Shenzhen Xunlong streckt einen Fühler in Richtung Playstation Portable aus, während AMD das hauseigene FPGA-Portfolio lichtet. Verschiedene neue Mikrocontroller und AI-Updates helfen dabei, diesen Roundup zu einem der längsten zu machen, die je veröffentlicht wurden.
OrangePi Neo: PSP-Alternative
Dass Shenzhen Xunlong alle Arten von (sehr schnellen) Prozessrechnern anbietet, dürfte regelmäßigen Lesern nicht wirklich neu sein. Mit dem OrangePi Neo, der übrigens in Zusammenarbeit mit dem Linux-Experten Manjaro entsteht, kommt nun ein komplett neues Produkt auf den Markt.
Bildquelle: https://neo.manjaro.org/.
Während – derzeit – noch keine Preisinformationen verfügbar sind, sind die Spezifikationen bereits veröffentlicht. Sie präsentieren – siehe Abbildung – ein durchaus schlagfertiges System.
Bildquelle: https://neo.manjaro.org/
Wilderness Labs: Aktualisierung der Entwicklerwebseite
Bryan Costanichs Mannen – das Unternehmen ist für die Meadow F7-Plattform bekannt, die Visual Basic-und C#-Code im IOT zur Ausführung bringt – haben ein komplettes Redesign der Firmenwebseite abgeschlossen.
Bildquelle: https://www.wildernesslabs.co/.
Ziel ist dabei vor allem die „Reduktion der Lernkurve“, um mehr Quereinsteiger das schnellere Erreichen von Zielen unter Nutzung von Bryan Costanichs Technologie zu ermöglichen.
CartoType: Version 8.8 „optimiert“ das Trainingverhalten.
Das in Großbritannien entwickelte OSM-Renderingsystem CartoType ist eine wohlfeile und angenehm zu handhabende Alternative zu Google Maps, Bing Maps und Co. – seit einiger Zeit unterstützt das Unternehmen auch verschiedenste Einplatinencomputern.
Mit Version 8.8 wurde nun eine – eher kleine – Erweiterung vorgenommen, die im unter https://mailchi.mp/f5d234e1ba1e/release-88 bereitstehenden changelog folgendermaßen beschrieben wird:
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All route calculation during turn–by–turn navigation is now done automatically by a background thread, meaning that there are no delays and your app remains responsive.
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There are no other changes affecting the API apart from the addition of a function to start navigation while calculating the route in the background: Framework::StartNavigationDeferred.
Raspberry Pi Foundation – weitere Kapazitätserhöhung für den Raspberry Pi 5
Die schon vor einigen Tagen „erstmals“ erwähnte wesentliche Steigerung der Produktions-Kapazität im Hause Upton wurde nun von der Hauspostille MagPi bestätigt.
Ein vor wenigen Stunden unter der URL https://magpi.raspberrypi.com/articles/double-standards erschienener Artikel enthält die folgenden Informationen:
The production ramp has been steeper than for any previous flagship product: we’ve been producing 70,000 units a week for the last few weeks, and this rate is set to increase to 90,000 units a week by the end of January.
Raspberry Pi: optimierter TFLite-Port für den RP2040.
Eine „grundlegende“ Portierung der Embedded-ML-Bibliothek TFLite für den RP 2040 geistert seit längerer Zeit durch die Elektronikindustrie. Wie im Fall anderer Produkte – man denke an WiringPi – gillt allerdings, dass die Maintainer über kurz oder lang das Interesse am Produkt verlieren und es nicht mehr weiter warteten.
Im Fall der ML-Bibliothek gibt es unter der URL https://www.raspberrypi.com/news/a-big-bang-update-for-tensorflow-lite-for-microcontrollers/ nun jedoch frohe Kunde. Spezifischerweise verkündeten die Uptonisten, dass ein gigantischer Push eingegangen ist-die tausenden von Änderungen führten, so zumindest die offizielle Aussage, zu einer wesentlichen Erhöhung der Performance:
The upshot? These updates and changes reduce the time for the person detection benchmark code from 824ms to 588ms. That’s a ×1.4 speed increase!
