Beta von Arduino IDE 2.0 verfügbar

von Tam Hanna

Die Arbeiten der Arduino-Community an einer neuen IDE haben nun zur Auslieferung einer ersten Beta der IDE 2.0 geführt – ein komplett neues Projekt, das mit seinem auf Java basierenden Vorgänger technisch bricht. Hier erste Eindrücke davon.

Zu Allererst ein Archivfoto, das die Länge der Arbeiten an diesem Projekt beschreibt – schon am 2016 in Montebianco stattfindenden Arduino Summit sprach der (mittlerweile in Ungnade gefallene) Frederico Musto von den aufkommenden Neuerungen.

Die unter https://www.arduino.cc/en/software bereitstehende Downloadseite des Arduino-Teams bietet nach wie vor die Java-Variante der IDE an. Wer nach unten scrollt, bekommt allerdings auch die neue IDE für Windows, Linux und Mac OS angeboten.

Unter Windows 10 reagiert die IDE – trotz des nun auf Go und JavaScript basierenden Unterbaus – im Allgemeinen so, wie man es erwarten würde. Optisch fällt allerdings ein „schlankeres“ Design auf.

Das Anschließen eines Arduino Uno führte zur Einblendung einer Meldung, die zum Installieren des Arduino-Cores für AVR-Prozessoren aufforderte. Danach liess sich ein blink()-Programm zur Ausführung bringen. Interessant darin war, dass das Laden des nach wie vor im Examples-Menü zur Verfügung stehenden Beispiels nach Meinung des Autors etwas langsamer ausfiel als in der alten Java-Variante. Sonst verlief die Kompilation aber wie erwartet.

Eine der Ursachen für den Rewrite war die Implementierung von Komfortfunktionen im Editor. Das Auffinden der Definition von Konstanten funktionierte in Tests des Autors problemlos – LED_BUILTIN wurde sogar in den Arduino-Core weiterverfolgt:

1
#define LED_BUILTIN 13

Integrierter Debugger mit Zusatzhardware

Zur Fehlersuche in Arduino-Programmen kam bisher – im Allgemeinen – die Serial-Bibliothek zum Einsatz. Eines der erklärten Ziele bei der Einführung des Arduino Zero war die Möglichkeit zum Debugging, was bisher aber die Nutzung anderer IDEs voraussetzte. Eine problemlos angeschlossene Limited Edition des Arduino Zero Pro wurde nicht erkannt bzw unterstützt – auch nicht, wenn man unter dem Namen Arduino M0 suchte.
In der offiziellen Ankündigung listet Arduino die folgenden Boardtypen als mit dem Debugger kompatibel. Angemerkt wird allerdings, dass die Verwendung eines externen Kommandogeräts erforderlich sei – empfohlen wird das (nicht gerade preiswerte) Segger J-Link:

1
x) MKR family
2
x) Nano 33 IoT
3
x) Nano 33 BLE
4
x) Portenta
5
x) Zero

Fazit

Wer „in Ehren ergraute“ Software wartet, kennt das Problem mit Sicherheit: ändert man das GUI radikal, so stellen sich die User auf die Hinterfüße. Die Einführung einer an Eclipse erinnernden IDE mag diensterfahrene Embeddedentwickler erfreuen, würde den durchschnittlichen Einsteiger aber überfordern. In Kombination mit einem hauseigenen JTAG-Debugger dürfte die vorliegende Version dem durchschnittlichen Arduino-Nutzer allerdings genug Mehrwert bieten, um ihn im Ökosystem zu halten…

(Bilder: Ing. Tam HANNA / Tamoggemon Holding k.s.)

Zuerst erschienen bei Mikrocontroller.net News

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