Mit PicoLog Cloud erweitert Pico Technology die hauseigenen PC-Oszilloskope und Data Logger um eine Cloudschnittstelle, die Messdaten aus dem Internet ansprechbar macht.
Worum geht es hier?
Die vom englischen Hardware-Hersteller Pico Technology gefertigten PicoScopes haben sich in vielen Bereichen der Messtechnik als Quasistandard etabliert. Mit PicoScope Cloud schicken offerieren die Briten einen Clouddienst, der das verteilte Arbeiten mit Messdaten ermöglicht.
Umfangreiche Hardwarekompatibilität
In der „offiziellen Ankündigung“ des Loggers, der auf Host-Seite unter Windows, Mac OS, Linux und Rasbpian ausführbar ist, findet sich folgende Kompatibilitätsliste:
2Using the PicoLog Cloud is also compatible with the same instruments, except the sample rate is limited to 1 S/s (sample per second) per channel.
Der Autor wird in den folgenden Schritten auf ein 5444D MSO setzen – an sich viel zu leistungsstarke Hardware. Das 16bit-Oszilloskop wurde vor einigen Jahren aus politischem Zelotismus angeschafft, um die damals neuen KURT-Superkondensatoren (siehe https://kurt.energy/) “als next Theranos zu entlarven“. Die Kondensatoren erwiesen sich allerdings als funktionsfähiges (und sehr nützliches) Produkt, und werden in einem zukünftigen Artikel vorgestellt.
In praktischen Anwendungen sind die ab etwa 160 EUR erhältlichen Low End-Modelle (PicoScope 2000) oder dedizierte Logger (PicoLog) meist mehr als ausreichend – die maximale Samplerate des Systems ist ein Sample pro Sekunde.
Installation und Inbetriebnahme
Besuchen Sie im ersten Schritt die URL https://www.picotech.com/downloads, um nach der Auswahl ihres Oszilloskops die passende Software herunterzuladen. Sie benötigen auf jeden Fall die Datei picolog-setup-6.2.0.exe, die sie danach wie ein gewöhnliches Windows-Programm anwerfen.
Nach der erfolgreichen Einrichtung verbinden sie PicoLog wie in der Abbildung gezeigt mit einem oder mehreren Kanälen des PicoScopes, die sie in einer realen Anwendung mit dem Device Under Test verbinden.
Im nächsten Schritt folgt ein Klick auf das Werkzeug-Symbol, um die Optionen einzublenden. Klicken Sie dort in der Rubrik Cloud auf die Option zum Anmelden, und loggen Sie sich auf der pico-Webseite ein. Pico Technology erlaubt dabei – unter anderem – die Verwendung eines Microsoft-Accounts: eine strategisch günstige Entscheidung, da der „Gutteil“ des Systems auf Azure-Technologie basiert.
Die Anmeldung erfolgt dann allerdings wieder von Hand – das AuthToken müssen sie von Hand eingeben. Nach dem erfolgreichen Einrichten der Cloud-Verbindung können Sie beim Starten der Datenausgabe wie in Abbildung zwei gezeigt entscheiden, ob die Informationen auf Ihrem Rechner, oder aber im Azure-Konto untergebracht werden sollen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Pico Technology nicht „unbegrenzt“ viel Speicherplatz zur Verfügung stellt. Der Autor entschied sich in den folgenden Schritten für eine 30 Minuten dauernde Aufnahme, nach dem Durcharbeiten des Assistenten beginnt die Workstation automatisch mit der Datenerfassung. Beachten Sie, dass die Datenübertragung über die Workstation erfolgt – ein Raspberry Pi ist eine preiswerte Alternative.
Entgegennahme der Picolog-Daten.
Für das Abernten der hochgeladenen Informationen müssen Sie danach die URL https://picolog.app/ öffnen – das Einloggen erfolgt abermals mit dem Account, mit dem sie „im ersten Schritt“ die Informationen in die Cloud gesendet haben. Das Teilen der Messreihen mit anderen Personen bzw Identitäten ist derzeit nicht vorgesehen.
Im Browser erscheint dann ein durchaus brauchbares Programm, mit dem sie die Daten auswerten und exportieren-beachten Sie, dass die Web-Applikation nicht in der Lage ist, die Einstellungen des Oszilloskops zu adjustieren.
Lohnt es sich?
Schon jetzt ist PicoLog Cloud ein interessantes Produkt, das die Analyse entfernter Datenpunkte bequemer macht: denken Sie an Temperaturen, Wasserstände oder die Feuchtigkeit in einem Weinkeller.
Zum direkten Fernsteuern oder Fern-Analysieren eines Oszilloskops ist PicoScope Cloud derzeit aber noch denkbar schlecht geeignet – schon deshalb, weil die maximale Samplerate von eine Quine pro Sekunde selbst für die langsamsten Signale nicht wirklich geeignet ist. „Schön“ wäre es, wenn ein PicoScope eine Trigger-Einstellung übernehmen könnte, und „erbeutete“ Datensätze in die Cloud sendet.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More