In der Welt der Einplatinencomputer und Prozessrechner gibt es immer Neues – neben Erweiterungen des Arduino-Ökosystems wirft dieser News-Roundup einen Blick auf eine quelloffene Alternative zum Raspberry Pi Model A, auf eine Rezension eines LattePanda-Boards und einige andere Neuigkeiten.
Arduino IDE 2.0 ist final
Die auf Eclipse Theia – explizit nicht der klassischen Desktopvariante der IDE – basierende Version 2 der Arduino IDE war in der Vergangenheit immer wieder Thema – ab Sofort ist die IDE final und steht unter https://www.arduino.cc/en/software zum Download bereit.
(Bildquelle: Autor)
Neben diversen aus Eclipse Theia stammenden Verbesserungen – Stichwort beispielsweise eine an IntelliSense erinnernde Autovervollständigung – integriert sich die neue Variante des Produkts in das Cloud-Ökosystem der Italiener:
Ein sofortiger Umstieg ist wie so oft im Softwarebereich nicht ratsam. Early Adopter berichten online einerseits von langsamer Performance und unnötigen Rekompilationen der Sketches, andererseits werden manche Boards (z.B. die Teensy-Serie) derzeit nicht oder nur teilweise unterstützt.
Arduino Cloud unterstützt ESP32 S2/S3/C3
Apropos Cloud: der Clouddienst unterstützt ab Sofort die Kommunikation mit zusätzlichen Varianten von Espressif’s WLAN-Bluetooth-Kombinationscontroller:
LattePanda 3 Delta im Test
Auch der LattePanda 3 Delta war (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/541558) bereits Thema – es handelt sich dabei um einen mit einer GPIO-Bank und einem X86-Prozessor ausgestatteten Einplatinencomputer.
(Bildquelle: LattePanda)
Der angelsächsische Nachrichtendienst TomsHardware bekam nun ein Muster, und stellt unter https://www.tomshardware.com/reviews/lattepanda-3-delta eine Analyse des Systems zur Verfügung. Interessant ist die Implementierung der GPIO-Insel: das Board bringt einen vollwertigen Arduino Leonardo mit, der per USB mit dem Windows-Teil des Systems verbunden ist. Zur Interaktion mit dem (Windows-)Vollbetriebssystem kommt dann Firmata zum Einsatz – logischerweise mit allen damit einhergehenden Problemen.
Yuzuki Chameleon – quelloffenes Raspberry Pi Model A-Analogon mit AllWinner H616-CPU
Während Analogons zum Raspberry Pi Model B durchaus weitverbreitet sind, ist der Formfaktor des Raspberry Pi 3 Model A bisher zumindest im Allgemeinen alleinige Domäne der Uptoniten. Mit dem Yuzuki Chameleon, dessen unter EasyEDA erzeugten Designdateien unter der Lizenz “CERN Open Hardware Licence Version 2 – Strongly Reciprocal” stehen, ändert sich dies.
(Bildquelle: https://oshwhub.com/gloomyghost/yuzukih616)
Wirklich technisch neu ist der Allwinner H616 SoC nicht: er kam schon im OrangePi Zero2 zum Einsatz. Der Speicherausbau des Systems umfasst 128GB Remanentspeicher und 2GB RAM.
Interessant ist an der (leider nur auf Chinesisch vorliegenden) Projektwebseite die Liste der Zielsysteme, die auch Android Auto umfasst. Wenn der von cnx-software angenommene Verkaufspreis von 25 US-Dollar hält, wäre dies einer der preiswertesten Wege, um Android Auto auf
2 • Armbian
3 • Tina Linux
4 • Android TV 10
5 • Android TV 12
6 • Android
Beta von PiCamera2 ausgeliefert
Im Rahmen der Auslieferung von Debian Bullseye kündigte die Raspberry Pi Foundation an, die Kamerabibliothek durch eine quelloffene Variante austauschen zu wollen – siehe hierzu auch https://www.mikrocontroller.net/topic/rasbpian-aktualisiert-uebertaktung-fuer-raspberry.
Das vor wenigen Tagen ausgelieferte neueste Betriebssystemimage bringt nun von Haus aus eine Betaversion der neuen Kamerazugriffsbibliothek mit. Die Raspberry Pi Foundation wirbt dabei unter Anderem mit der in der Abbildung gezeigten Möglichkeit, Kameradaten im “immediate mode” zu verarbeiten.
(Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/picamera2-beta-release/)
RWTH Aachen: quelloffenes Datenerfassungssystem für Raspberry Pi mit synchronisierten ADCs
Im Rahmen der Entwicklung eines Systems zur Netzüberwachung entstand an der RWTH ein auf dem ADS8588S basierendes Board, das den Raspberry Pi mit einem achtkanäligen AD-Wandler samt GPS-generierter Zeitstempelung ausstattet.
(Bildquelle: RWTH Aachen, via https://www.mdpi.com/1424-8220/22/14/5074)
Neben dem oben als Bildquelle dienenden und unter einer Open Access-Lizenz stehenden Paper findet sich unter https://git.rwth-aachen.de/acs/public/automation/smu/ eine Sammlung aus Hard- und Softwaredateien, die das System en Detail beschreiben. Als Wandler dient übrigens der unter https://www.ti.com/product/ADS8588S beschriebene ADS8588S.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More