Politik bei Altium und Microsoft, GigaDevice-Linecard, neue Boards

Neben Informationen zur Übernahme von Altium durch Renesas hält eine Posse um Azure IoT Central die Industrie auf Achse. Im Hause ASUS gibt es derweil neue Tinkerboards zu sehen, während Freunde der Messtechnik interessanten Lesestoff bekommen. Was es sonst Neues gibt, verrät dieser Round-Up der Nachrichten.

GigaDevice – neue Linecard verfügbar

Der chinesische Halbleiterhersteller GigaDevice hat soeben eine neue Linecard veröffentlicht, die aktuelle Produkte wie den GD32VW553 inkludiert. Wer das PDF herunterladen will, muss das unter der Bildquelle bereitstehende Formular ausfüllen.

Bildquelle: https://www.gigadevice.com/download-now?f_id=2&f_key=0&cid=59

Azure IoT Central im Zwielicht – abgekündigt oder nicht?

Mit Azure IoT Central bietet Microsoft seit einiger Zeit ein Value Added-Produkt an, das verschiedene IoT-Services wie in der Abbildung gezeigt kombiniert. Insbesondere im Hause Wuerth wird der Dienst im Calliope-Evaluationsboard eingesetzt.

Bildquelle: https://azure.microsoft.com/en-us/products/iot-central

Diverse angelsächsische Medien berichteten nun von einer Systemmeldung (siehe auch https://www.techradar.com/pro/microsoft-is-retiring-a-key-part-of-its-azure-developer-platform), die auf die baldige Einstellung des Diensts hinwies. Microsoft reagierte auf dieses Ereignis mit einer eigenen Ankündigung, die den Wahrheitsgehalt nach folgendem Schema einschränkt:

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There was a recent erroneous system message on Feb 14th regarding the deprecation of Azure IoT Central. The error message stated that Azure IoT Central will be deprecated on March 31st, 2027 and starting April 1, 2024, you wont be able to create new application resources. This message is not accurate and was presented in error.

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via https://techcommunity.microsoft.com/t5/internet-of-things-blog/microsoft-s-commitment-to-azure-iot/ba-p/4059725

Interessant ist allerdings, dass Microsoft im Rahmen dieser Meldung einen neuen Dienst vorstellt – hierzu folgende Passage:

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Our approach is exemplified in the public preview of Azure IoT Operations, which makes it easy for customers to onboard assets and devices to flow data from physical operations to the cloud to power insights and decision making. Azure IoT Operations is designed to simplify and accelerate the development and deployment of IoT solutions, while giving you more control over your IoT devices and data. Learn more about Azure IoT Operations here:  https://azure.microsoft.com/products/iot-operations/

Renesas und Altium – es geht um Daten, Hauen und Stechen beginnt

Dass Renesas den PCB-Designsoftwarehersteller Altium erwirbt, ist keine wirkliche Neuigkeit – hier die relevanten Financials:

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Purchase of all Altium common stock for A$68.50 per share in cash. This represents a premium of approximately 34% to the closing price of Altium common stock on February 14, 2024, the last trading day prior to the transaction announcement, a premium of approximately 39% to Altiums onemonth volumeweighted average price (VWAP) from January 15, 2024, a premium of approximately 46% to Altiums threemonth VWAP from November 15, 2023 and a premium of approximately 31% to Altiums alltime high closing price.

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via https://www.renesas.com/us/en/about/press-room/renesas-acquire-pcb-design-software-leader-altium-make-electronics-design-accessible-broader-market

Rückfragen des Autors bei verschiedenen gut informierten Kontakten ergaben ein eindeutiges Bild: “Ziel” von Renesas ist nicht das Öffnen einer neuen Business Unit, sondern das Abgreifen der diversen bei Altium in der Cloud vorliegenden Verhaltensinformationen zu Designern.
Ganz analog zum legendären Lucas Miles in Crimson Skies bekommen die Japaner so einen “Tagesbericht” zu allem, was Entwickler an Komponenten interessiert.
Im Vertriebsnetz löst diese Ankündigung übrigens ebenfalls “Tanz” aus. Vertriebspartner des einen Unternehmens bemühen sich fieberhaft, Lizenzen bzw Franchises für das jeweils andere zu bekommen – wer der beiden “obenauf” bleibt, ist derzeit noch unklar.