FPGA-Nachrichten, zur 1. – Gerüchte über „weitere Informationen“ zu Altera.
Dass sich sowohl Intel als auch AMD je einen FPGA-Hersteller gekauft haben, sollte heute allgemein bekannt sein. Mindestens ebenso interessant ist, dass im Moment beide Unternehmen für Aufmerksamkeit sorgen. Im Fall von Altera – dieses ging an Intel – gibt es per se seit Oktober 2023 Gerüchte darüber, dass Big I seine Beteiligung wieder auf den Markt werfen möchte.
Das im Allgemeinen gut informierte EEJournal bietet in der unter https://www.eejournal.com/article/altera-the-once-and-future-fpga-supplier-part-1/ bereitstehenden Historien-Analyse von Altera die folgende Passage, die nach Ansicht des Autors zwischen den Zeilen zu lesen ist:
Meanwhile, in more prosaic news, the FPGA supplier formerly known as Intel PSG will be announcing its new name and mission on February 29 – the leap day of a leap month of a leap year – because, you know, it’s a leap forward for the company previously known as Altera
Aus zeitlicher Sicht verhält sich Intel dabei mit Sicherheit nicht ungeschickt: der ARM-Börsengang war ein Erfolg, die letzte Zahlenverlautbarung führte zu einem geradezu kometenhaften Ansteigen der Börsenkurse. Unterm Strich wäre es also durchaus möglich, dass man bei Big I hier ein geschicktes Händchen für Technologie-Marketing-Timing bereist.
FPGA-Nachrichten, zur 2.: AMD kündigt diverse „ältere“ Produktlinien ab.
Meldung Nummer zwei stammt ebenfalls vom EEJournal, und dürfte beim einen oder anderen Nutzer von FPGAs aus dem Hause Xiliunx bzw. nun AMD für Ärger sorgen.
Spezifischerweise kündigt das Unternehmen nämlich an, eine Gruppe „älterer“ Chips abzukündigen:
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The notice states that AMD will accept final orders for these devices through June 29, 2024. The affected devices include the XC9500XL, CoolRunner, and CoolRunner II CPLDs, and the Spartan–II and Spartan–3 FPGA families.
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— via https://www.eejournal.com/article/amd-discontinues-coolrunner-and-xc9500-cplds-and-spartan-ii-and-3-fpgas-buy-em-while-you-can/
Ob des vergleichsweise „langen“ letzten Bestellung-Fensters ist es empfehlenswert, hier noch die eine oder andere Order unterzubringen – erfahrungsgemäß steigen die Preise derartiger Chips, sobald sie der Primär-Hersteller nicht mehr anbietet.
Arduino IDE 2.3.0 verfügbar, bringt standardorientiertes Debugger-Interface
Die Arduino-Gruppe hat soeben die „Fertigstellung“ der Version 2.3.0 des hauseigenen Mikrocontroller-Entwicklungssystems angekündigt bzw. vermeldet.
Bildquelle: https://blog.arduino.cc/2024/02/07/ide-2-3-is-out-and-youll-love-the-new-debugging-features-in-it/.
Per se ist die „wichtigste“ Neuerung dabei die Implementierung der standard-orientierten und unter der URL https://arduino.github.io/arduino-cli/0.35/platform-specification/#sketch-debugging-configuration im Detail beschriebenen Methode zum Anbinden von Debuggern. Sinn dieser Änderung ist, dass „Maintainer“ von Arduino Cores die für ihre jeweiligen Lütten vorgesehene Debugger-Unterstützung nun in Form „standardisierter“ Dateien anliefern können – so die Spezifikation eingehalten wird, lässt sich das neue Board „direkt“ unter Nutzung der in der Arduino IDE implementierten Debugger-Unterstützung bearbeiten.
