HackBoard 2 – Windows 10 und RPI-kompatibler GPIO-Header

Der per CrowdSupply-Kampagne entstandene und mittlerweile bei Distributoren erhältliche HackBoard 2 ist ein windowsbasierter Einplatinencomputer, der Windows 10-Entwicklern die Ansteuerung von Hardware ermöglicht bzw. erleichtert.

von Tam Hanna

Seit der Quasi-Abkündigung von Windows 10 for IoT für den Raspberry Pi haben nach Reduktion der Koppelung strebende Nutzer von Microsoft-Technologien das Problem, dass preiswerte Hardware mit Windows 10-Unterstützung vergleichsweise schwer erhältlich oder teuer ist.

Mouser rufen für das – derzeit per Termin 31. Mai und mit einer Lead Time von 25 Wochen restlos ausverkaufte – Evaluationsboard unter der BuNo HB2-PSU1-WINPRO einen Preis von rund 120 EUR auf.
Dafür bekommt der geneigte Entwickler ein auf dem Intel Celeron N4020 basierendes System, das 4GB RAM und 64GB eMMC-Speicher mitbringt. Die in der CPU verbaute Intel UHD Graphics 600-Engine unterstützt 4K-HDMI gemäß Standard HDMI 2.1. Externer Speicher nimmt über zwei NVMe M.2-Slots Kontakt zum Board auf, das zusätzlich über Gigabit-Ethernet, WLAN und Bluetooth 5.1 verfügt. Gegen Aufzahlung gibt es per NVMe anschließbare 4G- (50 USD) und 5G-Modemmodule (299USD), die Mouser allerdings noch nicht listet.
Preislich steht das System damit gut da: auf Intel’s Atom X5-Z8350 basierende Boards beispielsweise von AAEON UP haben im vergleichbaren Preisbereich meist nur 2GB RAM und 16GB Remanentspeicher. Zudem ist der Celeron N4020 im PassMark-Test fast doppelt so schnell wie der Atom.

Hardwareansteuerung mit dem HackBoard

In der CrowdSupply-Kampagne wird der in der Abbildung erkennbare 2.54mm-Header folgendermaßen beschrieben:

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40-pin GPIO header (RPi-HAT-compatible with pass-through adapter)

Keine Angaben finden sich sowohl zur Programmierung als auch zur Stromversorgung. Käufer erhalten ihr HackBoard allerdings mit einem 12V-Netzteil; es ist also davon auszugehen, dass die bei Raspberry Pi, OrangePi und Co mögliche Versorgung aus dem 40 Pin-Header hier nicht möglich ist.
Quixotisch ist in diesem Zusammenhang der Kontakt mit dem Projekt – die Antwort auf die Anfrage, ob die .net-Hardware-API von Windows 10 für IoT auch hier unterstützt wird, muss als Ganzes abgedruckt werden:

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Hi Tamhan,
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Very probably but you will need to consider which OS - but I honestly dont know this will probably come out in customer testing and sharing of experiences 
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BR
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Mike
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On Tue, 13 Apr at 4:42 PM , Tamhan <abc> wrote: 
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abc submitted a question about your project, "Hackboard 2":
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Hello Folks,
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sorry to disturb. I stumbled across you at Mouser, and wanted to ask if the
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I2C, GPIO and other hardwares can also be accessed via the .net wrapper APIs
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Microsoft introduced on their Raspberry Pi platform.
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Or, do you use a custom Python only API? . . .

Zur Reduktion der Koppelung geeignet

Selbst mit den offenen Fragen zur Hardware-Zugriffs-API bleibt der HackBoard 2 ein attraktiver Prozessrechner für all jene, die im Unternehmen umfangreiches auf Windows 10 basierendes geistiges Eigentum haben. Das eventuell erforderliche Neu-Schreiben der HAL mag auf den ersten Blick ärgerlich erscheinen, ist aber im Vergleich zu einer kompletten Recodierung einer umfangreichen Lösung eine geradezu verschwindend geringe Aufgabe.
Dank der Zusammenarbeit mit Mouser (lies: Berkshire Hathaway) handelt es sich nach Meinung des Autors zudem um ein Produkt, das für eine gewisse Zeit lang erhältlich bleiben sollte – die CPU wird in diversen Notebooks großer Hersteller eingesetzt, was Intel die Freude am für Arduino 101 und Galileo terminalen Abkündigen der CPU nehmen dürfte.

(Bildquelle: CrowdSupply via https://www.crowdsupply.com/hackboard/hb2)
(Bildquelle: Benchmark via https://www.cpubenchmark.net/ von PassMark Software)

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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