In einem vor wenigen Minuten zu Ende gegangenen Lounge-Event stellten Bryan Costanich und Scott Hanselman die Meadow Cloud offiziell vor. Neben Informationen zum kostenlosen Basis-Kontingent sprachen die beiden auch über Integrationen und sonstige Pläne für die .net-Embedded-Ausführungsumgebung. Hier ein kleiner Round-Up der Neuerungen.
Bildquelle: Wilderness Labs
Worum geht es hier?
Die Meadow F7-Plattform ist der Nachfolger des NetDuino-Projekt. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Kombination aus STM32 und ESP32, die gemeinsam die Ausführung von .net-Payloads im Mikrocontrollerbereich ermöglichen. Harte Echtzeitfähigkeit erreicht das System dabei nicht; stattdessen ist es aber möglich, so gut wie jeden „vollwertigen“ .net-Code zur Ausführung zu bringen.
Insbesondere in Unternehmen mit bereits erheblichem Investment in .net-Technologien führt die Nutzung zu einer Reduktion der Koppelung und somit einer höheren Effizienz bei der Entwicklung.
Intelligentes Farming als Point de Resistance
Bryan Costanich setzt zur Demonstration neuer Technologien im Bereich Meadow F7 – der Namen Wilderness Labs, was soviel wie Labor der Wildnis heißt – ist Programm – gerne auf verschiedenste Aufgaben des Farmings.
Interessant war diesmal die als Einstieg dienende Tour durch das firmeneigene Glashaus, dessen Überwachung – natürlich – durch ein Project Lab und einige Meadow F7-Technologien erfolgte.
Interessant bzw. sehenswert ist in diesem Zusammenhang die Nutzung des ReTerminal aus dem Hause Seeed Studio: Das Gerät dient als intelligentes Eingabe- bzw. Steuerungstablett zur Überwachung des Gesamtglashauses. Im Bereich der eigentlichen Implementierung kam dabei Avalonia zum Einsatz – ein Cross-Plattform-Framework, das in der Vergangenheit immer wieder auf Entwicklerevents vorgestellt wurde.
Meadow Cloud: Kostenlose Basisversion mit bis zu 25 Geräten
Der hauseigene Clouddienst des steht seit einiger Zeit als Beta zur Verfügung – bisher galt, dass an seiner Nutzung interessierte Personen im ersten Schritt einen Antrag auf Freischaltung an das Unternehmen stellen mussten. Per Stichtag heute ändert sich dies – unter der URL https://www.meadowcloud.co/ ist nun jeder zu beantragen eines Accounts berechtigt.
Interessant ist außerdem, dass die Cloud nun mit einem Verrechnungsmodell angeboten wird. Die „Höhe“ der anfallenden Gebühren bestimmen Bryan Costanichs Mannen dabei, wie in der Abbildung gezeigt, anhand der Anzahl der mit der Instanz verbundenen Geräte – kostenlos sind derer 25.
Bildquelle: Wildernass Labs.
Die Cloud ist keine Insel.
Bryan Costanich betonte im Rahmen der Ankündigung mehrfach, dass man die Meadow Cloud nicht als Werkzeug zur Errichtung von Datensilos ansieht. Aus diesem Grund stehen mehrere Indikationen am Start – interessant war unter anderem die in der Abbildung gezeigte Verbindung zum Dienst DataCake.de.
Bildquelle: Wilderness Labs!
Außerdem ist Integration in die Azure Event Hub’s-Systeme vorgesehen: Sinn dieser Erweiterung ist, dass der Microsoft-Dienst laut Aussage von Costanich und Hanselmann geradezu ideal für die Verarbeitung bezüglich Verwaltung „großer Datenmengen“ aller Arten vorgesehen bzw. geeignet ist.
Meadow Cloud abseits der hauseigenen Hardware.
Der Wilderness Labs-Hardware-Zoo hat sich seit den beginnen als Kickstarter-Projekt stark erweitert. Im Rahmen des heute stattgefundenen Events sprach Costanich allerdings davon, dass die Meadow Cloud – mittelfristig – nicht mehr nur für eigene Hardware offen ist. Neben Anbindung für verschiedene Desktopsysteme sprach man explizit auch davon, „Mikrocontroller anderer Anbieter“ unterstützen zu wollen.
Bildquelle: Wilderness Labs.
Unklar ist in diesem Zusammenhang allerdings, wie man fortgeschrittene Szenarien wie beispielsweise OTA-Updates zu implementieren gedenkt.
Neuigkeiten zur Runtime
Im Rahmen der Austragung der Ankündigung auf StreamYard nahmen die Vortragenden auch Fragen entgegen. Interessant war erstens das Begehr mehrere Nutzer, die Meadow F7-Umgebung mit dem CAN-Bus verbinden zu können. So gab es folgende Aussage, die allerdings noch etwas Wartezeit voraussetzt:
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Chris Tacke8:20 PM
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@Domink Jeske: CAN is on the roadmap – we‘re in the middle of an OS rebase that will unlock it. No specific announced schedule, but I‘m hoping Q4Y23 or Q1Y24
Ob der quelloffen-Stellung vieler Teile des Meadow F7-Frameworks gab es auch einige Fragen dazu, „welche Teile“ der Meadow F7-Umgebung noch nicht quelloffen sind und wann sich dies ändern würde. Spezifischerweise gab es hierfür folgende Antwort:
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Chris Tacke8:18 PM
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@Olivier Bloch: Everything except the Nuttx OS code on the F7 is Apache licensed today, and we‘re working to open the OS up as well.
Interessante Kunden im Regierungsbereich.
Zu guter Letzt sei noch darauf hingewiesen, dass es sich bei der Meadow F7-Umgebung schon seit längerer Zeit nicht mehr um ein „Sektierer-Projekt“ handelt.
Spezifischerweise wurden erst die Marinestreitkräfte der USA erwähnt, die Meadow F7-basierte Technologie seit einiger Zeit zur Überwachung von Boilern in Schiffen einsetzen. Sinn davon ist wohl allgemein „Predictive Maintenance“.
Die Stadtverwaltung von Washington County wählt einen ähnlichen Ansatz: Ihnen erlaubt die Meadow F7-Umgebung, näher an die Datenquelle zu gehen.
Mehr Erfahrung
Wer das Video „Live“ nochmals ansehen möchte, kann dies tun – unter https://streamyard.com/watch/nVheHb9E92r4 findet sich eine „mitgeschnittene“ Version des Streams.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More