Im Hause Emteria gibt es eine neue Version des Industrie-Android für den Raspberry Pi zu begrüßen, die die Android 14-APIs zur Verfügung stellt. Espressif erweitert derweil die Arduino-Kompatibilität, während sich Masa Son mit starkem Arm ein Stück vom Raspberry Pi-Kuchen abzuschneiden sucht.
Emteria: Industrie-Android für den Raspberry Pi 4
Nach dem Zusammenbruch des Android Things-Projekts steht als einziges Prozessrechner-Android Emteria zur Verfügung: das für Privatanwender kostenlose Android ist ab sofort als Android 14-Variante für den Raspberry Pi vier verfügbar.
Bildquelle: https://emteria.com/blog/android-14-on-raspberry-pi
Besondere Erwähnung verdient der unter https://emteria.com/blog/android-14-on-raspberry-pi bereitstehende Ankündigung-Blogpost. Das Entwicklerteam präsentiert dort eine umfangreiche Liste der in der neuen Android-Variante verfügbaren Funktionen: auch wenn viele davon vor allem für Smartphone-Entwickler relevant sind, gibt es schon ob der erhöhten Kommunalität Vorteile für den Embedded-Einsatz.
Arm beteiligt sich an Raspberry Pi.
Das ARM bzw. BroadCom und die Raspberry Pi Foundation zusammengehören, ist schon ob der „Entstehung“ des Einplatinencomputers als Weiterverwendung der im Meltemi-Projekt übrig gebliebenen BCM2835-Prozessoren offensichtlich.
Mit starkem Arm (und viel Geld) beschließt Masa Son nun, diese Partnerschaft „offiziell“ zu machen. Spezifischerweise kauft ARM einen Minderheitsanteil an der Raspberry Pi Foundation.
In der unter https://newsroom.arm.com/news/raspberry-pi-investment bereitstehenden Pressemitteilung findet der geneigte Leser – unter anderem-folgende Passage:
“Arm and Raspberry Pi share a vision to make computing accessible for all, by lowering barriers to innovation so that anyone, anywhere can learn, experience and create new IoT solutions,” said Paul Williamson, SVP and GM, Internet of Things Line of Business, Arm. “With the rapid growth of edge and endpoint AI applications, platforms like those from Raspberry Pi, built on Arm, are critical to driving the adoption of high–performance IoT devices globally by enabling developers to innovate faster and more easily. This strategic investment is further proof of our continued commitment to the developer community, and to our partnership with Raspberry Pi.”
Informationen über den Wert der Anteile sind zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels indes noch nicht erhältlich. Unklar ist auch, wie sich dies auf die „Mitgliedschaft“ der Raspberry Pi Foundation in der RISC/V-Standardisierungsorganisation auswirkt.
ESP32-Arduino-Core in Version 3.0 – Unterstützung für ESP32-C6 und ESP32-H2, API-Changes.
Die ESP 32-Entwicklung erfolgt „janusköpfig“: die eine Hälfte der Hydra benutzt ESP_IDF und ist nicht davon abzubringen, während die andere Hälfte eine ähnlich enge Beziehung zum Arduino Core aufweist.
Die Aktualisierung von ESP_IDF auf Version 5.1 war in der Vergangenheit öfters Thema. Laut der unter https://blog.espressif.com/announcing-the-arduino-esp32-core-version-3-0-0-3bf9f24e20d4 stehenden aktueller Ankündigung gibt es nun eine neue Variante des Arduino Cores, die auf der neuen Variante des vollwertigen SDKs passiert.
Bildquelle: Espressif
Die erste und wahrscheinlich wichtigste Neuerung ist, dass der Arduino Core nun auch die Varianten ESP32-C6 und ESP32-H2 unterstützt.
Wichtig ist, dass der neue Kern derzeit noch in einer Development Version vorliegt. „Eile“ beim Umstieg besteht noch nicht, wie in der offiziellen Ankündigung folgendermaßen verkündet wird:
The expected stable release of the latest version is December 2023 and the 2.0.x will be under support maintenance until July 2024 then will be discontinued.
Nutzer der ESP32-Arduino-Umgebung sind indes gut beraten, schon jetzt etwas Zeit mit dem neuen Kern zu verbringen. Die Einführung der neuen Peripheriegeräte und Software-Interfaces führt nämlich zu einigen Building Challenges, die Espressif unter der URL https://docs.espressif.com/projects/arduino-esp32/en/latest/migration_guides/2.x_to_3.0.html zusammenfasst.