Im Bereich der Unterstützung für „hauseigene“ Boards verspricht man im Hause Arduino dabei folgendes:
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What’s more, thanks to this new open framework, we already enabled the debug feature for all the Arduino boards based on the Mbed™ core, which include GIGA R1 WiFi, Portenta H7, Opta, Nano BLE and Nano RP2040 Connect, while the Renesas–based boards (UNO R4, Portenta C33) will follow in the next hours.
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We’ve worked on implementing debug in IDE 2 for a long time, in collaboration with the open–source community and, more recently, in close contact with Espressif to make sure that ESP32 devices would be fully supported. So keep an eye on the upcoming release of the Arduino–ESP32 core, which will support the new debug framework!
Banana Pi BPI-F3 – RISC/V-basierter Einplatinencomputer hoher Leistungsfähigkeit.
Während Experimente mit auf der quelloffenen ISA basierenden SoCs nicht wirklich neu sind, gab es bisher nur vergleichsweise wenige Boards mit hoher Leistungsfähigkeit und hoher Wahrscheinlichkeit für das verfügbar-sein englischsprachiger Dokumentation.
Der von Banana Pi entwickelte BPI-F3 dürfte diesen Ansprüchen entsprechen.
Bildquelle: https://banana-pi.org/en/product-news/547.html.
In der Ankündigung findet sich unter anderem folgende Passage, die „mehr“ Informationen über die Fähigkeiten des verbauten SoCs offeriert:
The Banana Pi Development Board BPI–F3 is equipped with the world‘s first application processor, RISC–V K1 chip, by SpacemiT Technologies Ltd. (referred to as SpacemiT), which conforms to the RISC–V Foundation RVA22 standard.
Eine „allgemeine“ Featureliste findet sich dort ebenfalls, und sieht folgendermaßen aus:
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* 8 core RISC–V chip, CPU integrates 2.0 TOPs AI computing power
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* Single–core general computing power equivalent to 1.3 times Cortex–A55
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* Supports 32–bit LPDDR4/4X, with a maximum of 16GB of memory
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* 4K decoding and encoding
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* 5–lane PCIE2.1 expansion capability
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* 1x USB 3.0 + 2x USB 2.0 interfaces
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* 12x UART serial ports
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* Operating temperature range: –40°C to 85°C
Zu guter letzt ist noch die folgende Passage relevant, die explizit auf die Verfügbarkeit englischsprachiger Dokumentation hinweist:
The BPI–F3 aims to use RISC–V technology to meet the needs of global users. It is designed to be suitable for users in China, the United States, Europe, India, and all developed and developing countries and regions.
Schade ist lediglich, dass es zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels noch keine „fixen“ Informationen zu Preis oder Verfügbarkeit der Platine gibt. So diese eintreffen, reichen wir sie allerdings schnellstmöglich nach.
SOPHGO SG2000/SG2002 – -an Kernen, da wimmelt es
Spätestens seit dem STMicroelectronics die MP1-Serie lancierte, sind „extrem diverse“ Chips nichts wirklich Neues mehr. Im Hause SOPHGO treibt man diesen Trend allerdings auf die Spitze – der im allgemeinen gut informierte Branchen-Newsdienst CNX fast die „Zusammensetzung“ der MCU unter der URL https://www.cnx-software.com/2024/02/07/sophgo-sg2000-sg2002-ai-soc-features-risc-v-arm-8051-cores-android-linux-freertos/ folgendermaßen zusammen:
More specifically we have one 1GHz C906 64–bit core capable of running Linux, one 1GHz Arm Cortex–A53 for Linux or Android, another 700 MHz C906 RISC–V core for FreeRTOS, and a 300 MHz 8051–core for real–time I/Os, as well as 256MB or 512MB SiP DRAM.
