Zerynth bietet GSM-Features an, Nordic erweitert Matter-Unterstützung

Sowohl die Python-Runtime Zerynth als auch das – im Bereich Funk immer umtriebige – Unternehmen Nordic Semiconductor haben in den letzten Tagen Neuerungen vorgestellt. .

Worum geht es hier?

Wer von der Existenz des Rades nicht weiß, muss es bei jeder Vehikel-Entwicklung neu erfinden. Die Nutzung von Hochsprachen ermöglicht Entwicklern die Reduktion der Codekomplexität, während fertige Softwarekomponenten den Aufwand zur Realisierung von Systemen reduzieren.

Zerynth: jetzt mit NB-IoT.

Zerynth unterscheidet sich von MicroPython und CircuitPython dadurch, dass Skripte auf der Workstation kompiliert und nicht erst zur Laufzeit vom Mikrocontroller ausgeführt werden.
Boten die Italiener anfangs eine mehr oder weniger für jedes Zielsystem vorgesehenen Runtime an, so ist seit einiger Zeit (siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/521223) die Nutzung von hauseigener Hardware verpflichtend.
Neben einem vom ESP32 abgeleiteten Board gibt es mit dem EXP-Connect nun ein neues Boot, dass ein NB-IoT-Funkmodul mitbringt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die „Intelligenz“ der Platine diesmal in Form eines Quectel BG95-Moduls vorliegt. Die Firmware des Moduls wurde erweitert, um auch Zerynth-Applikationen entgegenzunehmen.

Neu ist auch eine Version der – per see bekannten – Industrie-Steuerungsbox 4ZeroBox, die nun – wie in der Abbildung gezeigt – ebenfalls mit einem Funkmodul verfügbar ist.

Mit ZDM steht ein „hauseigenes“ IoT-Netz am Start, der über das MVNO-Konzept realisiert ist und direkt im Rahmen des Erwerbs der Zerynth-Lizenzen „akquiriert“ werden kann.

Zu guter Letzt präsentierte man die in der Abbildung gezeigte Finanz-Übersicht, die darauf hindeutet, dass Zerynth (überraschenderweise) gut kapitalisiert ist.

Möchten Sie mehr über das Produkt erfahren, so findet sich auf YouTube unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=7suZOXQiGRE& etwa 35 Minuten dauerndes webinar.

Nordic: Ökosystem mit „Mehrwert“ für den nRF9160

90 Semiconductor spielt mit dem vor einigen Jahren erschienenen nRF9160X ebenfalls im Bereich der Funkmodule mit. Im Rahmen eines Workshops stellt Nordic neue Utilities vor, die nicht nur für Nutzer der hauseigenen Chips hilfreich sind.
Mit Abstand am interessantesten ist der in der Abbildung gezeigten Power Profiler – ein leistungsfähiges System zur Analyse von Stromverbräuchen, das dem in den Medien beliebten BattLab One im Bereich Genauigkeit und Software haushoch überlegen ist.

Außerdem forciert man den hauseigenen Clouddienst, der unter anderem im Bereich GPS und AGPS Hilfestellungen leistet.

Nordic: Matter im Vormarsch.

Der Matter-Standard ist im Smart Home-Bereich gut etabliert, und wird von so gut wie allen wichtigen Anbietern mehr oder weniger stark unterstützt.
Nordic Semiconductor erweitert das NRF Connect SDK nun um Module, die die Erzeugung von Matter-basierten Systemen stark vereinfachen.

Nordic unterstützt dabei mehr oder weniger beliebig komplizierte Verbindungen – neben der direkten Kommunikation, die ausschließlich unter Nutzung von Bluetooth und Thread erfolgt, wird auch die Nutzung von als „Border Router“ bezeichneten Thread-Adaptern unterstützt.

Im Rahmen eines wWbinars präsentierte Nordic außerdem eine Gruppe von Programmbeispielen, die einen Raspberry Pi und zwei nRF-Boards zur Realisierung eines „vollständigen“ Smart Lock-Prototypen einspannten: das eine Entwicklungsboard diente dabei als Border Router für den Raspberry Pi, während die andere Platine die Watch realisierte.

Sierra Wireless wird STMicroelectronics-Ökosystempartner.

Nutzer von STM32-Mikrocontrollern können diese – so sie die Chips im Markt erhalten – seit längerer Zeit durch Nutzung einer als X-CUBE-Cellular (siehe https://www.st.com/en/embedded-software/x-cube-cellular.html?) bezeichneten Komponente zur Realisierung von Funksystemen einspannen. Bishaer unterstützte man die folgenden drei Modultypen:

1the PL496GCELL02 cellulartocloud pack with the BG96 Quectel modem
2 the BL4S5IIOT01A IoT Discovery board
3 the BL462ECELL1 Discovery board powered by the Type 1SE Murata module (LBAD0ZZ1SE)

Vor zwei Tagen erschien eine Pressemitteilung, die die Einreichung eines Übereinkommens zwischen STMicroelectronics und Sierra Wireless zum Thema hatte:

1This collaboration with STMicroelectronics delivers customers a readytouse solution to solve the IoT deployment challenges they face, from provisioning custom hardware to configuring and connecting turnkey modules as quickly as they need, said Jim Ryan, SVP of Partnerships, Marketing, and IoT Solutions, Sierra Wireless. Sierra Wireless is bringing its worldclass IoT connectivity solutions to the industryleading STM32 ecosystem, so that customers developing a wide range of IoT solutions using STM32 MCUs will now be able to easily build solutions with cellular connectivity.

Über kurz oder lang dürften die Sierra Wireless-Funkmodule Teil des Ökosystems werden, und beispielsweise vom Cube-Generator mit „schlüsselfertigen“ Treibern ausgestattet werden.
Falls Sie sich an dieser Stelle fragen, ob sie von einem schon vorhandenen Anbieter auf Sierra umschwenken sollen, so empfiehlt Ihnen der Autor aus eigener Erfahrung Vorsicht. Haben Sie – ein gutes Beispiel hierfür wäre QuecTel – eine gute Beziehung zu ihrem Modul-Lieferanten, und stellt Ihnen dieser technische Unterstützungen (Stichwort Gerber Review) zur Verfügung, so sollten Sie sich einen Wechsel gut überlegen.
Die praktische Erfahrung lehrt, dass Funkmodule In Extremo beratungsintensiv sind – insbesondere bei kleinen Serien wiegen die durch bessere technische Unterstützung eingespart Mannstunden einen Hardware-Mehrpreis mehr als auf.

In eigener Sache.

Das Kommentar von Sheeva Plug zum Windows 10-Artikel ist angekommen. Ein Video und ein Artikel zur Thematik der Softwarekoppelung sind in Arbeit.

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

Quelle: Read More