Sowohl Amazons Alexa-Abteilung als auch das für PXI- und GPIB-Hardware sowie LabView zuständige Unternehmen National Instruments hielten diese Woche Entwicklerevents ab. Hier eine Kurzfassung der Neuerungen.
Worum geht es hier
(Semi-)Virtuelle Mess, Steuer- und Regelsysteme helfen bei der Erfüllung moderner Anforderungen. National Instruments (kurz NI) bietet mit LabView und SystemLink Softwaresysteme an, die sich in diesem Bereich als Quasistandard etabliert haben.
Amazon öffnet die Alexa-Plattform derweil sowohl auf Software- als auch auf Hardwareebene für Drittanbieter, um Netzwerkeffekte zu maximieren. Die oft sehr preisgünstig oder kostenlos angebotenen Dienste mögen ihr Produkt in Abhängigkeit von Amazon bringen, sparen aber Mannstunden und erlauben die Integration in ein umfangreiches Ökosystem.
Alexa Live: neue Funktionen
Amazon sieht Alexa als Werkzeug zur Steigerung der Bindung zwischen Kunde und Onlineshop: schon ob der Marktbreite ist die Einbindung von Drittentwicklern notwendig. Um diesen das Erwirtschaften von Einnahmen zu erleichtern, dürfen Skills über den “Featured Skill Cards”-Dienst ihre Dienste bald im Haupt-Karusell grafischer Alexa-Systeme präsentieren.
Das Alexa Connect Kit (siehe https://developer.amazon.com/en-US/alexa/devices/connected-devices/development-resources/alexa-connect-kit) ermöglicht die Integration von Alexa-Intelligenz in Systeme: der Entwickler kauft dabei ein als ACK bezeichnetes Modul, das sich um die Kommunikation zwischen Server und Endgerät kümmert und im Zusammenspiel mit passenden Skills das Steuern von Gerätefunktionen ermöglicht.
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Die auf diversen Mikrocontroller-Boards basierende Hardware – die Abbildung zeigt die Variante für den ESP32 – war in Europa zwar schon seit einiger Zeit zum Entwickeln erhältlich, die Kommerzialisierung der Ergebnisse beschränkte Amazon bisher aber auf die USA.
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Amazon versprach auf der Alexa Live “im Laufe des Jahres” Unterstützung für neue Märkte:
Zu guter Letzt bietet Amazon mit dem Alexa Solution Provider-Programm eine Art “Handelskammer der Alexa-Entwickler” an, die mit Hardware unerfahrenen Drittanbietern (gegen Bezahlung) bei der Entwicklung unter die Arme greifen.
Neben den hier erwähnten Erweiterungen im Hardwarebereich erfuhr die Softwareplattform ebenfalls Verbesserungen, die allerdings nur für Programmierer der als Skill bezeichneten Voice-Applikationen relevant sind. Weitere Informationen hierzu finden sich unter https://developer.amazon.com/en-US/blogs/alexa/alexa-skills-kit/2021/07/more-than-50-features-to-build-ambient-experiences.
NI Connect: viel Ärger, wenig Informationen
Auf dem Papier versprach NI drei Versionen des Kongresses, die zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden sollten – in der Praxis waren die Produkt-Neuvorstellungen nur zu für Europäer unangenehmen Zeiten zu sehen:
2ASIA PACIFIC | July 28, 9am–1pm China Standard Time
3EMEA | July 28, 2pm–6pm Central European Summer Time
Als wäre dies des Ärgernisses nicht genug, erfreute NI den Teilnehmer mit an Fort Knox erinnernden Passwortanforderungen. Zu guter Letzt funktioniert die Wiedergabe der archivierten Streams zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht.
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Sei dem wie es sei: der Fokus der gut drei Stunden dauernden Keynote entfiel auf die Vorstellung von Partnerunternehmen, die NI-Produkte zur Automatisierung von Testsystemen oder der Testung virtueller Systeme (Stichwort Digital Twin) einsetzen.
Mit LabVIEW 2021 erweitert NI die Interoperationsmöglichkeiten des Produkts mit Drittanbietersoftware. Neben schon länger bekannten Lebensqualitätverbesserungen (siehe https://labviewwiki.org/wiki/LabVIEW_2021) plant NI Verbesserungen in der Python- und MATLAB-Anbindung.
Neuerung zwei ist ein als “NI gRPC Device Server and Client APIs” und unter https://github.com/ni/grpc-device bereitstehendes GitHub-Repository. Es erlaubt die Kompilation eines Servers, der PXI-Geräte über Google’s GRPC-Dienst ansprechbar macht. Leider unterstützen die Module nur PXI-Hardware – wer (wie der Autor) noch auf GPIB setzt, muss zur Nutzung des Diensts neue Hardware anschaffen.
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Andererseits versucht NI laut der unter https://github.com/ni/grpc-device/wiki/Creating-a-gRPC-Client bereitstehenden Dokumentation, so viel Kommunalität wie möglich zwischen der gRPC-Version und der bekannten C-API zu wahren.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More