News: Meadow schneller, Microsoft setzt auf ARM, Printinduktor-Motoren und mehr

In der Elektronik-Industrie kehrt niemals Ruhe ein. In den letzten Tagen gab es einige Neuigkeiten: Microsoft bietet ein ARM-basiertes Windows-Entwickler-Kit an, während die Meadow F7-Plattform mit der Release-Version RC1 an Geschwindigkeit gewinnt. Bei HackADay gibt es derweil einen KitCad-basierten Generator für Planarmotoren zu sehen, während preiswerte RISC-V-Controller Achtbittern Konkurrenz machen.

Microsoft: Qualcomm als Anbieter des Evaluation Kirs.

Das Microsoft Windows 11 auch für ARM-Prozessoren vorsieht, ist per se keine große Neuigkeit. Mit dem Windows Dev Kit 2023 bietet Microsoft nun um gute 600 US-Dollar das in der Abbildung gezeigten System an, das neben einem Qualcomm-Prozessor auch 32 GB RAM und 512 GB Remanentspeicher mitbringt. Ziel des Produkts sind Entwickler, die ihre Applikationen damit für Windows 11 auf ARM fit machen sollen.

(Bildquelle: https://blogs.windows.com/windowsdeveloper/2022/10/24/available-today-windows-dev-kit-2023-aka-project-volterra/)

Wer die 600 US-Dollar investieren möchte, muss außerdem in Australien, Deutschland, Kanada, China, Frankreich, Japan, England oder den USA leben – es ist für den Zugriff außerdem wichtig, ein VPN zu verwenden (Lieferadresse bestens via TipTrans, siehe https://www.youtube.com/watch?v=zo0spRwqDyY).

Meadow F7: RC -1 verfügbar

Bryan Costanichs Mannen waren nicht faul. Die unter der URL http://developer.wildernesslabs.co/Meadow/Release_Notes/Release-Candidates/ bereitstehende Version bringt diverse Erweiterungen: am wichtigsten ist die Verbesserung der Integration in Meadow.Cloud. Neben der Möglichkeit zur Ausführung von OTA-Updates ist gibt es eine Push Message-Funktion, die sowohl die hauseigene Cloud als auch den Industriestandard MQTT unterstützt.
Neben “Verbesserungen und Optimierungen“ und der Freischaltung des Schlafmodus ist nun der JIT-Compilers erstmals verfügbar geworden. Er nutzt das beispielsweise von Java am Desktop bekannte Just in Time-Kompilieren, was Applikationen in Maschinencode umwandelt – dies bringt (je nach Applikation) eine Performancesteigerung um den Faktor fünf bis hin zum Faktor zehn.
Zu guter Letzt gibt es – wie üblich – verschiedene Erweiterungen im Bereich der sonstigen API ist, sie insbesondere bei sehr langlaufenden Meadow F7-Systemen Speicherlecks eliminieren und somit zu einer größeren Systemstabilität beitragen sollen.

Für Freunde der Metrologie:Fluke Calibration Handbook als E-Book.

Die Fluke Corp – heute Teil von Danaher – bot mit dem Klassiker Calibration – Philosophy in Practice ein (kompaktes, aber lesenswertes) Lehrbuch zur Thematik Kalibrationslabore an. Während die zweite Ausgabe – sie unterscheidet sich im Inhalt wesentlich von der 1. – antiquarisch vergleichsweise leicht erhältlich ist, war die erste Version bisher nicht zu bekommen.

(Bildquelle: Fluke, via introni.it)

Unter der URL http://www.introni.it/pdf/Fluke%20-%20Calibration%20Philosophy%20in%20practice.pdf steht zum Zeitpunkt der Abfassung ein E-Book zur Verfügung, das den vollständigen Text bereitstellt. Der News-Knecht wünscht viel Spaß beim Lesen!

RISC-V wirkt: Flash-Mikrocontroller um weniger als zehn Cent.

Wirklich preiswerte Mikrocontroller waren bisher im Allgemeinen Achtbitter. WCH Electronics schickt mit dem CH32 nun einen 48 MHz-Controller ins Rennen, der auf einem 32 Bit-RISC-V-Kern basiert. Aus der Logik folgt, dass dieser Chip insbesondere im Bereich Speicherausbau mit etablierten, aber teureren Produkten wie dem GigaDevice GD32VF nicht mithalten kann – er bringt zwei KByte SRAM und 16 kB Flash mit, die Abbildung zeigt eine „Architektur-Übersicht“.

(Bildquelle: cnx, https://www.cnx-software.com/2022/10/22/10-cents-ch32v003-risc-v-mcu-offers-2kb-sram-16kb-flash-in-sop8-to-qfn20-packages/)

Interessant ist im Zusammenhang mit dem vorliegenden Chip außerdem, dass er in vier verschiedenen Gehäusevarianten angeboten wird – es gibt SOP6, SOP16, QFN20 und TSSOP20.
Als Entwicklungsumgebung kommt-wie immer-das unter http://www.mounriver.com/ bereitstehende MounRiver zur Verfügung, ein Evaluationsboard gibt es sowohl bei Tindie als auch LCSC um gute sieben Euro (https://lcsc.com/product-detail/Microcontroller-Units-MCUs-MPUs-SOCs_WCH-Jiangsu-Qin-Heng-CH32V003F4P6-EVT-R0_C5187532.html bzw https://www.tindie.com/products/adz1122/ch32v003-risc-v-mcu-offers-2kb-sram-16kb-board/).

Planaren-Elektromotor durch PCB-Print-Induktoren

Mit „Planarmotoren“ lässt sich diverses Schindluder treiben – sowohl BeckHoff als auch BnR präsentierten in der Vergangenheit lineare Positionierungssysteme, die das Bewegen von Lasten auf einem Arbeitstisch ermöglichten.
Derartige Spulen lassen sich – naturgemäß nur in kleinem Rahmen – auch direkt auf Printplatten fertigen, was ein User namens atomic14 realisiert hat.
Lohn seiner Arbeiten war-vor allem-eine KiCad-Erweiterung, die unter https://github.com/atomic14/kicad-coil-plugins bereitsteht und das Generieren von Planarinduktoren erleichtert.

Als Demonstrationapplikation entschied man sich für eine Platine, auf der ein metallisches Objekt herumbewegt wird. Das unter das hier gezeigte Bild stammt übrigens aus dem unter https://www.youtube.com/watch?v=CDhlx_VMpCc&feature=emb_title einsehbaren Video.

Python 3.11: wesentlich schneller.

Zu guter letzt noch ein Hinweis für die Pythonistas unter den Lesern – die einst als Lehrsprache gestartete Umgebung steht nun in Version 3.11 zur Verfügung. Als „wichtigste“ Neuerung von Python für Workgroups verspricht das Python-Entwicklerteam eine Steigerung der Performance:

1Python 3.11 is between 1060% faster than Python 3.10. On average, we measured a 1.25x speedup on the standard benchmark suite. See Faster CPython for details.

Weitere Informationen finden sich unter https://docs.python.org/3/whatsnew/3.11.html.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More