MakeWithTech: OpenSCAD-Anpassungsdienst wieder online

OpenSCAD mag für Programmierer bequem erlernbar sein und einen schnellen Weg zur Erzeugung von 3-D-Modellen bieten. Mit dem dem OpenSCAD Customizer steht nun ein Werkzeug zur Verfügung, das die Anpassung von Elementen unter Nutzung einer grafischen Benutzeroberfläche erlaubt.

Worum geht es hier?

OpenSCAD erlaubt die „parametrische“ Beschreibung dreidimensionaler Objekte – das in Abbildung eins gezeigte Würfel-Objekt entstand beispielsweise aus folgendem Listing:

1difference(){
2 cube(20);
3 translate([10,0,10])
4 cube(10);
5}

(Bildquelle: Lokales Rendering durch Autor)

In der Praxis erweist es sich als hilfreich, wenn grundlegende Parameter von OpenSCAD auch ohne Rückgriff in die Syntax „anpassbar“ sind. Dies ist die Aufgabe des OpenSCAD Customizers – ein Produkt, das wie in den Abbildungen gezeigt Modell-Variablen in einer Benutzerschnittstelle exponiert.

(Bildquelle: https://www.elektor.com/technical-modeling-with-openscad, Urheberrechte des Lehrbuchs liegen beim Autor der Newsmeldung)

Problematisch ist an dieser Situation, dass Thingiverse den hauseigenen Customizer-Dienst seit einiger Zeit eingestellt hat. Mit MakeWithTech steht eine „Alternative“ zur Verfügung, die ohne lokale OpenSCAD-Installation auskommt.
Anstatt dem Thingiverse-Customizer steht unter https://models.makewithtech.com/ ein Anpassungs-Dienst zur Verfügung. Im ersten Schritt müssen Sie sich dabei anmelden, die Bestätigung der E-Mail-Adresse erfolgte in Tests des Autors binnen weniger Sekunden.
Für einen ersten Versuch wollen wir dabei die folgende Struktur verwenden:

1$fn=32;
2
3//How big should it be
4cube_size = 20; // [10:Small,20:Medium,30:Large]
5
6//How wide should the diameter be
7hole_diameter = 2.5;
8
9difference()
10{
11 cube(cube_size, center=true);
12 cylinder(d=hole_diameter, h=cube_size*2, center = true);
13}

Die „Syntax“ von für den Customizer aufgerüsteten OpenSCAD-Modellen könnte dabei einfacher nicht sein. Variablen, die im Kopf des Skriptes, also vor den ersten Geometrie-Deklarationen unterkommen, und mit einem Dokumentationskommentar ausgestattet sind, werden vom Customizer mit Steuerelementen ausgestattet.
Wer in die Rubrik OpenSCAD General Parameters wechselt und es hier gezeigtes Snippet hochlädt, sieht das in der Abbildung gezeigte Ergebnis.

Besonders interessant ist hier die Rubrik OpenSCAD General Parameters, die in der Abbildung im ausgeklappten Zustand gezeigt ist. Die diversen Variablen, und auch der für die Rendering-Tiefe zuständige Faktor $fn, werden hier je über ein dediziertes Steuerelement repräsentiert. Das Zusatz-Kommentar // [10:Small,20:Medium,30:Large] sorgt außerdem, dass die in der Variable eingeschriebenen Werte über eine Combobox repräsentiert werden.
Im nächsten Schritt bietet sich das Anklicken des Knopfes an – wechseln Sie danach in die Rubrik mit dem Renderingforschritt, die die gerade im Rendering-Prozess befindlichen Elemente auflistet (siehe Abbildung).

Die eigentliche Rendering-Dauer ist dann „direkt“ von der Server Last bei Make with Tech abhängig – nach getaner Arbeit erscheinen die Objekte als fertige STL-Dateien.

Was funktioniert noch nicht?

Der OpenSCAD Customizer bietet vergleichsweise umfangreiche Unterstützung für Widgets an – so ist es beispielsweise möglich, die Eingabe numerischer Werte durch verschiedene Schieber-Steuerelemente zu realisieren. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels stehen diese Funktionen – siehe auch die Abbildung – noch nicht zur Verfügung.

Außerdem gilt, dass der Dienst derzeit im Vorschau-Zustand ist. Daraus folgt zweierlei: Erstens behält sich Make with Tech das Recht vor, den Dienst jederzeit zurückzusetzen, was zum Verlust aller Konten und den darin gespeicherten Informationen führt. Zweitens hält sich MakeWithTech natürlich auch vor, den Dienst zur Gänze und ersatzlos einzustellen.

Lohnt es sich?

Wer OpenSCAD vor allem „hausintern“ zur Erzeugung von Modellen nutzt, die er danach in seiner eigenen Firma einsetzt, profitiert von MakeWithTech nicht nennenswert. Der Dienst kann seine Stärken immer dann ausspielen, wenn es darum geht, „programmiertechnisch herausgeforderten“ Personen eine Möglichkeit zu geben, OpenSCAD-Modelle innerhalb eines Sicherheits-Laufstalls an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More