Außerdem gibt es einige komplett neue Funktionen, interessant ist unter anderem die Unterstützung für SPI-Ethernet-Transciever:
1
SPI Ethernet Support
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From now on, the SPI Ethernet is supported with the ESP–IDF SPI library and Arduino SPI. This new support includes the W5500, DM9051 and the KSZ8851SNL Ethernet ICs.
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New I2S Library
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The new I2S library has been added based on the ESP–IDF API.
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Wake Word and Command Recognition (ESP32–S3 only)
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Based on the ESP–SR, the ESP32–S3 will support voice recognition, being capable of wake word and command recognition.
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TensorFlowLite Micro support
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TensorFlow is now supported, and examples were added.
Wilderness Labs: Version 1.4.0 der Ausführungsumgebung verfügbar.
Regnet es im Softwarebereich, so schüttet es. Auch für den Meadow F7 – dabei handelt es sich um eine.net-Ausführungsumgebung für Mikrocontroller – gibt es ein (eher kleines) Update. Vor allem bringt die neue Version des Betriebssystems Stabilitätsverbesserungen und Performancesteigerungen.
Unter https://developer.wildernesslabs.co/Meadow/Release_Notes/v1/ gibt es wie immer die vollwertigen Release Notes, die Abbildung listet die wichtigsten Neuerungen auf.
Bildquelle: Wilderness Labs
Thermokamera zum aggressiven Schlagerpreis.
Teledyne bietet mit der FLIR Lepton-Serie seit längerer Zeit bequem verbaubare Thermosensors an. Der LEPTON FS ist dabei die absolut preiswerteste Variante, die folgende Spezifikationen aufweist:
Lepton FS is a non–radiometric 160 x 120 resolution micro thermal camera module with reduced thermal sensitivity, reduced scene dynamic range, and up to 3% inoperable pixels but the lowest price ever for a factory Lepton.
Hervorzuheben ist an diesem Bauteil der sehr geringe Preis. Zum Zeitpunkt der Drucklegung führt GroupGets – das amerikanische Unternehmen dient als eine Art „Kleinmengendistributor“ für Teledyne – eine Aktion durch, in der das Bauteil wie in der Abbildung um rund 70 US-Dollar zu bekommen ist.
Bildquelle: https://groupgets.com/manufacturers/teledyne-flir/products/teledyne-flir-lepton-fs.
ROHM: Kondensatoren auf Siliziumbasis.
Das Aufkommen von MLCC-Kondensatoren ermöglichte eine Miniaturisierung der Kondensatoren. Mit der Silicon Capacitor-Technologie möchte ROHM noch kleiner werden – spezifischerweise verspricht das Unternehmen in der Ankündigung folgendes:
The first series in the lineup, the BTD1RVFL series (BTD1RVFL102 / BTD1RVFL471) consists of the industry’s smallest 01005–size (0.1inch × 0.05inch) / 0402–size (0.4mm × 0.2mm) mass–produced surface mount silicon capacitors. The mounting area is reduced by approximately 55% over general 0201–size (0.2inch × 0.1inch) / 0603–size (0.6mm × 0.3mm) products to just 0.08mm2, contributing to greater application miniaturization. Moreover, a built–in TVS protection element ensures high ESD resistance that minimizes the number of person–hours required for surge countermeasures and other circuit design elements.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist die folgende, in der Abbildung gezeigte Produktpalette avisiert.
Bildquelle: https://www.presseagentur.com/rohm/detail.php?pr_id=6814&lang=en
Mittelfristig plant ROHM eine Erweiterung der Produktpalette nach folgendem Schema:
ROHM plans on developing a second series in 2024 featuring superior high–frequency characteristics ideal for high–speed, large–capacity communication equipment. ROHM is also developing products for servers and other industrial equipment to expand applicability further.
Beobachter der von Murata (nach Ansicht des Autors mutwillig) verursachten MLCC-Krise sollten wissen, dass es sich dabei – anscheinend – um eine ROHM-exklusive Technologie handelt. Bekommt ROHM also Lieferschwierigkeiten, so steht die Fertigungsstrecke.
In eigener Sache: Interview mit Shenzhen Xunlong startet.
Was lange währt, wird endlich gut: Shenzhen Xunlong hat einem Interview mit der Leserschaft von Microcontroller.net zugestimmt. Der Autor wird im Laufe der nächsten Woche alle Fragen sammeln, um sie dann einzureichen. Wir fragen an den Hersteller des OrangePi hat, kann die entweder unter tamhan aeht tamoggemon dott com per E-Mail senden, oder einfach hier als Kommentar hinterlassen.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More