Neue Bauteile: WiFi-Chip von Nordic, Realtime-Ubuntu und Sensoren

Einmal im Monat ist es an der Zeit, sich den Neuerungen der Bauteil-Industrie zu widmen. Hier eine Liste einiger Komponenten, die in den letzten vier Wochen das Licht der Welt erblickt haben.

Nordic NRF7002: WLAN-Controller-Chip aus dem Hause Nordic Semi.

Dass die Geschichte von Espressif mit dem Anbieten von WLAN-“Netzwerkchips“ begann, dürfte bekannt sein. Mit dem NRF7002 versucht Nordic nun, ebenfalls in diesem Markt mitzuspielen.
Per se ist der Chip als Erweiterung für die hauseigenen Serien nRF52840, nRF5340 und RF91 vorgesehen. Er lässt sich aber auch mit MCUs anderer Hersteller verwenden, so diese ein SPI-Interface aufweisen.

Bildquelle: https://infocenter.nordicsemi.com/index.jsp?topic=%2Fps_nrf7002%2Fkeyfeatures_html5.html, (lesenswert).

Angemerkt sei, dass die Bauteile alles andere als preiswert sind. In Hunderterstückzahlen liegt der OEMSecrets-Preis bei rund vier Euro pro Stück – ESP32-Module sind preiswerter.

Ubuntu: Echtzeitvariante ab sofort frei verfügbar

Ubuntu hat die seit einiger Zeit im Preview befindliche Echtzeitvariante von Ubuntu nun offiziell freigegeben – unter https://ubuntu.com/blog/real-time-ubuntu-is-now-generally-available finden sich, sowohl zur Server- als auch zur Core-Variante, tiefergehende Informationen.

GigaDevice: Fokus auf medizinischen Geräten für den Haushaltsbereich.

Der Mikrocontroller-Hersteller GigaDevice fährt im Heimatmarkt seit längerer Zeit eine Strategie, die auf das Anbieten „schlüsselfertiger“ Lösungen für spezifische Zielmärkte abgestimmt ist.
Unter https://gd32mcu.com/cn/detail/452 – die Webseite funktioniert gut mit Google Translate – finden sich nun Referenzdesigns für ein Fingertip-Oxymeter, einen Sauerstoff-Generator und eine Temperaturpistole. Die Sensoren kauft man zu, während die vorgestellten Mikrocontroller aus der GD32-Familie kommen. Im Bereich der ARM-Kerne hat GigaDevice vor einiger Zeit nicht unerhebliche Erweiterungen vorgenommen.

Bildquelle: https://gd32mcu.com/cn/detail/452

Pericom PI4IOE5V6416RQ: I2C-Portextender.

Die mittlerweile von Diodes inc. übernommene Pericom schickt eine neue Variante des I2C-Port-Extenders ins Rennen, die 16 Ausgangsleitungen bietet.

Bildquelle: Pericom.

Interessant ist im vorliegenden System vor allem, dass es eine Interruptlogik mitbringt. Wer dem I2C-Bus einen „zusätzlichen“ Interrupt-Port spendiert, wird vom Bauteil so beim Eintreffen von Zustandsänderungen informiert.
Interessant ist außerdem, dass das Bauteil als „Voltage Translator“ funktionieren kann – sowohl auf Seiten des I2C-Busses als auch auf Seiten der Ausgangslogik werden die Spannungspegel 1.8/2.5/3.3/5V    unterstützt. In Hunderterstückzahlen kostet das im TSSOP24-Gehäuse verfügbare Bauteil rund € 1,6 pro Stück.

Honeywell: CAN-Interface-Gassensor für die Analyse von Lithium-Ionen-Zellen.

Honeywell schickt ein – in Hunderterstückzahlen rund 85 Euro kostendes – Bauteil ins Rennen, das auf die Bedürfnisse der Elektromobilität optimiert ist.
Der BAS6C enthält in CAN-Interface, über das er über die im Gehäuse integrierten „Gas-Sensoren“ informiert. Sinn des Systems ist die Zustandsüberprüfung von LiIon-Akkumulatoren – der enthaltene Sensor ist auf die Erkennung von „Batterie-Zerfallsprodukten“ optimiert.

ESP32: S3- und C6-Module erreichen Distributoren.

Dass Espressif mittlerweile eine ganze „Controllerfamilie“ anbietet, ist nicht neu. Im Laufe der letzten Tage haben auf ESP32-S2 und ESP32-C6 basierende Module Distributoren erreicht. Außerdem steht mit dem ESP32-C6-Devkit eine neue Entwicklerplatine am Start, die Experimente mit dem C6 erleichtert.

Analog Devices: MAX17615 als „elektronische Sicherung“.

Das Ersetzen von klassischen elektromechanischen Bauteilen durch elektronische Sicherungen ist populär. Mit dem MAX17615 schickt Dallas Maxim nun ein neues Bauteil ins Rennen, dass die „Absicherung“ von Schaltungen erlaubt.

Bildquelle: Analog Devices.

