STMicroelectronics: FlightSense-Tiefensensor mit 0.5 Megapixel Auflösung

STMicroelectronics erweitert die FlightSense-Serie um einen neuen Sensor, der eine Auflösung von 672×804 Pixel bietet und damit in den Auflösungsbereich „klassischer“ Tiefenkameras wie dem Microsoft Kinect vordringt.

Worum geht es hier?

Seit Microsoft‘s Kinect sind Tiefenkameras auch für Normalentwickler erreichbar. Die dahinterstehende Idee ist einfach – anstatt Farbwerten liefert die Tiefenkamera Informationen darüber, wie weit das vom jeweiligen Pixel „tangierte“ Objekt vom Ursprung entfernt ist.

(Bildquelle: ST, zur Verfügung gestellt)

Erweiterung in die dritte Dimension

Mit dem VD55H1 setzt STM den schon bisher sichbaren Trend zur Auflösungssteigerung fort: war man bisher im Bereich 16×16 Pixel unterwegs, so erreicht der neue Sensor an Kinect, primitive Handykamera und Co erinnernde Auflösungen.
Obwohl derzeit noch kein finales Datenblatt des Sensors verfügbar ist, sind schon jetzt Informationen über die Leistungsfähigkeit verfügbar: STMicroelectronics verspricht eine maximale Datenrate von bis zu 120fps, im Bereich der Auflösung des ADC erlaubt man entweder 10 oder 12bit. Im Bereich der Reichweite verspricht ST folgendes:

. . . with typical ranging distance up to 5 meters in full resolution, and beyond 5 meters with patterned illumination

Anpassungen am Interface

Eines der wichtigsten Verkaufsargumente pro Kinect war die vergleichsweise einfache Aberntbarkeit der generierten Daten – es gab im SDK sogar Funktionen, die Tiefen- und Farbpixel zueinander korrelierten.
Beim VD55H1 setzt STM auf einen hauseigenen DSP, der sich um die Datenaufbereitung kümmert:

ST has developed a proprietary software image signal processor (ISP) to convert RAW data into depth map, amplitude map, confidence map and offset map. Android formats like DEPTH16 and depth point cloud are also supported

Die höhere Datenrate wirkt sich leider auch in Form aufwändigerer Interfacegestaltung aus – die Abbildung zeigt, dass der neue Sensor drei Interfaces exponiert. Der Mikrocontroller erntet die eigentlichen Bilddaten dabei übrigens per LVDS ab, die I2C-Schnittstelle dient nur zur Konfiguration des Sensors. Für das SPI-Interface gilt Ähnliches, es kümmert sich um die Ansteuerung des Laser-LED-Systems.

(Bildquelle: https://www.st.com/en/imaging-and-photonics-solutions/vd55h1.html?)

Von der Verfügbarkeit

Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Textes steht der VD55H1 nicht im freien Handel zur Verfügung – „Leitkunden“ können allerdings schon jetzt Samples ziehen, die Serienfertigung ist für H2 2022 avisiert.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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