Operationsverstärker- und sonstige Analogschaltungen profitieren von der Verfügbarkeit einer negativen Versorgungsspannung. Maxim schickt zwei einfach zu handhabende ICs ins Rennen, die diese aus einer positiven Versorgungsspannung generieren.
von Tam Hanna
Die Nutzung eines Schaltreglers ist – im Prinzip – logische Folge davon. Bisher waren zu deren Verwendung allerdings diverse passive Zusatzkomponenten erforderlich – alternativ dazu gab es Ladungspumpen wie die TC7660 von Microchip, die allerdings ihre eigene Gruppe von Problemen mitbrachten und meist nur sehr wenig Strom (hier 20mA) liefern konnten.
MAX17577 und MAX17578 unterscheiden sich hier durch ihre wesentlich leistungsfähigere Auslegung – der Maximalstrom beträgt bei beiden Komponenten 1A. Zudem sorgt die hohe Schaltfrequenz dafür, dass die Induktoren klein ausfallen – die 500mA liefernde Applikationsschaltung kommt mit 10uH aus und braucht zudem keine externe Diode.
Sonst bringt das Bauteil die üblichen “nütz-schädlichen” Komfortfunktionen mit: über den Enable-Eingang samt Komparator für Undervoltage Lockout und die Resetfunktion freut man sich solange, bis man sie beim Design der Platine vergisst.
MAX17577 und MAX17578 setzen im Bereich der Regelung auf unterschiedliche Verfahren. Der 577 hat dank CCM in allen Lastsituationen identische Schaltfrequenz, während das im 578 implementierte DCM-Verfahren in Lastfällen mit geringem Verbrauch zu höherer Effizienz führt.
In der Ankündigung betont Maxim die Vorteile des geringen Platz- und Energieverbrauchs als “unique sales proposition”, zudem nennt man mit 1.63USD in Tausenderstückzahlen einen durchaus aggressiven Preis:
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Als erste invertierende 60-V-DC-DC-Wandler von Maxim mit integriertem Pegelwandler sparen diese ICs bis zu 72 Prozent Platz auf der Leiterplatte, indem sie die Anzahl der Bauteile halbieren und gleichzeitig 35 Prozent weniger Energie aufnehmen als die nächsten Wettbewerbslösungen. |
Eine schnelle Quersuche des Autors bestätigt Maxim: das nächste “funktionale Äquivalent” im MSOP-Gehäuse wäre der LC1614, der allerdings wesentlich teurer ist und zudem zwei Induktoren und eine externe Diode benötigt. TI liefert mit dem TL497A von Haus aus nur bis zu 500mA und braucht im Allgemeinen größere Spulen.
Über die bei der ehemaligen Dallas Maxim oft haarigen Verfügbarkeit muss man sich hier keine Gedanken machen. Eine Schnellsuche bei OEMSecrets ergab Bestand bei allen namhaften Distributoren.
Schade ist nur, dass die Bauteile ausschließlich im für die Handverarbeitung sehr unbequemen TDFN-Gehäuse verfügbar sind – eine SOIC-Variante hätte das Prototyping wesentlich erleichtert. So muss man sich mit einem 3.10mm(L) x 3.10mm(W) großen Gehäuse herumschlagen – 6 Pins pro Seite sorgen beim Löten für erhöhten Zielwasserbedarf. Weitere Informationen zu den physikalischen Abmessungen finden sich übrigens nicht im Datenblatt, sondern nur unter https://www.maximintegrated.com/en/design/packaging/package-information.html?a=1&f=.
(Bilder: Maxim, 2.png bearbeitet durch TAMHAN)
Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News
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