Die vom Kongressveranstalter TerInvest im Zusammenarbeit mit der Messe Brünn abgehaltene Amper legt den Fokus auf Installationstechnik. Wie in den letzten Jahren gab es exotische Produkte zu sehen – Fortive schickte einen neuen Fluke-Kalibrator ins Rennen, der noch im Prototypenstand vorlag. Wiha steigt derweil ins Multimetergeschäft ein.
Worum geht es hier
Die immer in enger zeitlicher Nähe zur EmbeddedWorld stattfindende Amper (dies ist kein Tippfehler) legt den Fokus auf Installationstechnik und Automatisierung. Daraus ergibt sich ein durchaus interessanter Ausstellermix; außerdem besteht immer wieder die Möglichkeit, auf der EmbeddedWorld noch im Prototypzustand gezeigte Systeme en vivant zu sehen.
Fluke – Multifunktionskalibrator
Der Danaher-Konzern betrachtet die Amper als hauseigenes Testgebiet – da Farnell diesmal nicht vertreten war, musste ein Messtechnikdistributor zur Vorstellung des Fluke 5560A herhalten.
(Bildquelle alle: Autor, teilweise via https://www.instagram.com/tam.hanna/)
Spezifikationen gab das Standpersonal keine heraus – unter https://www.fluke.com/en-us/product/calibration-tools/multifunction-calibrators/5500x finden sie sich jedoch breits:
The 5560A calibrates the most popular benchtop 6.5–digit multimeters with better than 4:1 test uncertainty ratio (TUR), and clamp meters to 1500 A.
Trotz offiziellem Berührungsverbot spielte meine Wenigkeit kurz mit dem Gerät: der Drehgeber wirkt solide, Haptikqualitätt und Auflösung des Touchscreens sind höher als beim Fluke-8.5d-Multimeter (siehe https://www.youtube.com/watch?v=Pq7IdGiSMrA). Schade (aber für Danaher lohnend) ist die Verwendung einer Folientastatur; die Farb-Hervorhebfunktion an den Sonden beschleunigt den Prozess mit Sicherheit.
Wiha – ab jetzt mit Multimetern
Der Werkzeughersteller Wiha – bekannt für gelb-rote Zangen und Schraubendreher – nutzt seine Quasimonopolposition, um nun auch Werkzeug für Elektriker anzubieten. Der Fokus liegt dabei auf fußgeherischem – man denke an Multimeter, Durchgangsprüfer und Stromzange.
Die Anfrage, ob man ein Gerät zwecks Rezension leihen könnte, wurde vom Standpersonal pauschal abgelehnt – man scheint den Vergleich mit Fluke und Co zu scheuen. Dies ist insofern interessant, als sonstiges mechanisches Werkzeug durch die Bank zum Testen zur Verfügung stand.
Nach wie vor gefragt: Panelmeter
Camille Bauer – das Unternehmen ist die indirekte Weiterführung der österreichischen Görtz Electro – präsentierte auf der Amper vor Allem Panelmeter. Interessant ist an den vorliegenden Geräten, dass sie teilweise monochromatische vollgrafische Bildschirme verwenden.
N4L – diverse Messtechnik
Am Stand des Distributors Blue Panther Instruments gab es Messtechnik aus dem britischen Hause N4L (siehe https://www.newtons4th.com/products/impedance-analyzers/) zu sehen. Der Fokus lag auf den als Phase Sensitive Multimeter bezeichneten Impedanzanalysatoren, außerdem zeigte man ein Leistungsmessgerät.
Keysight – Batteriesimulator nun offiziell verfügbar
Der auf der EmbeddedWorld als Betagerät vorgestellte E36731A ist laut HTEST – das Unternehmen ist Distributor für Keysight – nun final erhältlich. Vom seit Monaten durch die Gerüchteküche geisternden Farb-CNT-100 mit nur zwei Kanälen gab es keine Neuigkeiten: der anwesende Pendulum-Mann zeigte sich auf Nachfrage peinlich berührt.
EuroStat – Anti-ESD-Drehkreuz
Die französische EuroStat zeigte ein durchaus innovatives Werkzeug zur “Bändigung der Wilden” – ein Drehkreuz, das nur ausreichend ladungsfreien Personen den Durchtritt erlaubt.
Hezky Den – Flohmarkt der Bauteile
Wer den Bankautomaten am Hauptbahnhof benutzt, bezahlt – anders als am Kongressgelände – keine Abhebungsgebühr, und kann den vom Buchverlag BEN betriebenen Flohmarkt leerkaufen. Hier ein Foto der Ausbeute des Newsaffen.
Geboten wird (wie immer) so ziemlich alles, was man im Labor braucht, aber nie daran denkt, es selbst zu kaufen. Besonders interessant waren diesmal diverse Skalpelle und Bananenstecker, die im Labor des Autors begehrte Präzisionspinzette gab es diesmal in gekrümmter Variante.
Für Studenten – technische Fakultäten hautnah
Wer ein Studium in der ehemaligen CSSR überlegt, ist gut beraten, die Amper zu besuchen. So gut wie alle namhaften Häuser sind vertreten – hier als Beispiel der Stand der STU Bratislava.
Die Vorstellung der diversen Studentenprojekte erfolgte durch Studenten – ein guter Weg, mehr über die Usancen und die erwartbare Lebensqualität zu erfahren.
Anreisetipps
Die Messe ist sowohl von Osteuropa (Metropolitan-Züge) als auch Österreich unproblematisch erreichbar – vom Hauptbahnhof Brno hl. n. führt eine direkte Strassenbahn zum Messegelände (Linie 1 Richtung Pisarky). Heute war der zweite Messetag – morgen gibt es mehr zum Thema.
Angemerkt sei ausserdem noch, dass es am Stand von TME abermals kostenlosen Kaffe gibt – eine kleine Massnahme zur Kostenreduktion.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More