Englischsprachige Dokumentation zu diesem Kern sucht man derzeit-im allgemeinen-vergeblich. Angemerkt sei allerdings, dass es bereits ein englischsprachiges Flowchart gibt, das wir in der folgenden Abbildung samt Quellenverweis abdrucken.
Bildquelle: https://milkv.io/chips/sg2000.
Wuerth: Kondensator-Typen wirken sich nicht nennenswert auf Audio Qualität aus.
Ein Bericht, der im Hause der P. T. Audiofools zu erregtem Grunzen und Quieken führen dürfte, ist die unter der URL https://www.we-online.com/en/support/knowledge/application-notes?d=anp125-acoustic-effect-of-harmonic-distortions bereitstehende Application Note aus dem Hause Wuerth.
Bildquelle: Wuerth
Die übrigens in der Elektor „vorab“ veröffentlichte Studie kann dabei zu folgendem, für die Anbieter von Audio-Schlangenöl nur wenig befriedigenden Ergebnis:
The results suggest that the harmonic distortions are well below the threshold of audibility. It can be concluded that the capacitors do not add significant distortions to fundamental frequencies as they transfer signals. Modifications of the electrolyte or separation paper have a negligible effect on the THD.
Quectel: Funkmodul mit Unterstützung für Wifi HaLow.
Der Wifi HaLow-Standard ist – per se – seit 2004 „bekannt“; besonderes Interesse von Seiten von Hardware- und Modulherstellern war ihm bisher allerdings nicht vergönnt.
In Zusammenarbeit mit Morse Micro liefert Quectel nun das in der Abbildung gezeigte Modul aus, das diesen Standard unterstützt.
Bildquelle: https://www.quectel.com/product/wi-fi-halow-fgh100m.
Quectel bietet – erwartungsgemäß – auch ein Antennen-Portfolio an, das mit dem neuen Modul zusammenarbeitet. In der unter https://www.quectel.com/news-and-pr/wi-fi-halow-module-ce-fcc-certifications-morse-micro bereitstehenden Pressemeldung gibt es mehr Informationen dazu – derzeit gibt es leider noch keine Preise, auch eine OEMSecrets-Preisanalyse liefert zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nichts.
Nuvoton: Microcontroller-Familie für Gaming-RAM-Riegel (!!!)
Der Trend zu „Mikrocontrollern für spezifische Anwendungen“ ist nicht aufzuhalten. Das chinesische Halbleiterhaus Nuvoton – in der Vergangenheit beispielsweise für seine 5 V-fähigen Mikrocontroller bekannt – schickt mit dem NUC1263 nun einen Chip ins Rennen, der „ausschließlich“ auf die Bedürfnisse von Herstellern von Gaming-Speicherriegel für Spielcomputer optimiert ist. Was auf den ersten Blick wie ein schlechter Scherz klingt, ist ernst gemeint – in der Pressemitteilung findet sich die folgende Passage:
Nuvoton unveils the NUC1263 series, a powerful 32–bit Arm Cortex–M23 microcontroller tailored for DDR5 gaming modules, delivering a 1.0V I3C interface and seamless gaming light control through an LLSI interface.
Interessant ist in der Aussendung außerdem die Erwähnung einer Gruppe von „Spezifikationen“, die im Bereich der Workstation-Beleuchtung gerne zum Einsatz kommen scheinen:
The NUC1263 series offers six channels of the LLSI (LED Light Strip Interface), allowing control of RGB light bars and the new generation ARGB Gen 2 light bars. Compared to traditional SPI–controlled light bars, it utilizes less than 1/3 of SRAM resources, enabling software developers to use system resources more efficiently and reduce the complexity of software development. Additionally, it supports up to 24 channels of high–speed PWM and nine channels of 50mA High sink current pins. Apart from the core voltage, this series provides two sets of power supply IOs (VDDIO supply pins), each capable of operating at different voltage ranges, making it more adaptable to various external device voltage standards and seamlessly integrating into multiple applications.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More