Verbesserung der Verfügbarkeit für Raspberry Pi avisiert, Neuigkeiten zur Zero-Roadmap

Im Rahmen der Chipkrise wurde die Verfügbarkeit von Eben Uptons weitverbreiteten Prozessrechnern wesentlich schwieriger: Wer nicht mit einem Pico arbeiten konnte, musste warten oder ans Scalper höhere Preise bezahlen. In einem Artikel am hauseigenen Blog verraten die Uptoniten mehr über ihre Zukunftspläne und gehen auf die Liefersituation ein.

Verbesserung der Verfügbarkeit beginnt im zweiten Quartal 2022.

Dass die Raspberry Pi Foundation einst – auch – als Outlet bei Nokia im Rahmen des Meltemi-Projekts übrig gebliebene BroadCOM-Prozessoren herangezogen wurde, dürfte ob des Naheverhältnisses zwischen Eben Upton und BroadCom nicht überraschend sein.

(Bildquelle: Autor)

Upton spricht jedenfalls davon, dass man im kommenden Jahr eine wesentlich „bessere“ Übersicht über das Verfügbar-werden der diversen zu Assemblage  benötigten Halbleiter haben wird. Spätestens im zweiten Halbjahr rechnet man davon, dass eine „unbegrenzte“ Verfügbarkeit wieder hergestellt wird:

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For a variety of reasons, we leave 2022 with much better visibility of our future silicon supply chain than we entered with. As a result, we can say with confidence that, after a lean first quarter, we expect supply to recover to prepandemic levels in the second quarter of 2023, and to be unlimited in the second half of the year.

Die eigentliche Wiederherstellung der Verfügbarkeit erfolgt dabei invers zum jeweiligen Industrie-Verbrauch. Als erstes sollen Zero und Zero W für Endkunden zurückkehren, danach rechnet man mit der Reaktivierung des Raspberry Pi 3 A Plus.

Es geht weiter: Industrie-Kunden werden bevorzugt, einige Krumen für Normalbenutzer

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Raspberry Pi Foundation – einst als educational non profit gestartet – industriellen Anwendern des Raspberry Pis bevorzugt Stückzahl zuweist. Wer eine industrielle Anwendung vorweisen kann und keine Raspberry Pis hat, soll sich (nach dem Ansehen der Offerte von Shenzhen Xunlong und Radxa bzw RS Components) unter der bekannten E-Mail-Adresse business@raspberrypi.com melden.
Um die „Enthusiasten“ nicht vollends in Richtung anderer Häuser zu vertreiben, legt die Raspberry Pi Foundation nun rund 100 000 Einheiten der folgenden Modelle für den Einzelverkauf zur Seite:

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As a thankyou to our army of very patient enthusiast customers in the runup to the holiday season this year, weve been able to set aside a little over a hundred thousand units, split across Zero W, 3A+ and the 2GB and 4GB variants of Raspberry Pi 4, for singleunit sales.

Wer einen oder mehrere dieser Prozessrechner für sich ergattern möchte, soll die unter https://rpilocator.com/ bereitstehende Such-Webseite verwenden – sie durchsucht die „Reserven“ aller als Approved Reseller bezeichneten offiziellen Wiederverkäufer von Ebenezer Upton-Prozessrechnern.

Raspberry Pi Zero wird teurer.

In der Welt des Raspberry Pi sind Preiserhöhungen im Allgemeinen selten – Spezifischerweise stellt man sich selbst die folgende Scorecard aus:

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Weve generally absorbed these cost increases ourselves, holding the prices of our products constant, and making less profit on each unit. The exceptions have been the 2GB variant of Raspberry Pi 4, which we returned to its original $45 price point; and Compute Module 4, where we applied an acrosstheboard $5 price increase to all variants.

Im Rahmen der Verteuerung der diversen Komponenten kann die Raspberry Pi Foundation den Raspberry Pi Zero, der von Anfang an nur in begrenzter Stückzahl pro Nase verkauft wurde, nicht mehr auf seinem Preispunkt halten. Aus diesem Grund gibt es nun eine Preiserhöhung – der „kleine“ Zero kostet fortan statt fünf zehn US-Dollar, der mit einem WLAN-Funkmodul ausgestattete Zero W steigt von zehn auf 15 US-$.
Der „Wegfall“ der soeben erwähnten Volumens-Beschränkungen ist für 2023 avisiert:

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once Zero products return to volume availability in 2023, we no longer expect to see the singleunit limitations that have been a feature of Zero since its launch

Diskussion: Mehr zu den Zeros.

Wer den unter https://www.raspberrypi.com/news/supply-chain-update-its-good-news/bereitstehenden Ankündigungs-Post nach unten scrollt, findet in der Diskussion einige interessante Wortmeldungen von Mitgliedern der Raspberry Pi Foundation. Erstens plant man – siehe Sicherheitsscreenshot – in Zukunft einen Nachfolger des Zero 2W, der vor allem mehr Arbeitsspeicher mitbringen soll.

(Bildquelle: Raspberry Pi).

Als eine der „Begründungen“ für die bessere Verfügbarkeit führt Ebenezer Upton an, dass die hier im 28 nm-Prozess gefertigten Chips mehr und mehr auf kleinere Nodi übersiedeln – analog zu dem Trend im Mosfet-Markt (siehe https://www.instagram.com/p/Cl8SryGNa_j/) gilt auch hier, dass dies zu einer „Entlastung“ der mit höheren Strukturgrößen arbeitenden Nodi führen wird.
Interessant ist außerdem, dass für den Zero 2W – derzeit keine Preiserhöhungen geplant sind. Ebenda gibt es auch Informationen zu verkauften Stückzahlen und zu einem Folgemodell mit eMMC (Stichwort Vibrationen re SD-Slot).

(Bildquelle: Raspberry Pi).

Zu guter Letzt konnte sich Liz Upton – sie ist die Ehefrau des Gründers – eine Spitze gegen den ehemaligen Partner RS Components nicht verbieten. Angemerkt sei, dass RS Components vorher (berechtigterweise) eine Kartusche in Richtung der Raspberry Pi Foundation losließ – das Bellen des Hundes bestätigt im Allgemeinen die Güte des Treffers.

(Bildquelle: Autor)

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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