Obwohl die Raspberry Pi Foundation den Gutteil der Aufmerksamkeit bekommt, bedeutet dies nicht, dass andere Unternehmen nicht innovativere Produkte anbieten. Hier ein mit dem Raspberry Pi Zero kompatibles Board, ein neuer RISC-V-Einplatinenrechner, ein preiswertes ESP32-S3-Board und einige Neuankündigungen in Sachen RISC-V.
MangoPi MQ Quad: vierkernige Raspberry Pi Zero-Alternative
Der Raspberry Pi Zero ist nicht sonderlich gut verfügbar: die Stunts tanzender Uptoniten samt Verteilung des Pi Pico auf der EmbeddedWorld waren mehr Schau als Substanz.
Mit dem auf AliExpress unter https://de.aliexpress.com/item/1005004552707340.html um rund 30 Euro erhältlichen MQ Quad steht nun eine Alternative zur Verfügung. Aus technischer Sicht schenkt das Board dem Zero 2 W wenig – auch hier kommt ein Vierkernprozessor zum Einsatz, der nun aber aus dem Hause AllWinner stammt.
(Bildquelle: AliExpress)
Lolin S3 ESP32 – 7USD teures S3-Board mit MicroPython-Runtime im Lieferumfang
Der ESP32-S3 ist unter Anderem ob seiner erweiterten Tensilica LX7-Prozessoren interessant: das Chipdesign bringt Vektorinstruktionen mit, die Espressif zur Realisierung des hauseigenen AI-Frameworks (z.B. das unter https://www.espressif.com/en/news/ESP-DL bereitstehende ESP-DL, das verschiedene Bildklassifikationsoperatoren realisiert) heranzieht:
2ESP–DL implements quantized computation and brings about a more efficient kind of software by optimizing the assembly and architecture of the C/C++ code. It is worth mentioning that ESP32–S3, with its vector instructions, high–speed SPI interface and configurable cache memory, achieves a much faster acceleration in AI applications.
Mit dem unter https://de.aliexpress.com/item/1005004643475363.html um weniger als 10 Euro verfügbaren S3 V 1.0.0 schickt WeMos nun eine extrem preiswerte Platine auf Basis des ESP32-S3 ins Rennen. Die geringen Kosten erreicht man dabei durch das Weglassen der bei anderen Platinen verbauten Bildschirme – sonst ist das Board mit USB-C-Anschluss und einer RGB-LED durchaus gut ausgestattet.
(Bildquelle: AliExpress)
StarFive JH7110 – RISC-V-Hexacore im Anmarsch
Während GigaDevice den Mikrocontrollermarkt mit verschiedenen (sanktionssicheren) RISC-V-Chips anbietet, gibt es im Bereich „größerer“ SoCs bisher keine ernstzunehmenden Alternativen zu ARM.
Mit dem StarFive JH7110 steht nun ein neuer SoC zur Verfügung, der sich architektural an kombinatorischen Prozessoren wie dem STM32MP1 orientiert. Beim im Allgemeinen gut informierten Branchennewsdienst cnx-software findet sich nun das in der Abbildung gezeigte Architekturdiagramm.
(Bildquelle: https://www.cnx-software.com/2022/08/29/starfive-jh7110-risc-v-processor-specifications/)
Neben einer aus dem Hause Imagination stammenden GPU, die anders als das SGS Thomson-Modell 4Kp60 unterstützt, finden sich hier insgesamt sechs RISC-V-Kerne. Der eigentliche Vierkerner auf Basis des SiFive U74 ist dabei für die Ausführung des Betriebssystems verantwortlich, während ein S7 als Monitor-Kern dienst. Für Echtzeitpayloads steht ein 32-bittiger E24 zur Verfügung.
In nicht allzu ferner Zukunft verspricht der Hersteller unter https://doc-en.rvspace.org/Doc_Center/jh7110.html weitere Informationen hochzuladen – derzeit findet sich dort nur ein Übersichtsdatenblatt, das den Chip auf gut elf Seiten vorzustellen sucht.
Pine64: Board auf Basis des JH7110 im Crowdfunding
Auf Basis des JH7110 bietet Pine Computing – das Unternehmen fertigte bisher Einplatinencomputer auf Basis von ARM-Controllern – den Star64 an. Dabei handelt es sich um eine per Crowdfunding erhältliche und vergleichsweise große Platine.
(Bildquelle: Pine64)
Im Bereich des IO-Arrangements orientiert sich Pine dabei an anderen Vertretern der Model A-Reihe: neben USB 3.0-Ports gibt es auch einen PCIe-Slot und zwei Gigabit-Ethernet-Ports.
Unter https://www.pine64.org/2022/08/28/august-update-risc-and-reward/ findet sich folgende Aussage des Entwicklerteams:
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More