität

Am Stand von Rohde und Schwarz gab es eine vergleichsweise kleine, aber interessante Demonstration: ein “explodiertes” High End-Oszilloskop, das auf 3D-gedruckten Teilen und einer CNC-befrästen Platte stand.

Sinn der Demo war die Erwähnung, dass man fortan auch “söldnern” will: wer mit der rohde’schen Preisgestaltung keine Probleme hat und keine Messtechnik produziert, kann einen Versuch wagen.

Teste: Shielding-Taschen und spiegelnde Displays

Der Danaher-Konzern – normalerweise wie unter Beitrag “Amper 2022 – Messtechnik im Fokus” gezeigt immer für eine Lustigkeit zu haben – zeigte diesmal kein neues Produkt. Am Stand des Hausdistributors Teste (danke für den Regenschirm 2023) gab es erstens Shielding-Taschen und zweitens verschiedene Geräte aus dem Hause HIOKI zu sehen.

Interessant war, dass durch die Bank gespiegelte Bildschirme zum Einsatz kommen: der Usability ist dies nur leidlich zuträglich. Der live vorgestellte Tektronix MSO2 ist außerdem für sein physisches Design bemerkenswert – das Drücken mancher Tasten erlaubt das Verschieben des Gesamtgeräts.

SmartVision: AR-basiertes THT-Bestückungssystem

AR-basierte Assemblysysteme erfreuen sich immer höherer Beliebtheit: ein in der Slowakei entwickeltes System demonstriert die “Ende-zu-Ende”-Verarbeitung von THT.

PMK FireFly: neue Differentialsonde mit optischer Isolation

Im Haus des unter Anderem als Zulieferer für verschiedene Hersteller dienenden Unternehmen PMK gab es Zuwachs: mit der Firefly steht eine neue Differentialsonde am Start.

Der Distributor zeigte außerdem eine neue Variante des portablen LCR-Meters, diesmal aus dem Hause GW Instek.

KPS – Kleinmesstechnik, made in Europe

Ein weiterer interessanter Fall ist KPS – die Abbildung zeigt, wie der Hersteller das in-Europa-Gefertigtsein seiner Kleinmesstechnik betont..

KVANT – Laser, Laser, über Alles!

Lasertechnologie erobert ebenfalls neue Gefechtsbereiche. Im Hause KVANT setzt man auf Laserprojektoren – die pro Stück rund 20000 EUR kostenden Geräte sind in der Lage, beliebige zweidimensionale Vektorgrafiken darzustellen. Interessant sind indes auch die Linienlaser, die verschiedenste Testpatterns erzeugen können.

GeneMini – androidbasierter portabler Signalgenerator

Am Stand von BluEmi gab es einen höchst interessanten mobilen Signalgenerator zu sehen: hervorzuheben ist sein androidbasiertes Betriebssystem. Leider war es am Stand nicht möglich, Informationen darüber zu erhalten, ob Drittanbieterapplikationen auch mit der Signalgeneratorhardware kommunizieren dürfen.

Uni-Trend: Vierkanal-Oszilloskop

Am Stand von Uni-Trend war klar ersichtlich, dass sich alles in Stasis im Bezug auf die herannahende EmbeddedWorld befindet. Trotzdem zeigte man ein “neues” Produkt.

EcoGlass – optisches Glas nach Mass

Wer spezifische Linsen mit bestimmten optischen Parametern benötigt, kann von EcoGlass Abhilfe bekommen. Das Unternehmen berechnet und fertigt Linsen nach Maß – hervorzuheben ist die geringe MOQ und die Toolingkosten, die ab rund 2000 EUR beginnen und diesen Betrag in vielen Fällen nicht übersteigen.

Ingun – Pogopins mit Pfiff

Wer bei Pogo-Pins an eine stupide und langeweilige Produktgruppe denkt, lebt in einem Zustand der Sünde. Ingun bietet verschiedenste mechanische Varianten an, die beispielsweise drehend andocken oder einen nicht konstanten Druckwiderstand aufweisen.

Sinn dieser Sondervarianten ist, dem Entwickler des Testbetts verschiedene Methoden, beispielsweise zum Durchfressen von “Beschichtungen”, zu geben.

Es geht weiter…

Wie immer findet sich morgen ein zweiter Bericht, der auf “sonstige” Produkte eingeht. Bleiben Sie bei uns, denn es bleibt spannend – und wer auf der AMPER eine zu rauchen begehrt und den Newsautor (samt +1) findet, soll Kontakt aufnehmen!

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More