Es gibt kaum ein Phänomen der Natur, aus dem kein Kryptowährungs-Fanatiker etwas „Minierbares“ erschafft. Die in Polen entwickelte Kryptowährung DuinoCoin ist – das ist kein Jux – für die Minage auf Arduinos und Espressif-Boards vorgesehen.
von Tam HANNA
Worum geht es hier?
DuinoCoin ist eine „zentralisierte“ Kryptowährung, die dank der „zentralen Steuerung“ der Mining-Schwierigkeit auf Arduinos und anderen Kleinst-Prozessrechnern „effizient“ zu errechnen ist.
Wie funktioniert es?
Laut dem unter https://github.com/revoxhere/duino-coin/blob/gh-pages/assets/whitepaper.pdf bereitstehenden Whitepaper erfolgt die „Koordination“ der Aufgaben durch ein als Kolka bezeichnetes System. Explizites Nicht-Ziel der Entwickler ist dabei das Entstehen von Mining-Clustern. Dies versucht man dadurch zu erreichen, dass die Minage-Effizienz (siehe Abbildung) sinkt, desto mehr Systeme in „einem“ Clusterleben.
Wie Minieren?
Die „liebste“ Zielplattform des Entwicklerteams ist der Arduino Uno. Leider ist er nicht zum Headless-Betrieb geeignet – die „offizielle“ Vorgehensweise ist die Nutzung eines Python-Programms auf einer Workstation, das über den USB-Port Kontakt zum Arduino Uno aufnimmt und sich um die „Kommunikation“ mit dem zentralen Server kümmert.
ESP32-und ESP8266-Prozessoren sind ob ihres WLAN-Transmitters zur direkten Kommunikation mit dem Server befähigt. Für diese Ziel-Plattformen steht ebenfalls ein Sketch bereit, der nach Eintragen von WLAN-Passwort und Benutzername automatisch mit der Minage X beginnt.
Logischerweise steht auch für den Raspberry Pi eine Standalone-Version zur Verfügung; sowohl Rasberry Pi als auch ESP32 können zudem ein oder mehrere Arduino-Boards “versklaven“, um den Betrieb einer Workstation unnötig zu machen.
Lohnt es sich?
Dass man mit Kryptowährungen in der Vergangenheit schnell reich werden konnte, steht außer Frage. Im Fall von DuinoCoin ist sich der Autor der „langfristigen“ Profitabilität nicht sicher. DuinoCoin ist ein „zentralisiertes“ System – daraus folgt, dass der Erzeuger der Währung (wie eine Zentralbank bei einer gewöhnlichen Fiat-Währung) nach Belieben “neue Coins“ erschaffen kann, was zu Inflation führt.
Interessanterweise erlaubt das Entwicklerteam das Umtauschen von DuinoCoins in verschiedene andere Werte. Zum Zeitpunkt der Drucklegung präsentieren sich die Kurse dabei wie in der Abbildung gezeigt.
Beachten Sie in diesem Zusammenhang aber, dass sich das Entwicklerteam das jederzeitige „Aussetzen“ des Umtausches vorher vorbehält:
Fazit: interessante Spielerei.
Wer ein oder mehrere Arduino- und ESP32-Boards in der Schublade herumliegen hat und in einem energiegünstigen Land (Stichwort Ungarn) lebt, kann mit dem Coin den einen oder anderen Euro verdienen. Zudem ist das System – nach Meinung des nur mittelmäßig kryptowährungsaffinen Autors – auch deshalb interessant, weil es Ansätze zur „künstlichen Limitierung“ des von Minings verursachten Energiebedarfs zeigt. In diesem Sinne durchaus interessant-auch dann, wenn es nicht für den Firstclass-Sitz reicht.
Honesty Disclaimer
Der Autor dieser Zeilen hält ein – minimales – Cryptoportfolio mit folgenden Werten:
x) ADA
x) UNI
x) MANA
x) XRP
x) BAT
x) LINK
x) ALGO
x) MATIOC
x) TRX
x) CAKE, sowie durch Konversion entstandene Reste von BNC
x) LUMEN de Stellar
Der Gesamtwert dieses Investments liegt weit unter 1% des Gesamtvermögens und beeinflusst den Autor nicht in seiner Lebensführung oder Arbeit.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More