Danaher Tektronix: Whitepaper mit Informationen zum Digital Down Converter

Dass man im Hause Danaher mitunter Probleme mit der sinnerfassenden Lesekompetenz hat, ist beispielsweise unter Beitrag “Amper 2022 – Messtechnik im Fokus” demonstriert.
Schreiben scheint man indes noch zu können. Eine durchaus lesenswerte Application Note geht nun auf das in den MSO-Serien integrierte “Spektralanalysatorfeature” ein.

Bildquelle: https://www.tek.com/en/documents/application-note/spectrum-view-new-approach-frequency-domain-analysis-oscilloscopes

Im Prinzip handelt es sich dabei – Analogien zum in TDS754 und Co verwendeten TriStar sind zufällig – um einen weiteren Signalpfad, der sich auf das Bereitstellen von Spektraldaten ohne FFT spezialisiert.
Außer Frage steht, dass diese Technologie ob der “uneingeschränkt kleinen” Größe der Bins eine sehr schnelle und sehr genaue Analyse der anliegenden Signale ermöglicht. Andererseits ist Moores Gesetz nicht aufzuhalten: der Markt ist voller Unternehmen (Stichwort RIM, Pebble, Palm oder die Vor-Danaher-Tektronix), die auf Hardwareeffizenz und gegen steigende Rechenleistung gewettet haben.
Insbesondere im Fall von Danaher ist die Vorgehensweise nach Ansicht des Autors uneffizient: mit ausreichend großem Speicher kann eine FFT-Anwendung prinzipiell die selben Ergebnisse ertrotzt und ist außerdem ob des Fehlens der Dezimation flexibler als eine hardwarebasierte Lösung. Da der Speicherpreis langfristig auf Null geht…

ASUS: neue Varianten des ASUS Tinker Board 3N

Laut dem im Allgemeinen gut informierten Branchennewsdienst CNX-Software (siehe https://www.cnx-software.com/2024/02/20/rockchip-rk3568-powered-asus-tinker-board-3n-is-now-available-in-three-variants/) liefert ASUS neue Varianten des auf dem Rockchip RK3568 basierenden Tinker Board 3N.
Das Tinker Board 3N Plus zeichnet sich durch einen erweiterten Temperaturbereich aus, während das Tinker Board 3N Lite einige Interfaces eliminiert und so geringere Kosten aufweist. Weitere Informationen zur Produktpalette finden sich unter der oben genannten URL.

Copper Mountain: Arduino als Trigger für Messtechnik

Der VNA-Spezialist Copper Mountain bietet seit einiger Zeit Application Notes an, die exotische Vorgehensweisen im Bereich der Metrologie beschreiben. Unter https://coppermountaintech.com/a-long-range-solution-for-triggering-analyzers-with-arduino-microcontrollers/ findet sich nun eine AN, die das “Remote Triggering” von VNAs mittels eines Arduino demonstriert.

Neue IAR-Version mit erweiterter statischer Analyse und Unterstützung für neue ARM-Kerntypen

Im Hause IAR gibt es Neuigkeiten – die hauseigene IDE liegt in einer neuen Variante vor, die sowohl die statischen Analysefeatures als auch die Unterstützung für verschiedene neue Kerne erweitert:

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The most important new feature in this release is the availability of the certified version of CSTAT, the static code analysis tool certified for safetycritical applications.

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The latest IAR Embedded Workbench for Arm, Functional Safety Edition, complies with the specifications of the C++17 standard and adds new Arm core support for CortexM55, CortexM85, CortexR52+, CortexR82, CortexA32, enabling validated compliance with key functional safety standards such as IEC 61508, ISO 26262, and IEC 62304. It integrates powerful code analysis tools, IAR CSTAT for static analysis and IAR CRUN for runtime analysis, to enhance software reliability and adherence to coding standards like MISRA C, CERT C, and CWE.

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via https://www.presseagentur.com/iar/detail.php?pr_id=6925&lang=en

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More