Die Welt der digitalen Elektronik steht nicht still. Hier eine Liste neuer Produkte, die dem Autor in den letzten Wochen positiv aufgefallen sind.
von Tam HANNA
Worum geht es hier
Hier eine Gruppe Ankündigungen aus dem Bereich digitale Elektronik, die interessant sein könnten.
Crowd Supply ITACA: Arduino als DIP16-IS
Wer betagte Messtechnik im Haus hat, sucht immer nach Möglichkeiten zum Ersatz nicht mehr erhältlicher IS. Sofern Ihr IS mit dem in der Abbildung gezeigten Pinout realisierbar ist, kann der ITACA eine attraktive Alternative zum Graumarkt sein. Die unter dem Namen CS-USVC-KIT-04 bei Distributoren gelistete Platine kostet pro Stück rund 16 EUR.
Die aus technischer Sicht mit dem Arduino Zero kommunale Plattform passt in DIP16-Sockel. Kritisch ist daran nur, dass das Anlegen von 5V – anders als die Angaben diverser Distributoren – nicht erlaubt ist. In der offiziellen Dokumentation findet sich hierzu folgende Passage:
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Q: Are the IOs pins 5V-tolerant on uChip? |
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A: No, any voltage exceeding 3.3V+10% (3.6V) could irreversibly damage uChip. Please use adequate 5V |
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to 3.3V conversion circuitry to interface uChip to a 5V system |
K210 AI Accelerator – AI-Erweiterung für Raspberry Pi mit K210 Kendryte
Der Kendryte K210 ist ein vergleichsweise leistungsfähiges SoC, das neben einem RISC-V-Prozessor (nicht von GigaDevice) auch einen AI-Beschleuniger und eine Hardware-FFT-Einheit mitbringt. Das in Abbildung zwei gezeigte System verbindet einen K210 per SPI mit dem Raspberry Pi, was das Offloading von AI-Aufgaben erlaubt.
Zum Vergleich mit anderen Beschleunigern sei Abbildung drei empfohlen, die mehr Informationen zum unter https://www.crowdsupply.com/xalogic/k210-ai-accelerator bereitstehenden Produkt anbietet.
VORAGO: (teurer) ARM Cortex M0-MCU bei 200 Grad Celsius
Mikrocontroller mögen es nicht warm. Da man (sowohl im metrologischen als auch im militärischen Bereich) manchmal “mehr” braucht, schickt VORAGO mit dem VA10800 einen mit 50 MHz getakteten Chip ins Rennen, der 200 °C Umgebungstemperatur aushält und mit radioaktiver Strahlung zurechtkommt.
Der in einem 128 Pin umfassenden LQFP-Gehäuse angebotene Chip hat 32KB TAM und 128KB Programmspeicher, insgesamt 56 GPIO-Pins sowie je zwei UARTs, I2C-Transciever und SPI-Ports kommunizieren mit Peripherie.
Unter der Stückzahl VA10800-CQ12803ECA findet OEMsecrers derzeit insgesamt drei Stück (!!!) in den Lagern der Arrow-Gruppe, ein Stück kostet sportliche 1000 USD.
DATENBLATT ohne Login => https://hu.mouser.com/pdfDocs/VA10800_DS_1.pdf
STM32G – Value-Mikrocontroller mit neuen Funktionen
STMicroelectronics bietet mit der STM32G-Serie eine Reihe von preiswerten Mikrocontrollern auf STM32-Basis an, einige davon haben ein nur acht Pin (!!!) hohes Gehäuse. Neu gibt es einerseits Varianten mit 512KB Flashspeicher, andererseits CAN FD- und USB-C Full Speed Dual Role-Peripherievarianten.
Im Bereich der 10k-Preise ruft STM folgendes auf:
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Die Preise beginnen bei -,47 US-Dollar für den STM32G050F6P6 Value Line im TSSOP20-Gehäuse mit 32 KByte Flash-Speicher. Die Produktlinie STM32G0B beginnt bei 1,21 US-Dollar für den STM32G0B0KET6 im LQFP32-Gehäuse mit 512 KByte Flash |
Maxim DeepCover – Kryptobeschleuniger
Kryptographische Operationen sind rechenleistungstechnisch teuer. Mit dem in einem 10 Pins aufweisenden TDFN -Gehäuse vorliegenden MAXQ1065 schickt Maxim nun einen per SPI ansprechbaren Coprozessor ins Rennen, der neben einem Hardware-Zufallsgenerator Unterstützung für eine Gruppe von Kryptoalgorithmen mitbringt.
VL53L5 – 8×8-Tiefenscanner mit 400cm Reichweite
ST bietet in der FlightSense-Produktfamilie seit längerer Zeit auf dem Laserscanning-Prinzip basierende Bausteine, die Entfernungen der physikalischen Welt messen.
Mit dem per I2C oder per SPI ansprechbaren VL53L5 erweitert SGS die Produktfamilie insofern, als die Sensoren nun ein Blickfeld von 60 Grad aufweisen und entweder 4×4 oder 8×8 Pixel Auflösung bieten und dank eines integrierten STM32-Controllers finalisierte Ergebnisse bereitstellen.
Als Anwendungsfälle sieht ST die Verwendung als Laser-Autofokussystem an: ob zur Festlegung der Stärke des Blitzes, oder ob der Arbeitsgeschwindigkeit von 60Hz zur Anpassung von Videos.
Windows 11 mit Android-Emulation und TPM 2.0-Verpflichtung
Zu guter Letzt – Birulki zu Digitalelektronik wären ohne dieses Hölzchen unvollständig – sei noch darauf hingewiesen, dass Microsoft Windows 11 angekündigt bzw. vorgestellt hat. Für uns Elektroniker sind zweierlei Faktoren wichtig: Einerseits läuft das Betriebssystem nach derzeitiger Planung nur auf Systemen, die ein TPM 2.0 mitbringen.
Neuerung Nummer zwei ist, dass das Betriebssystem eine auf dem Amazon App Store basierende Emulationsschicht für Android-Applikationen mitbringt. Wieso Microsoft diese an BB10 erinnernde Strategie fährt, ist dem Autor nur leidlich klar – normalerweise fanden sich solche Emulatoren eher bei “in der Entwicklergunst unterlegenen” Plattformen wie BB10 oder Jolla.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More