Neben Überspannungs- und Unterspannungsabsicherung gibt es auch einen Stromabsicherungsbereich, der folgendermaßen spezifiziert ist:

1
Adjustable OVLO and UVLO Thresholds

2
Programmable ForwardCurrent Limit: 10mA to

3
20mA with ±6% Accuracy and 20mA to 250mA

4
with ±5% Accuracy Over Full Temperature

5
Range

Schade ist am vorliegenden Bauteil lediglich, das ist es Element nur in einem 3 × 3 mm kleinem TDFN-Gehäuse gibt – in Hunderterstückzahlen kostet er außerdem rund drei Euro.

MeanWell: Galvanisch isolierende DC-DC-Wandler.

Das Design von „Netzteilen- und Spannungsversorgungen“ ist im Consultinggeschäft ein tägliches Ärgernis – ein lustiges Beispiel aus der praktischen Arbeit des News-Autors findet sich unter https://www.youtube.com/watch?v=bPp2OgcdUY0. MeanWell bietet seit einiger Zeit eine „Serie“ von Bauteilen an, die klassische DC DC-Wandler im zwei Inch mal ein Inch großen Gehäuse bereitstellen.
Die neueste Version der – pro Stück um ungefähr € 30 erhältlichen – Bauteile bietet wie in der Abbildung gezeigt einen „breiteren“ Eingangsspannungsbereich an.

(Bildquelle: MeanWell)

Texas Instruments TPS25961 – eFuse mit „höherem Spannungsbereich“.

Texas Instruments schickt ebenfalls ein Bauteil ins Rennen, das im eFuse-Market aktiv ist. Der „schaltungstechnische Aufbau“ setzt dabei externe Widerstände voraus, die die Programmierung der verschiedenen Spannungs- und Strom-Grenzwerte ermöglichen.

Bildquelle: TI.

Interessant ist am vorliegenden Bauteil der „wesentlich höhere“ maximale Strombereich, die Genauigkeit ist indes weniger hoch als beim weiter oben vorgestellten Konkurrenten:

1
0.1A to 2A Adjustable current limit threshold

2
Current limit accuracy:

3
±20% (typical) across the current range

4
±18% (maximum) at 1.45A current limit, TA = 25°C

Nisshinbo: Neuer Schaltregler mit 4 MHz Schaltfrequenz.

Aus der Logik folgt, dass eine „höhere“ Schaltfrequenz zu kleineren und somit meist billigeren passiven Komponenten führt. Nisshinbo schickt mit dem NC2600 eine neue Serie von Buck-Reglern ins Rennen, die eine Schaltfrequenz von bis zu 4 MHz aufweisen. Die Komponenten gibt es dabei – siehe Abbildung – sowohl mit fester als auch mit einstellbarer Ausgangsspannung.

Bildquelle: Nisshinbo.

Diodes Inc: I2C-oder SPI-Interface-Treiber mit 36 Kanälen und je rund 70 mA Ausgangsstrom.

Im Bereich der RGB-IC-Treiber gibt es einen weiteren neun Teilnehmer: Diodes Inc schicken den AL5887 ins Rennen, der in Hunderterstückzahlen rund € 2,3 kostet und bis zu 36 LED-Kanäle gleichzeitig steuern kann.

Bildquelle: Diodes

Wiznet-Module ab sofort mit RP2040.

Die Kombination des Raspberry Pi-Mikrocontrollers mit „diversen“ externen Modulen ist nicht neu. Wiznet schickt nun ein Board ins Rennen, das den RP2040 mit einem der „hauseigenen“ Ethernet-Module kombiniert.
In Einzelstücken kostet das Bauteil dabei übrigens gute € 16,5, in hunderter Stückzahlen nimmt man noch rund € 13. Andererseits bringt das Modul allerdings einen Embedded TCP/IP-Stack mit, was die Kombination mit einer Kommunikation mit den Endstellen erleichtert.

Infineon XENSIV™ BGT60LTR11AIP: Arduino-kompatibles Millimeter Wave-Radarmodul.
Seeed bietet seit längerer Zeit diverse mmWave-Module an. Infineon bietet nun ebenfalls ein hauseigenes Modul an, das in Einzelstücken allerdings € 32 kostet.
Infineon betont dabei die Integration sowohl in die Arduino-IDE als auch in Plattform IO – das Produkt ist als „Objekterkennung für „Radar-herausgeforderte Personen“ vorgesehen.

PUIAudio – Ultraschall-Transducer als Sensoren

PUI Audio schickt eine Gruppe von Ultraschall-Transducern ins Rennen, die – je nach Modell – entweder mit 225, oder aber mit 295 kHz arbeiten. Wichtig ist an den vorliegenden Bauteil vor allem, dass sie sowohl als „Sender“ als auch als „Empfänger“ dienen; der Hersteller empfiehlt unter anderem die Nutzung zur Erkennung von Flüssigkeit- oder Gas-Flüssen.
PUIAudio scheint den Fokus dabei auf das Anbieten von umfangreiche Dokumentation zu bieten – unter Ultrasonic Transducers Whitepaper (mouser.com) findet sich ein lesenswertes Whitepaper.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More