Nachdem Espressif seine Nachrichten einige Zeit immer am letzten Tag des Monats veröffentlicht hat, wechselt man nun auf die alte Vorgehensweise. Freunde der ESP32-Mikrocontroller dürfen sich auf Erweiterungen im Bereich des Visual Studio Code-Plugins und ein neues Entwicklerboard freuen.
Worum geht es hier?
Espressif bietet mit den Serien ESP32 und ESP8266 Controller an, die ein Funk-Modul und einen General Purpose-Mikrocontroller kombinieren. Bisher hielt sich Espressif – im Allgemeinen – aus der Debatte um die Entwicklungsumgebung heraus; die Kommunikation mit den ESP32-Boards erfolgte über einen USB-Seriell-Wandler. Nun ändert sich beides.
ESP-IDF und Visual Studio Code – neue Funktionen.
Wer den ESP 32 ernsthaft einsetzen möchte, ist gut beraten, statt der Arduino-Umgebung mit ESP-EDF zu arbeiten. Seit einiger Zeit gibt es ein Plug-in, das Microsofts kostenlose IDE zum Universal-Werkzeug für alles, was mit ESP32 zu tun hat, macht.
Espressif schreibt dem Produkt nun eine Gruppe neuer Funktionen ein – erstens gibt es ab sofort eine Integration in QEmu, der den ESP 32 seit einiger Zeit als „Target“ unterstützt.
Neuerung Nummero zwei ist die Importfunktion, die schon vorhandene ESP-IDF-Projekte erbeutet und um die für die Nutzung in Visual Studio Code notwendigen Komponenten und Metadateien erweitert.
Außerdem gibt es eine direkte Integration in die IDF-Komponentenregistry. Es handelt sich dabei um eine von Microsofts NuGet inspiriertes Erweiterungs-Verwaltungssystem, das Entwicklern das bequeme Einbinden von Software-Erweiterungskomponenten in ihre Projekte ermöglicht.
(Bildquelle: Screenshot)
Zu guter Letzt spendiert Espressif der Erweiterung auch „Quality of Life“ – Verbesserungen, die häufige Workflows erleichtern. Besonders nett ist die Möglichkeit, das Target nicht mehr nur per UART zu Flashen – wer sein ESP32-Ziel per JTAG verbindet, kann Auslieferung und Debugging nun auch über das Interface durchführen.
Continuous Integration a la Espressif
Analog zu ARM setzt man auch im Hause Espressif auf „moderne Technologien“ der Software-Entwicklung. Spezifischerweise dürfen Entwickler nun Tasks mit mehr oder weniger beliebiger Payloads ausstatten, um im Rahmen des Kompilations- und Deployment-Prozesses zusätzliche (externe) Aufgaben ohne weitere manuelle Interaktion anzustoßen.
Spezifischerweise handelt es sich dabei um die folgenden Tasks:
Eclipse: Cloudbasierte Unterstützung ante Portas
Im Rahmen der „Vereinheitlichung“ der ESP32-Entwicklungsumgebung arbeitet Espressif auch mit dem Eclipse Theia-Projekt zusammen. Ziel davon ist die Erzeugung einer „im Browser“ lebenden Entwicklungsumgebung für das ESP 32-Ökosystem.
Leider ist das Produkt derzeit nur für den hausinternen Einsatz. Unter https://blog.espressif.com/whats-new-in-the-esp-idf-extension-for-vscode-7f571c24414f findet sich allerdings ein kurzes Video, das die Möglichkeiten demonstriert.
M5Stamp: Nun mit C3 (RISC-V), ohne USB-Seriell-Wandler.
Das chinesische Unternehmen M5Stamp hat im Laufe der letzten Monate einiges an Markt-Aufmerksamkeit gewonnen – die als M5Stamp bezeichneten Miniplatinen stellen einen „Compute Cluster“ auf Basis der verschiedenen ESP 32-Familien vor.
Der auf einem einem RISC-V-Controller basierende ESP 32-C3 steht dabei seit einiger Zeit in Form des M5Stamp C3 zur Verfügung, der mit dem C3U nun eine „neue“ Kinder-Variante erhält.
(Bildquelle: M5Stack)
Der wichtigste Unterschied in der „neuen“ Platine ist das Fehlen des normalerweise auf jedem Board verbauten USB-Seriell-Wandlers. Neben der (offensichtlichen) Einsparung von BOM-Kosten ist dies auch deshalb hilfreich, weil nun ein zusätzlicher GPIO-Pin verfügbar ist.
(Bildquelle: M5Stack)
Die Auslieferung von Kompilaten und das Abernten von Debug-Ergebnissen erfolgt nun über den am ESP 32 C3 integrierten USB-Controller. Wichtig ist allerdings, dass die USB CDC-Funktion von Haus aus nicht aktiviert ist – unter https://docs.m5stack.com/en/core/stamp_c3u finden sich zusätzliche Informationen dazu, wie Sie die Debug-Informationen „abernten“ können.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
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