SigFox ist an UnaBiz verkauft, STMicroelectronics erweitert die Reichweite der Unterstützung für Microsofts Echtzeitbetriebssystem. Andere Halbleiterhersteller werfen derweil neue Produkte auf den Markt. Hier eine Übersicht interessanter Ereignisse, die Elektroniker im Hinterkopf behalten sollten.
Worum geht es hier?
Wie immer: Die Nachrichten-Kapazität der Frontseite eines Newsdiensts ist beschränkt. Aus diesem Grund müssen wir Gruppen von Nachrichten zusammenfassen, um Ihnen zwar einerseits einen Überblick der Neuerungen zu geben, andererseits die Newsliste nicht überlaufen zu lassen.
SigFox Frankreich geht an UnaBiz
Die Posse um SigFox hat ein Ende gefunden – das Handelsgericht zu Toulouse hat die Anteile an UnaBiz übertragen.
Bei enterpriseiotinsights findet sich unter https://enterpriseiotinsights.com/20220421/internet-of-things/unabiz-appointed-as-new-owner-of-sigfox-sa-and-sigfox-france-sas die folgende Aussage, die die Ausrichtung des Unternehmens beschreibt:
STMicroelectronics erweitert Azure auf neue Controllerfamilien
Als STMicroelectronics vor einiger Zeit ankündigte, auf Azure RTOS zu setzen, war das Erstaunen groß – bisher nutzten die Francoitaliener FreeRTOS, das außerdem durch die Bank in die hauseigenen IDE STMCubeIDE integriert war.
(Bildquelle: STMicroelectronics)
War Microsofts Betriebssystem bisher – im Allgemeinen – nur für „neu erschienene“ Controller verfügbar, so rüsten die Francoitaliener nun breitbandig nach:
Texas Instruments: Extrem kleiner I2C-IO-Expander mit vier Ausgangspins
Dass man den I2C-Bus in (langsame) GPIO-Pins umwandeln kann, dürfte nicht wirklich neu sein. Mit dem PCA9536 schickt TI nun ein Bauteil ins Rennen, das vier IO-Pins anbietet.
(Bildquelle: Texas Instruments)
Der „wichtigste Vorteil“ des Produkts ist, dass es einerseits Versorgungsspannungen von bis zu 5,5 V unterstützt, und andererseits extrem klein ist – das kleinste Gehäuse vom Typ X2SON ist nur 1.35×0.80 Millimeter groß.
Multitech: LoraWAN-Sensorportfolio
Der alte Spruch des des einen Freud ist des anderen Leid gilt -naturgemäß – auch im Bereich der Internet der Dinge: die „Quereleien“ um den Sig Fox-Verkauf sorgen im LoraWAN-Bereich für Freude.
Multitech bietet nun eine Gruppe „schlüsselfertiger“ Laurawan-Sensoren an, die sich gegenüber einem Selbstlaborat – unter anderem – durch die zur-Verfügung-Stellung eines schlüsselfertigen Web-Interfaces unterscheiden.
Neben „Klassikern“ wie einem Bewegungs- oder einem Feuchtesensor bietet man auch Knöpfe wie den in der Abbildung gezeigten MultiTech Wireless Single Push Button Sensor an.
(Bildquelle: MultiTech)
Der Hersteller bietet zwei Arten von Manipulationserkennung an: Neben Interaktionen mit dem Gehäuse verspricht der Hersteller, Änderungen an der Wand-Montage erkennen und melden zu können.
Preislich sind die Sensoren durchaus erträglich – der Knopf kostet etwa 50 EUR, während ein Feuchtigkeitssensor je nach Sondentyp mit 55 bis 126 EUR zu Buche schlägt.
Texas Instruments: Alternative zum MAX232
In Zeiten der Chipkrise tun sich immer wieder Marktnischen auf, wo man schwer erhältliche Chips anderer Hersteller substituieren kann. Mit dem TRSF3243E tut Texas Instruments, was man von der Verpackung erwartet – das in der Abbildung gezeigte Bauteil ist ein RS232-Treiber, der eine Ladungspumpe mitbringt, die sich um die Erzeugung spezifikationsgemäßer Spannungspegel kümmert.
(Bildquelle: Texas Instruments)
Texas Instruments bietet das Bauteil dabei sowohl im VQFN – als auch im TSSOP-Gehäuse an, in Hunderterstückzahlen kostet das Teil etwa 2 EUR. Interessant ist ausserdem die Lead Time von nur rund 11 Wochen.
Fertiges Echtzeituhr-Modul
Wer sich einen 32 kHz-Quarz auf die Platine setzt, muss sich über Ärger nicht wundern – der Quarz schwingt einmal, und dann schwingt er nicht.
