Kurzmitteilungen: neue Halbleiter, neue Einplatinencomputer und mehr

Die Welt der Elektronik steht nie still – Bourns schickt SMD-Gleichrichter, während LittelFuse ein sehr lustiges Vorhängeschloss offeriert. Was diese Woche sonst so im Elektronikbereich vorfiel, zeigen wir hier.

Worum geht es hier

Bier macht ulkig: die einst als Birulki bezeichneten Kurzmitteilungen haben auch heute immer noch die Aufgabe, „interessante“ Produkte kurz, aber doch umfassend vorzustellen.

Bourns: Grätzbrücke als SMD-Komponente.

Brückengleichrichter sind per se nichts Neues. Bourns schickt mit dem CD-MMBL110S nun eine „größenreduzierte“ Variante ins Rennen, die in einem 3.5mm x 3.8mm großen DFN3538-Gehäuse an die Platine kommt.

Trotz des sehr kompakten Aufbaus verspricht Bourns eine Maximal-Spannung von 1000 V, der „Nennstrom“ der Gerätsbrücke ist mit 1 A ebenfalls vergleichsweise hoch ausgelegt. Vorteil gegenüber einer aus vier Einzeldioden aufgebauten Grätzbrücke ist – wie immer – der reduzierte Platinenplatz und die geringeren Pick and Place-Kosten. In Einzelstückzahlen kostet das Bauteil per Stand Moment € 0,49, wer 100 Stück abnimmt, bezahlt nur noch 28 Cents.

LittelFuse: mit Vorhängeschloss sicherbarer Ausschalter.

Sowohl in rechtlichen Fällen als auch im Zusammenarbeit mit „wefzigen“ Lebensgefährtinnen ist es vernünftig, Ausschalter mit Vorhängeschloss zu sichern – ist der Schlüssel nicht am Vorhängeschloss, so ist das Gerät – Schema Klappe zu, Affe tot – mit Sicherheit ausgeschaltet.
Mit dem 24505 bringt LittelFuse nun ein Set von „Mechanicals“ auf den Markt, das diese einfache und doch wirksame Methode implementiert.

Wichtig ist, dass das unter der Bestellnummer 24505 um etwa € 15 erhältliche Stück ausschließlich die Mechanik enthält – sowohl das Vorhängeschloss als auch der eigentliche Schalter sind separat zu erwerben.
Im Bereich der Schalter unterstützt man – logischerweise – nur Schalter aus dem hauseigenen Portfolio :

1For use with Cole Hersee lever actuated master disconnect
2switches with a 3/4 diameter (19.1mm) mounting stem: 2484,
32484A, 248406, 248409, 248416, 75903, 75904, 7590401,
4M284, M284A, M28401, M28402, M290,M29001,
5M29005, 75908, and 75908BX.

TeleDyne LeCroy: Datenerfassungssystem T3DAQ1-16
Seit der Übernahme von LeCroy bietet TeleDyne TeleDyne Testtools bezeichneten Produktfamilie eine Gruppe von von „Drittanbietern“ zugekauften Messgeräten an, die – mit eigener Software und Kundenservice ausgestattet – an den Mann gebracht werden.
Der T3DAQ1-16 ist das neueste diesbezügliche System-er ist ein „Scanner“, der zwölf Mehrzweckkanäle und vier ausschließlich für die Strommessung vorgesehenen Kanäle mitbringt.

Das um etwa € 2200 erhältliche Gerät basiert dabei auf einem mit 6,5 Digit auflösenden Multimeter, das mit externer Scanner-Hardware aufgerüstet wird. Die „Scan-Geschwindigkeit“ ist der Tabelle zu entnehmen.

AllWinner D1S: mit Linux!

Im Bereich der „quelloffenen ISAs“ hat GigaDevice mit dem GD32VF mehr oder weniger Marktführerschaft erreicht: die Controller sind für MSR-Aufgaben ideal, können aber kein Linux ausführen.
AllWinner springt mit dem D1S in diese Bresche. Der in Einzel-Stückzahlen um etwa 5,5 US-Dollar erhältliche Chip hat 64 MB RAM; mit dem in GitHub unter https://github.com/SdtElectronics/Xassette-Asterisk dokumentierten Xassette-Asterisk-Board findet sich außerdem eine „Evaluationsplatinen zum selber Bauen“.

Der D1S ist dabei-logischerweise-kein Ersatz für den Raspberry Pi: er kann zwar parallele RGB-Displays ansteuern, hat aber kein HDMI-Port und keine nennenswerte Grafikbeschleunigung.

STMicroelectronics: Breakout-Board für VL53L5CX

Die Time Of Flight-Distanzsensoren aus dem Hause STMicroelectronics „faszinieren“ das Spielkind im Entwickler seit jeher – leider ist das „eigenmächtige zusammenbauen“ von Breakout-Boards wie dem in der Abbildung gezeigten eine durchaus arbeitsintensive Aufgabe.

Mit dem VL53L5CX-SATEL schickt STMicroelectronics nun eine Platine ins Rennen, die sich des Problems annimmt. Analog zum „großen“ Nucleo gilt auch im Fall des VL53L5CX-SATE , dass – siehe Abbildung – ein Teil der Platine abgebrochen werden kann, um eine „kompaktere“ Sensor-PCB zu erhalten.

IAR Systems: IAR Workbench ab sofort mit Unterstützung für ARM Cortex M-55.

Arm’s Cortex-M55-Architektur fand hier in der Vergangenheit immer wieder Erwähnung-ein gutes Beispiel wäre https://www.mikrocontroller.net/topic/526251. In Version 9.20 unterstützt die IAR Embedded Workbench diesen neuen Prozessor:

1the latest version of IAR Embedded Workbench® for Arm® adds support for the Arm Cortex®M55 processor. In addition, version 9.20 of the toolchain includes support for latest microcontroller (MCU) devices from several semiconductor vendors.

Picovoice: Sprachsuche und Stimmerkennung.

Picovoice – wir hatten das Unternehmen unter anderem mit seiner Wakeword Engine schon öfters erwähnt – bietet Embedded-Entwicklern nun zwei neue Lösungen zur Spracherkennung an.
Kandidat Nummero eins ist Cobra: ein System, das den Audio-Eingangsstrom“ permanent“ nach Stimmdaten untersucht und den Nutzer darüber informiert, wie „wahrscheinlich“ es ist, dass ein vorliegender Tonstrom Stimmdaten enthält.

Kandidat Nummero zwei ist Octopus – ein “Sprach-Suchsystem“, das in .wav-Files vorliegende Sprachdaten auf das Vorkommen von bestimmten Texten „durchsucht“.
Octopus unterscheidet sich dabei in Form von Systemen wie Dragon und Co., als die Berechnung rein auf akustischer Ebene erfolgt:

1Picovoice SpeechtoIndex takes a unique approach: indexing speech directly without relying on a text representation. Octopuss acousticonly approach boosts accuracy by removing the outofvocabulary limitation and eliminating the problem of the competing hypothesis (e.g. homophones).

Picovoice versprechen dadurch eine wesentlich höhere Genauigkeit, insbesondere im Bereich „problematischer“ Homophon-Wortkombinationen (Z. B. wear und where).

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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