Mit dem Raspberry Pi Zero 2W “aktualisieren” Ebenezer Upton’s Mannen ihren kleinsten vollwertigen Prozessrechner auf eine leistungsfähigere interne Architektur. Wir nutzen diese Gelegenheit für einen kleinen Benchmark, der auch auf die Unterschiede zwischen Raspberry Pi OS Buster und Bullseye eingeht.
Worum geht es hier
Der Raspberry Pi Zero W ist das “kompakteste” vollwertige Raspberry Pi-Modell – anders als der RP2040 ist es zur Abarbeitung von unixoiden Betriebssystemen befähigt. Die neue Variante ist von den Abmessungen her identisch, bringt aber einen wesentlich stärkeren Prozessor mit.
Header: von Hand einzulöten
Pick&Place-Maschinen haben mit Dupont-Headern traditionell ihre liebe Not. Der Zero 2W unterscheidet sich von seinem Vorgänger unter Anderem dadurch, dass das Einlöten des Headers nun Aufgabe des Käufers ist. Sonst sind die beiden Systeme identisch, auch die Gewichtsunterschiede sind minimal (13.28 Gramm beim Neuling, 11.34 Gramm beim Vorgänger, beide mit eingelötetem Header).
Mehr Rechenleistung
Der neue Chip hat vier Rechenkerne, was – logischerweise – zu einer massiven Steigerung der Rechenleistung führt. Im SysBench-Benchmark erreicht er folgendes Ergebnis:
EINKERN CPU speed:
events per second: 47.89
VIERKERN CPU speed:
events per second: 192.01
Zum Vergleich hier das Ergebnis des Vorgängers:
EINKERN CPU speed:
events per second: 16.15
WiringPi, ade
WiringPi ist seit einiger Zeit nicht mehr gewartet – trotzdem wollen wir mit dem folgenden Testprogramm experimentieren:
2int main (void)
3{
4 wiringPiSetup () ;
5 pinMode (7, OUTPUT) ;
6 for (;;)
7 {
8 digitalWrite (7, HIGH) ;
9 digitalWrite (7, LOW) ;
10 }
11 return 0 ;
12}
Die Kompilation scheitert mit einem Verweis auf die nicht vorhandene Bibliothek – zur Lösung reicht es auf dem Zero 2W aus, nach folgendem Schema eine manuelle Kompilation zu befehligen:
2Klone nach ‘WiringPi‘ …
3. . .
4Löse Unterschiede auf: 100% (945/945), fertig.
5pi@raspberrypi:~ $ cd WiringPi/
6pi@raspberrypi:~/WiringPi $ ./build
Danach ist das Programm wie erwartet ausführbar.
Vergleich des Systemverhaltens
Zur Analyse bietet sich der HP 53310A-Modulationsdomänenanalysator an. Unter Debian Bullseye zeigt sich – wie in den beiden Abbildungen gezeigt – eine Mehrkern-Dividende in Form wesentlich stabilerer Wellenformen am Zero 2W.
Interessant ist ein Vergleich gegen die Vorgängerversion Buster – in beiden Fällen sind die resultierenden Wellenformen wesentlich stabiler.
Fazit
Unterm Strich bietet der neue Raspberry Pi Zero 2W – unter Anderem auch Stichwort schnellerer WLAN-Transmitter – für’s im Allgemeinen gleiche Geld wesentlich mehr an Rechenleistung. Die neue Debian-Version erwies sich in Tests des Autors soweit als stabil; Anlass zur Kritik gibt es keinen.
(Bildquelle alle: Ing. Tam HANNA / BSc, eigene Kamera)
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More