Mit dem um rund drei Euro erhältlichen RX-4045SA geht Epson nun einen Schritt weiter – anstatt nur einen schlüsselfertigen Oszillator anzubieten, integriert Epson die komplette RTC-Logik.
(Bildquelle: Epson)
Wer – wie der Autor – einmal mit der Integration eines Quarzes in einem Mikrocontroller-System gekämpft hat (Stichwort beispielsweise Feuchtigkeit), gibt dem Produkt sofort eine Chance.
Molex: platzsparendes Steckersystem mit 0,8 mm Pitch.
Die etablierten Pin-Abstände von 2,54 mm sind heute für verschiedene Elektronikaufgaben viel zu groß. Mit Zero-Hachi schickt Molex ein Steckverbinder-System ins Rennen, das einen Pitch von 0,8 mm und eine Design-Höhe von nur 1,6 mm aufweist.
(Bildquelle: Molex)
Molex bietet die Stecker dabei in „Größenklassen“ von 2-20 Kontakten an. Aus den geringen Pitch folgt eine maximal-Spannung von 30 V, der maximal pro Kontakt erlaubte Strom ist entweder 1,5 oder 1,0 A (kleinerer Wert ab sieben Kontakte).
UART- zu I2C-Wandler.
Nur allzu oft gibt es die Situation, dass man den gewünschten seriellen Port nicht zur Hand hat, dafür aber ein anderes Interface überzählig verfügbar ist. Zilog bietet mit dem ZDU0110RFX einen Chip an, der einen UART per I2C-Bus ansprechbar macht.
Freunde des MicroE-Bussystems finden mit dem Mikroe RS232 to I2C Click nun ein „schlüsselfertiges“ Design, das den Bustyp-Wandler mit einem RS232-Interface kombiniert – das fertige Modul kostet etwa elf Euro, und bringt einen normalen DB9-Stecker mit.
(Bildquelle: MikroE)
DFRobot: Filter-Board für den Raspberry Pi.
Der Raspberry Pi übt geradezu magische Anziehungskraft auf all jene aus, die im Audio-Bereich basteln wollen. Mit dem DFRobot Power Filter Board for Raspberry Pi 3B+/ 4B – die Platine ist um rund 20 EUR erhältlich – steht ein Spannungsversorgungs-Modul zur Verfügung, das sich der Stabilisierung der Versorgungsspannung verschrieben hat.
(Bildquelle: Mouser)
Technisch funktioniert dieses Zubehörteil, wie Sie es erwarten. Die die Versorgungsspannung wird über eine Wallwart eingespeist, die danach mehrkanalig gefiltert wird. Die eigentliche Anlieferung der Energie an den Prozessrechner erfolgt dann über den GPIO-Port, die „durchgängig“ ausgeführt ist, was das anschließend weiterer Shields mit ADC, DAC und Co. ermöglicht.
Crocus Technology: neuer Stromsensor-IC im SOIC8-Gehäuse
Wer Ströme messen möchte, braucht einen Meßwiderstand und einen Operationsverstärker – so weit, so richtig. Oder zumindest so lange man sich nicht „ernsthaft“ um Sicherheit und System-Robustheit kümmert. Crocus Technology bietet mit der CT41x-Serie in einem 8-Pin SOIC-Gehäuse vorliegende Bauteile an, die in Einzelstückzahlen etwa fünf Euro kosten.
Für den Preis erhält man eine sehr flexible Sensorzelle, die – je nach Untermodell – die folgenden Strombereiche abdeckt:
2 –20 A to +20 A
3 0 A to +30 A
4 –30 A to +30 A
5 0 A to +50 A
6 –50 A to +50 A
7 0 A to +65 A
8 –65 A to +65 A
Interessant ist ausserdem, dass die Bauteile eine Gruppe von Zertifikationen mitbringen:
2 • >2.5kVRMS rated isolation voltage
3 • >701VRMS working voltage for basic isolation
4 • >344VRMS working voltage for reinforced isolation
5 IEC 61000–4–5 certification
Winzige Metall-Stanzantennen
Antennendesign ist eine interessante Aufgabe, an der Prozessrechnern-Jockies mit geringer RF-Erfahrung schon einmal verzweifeln. Mit der PRO-OB-Serie bietet Abracon nun eine Gruppe von Draht-Antennen an, die verschiedene im IoT-Bereich verbreitete Frequenzbänder abdecken.
Ob Stückpreisen von im Bereich 0.3 EUR gilt, dass die Bauteile durchaus nützlich sein können – für die Evaluation stellt Abracon außerdem Entwicklungs-Boards zur Verfügung, die – unter anderem – das Anschließen eines VNAs ermöglichen.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More