Im Laufe der letzten Woche wurden einige länger angekündigte Evaluationsboards im Handel verfügbar – hier interessante Kandidaten aus den Rubriken AI, Infrarotkamera, und I2C-Reichweitenverlängerung.
von Tam Hanna
Worum geht es hier
Evaluationsboards sind so gut wie immer teurer als hauseigene Designs – extreme Skalierungseffekte wie beim MPU6500 wollen wir hier außer Acht lassen. Andererseits bringen sie eine wesentliche Beschleunigung des Entwicklungsprozesses, weshalb sie nach Meinung des Autors in vielen Fällen sinnvoll sind.
Breakout-Board für Arduino Portenta
Massimo Banzis Arduino-Teil erwies sich bei Adoption von Produkten aus dem Hause STMicroelectronics als langsam – dass die im Arduino-Bürgerkrieg unterlegene Fraktion von Anfang an auf STM setzte, sei angemerkt.
Sei dem wie es sei, steht mit dem Portenta H7 ein Arduino-Board zur Verfügung, das auf der Unterseite einen Steckverbinder mitbringt, der die diversen Signale des verwendeten STM32-Mikrocontroller von außen ansprechbar macht.
Mit den Arduino Portenta Breakout steht nun ein 40 EUR kostendes Board zur Verfügung, auf dem ein Arduino Portenta “reitet“. Lohn der Arbeit für Sie als Entwickler ist, dass sie damit – siehe Abbildung – auf alle zur Verfügung stehenden Signale bequem zugreifen.
Machine-Learning mit Arduino
Das Konzept des Breakout Boards wird bei Arduino auch mit dem keine Machine-Learning Kit aufrechterhalten. Es kombiniert einen Arduino Nano 33 BLE mit einem auf dem OV7675 basierneden Kameramodul, und erleichtert mit dem Arduino Tiny Machine Learning Shield das Anschließen von Hardware.
Training mit Arduino
Hardware-Bundles sind bei Power Usern unpopulär – wer eine „direkte“ Beziehung zu seinem Distributor seiner Wahl hat, bekommt die einzelnen Komponenten in Direktverkauf so gut wie immer billiger. Insbesondere bei den berühmten Buch-Hardware-Bundles gilt, dass die Hardware oft nicht mehr als 10 Prozent (!!!) des Endverkaufspreises kosten darf.
Andererseits spricht etwas dafür, ein „geschlossenes“ System zu haben, mit dem man etws einen lernwilligen Kadetten “alleinlassen“ kann. Im Hause Arduino gibt es hier Neuzugänge – mit dem Arduino Engineering Kit Rev2 steht eine vergleichsweise umfangreiche Hardware-Kombination zur Verfügung, die das Zusammenbauen verschiedener Roboter wie dem in der Abbildung gezeigten Zweirad erlaubt.
Die „kleinere“ Variante Arduino Student Kit, die primär einige Widerstände und Multimeter mitbringt, eignet sich dann für die Vermittlung der „Grundlagen der Elektronik“.
Beiden Systemen gemein ist, dass die von Arduino mit einem eLearning-System ausgestattet werden, dass dem p.t. Kadetten die eigenmächtige Fortbildung erlaubt.
FLIR: neue Kameramodule, neues Projekt Authboard.
Die Infrarot-Sensoren aus dem Hause FLIR sind in vielerlei Hinsicht interessant – sei es zum „Lokalisieren“ defekter Komponenten in einem Messgerät, oder sei es für diverse andere Anwendungen wie eine in der Nacht fliegende Drohne.
Mit dem Lepton-Standard stellt FLIR seit einiger Zeit ein „Standardformat“ zur Verfügung, in dem verschiedene Kamera-Sensoren bereitstehen. Konkret gibt es nun drei Neuzugänge, die sich im Bereich der Auflösung unterscheiden.
Kandidat Nummer eins ist der “FLIR Lepton 2.5 LWIR Micro Thermal Camera Module”, der als Einzelstück 159 USD kostet und eine Auflösung von 80×60 Pixeln bietet und mit einer Framerate von 8.6Hz arbeitet. FLIR Lepton 3.0 und 3.5 haben eine Auflösung von 160 x 120, die Framerate bleibt gleich.
Für „schnelles Prototyping“ steht dann mit dem FLIR Lepton Camera Breakout Board v2.0 ein Breakout Board zur Verfügung, das per I2C oder SPI ansprechbar ist und die „Anbindung“ der Module an verschiedene Systeme erleichtert.
Reichweite für I2C
Als Philips Semiconductor den I2C-Bus erstmals spezifizierte, war er für das Anbinden von Chips auf Platinen vorgesehen. Mittlerweile finden sich I2C-Systeme allerdings auch in verschiedenen anderen Applikationen – im Fall eines Sensors wünscht man sich schon einmal „sehr hohe“ Reichweite.
Auch wenn I2C in Tests des Autors schon einmal mit einem 2 Meter langen Kabel zurechtkam, ist es insbesondere in störanfälligen Umgebungen besser, auf eine „dedizierte“ Langstrecken-Variante zu setzen. SparkFun liefert mit dem QwiicBus genau dies, das um 39 USD erhältliche SparkFun QwiicBus Kit erleichtert den Einstieg.
Im Hintergrund arbeitet dabei ein IC vom Typ PCA9615, der die I2C-Signale „Live“ in Differenzial-Signale umwandelt. Der P. T. Entwickler muss sich dann nur noch darum kümmern, die einzelnen Module per Ethernet-Kabel zu verbinden.
Renesas-Arduino.
Das Renesas-Ökosystemen umfasst diverse Mikrocontroller, die im Laufe der letzten Jahre allerdings “aus der öffentlichen Wahrnehmung“ verschwanden. Mit dem Renesas Electronics Fast Prototyping Board for RL78/G23 steht nun ein auf dem Arduino Uno-Formfaktor basierendes Board zur Verfügung, das die bequeme Evaluation des 16 Bit-Controllers RL78/G23 erlaubt.
Die Platine erlaubt analog zum Vorbild das „direkte“ Debugging von Programmen per USB. Andererseits hat das Board allerdings auch die nötigen Interfaces, um das Anschließen des bei Renesas als E2 bezeichneten Emulators zu erlauben.
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
Quelle: Read More