Ein Leak über den Raspberry Pi-Integrator Revolution Pi informiert darüber, dass Eben Upton’s das bei der Einführung des Compute Module 4 aufgegebene DIMM-Format mit einem als Compute Module 4S bezeichneten Produkt weiterführen.
Worum geht es hier
Bei der kommerziellen Nutzung von Einplatinencomputern erweisen sich die 40 Pin-Stecker immer wieder als Ärgernis – Mechanik ist und bleibt der häufigste Killer von Elektronik, insbesondere dann, wenn der Kunde bei einem (sehr teuren) Tracker an den Steckern zu sparen sucht.
Die Raspberry Pi Foundation begegnet diesem Problem durch das Anbieten der Compute Module-Serie: verschiedene Abarten des Raspberry Pi, die bisher ein an ein DIMM-Speichermodul erinnerndes Interface mitbrachten. Beim Compute Module 4 wurde dies allerdings aufgegeben.
(Bildquelle: Raspberry Pi)
Es geht weiter
Für Anbieter von auf dem Raspberry Pi basierender Systeme war dies logischerweise wenig erfreulich: wer die Vorteile des neuen BCM2711 im Raspberry Pi IV nutzen wollte, musste seine Platine umdesignen. Die auf der Webseite von RevolutionPi erschienene Webseite informiert nun darüber, dass das Compute Module 4S den DIMM-Formfaktor fortsetzt.
(Bildquelle: https://revolutionpi.com/new-s-series-and-se-series/)
Aus technischer Sicht ist auch dieses Compute Module im Prinzip ein Raspberry Pi in einem seltsamen Formfaktor. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings der im Vergleich zum Einplatinencomputer stark beschnittene Arbeitsspeicherausbau von nur 1GB – den Raspberry Pi IV gibt es als Standalonevariante in der Theorie mit 8GB RAM.
Für die Realität dieses Produkts spricht ausserdem, dass die dem Konzept der Free Speech im Allgemeinen nicht allzu offen gegenüberstehende Raspberry Pi Foundation den unter https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=332471 befindlichen Forumsthread zum Thema noch nicht gelöscht hat.
Zaghafte Professionalisierung?
Die Raspberry Pi ist in Anbetracht diverser launiger Meldungen (Blitzlichtempfindlichkeit, “DAC am RP2040”, GamerGate, ODROID-W) nie um Lustigkeit verlegen. Im Bereich der professionellen Anwendung sah dies anders aus – nach dem Erscheinen des Raspberry Pi 1 verweigerte man “non-educational-Anwendern” sogar die Garantie.
(Bildquelle: https://twitter.com/wren6991/status/1352204469266743297)
Unter https://www.raspberrypi.com/news/production-and-supply-chain-update/ findet sich nun allerdings eine Meldung, die ein klares Committment pro kommerziellen Kunden darstellt:
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More