US Chips-Act passiert Kongress, Gartner prognostiziert verlangsamenden Chipmarkt, neuer OpenSCAD-Cus

Die letzte Newsmeldung dieses Monats steht ganz im Zeichen der Weltpolitik: der US Chips Act ist ab Sofort reif für die Unterschrift des Präsidenten, während das US-Marktforschungsunternehmen Gartner für 2023 eine Verlangsamung des Chipmarkts prognostiziert. Freunde von OpenSCAD dürfen sich außerdem auf eine Erweiterung des Online-Customizers freuen.

Gartner: Chipmarkt wird 2023 schrumpfen

Das US-Marktforschungsunternehmen Gartner veröffentlichte unter https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2022-07-27-gartner-forecasts-worldwide-semiconductor-revenue-growth-to-slow-to-7-percent-in-2022 einen Exzerpt seines neuesten Analyseberichts zum Chipmarkt. Am Wichtigsten ist dabei die in der Tabelle gezeigte Entwicklung des Marktes.

(Bildquelle: Gartner)

Als Begründung dafür führt Richard Gordon – er ist VP bei Gartner, was einer hohen Managementposition in einem deutschen Unternehmen entspricht – unter Anderem die Abschwächung im Endkundengeschäft an. Ursache dafür ist Inflation, die die Kauflaune senkt.
Interessant ist auch das folgende Kommentar, das die Marktsituation als Ganzes zusammenfasst:

1“Der Halbleitermarkt befindet sich in einem Abwärtszyklus, was nicht neu ist und schon oft vorgekommen ist. Während sich der Verbrauchermarkt verlangsamen wird, werden die Halbleitereinnahmen aus dem Markt für Rechenzentren aufgrund der anhaltenden Investitionen in Cloud-Infrastrukturen länger stabil bleiben (20 % Wachstum im Jahr 2022). Darüber hinaus wird das Segment der Automobilelektronik in den nächsten drei Jahren weiterhin ein zweistelliges Wachstum verzeichnen, da der Halbleiteranteil pro Fahrzeug aufgrund des Übergangs zu elektrischen und autonomen Fahrzeugen steigen wird. Es wird prognostiziert, dass der Halbleiteranteil pro Fahrzeug von 712 US-Dollar im Jahr 2022 auf 931 US-Dollar im Jahr 2025 steigen wird.”

US Chips Act vor Unterschrift durch den Präsidenten

Die Streitigkeiten um Formosa bzw Taiwan sind für Elektroniker interessant: TSMC hat dort seine wichtigsten Fabrikationsstätten, die für den Gutteil der Chipproduktion verantwortlich sind. Mit dem US Chips Act möchte die US-Regierung an dieser Stelle gegensteuern, und Teile der Fertigung in die USA zurückholen.

(Bildquelle: Wikimedia Commons / 曾 成訓, siehe https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Building_of_Taiwan_Semiconductor_Manufacturing_Fab_12B_at_night.jpg)

Die erste Tranche verspricht dabei neben 52 Milliarden US-Dollar an Förderungen auch eine 25-prozentige Regierungsförderung für Errichtungen von Chipfabriken. Erstere Summe setzt sich laut dem WSJ (siehe https://www.wsj.com/articles/house-passes-chips-act-to-boost-u-s-semiconductor-production-11659035676) aus 39 Milliarden für Fertigung, 11 Milliarden für Forschung und 2 Milliarden für “Applikationsforschung” zusammen.

Nach der Passage durch den Kongress ist nun nur noch ein Formalakt – die Unterschrift von Präsident Biden – erforderlich.

MakeWithTech OpenSCAD Customizer bekommt neue Funktionen

ThingiVerse bot Nutzern des Modellierungsprogramms OpenSCAD einst einen Customizer an, in dem Browsersteuerelemente das Beeinflussen der Modellgeometrie erlaubten. Nach der Einstellung des Diensts wurde er – anfangs nur probeweise – unter https://models.makewithtech.com/models nachgebaut.
In einer an alle Nutzer des Diensts versendeten E-Mail verspricht MakeWithTech nun die folgenden Neuerungen:

1 improved customizer performance with some renders finishing in seconds,
2 save rendered models in SVG, 3MF, and DWF formats,
3 realtime popup notifications when renders are complete,
4 enhanced logging and a log viewer supporting reviews of historical logs,
5 and as always, bugs are fixed, and code is cleaned up.

Außerdem soll der Dienst auch in Zukunft weiterentwickelt werden…

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More